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Heliosphere 2265 - Der komplette Fraktal-Zyklus. Andreas SuchanekЧитать онлайн книгу.

Heliosphere 2265 - Der komplette Fraktal-Zyklus - Andreas Suchanek


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Position bringen.«

      »Wird erledigt. Was werden wir sonst unternehmen?«

      »Wir informieren die Systemflotte über die Angelegenheit, benutzen aber gerichteten und verschlüsselten Phasenfunk. Selbst wenn die Funksprüche der Station abgehört werden, wird das wohl kaum bei jedem Schiff der Fall sein. Jetzt ist es ein Glücksfall, dass die meisten Einheiten gerade an dem Manöver teilnehmen oder patrouillieren. Die sollen sich unauffällig zu kleinen Einheiten zusammenfinden und die Station einkreisen. Gleichzeitig schlage ich Harris vor, NOVA langsam zu evakuieren.« Er wandte sich an Lieutenant McCall. »Wie viele Raumschiffe sind an den Landepods angedockt?«

      »Aktuell zwei Schwere Kreuzer, ein Leichter Kreuzer und zwei Dreadnoughts«, sagte sie. »In der angeschlossenen Werft befinden sich drei Schiffe in der Reparatur.«

      »Sir, das sind Tausende von Menschen.« Seine I.O. schüttelte den Kopf. »Die Fremden werden das auf jeden Fall bemerken. Zudem wird es mit Sicherheit eine Panik geben, wenn dort drüben jemand realisiert, was vor sich geht. Vergessen Sie nicht, da sind auch Zivilisten.«

      »Wer von unseren Leuten befindet sich gerade auf der Station?«

      Ishida rief die notwendigen Daten ab. »Lieutenant Kensington und Alpha 365. Auf dem Planeten sind Doktor Tauser, Doktor Petrova, zehn Offiziere der Schadenskontrolle, sieben Techniker, fünf Sicherheitskräfte, acht Marines und diverse Wissenschaftler.«

      »Verdammt! Na schön, holen Sie unsere Leute zurück. Aber unverfänglich. Erst einmal Kensington und den Alpha, dann nach und nach alle vom Planeten.«

      »Sir«, meldete sich Lieutenant McCall zu Wort. »Commodore Harris für Sie von der Station.«

      Auf seiner Konsole sah Jayden, dass der Kurier die Nachricht bereits abgeliefert hatte und sich auf dem Rückweg befand.

      »Wieso meldet er sich über Phasenfunk?«, sagte seine I.O. beunruhigt.

      »Stellen Sie durch«, wies Jayden McCall an.

      »Was soll denn diese lächerliche Verschwörungstheorie?«, polterte der Commodore los, als sein Konterfei im Holotank erschien. »Zuerst kommt Ihre Miss Kensington damit und jetzt auch Sie, Captain.«

      »Sir, hatten Sie Gelegenheit, auf den Kamera-Feed der nächstgelegenen ÜL-Plattformen zuzugreifen?«

      Es gab nur eine Plattform, die noch nahe genug an der Station lag, um eine Beobachtung mittels Kamera zu ermöglichen.

      »Natürlich! Aber was soll der mir denn sagen?«, fragte der Commodore grimmig, und die Anzeige des Kamera-Feeds erschien neben ihm im Holotank, worauf die NOVA-Station zu sehen war – jedoch ohne den fremden Raumer. »Und dann auch noch dieser idiotische Sensorbericht. Mein I.O. und ich werden ein ernstes Gespräch über die Weitergabe von Stationsinterna führen. Wenn Sie mich einfach kontaktiert hätten, bevor Sie die Hunde scheu machen, hätte ich das aufgeklärt. In diesem System wimmelt es nur so von Duspanit-Asteroiden. Wir empfangen ständig derartige Signaturen. Die ganzen letzten Monate hat es davon nur so gewimmelt.«

      Jayden wurde es bei diesen Worten eiskalt, und nahezu jeder auf der Kommandobrücke riss die Augen weit auf. Er wandte sich an McCall. »Lieutenant, wieso sehen wir etwas anderes als der Commodore?« Für einige hoffnungsvolle Augenblicke wünschte er sich, dass es tatsächlich einen Verräter an Bord gab, der sie zum Narren halten wollte und daher das Schiff nachträglich in ihren Kamera-Feed integriert hatte. Er hätte es sogar gerne gesehen, wenn das Ganze sich als irgendeine abstruse Intrige von Admiral Michalew entpuppt hätte.

      »Ich weiß es nicht, Sir, aber …«

      Sie wurde von Lieutenant Nurakow unterbrochen, der mit überschlagender Stimme rief: »Das Schiff fährt den Antrieb hoch! Ebenso seine Waffensysteme!«

      »Lieutenant McCall, kappen Sie die Verbindung zur NOVA-Station!« Das verblüffte Gesicht von Commodore Harris verschwand vom Bildschirm. Seine I.O. handelte blitzschnell und aktivierte den Gefechtsalarm.

      »Ich sende eine Warnung an alle Raumschiffe und hänge das Datenpaket mit den Sensorauswertungen und dem Feed an«, sagte McCall, die plötzlich jede Schüchternheit abstreifte. »Die Flotte kann das Schiff dank der hochgefahrenen Systeme ab sofort selbst orten.«

      »Taktische Szenarien werden erarbeitet«, warf Akoskin ein.

      »Ich bringe die HYPERION in einen ausreichenden Abstand zur Station, damit wir die Schilde aktivieren können«, sagte Lieutenant Task. Erst jetzt realisierte Jayden wieder, dass der Offizier sich auf der Brücke befand.

      »Das Schiff aktiviert seine Waffen«, kommentierte Ishida tonlos. »Ich messe starke energetische Strahlung, was auf einen Laser hindeutet.«

      »Sir, wir verlieren die Phasenstörer«, sagte Lieutenant Nurakow. Sein braunes Haar hing ihm wirr in die Stirn und einige Schweißtropfen hatten sich gebildet. »Ich lege die Taktik auf den Holotank.«

      Jayden fühlte nichts mehr, als er auf der taktischen Anzeige mit ansehen musste, wie die Phasenstörer einer nach dem anderen explodierten. Die kleinen Stationen holten jedes Schiff bereits am Rande des Systems aus dem Phasenraum und verhinderten so einen Einfall fremder Raumer auf diesem Weg.

      »Wurden sie abgeschossen?«, fragte Jayden.

      »Negativ, Sir«, meldete Nurakow. »Die Stationen haben das Selbstzerstörungssignal von NOVA erhalten; die Raketenforts und Lasercluster deaktivieren sich.«

      Der Taktik-Screen verwandelte sich in die reinste Hölle, als allerorts Phasenstörer detonierten und die energetischen Signaturen von Raketenforts und Laserclustern erloschen.

      »Die müssen das schon vor Monaten geplant haben«, sagte Ishida tonlos. »Wer immer die auch sind.«

      »Ich orte fünfunddreißig Raumer, die im System materialisiert sind«, meldete Nurakow kopfschüttelnd.

      »Vektor?«, fragte Jayden.

      »Kein Vektor«, erwiderte der Ortungsoffizier verblüfft. »Sie sind im Stillstand erschienen. Ich kann einen minimalen Phasendurchbruch anmessen, aber die Raumer nehmen erst jetzt Fahrt auf. Das war kein Phasenflug, eher eine Transition. Die Raumschiffe teilen sich auf. Ein Teil nimmt Kurs auf NOVA, ein anderer Teil auf die größte Konzentration der Systemflotte.« Nach kurzem Zögern fügte er hinzu: »Ein dritter Pulk fliegt den Planeten an.«

      Jayden schloss für einige Sekunden die Augen.

      Wie aus weiter Ferne hörte er Commander Ishida sagen: »Der Raumer unter der Station eröffnet das Feuer.«

      NOVA-Station, Alzir-System, kurz zuvor

      Tess massierte sich die Schläfen, während sie ein letztes Mal ihre Eingaben überprüfte. Wenn dieser dämliche Harris sie auf die Kommandobrücke gelassen hätte, wäre alles viel einfacher gewesen.

      »Na, kommen Sie weiter?« Commander Jeff Prikster – der L.I. von NOVA-Station – klopfte ihr ermunternd auf die Schulter.

      »Nicht wirklich«, gab Tess zu. »Ich verstehe das nicht. Diese beiden Logs passen nicht zusammen.« Wütend schlug sie mit der flachen Hand auf die Konsole.

      »Na, na, na.« Prikster zog den ViKo-Becher weg, den er ihr gerade hingehalten hatte. Ein dichter Vollbart verbarg sein Gesicht, doch um seine Augen bildeten sich Lachfalten. »Vielleicht nehmen Sie sich lieber einige Stunden frei und entspannen. Waren Sie schon auf Pearl?«

      »Noch nicht«, sagte Tess müde.

      »Na, dann wird es Zeit.« Er lächelte ihr kurz zu und wandte sich ab.

      Tess gab es auf. Vielleicht hatte Prikster recht. Ihr Handkommunikator gab ein leises Summen von sich. Wie jeder Offizier trug sie auf ihrem linken Handrücken eine viereckige Display-Folie. In ihr waren hauchdünne Mikro-Schaltkreise integriert – ein persönlicher Hand-Computer.

      Sie berührte das Signal-Icon,


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