Die Vögelfarm. Carrie FoxЧитать онлайн книгу.
90DD konnten sich sehen lassen. Niemand aus ihrem Bekanntenkreis konnte mit ihr konkurrieren. Susannas Rundungen passten optisch gut zusammen und darauf war sie stolz.
Sie ließ ihren Blick weiter über Marie-Claires Körper gleiten. Ihre Beine waren schlank und unendlich lang. Wenn sie High Heels trug, sah es aus, als wollten die Beine kein Ende nehmen.
Die wohlgeformten Waden und die sportlichen Füße sahen perfekt aus. Kein Wunder, dass sie ständig von Männern umschwärmt wurde. Sie hatte das Aussehen einer Barbie und Susanna fand sie wunderschön. Sie seufzte, als sie daran dachte, dass sie nicht zu der Sorte Frau zählte, die nur mit dem Finger schnippen brauchten, um scharenweise Männer anzuziehen, die sich hinterher gern verführen ließen. Ob sie es irgendwann schaffen würde, sich so geben zu können wie Marie-Claire?
Marie-Claire stellte den Fön aus und legte ihn im Bad beiseite. Was kam jetzt? Das Gegenteil von einem Strip? Ein Anzieh-Augenschmaus? Das gehörte sich doch nicht! Susanna hielt sich eine Hand über das halbe Gesicht, um ihre Augen sofort verdecken zu können, wenn Marie-Claire sie als Voyeur erwischen sollte. Sie schämte sich, ihr zuzusehen, konnte aber den Blick nicht von ihr abwenden.
Marie-Claire zog sich an, statt aus. Lasziv forderte sie Susanna mit Blicken auf, ihr zuzusehen. Zuerst legte sie einen schwarzen Spitzen-BH an, den sie mit verrenkten Armen auf dem Rücken verschloss. Sie stieg in den passenden Spitzenstring und kehrte mehr als aufreizend Susanna den Rücken zu. Erst mit dem letzten Schulterblick ließ sie Susanna aus den Augen. Sie drehte locker und auffallend langsam ihre Hüften, um den String näher an den Po zu ziehen. Sie fasste ihn jeweils links und rechts mit den Fingerspitzen an und reckte ihren Po in Susannas Richtung. Ab den Knien rutschte das dünne Stöffchen höher, bis es die Po-Hälften erreicht hatte. Es sah überaus aufreizend aus, als der Faden in der Ritze verschwand.
Als sich Marie-Claire die schwarzen Nylonstrümpfe überzog, stellte sie einen Fuß auf den Badehocker, schlüpfte in den Anfang des zusammengerafften Strumpfes und streifte ihn sich mit langsamen Bewegungen über das Bein. Die Strümpfe hielten von selbst auf der Haut, eine Gummibeschichtung auf den Halterlosen verhinderte das Heruntergleiten. Das Gleiche machte sie mit dem anderen Bein, bis beide Beine am Ende des Oberschenkels perfekt in den schwarzen Nylons steckten.
Dann machte sie eine aufreizende Umdrehung und stieg in einen schwarzen Minirock, den sie mit windenden Bewegungen ihres Beckens in die richtige Position zog. Sie bückte sich und ließ einen minimalen Einblick zur Pobacke zu, der String blitzte kurz hervor. Wie geil war das denn? Die Beine ließ sie kerzengerade durchgestreckt.
Susanna wusste nicht, ob sie die Szene wirklich beobachten sollte, obwohl Marie-Claire sie am Anfang mit ihrem Blick gefangen genommen hatte.
Anschließend war die neckische rote Spitzenbluse an der Reihe, die mit ihrem halbtransparenten Stoff total sexy aussah.
Marie-Claire hatte sich auf den Badehocker gesetzt und knöpfte ihre Bluse von unten angefangen zu, bis kurz über ihrem Busenansatz. Der schwarze BH schimmerte durch den Stoff. Ihr runder und wohlgeformter Busen füllte die Bluse und Marie-Claire sah filmreif aus. Ihr Blick traf auf Susanna, die sofort die Hand über ihrem Gesicht ausbreitete und Marie-Claire zwischen zwei Fingern weiter zusah.
Marie-Claire lachte.
Susanna konnte nicht mit Bestimmtheit sagen, ob Marie-Claire sie ausgelacht hatte, oder ob es Teil der Show war. Sie beobachtete weiter fasziniert, wie sich die schöne Marie-Claire herausputzte. Am Schluss zog sie sich schwarz glänzende High Heels an, hob ein Bein in die Höhe, sodass sie akrobatisch in den Schuh steigen konnte und das schmale Riemchen seitlich der schlanken Fessel schloss.
Susanna hatte ihre Hand heruntergenommen und starrte fasziniert auf die unendlich langen Beine. Marie-Claire erhob sich vom Badehocker. Sie war fertig gestylt, bis auf ihr Gesicht. Das bekam ein samtenes Make-up mit dunklem Rouge. Ihre Augen strahlten durch grünen Lidschatten und geschwungen gezogenen Kajal. Zum Abschluss nebelte sie eine Portion Haarspray über ihre Frisur und betonte die rote Strähne. Der ferrari-rote Lippenstift durfte nicht fehlen.
Nach dem Schminken kam Marie-Claire auf Susanna zu. »Na? Hat es dir gefallen?«
»Du solltest in einem Striplokal arbeiten, das war echt unterhaltsam.«
Marie-Claire lachte lauthals. »Ich wollte wissen, ob du es gut fandest. Den Männern gefällt es, ich habe es letzte Woche ausprobiert. Ich sollte es vielleicht meinen Mädels beibringen.«
»Bei wem hast du es ausprobiert?«
»Stell dir vor, bei Ricardo Foresee.«
»Nein, im Ernst? Seid ihr denn zusammen? Ich meine, ein Paar?«, stammelte Susanna irritiert.
»Na klar, was denkst du denn? Meinst du, ich könnte solch geheimnisvollen Augen widerstehen?«
Es fühlte sich an, wie ein Stich ins Herz. »Wann hast du ihn kennengelernt?«, fragte sie enttäuscht und mit gedämpfter Stimme.
»Letzte Woche.« Marie-Claire sah anscheinend nicht, was in Susanna vorging.
Susanna fand es unendlich schade, sie erinnerte sich, wie sie von seinen Verführungskünsten geträumt hatte, nachdem sie zu ihm gegangen war. Doch wie hätte es sonst kommen sollen? Es wäre zu schön gewesen, wenn sich für Susanna gleich beim ersten Kontakt mit einem Mann ein Traum erfüllt und sie ihn bekommen hätte. Wehmütig tat sie es als verpasste Chance ab.
Wenn sie ihn nur früher kennengelernt hätte! Wenn sie Marie-Claire zuvorgekommen wäre … Sie schüttelte innerlich den Kopf und drückte die große Enttäuschung hinunter, die in ihr aufstieg und sich als Kloß in ihrem Hals festsetzen wollte. Am besten nichts anmerken lassen. Aber Moment mal! Susanna spürte einen Verdacht aufkeimen, erst durch Marie-Claire hatte sie Ricardo kennengelernt. Hatte Marie-Claire etwas mit dem Date zu tun?
»Sag nicht, du steckst dahinter. Marie-Claire?« Susannas Stimme hatte einen leicht drohenden Unterton bekommen.
»Hast du ihm von mir erzählt?«, fragte Susanna.
»Ö, nein. Ich äh … habe ihn ungefähr zur gleichen Zeit entdeckt. Ich weiß von nichts.«
»Schwöre es!«
»Im Ernst«, verteidigte sich Marie-Claire und hob die rechte Hand zum Ehrenwort.
»Da hast du bedenkenlos einen Strip hingelegt?«
»Nach dem Kartenlegen sind wir noch in ein gemütliches Lokal namens Irish Love gefahren und haben uns einen schönen Abend gemacht«, versuchte Marie-Claire abzulenken. »Es kam, wie es kommen musste, du weißt schon, was ich meine. Erst später in seiner Wohnung habe ich mein Bestes gegeben. Ich hab mich vor ihm ausgezogen und dann sind wir in der Kiste gelandet.«
Marie-Claire lächelte zwinkernd und Susanna stieg Hitze ins Gesicht.
»Du brauchst nicht rot zu werden.« Marie-Claire grinste.
War ihre Freundin wirklich so blind? Konnte sie nicht sehen, wie Susanna litt?
»Wie war das eigentlich mit der Sitzung und dem Kartenlegen?
Hat es dir gefallen? Hat Ricardo gut erklärt, was dich erwartet?«
»O ja, er hat mir mystische Dinge erzählt. Viele Sachen haben gestimmt, einiges war rätselhaft und er empfahl mir eine Veränderung. Ich wollte mit dir darüber reden. Was denkst du, soll ich machen? Soll ich woanders hinziehen? Soll ich mein Aussehen verändern?«
»Erzähl mir genauer, was du meinst.«
»Diese Unruhe, weißt du? Etwas nervt mich schon lange, ich wusste nicht, was es war. Durch Ricardo bin ich drauf gekommen. Die Arbeit, die ewig dasselbe ist. Die lebhafte Straße mit dem ständigen Straßenverkehr und der quietschenden Tram, meine lauten, spießigen Nachbarn mit den Kindern. Ich finde kaum noch Ruhe. Es würde mir viel besser gefallen, wenn meine Umgebung ruhiger wäre. Meine Wohnung sperrt mich irgendwie ein, ich kann nicht frei denken. Ich will hier raus. Ich muss hier weg!«
In diesem Moment wollte Susanna auch von Marie-Claire