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Der kleine Fürst Staffel 13 – Adelsroman. Viola MaybachЧитать онлайн книгу.

Der kleine Fürst Staffel 13 – Adelsroman - Viola Maybach


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sie den Hügel gemeinsam verließen, zog ein Adler über ihnen seine Kreise, langsam und in vollendeter Schönheit schwebte er durch die Luft.

      »Das Zeichen«, sagte Maren leise. »Ich glaube, Prinz Christian, heute kommt es nicht nur von Ihren Eltern, sondern auch von meinem Mann.«

      Als sie in den Park hinuntergingen, kamen Lili und Paul mit roten Wangen und leuchtenden Augen auf sie zugelaufen. Togo, der den kleinen Fürsten wie immer auf den Hügel begleitet hatte, bellte die Kinder auffordernd an.

      »Ihr sollt ihm Stöckchen werfen«, erklärte Christian.

      Das ließen sie sich nicht zweimal sagen. Anna zeigte ihnen, wie sie es machen mussten, sie hatten ihren Spaß.

      Der kleine Fürst lächelte. Dies war ein guter Tag für Sternberg.

      Hand in Hand standen Corinna und Felix vor Oliver Flemmings Grab, nachdem sie Blumen vor dem Grabstein abgestellt hatten.

      »Das ist er, Olli«, sagte Corinna mit leiser Stimme. »Felix von Bernau, der Mann, in den ich mich verliebt habe. Aber du bleibst trotzdem mein Held, ich möchte, dass du das weißt.«

      »Ich liebe deine Schwester, Oliver – ich darf dich doch duzen? Und ich verspreche dir, dass ich immer für sie da sein werde, was auch geschieht. In Ordnung?« Auch Felix hatte leise gesprochen.

      Corinna legte ihren Kopf an seine Schulter. »Er ist einverstanden«, sagte sie. »Er akzeptiert dich, Felix.«

      Behutsam zog er sich an sie und küsste sie zärtlich. Danach blieben sie noch eine Weile vor dem Grab stehen, ohne zu reden. Als sie den Friedhof verließen, lächelten sie beide.

Cover Rivalen in der Liebe

      »Ist das dein Ernst?«, fragte Florian von Damm ungläubig. »Du willst, dass ich hier auf Schloss Sternberg als Pferdetrainer arbeite?«

      »Ja«, antwortete Baron Friedrich von Kant gelassen.

      Er hatte das Gestüt aufgebaut und weltweit bekannt gemacht. Sternberger Pferde genossen überall einen hervorragenden Ruf. Zudem besaß die Familie einige Rennpferde, die sie auch zu internationalen Rennen schickte. Die Pferde wurden von den besten Trainern betreut. Einer von ihnen würde sich einen lang gehegten Wunsch erfüllen und in einigen Wochen eine Weltreise antreten. Sie brauchten Ersatz für ihn.

      »Du bist den Anforderungen gewachsen, Florian«, fuhr der Baron fort. »Außerdem kennen wir dich, und vor allem kennst du den Betrieb hier, du würdest keine lange Einarbeitungszeit brauchen. Mit anderen Worten: Du bist unser Wunschkandidat. Aber natürlich weiß ich nicht, wie das in deine augenblicklichen Berufspläne passt.«

      »Na ja«, murmelte Florian zögernd, »gar nicht so schlecht, ich denke nämlich schon länger über eine Veränderung nach. Um es genauer zu sagen: Ich wollte mich eigentlich in absehbarer Zeit selbstständig machen, bin vor diesem Schritt aber immer wieder zurückgeschreckt. Ohne soziale Absicherung zu arbeiten ist schon ein Risiko.«

      Er fuhr sich mit einer Hand durch die dichten blonden Haare, die wie immer ein wenig zu lang waren. Florian von Damm war kein Mann, der im klassischen Sinne gut aussah, aber er hatte ein Gesicht, das man gerne ansah. Die blauen Augen erwiderten jeden Blick freundlich und offen, und dass er gern lachte, sah man an dem Kranz von Fältchen rund um die Augenwinkel. Sein Mund war ziemlich breit, und wenn er lachte, dann tat er das von tief unten aus dem Bauch heraus. Er war groß und breitschultrig und strahlte aus, dass er ein Mann war, auf den man sich verlassen konnte.

      Baron Friedrich von Kant war etliche Jahre älter als Florian, diesem aber seit Langem freundschaftlich verbunden. Er hatte den Lebensweg des Jüngeren immer voller Interesse verfolgt, die Familie freute sich über jeden von Florians Besuchen. »Das passt doch dann ganz wunderbar«, sagte er jetzt. »Du könntest die Zeit bei uns als Einstieg in die Selbstständigkeit betrachten. Schlag ein, du würdest mich glücklich machen.«

      »So schnell geht das nicht, Fritz. Außerdem gibt es da nicht nur den beruflichen Aspekt zu beachten.«

      »Aha«, lächelte der Baron. »Du bist also verliebt.«

      Florian lächelte verlegen. »Das bin ich schon länger, leider ist das eine einseitige Angelegenheit.«

      »Ach, komm schon. Ich kann mir keine Frau vorstellen, die dumm genug wäre, deine Liebe nicht zu erwidern.«

      »Sie weiß ja gar nichts davon, Fritz. Sie ist … in gewisser Weise … vergeben.«

      »Was heißt denn ›in gewisser Weise‹? Ist sie es oder nicht?«

      »Sie ist noch nicht verheiratet, falls du das meinst.«

      »Dann sag ihr, was du für sie empfindest.« Der Baron sah seinen jüngeren Freund verwundert an. »Du bist doch sonst nicht schüchtern, Florian.«

      »Ach, das hat mit Schüchternheit nichts zu tun, eher mit realistischer Einschätzung meiner Chancen. Niemand holt sich gerne eine Abfuhr, oder? Wir sind gut befreundet, das ist alles.« Florian sah jetzt ziemlich niedergeschlagen aus. »Als guter Freund bin ich bei den Frauen sehr beliebt, sie vertrauen mir gern ihre Geheimnisse an. Manchmal denke ich, dass ich einfach zu gutmütig bin. Mir fehlt das, was andere Männer auszeichnet. Ich komme als vertrauenswürdig rüber, nicht als richtiger Mann, der im Zweifelsfall die Liebste mit den Fäusten verteidigen und dann auf einem Schimmel mit ihr davonreiten würde.«

      Friedrich hatte ihm kopfschüttelnd zugehört. »Du willst mir doch nicht im Ernst erzählen, dass die heutigen Frauen noch immer solche Träume haben.«

      »Manche schon«, murmelte Florian. »Jedenfalls, um die Diskussion zu beenden, meine Chancen stehen nicht gut, aber bevor ich dein Angebot annehme, muss ich herausfinden, ob es für mich wirklich aussichtslos ist. Ich hoffe, das verstehst du? Wenn ich hier arbeiten würde, wäre ich so weit weg, dass wir uns praktisch nicht mehr sehen könnten, denn ich würde ja auch zu den Wochenenden nicht ständig nach Hause fahren.«

      Der Baron stimmte ihm zu. »Du würdest selbstverständlich bei uns wohnen, Florian. Du musst schon richtig hierherziehen, sonst kannst du hier nicht ordentlich arbeiten.«

      »Eben, das meine ich ja. Ich wäre dann weg.«

      »Aber nicht für immer«, gab der Baron zu bedenken. »Und manchmal lernt man ja einen Menschen auch erst dann wirklich zu schätzen, wenn er nicht mehr jederzeit verfügbar ist. Das ist ein Aspekt, den du vielleicht bedenken solltest bei deinen Planungen.«

      »Ich denke drüber nach, Fritz. Auf jeden Fall vielen Dank für dein Angebot.«

      Sie setzten ihren Rundgang durch die Stallungen von Schloss Sternberg fort, ohne das Thema noch einmal zu streifen, denn der Baron hielt es für besser, Florian nicht unter Druck zu setzen.

      *

      »Willst du dich nicht endlich einmal zwischen einem von beiden entscheiden?«, fragte Annina von Lucius. »Die Leute reden schon, Gaby, ist dir das eigentlich klar?«

      Gabriela von Szanten zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Lass sie doch reden. Ich gehe gern mit beiden aus, und solange sie sich nicht gegenseitig die Köpfe einschlagen, sehe ich nicht ein, warum ich mich entscheiden soll. Wir flirten nur, ich habe ja nicht gleichzeitig mit zwei Männern eine Affäre.«

      »Es gibt aber Leute, die das behaupten.«

      Gabrielas Haltung veränderte sich. Sie drehte sich so schnell zu ihrer Freundin um, dass ihre langen dunklen Haare flogen. »Wer behauptet das?«, fragte sie scharf. Ihre fast schwarzen Augen blitzten zornig.

      »Jetzt reg dich nicht auf, du weißt doch, dass immer viel geklatscht wird.« Annina wünschte sich bereits, sie hätte nichts gesagt, schließlich kannte sie das explosive Temperament ihrer Freundin. »Ich habe es halt im Vorbeigehen gehört, wie getuschelt wurde, als ihr zu dritt hier aufgekreuzt seid.«

      »Die sollen sich doch alle um ihren eigenen Kram kümmern«, zischte Gabriela


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