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Der kleine Fürst Staffel 13 – Adelsroman. Viola MaybachЧитать онлайн книгу.

Der kleine Fürst Staffel 13 – Adelsroman - Viola Maybach


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ihr Mann Anna und Christian nur wortlos ansah, als traute er seinen Ohren nicht. »Felix hat sich in die Schwester von Oliver Flemming verliebt?«

      »Ja«, antwortete Anna. »Das haben wir gestern Abend noch herausgefunden und sie dann angerufen. Sie kommt heute am frühen Nachmittag, Mama, und dann wird Felix endlich wieder so lustig sein wie früher.« Nach einer kurzen Pause setzte sie hinzu: »Jedenfalls hoffen wir das.«

      »Ich muss schon sagen«, stellte der Baron, der sich endlich gefasst hatte, fest, »ihr habt wirklich Nerven. Ihr hättet mit euren Vermutungen doch auch ganz falsch liegen können! Habt ihr darüber mal nachgedacht? Dann hätte die junge Frau euch mit Recht gefragt, wieso ihr sie mit eurem Anruf behelligt.«

      »Darauf waren wir vorbereitet«, behauptete Anna. »Dann hätte Chris sich entschuldigt und gleich wieder verabschiedet.« Ein wenig gekränkt setzte sie hinzu: »Wir sind ja nicht blöd, Papa. Wir haben uns alles genau überlegt.«

      »Und wir hatten ja Recht«, sagte Christian. »Es war ein bisschen schwierig, ihr zu erklären, wie wir überhaupt dazu gekommen sind, sie anzurufen, aber dann war die Sache eigentlich ziemlich schnell klar. Ihr seid uns doch nicht böse, dass wir sie eingeladen haben? Aber wir wollten schnell handeln, und wir konnten euch ja nicht fragen, weil ihr noch mit Felix zusammengesessen habt.«

      »Na, na«, meinte die Baronin, »ihr findet sonst ja auch Mittel und Wege, mit uns zu sprechen, wenn es unbedingt nötig ist.«

      »Stimmt«, gab Christian zu. »Aber wenn wir euch erzählt hätten, dass wir sie anrufen wollen, hättet ihr uns doch abgeraten, und das wollten wir lieber nicht riskieren.«

      »Wir hätten euch garantiert abgeraten.« Der Baron lächelte. »Also ist es wohl gut, dass ihr uns nicht eingeweiht habt. Nein, wir sind euch nicht böse.«

      »Böse? Was haben die beiden Kleinen denn schon wieder angestellt?«, erkundigte sich Konrad, der in diesem Augenblick hereinkam. Er stichelte gern ein bisschen und hob bei jeder sich bietenden Gelegenheit hervor, dass er der Älteste war.

      »Sie haben die Frau eingeladen, in die Felix verliebt ist«, erklärte die Baronin.

      Konrad fiel aus allen Wolken. »Er ist verliebt?«, fragte er. »Unglücklich verliebt? Und deshalb hängt er so durch? Ausgerechnet Felix?«

      Während er dem Bericht lauschte, den Anna und Christian jetzt abwechselnd vortrugen, vergaß er ganz, dass er sie eben noch ›die Kleinen‹ genannt hatte. Als sie schwiegen, sagte er anerkennend: »Das habt ihr gut hingekriegt, alle Achtung.«

      Ein solches Lob aus seinem Mund war selten. Sofia und Friedrich wechselten einen verwunderten, aber auch erfreuten Blick.

      »Jetzt brauchen wir nur noch einen richtig schönen Ort, an dem die beiden aufeinandertreffen sollten«, warf Christian ein. »Wo ist Felix überhaupt?«

      »Er wollte einen Spaziergang machen«, erklärte die Baronin, »aber er kommt sicherlich bald zurück. Eine Begegnung im Park wäre vielleicht ganz schön, was meint ihr?«

      »Hört auf, euch darüber Gedanken zu machen«, warf Konrad ein. »Felix wird Pläne haben, und dann improvisieren wir eben.«

      »Ich mache lieber Pläne«, maulte Anna. »Das ist sicherer.«

      Sie kamen zu keiner Einigung, denn kurz darauf tauchte Felix auf, und so wechselten sie hastig das Thema.

      *

      »Sie sind aber heute in viel besserer Stimmung als gestern, Herr Hagedorn«, stellte Marie-Luise Falkner fest.

      Er saß am Küchentisch und trank einen Tee, denn er war seit dem frühen Morgen auf den Beinen und hatte noch keine Pause gehabt.

      »Ja, das stimmt, Marie«, gab er bereitwillig zu. »Es kommt noch ein weiterer Gast, heute Nachmittag.«

      Sie hatte am Herd gestanden, jetzt wirbelte sie herum. »Wie bitte?«, rief sie. »Davon weiß ich ja überhaupt noch nichts!«

      »Eine junge Dame«, fuhr er fort, »die noch nie hier gewesen ist. Und ich schätze mal, dann wird Herr von Bernau auch bald wieder besserer Stimmung sein.«

      »Sie wissen mehr, als Sie zugeben, Herr Hagedorn«, stellte die junge Köchin fest. »Wie heißt denn die junge Dame?«

      An dieser Stelle zögerte der alte Butler. »Es ist ja noch nicht offiziell, Marie«, sagte er.

      Sie betrachtete ihn verwundert. »Sie machen es ja sehr spannend. Ist das ein Geheimnis?«

      »Sie heißt Corinna Flemming«, sagte Eberhard Hagedorn mit ruhiger Stimme.

      Marie-Luise Falkners Augen wurden groß. »Flemming?«, fragte sie.

      »Ja. Seine Schwester«, antwortete er.

      Mit einer raschen Handbewegung stellte sie die Herdplatte aus und kam zu Eberhard Hagedorn an den Tisch. Sie setzte sich zu ihm, schenkte sich ebenfalls eine Tasse Tee ein und nippte daran. »Hoffentlich bringt das nicht … große Unruhe ins Schloss«, sagte sie.

      »Damit ist nicht zu rechnen, denn alle wissen Bescheid, nur Herr von Bernau nicht. Es soll eine Überraschung für ihn werden.«

      »Wer hat das ausgeheckt?«

      »Wer wohl?«

      »Diese beiden«, murmelte sie. »Sie haben also mal wieder etwas herausgefunden und sich eingemischt?«

      »Ja, und das haben sie, wie ich finde, sehr gut gemacht«, stellte er fest. Er leerte seine Tasse und stand auf. »Ich muss zurück an die Arbeit, Marie.«

      In diesem Augenblick erschien die Baronin an der Tür. »Ach, hier sind Sie, Herr Hagedorn. Guten Morgen, Frau Falkner. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass wir ganz überraschend heute Nachmittag Besuch erwarten. Ich denke, die junge Dame wird bis morgen bleiben.«

      »Wir werden alles vorbereiten, Frau Baronin«, sagte Eberhard Hagedorn, nachdem er einen kurzen Blick mit Marie-Luise Falkner gewechselt hatte.

      *

      »Wieso wollte Anna eigentlich nicht mit?«, fragte Felix, als Christian und er zum Felsplateau ritten, das bei allen Schlossgästen als Ausflugsziel gleichermaßen beliebt war, denn von dort aus hatte man einen weiten Blick über die umliegenden Täler. Als er an diesem Vormittag gesagt hatte, er würde gern einen Ausflug dorthin machen, hatte ihm Christian sofort angeboten, ihn zu begleiten, während Anna behauptet hatte, keine Zeit zu haben. Ihm war aufgefallen, dass sie zwar: »Schade!«, gesagt, aber gar nicht traurig ausgesehen hatte.

      »Sie muss noch ein Referat vorbereiten«, antwortete der kleine Fürst.

      Felix hatte den Eindruck, dass das nicht stimmte, aber er wollte sich damit jetzt nicht befassen. Es ging ihm ein wenig besser, seit er sich seinen Kummer von der Seele geredet hatte, aber unglücklich war er noch immer, und er wusste ja längst, dass das auch noch eine Weile so bleiben würde.

      Zum ersten Mal bereute er seine zahlreichen Frauengeschichten, denn nun, so schien es, verhinderten ausgerechnet sie es, dass die eine Frau, auf die es ihm wirklich ankam, sich auf ihn einließ. Er hatte sich sein Unglück also selbst zuzuschreiben. Das machte die Sache leider nur noch schlimmer.

      »Da sind wir ja schon«, sagte er.

      Sie saßen ab, banden die Pferde an einen Baum und gingen zum Rand des Plateaus. Von hier aus ging es ziemlich steil nach unten. Vom Tal drangen Stimmen herauf, ein Generator brummte, sie hörten Kühe und Pferde. Alle Geräusche kamen klar hier oben an, aber gedämpft, in angenehmer Lautstärke.

      Sie setzten sich auf einen der flachen Felsen, von denen hier oben mehrere lagen und genossen den Ausblick schweigend, bis ein seltsamer Vogelruf ertönte.

      »Was war das denn?«, fragte Felix. »Das hörte sich ja fast wie ein Käuzchen an – aber um diese Zeit?«

      »Ach, das kann schon sein«, behauptete Christian. »Ich sehe mal nach an unserer Lieblingsstelle, ob es schon Pilze gibt.«

      »Das ist doch noch viel zu früh!«

      »Es


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