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150. Die fälsche Braut. Barbara CartlandЧитать онлайн книгу.

150. Die fälsche Braut - Barbara Cartland


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Ich habe dein Kleid bereits von weitem bewundert.«

      »Warst du denn unten? Ich hab' dich gar nicht gesehen.«

      »Vom Sommerhaus habe ich dich beobachtet«, sagte Isabel.

      »Vom Sommerhaus?« Elisabeth lachte. »Aber Isabel, führt dich dein erster Weg immer noch zu unserem geheimen Versteck?«

      »Ja«, antwortete Isabel lächelnd. Dann wurde sie ernst. »Ich muß dir etwas sagen!«

      »Und ich muß dir etwas sagen.« rief Elisabeth aufgeregt. »Mama wird wütend sein, weil ich die Gäste im Stich gelassen habe. Aber ich konnte mit meiner Neuigkeit nicht länger warten. Isabel, ich bin verliebt!«

      »Verliebt?« entgegnete Isabel scharf. »Doch wohl nicht in Sir Rupert Wroth?«

      »Sir Rupert Wroth?« fragte Elisabeth verwundert. »Nein, natürlich nicht. Wer ist das denn? Oh, ich erinnere mich! Nein, nein, Sir Rupert Wroth ist es nicht. Wie kommst du denn auf diese Idee? Nein, es ist Adrian - Adrian Butler.«

      Isabel fühlte die Erleichterung wie eine Woge über sich hinwegrollen.

      »Gott sei Dank! Wer ist Adrian Butler? Bist du mit ihm verlobt?«

      Elisabeth schüttelte den Kopf.

      »Nein, noch nicht. Du kannst dir vorstellen, was Papa dazu sagen würde, denn Adrian ist nur ein Soldat. Doch was spielt das schon für eine Rolle! Ich liebe ihn, auch wenn er keinen einzigen Penny besitzt. Ich liebe ihn aus ganzem Herzen und aus ganzer Seele, - und er liebt mich auch.«

      Elisabeth nahm ihren Hut ab, während sie sprach und ließ sich auf der Fensterbank nieder. Ihre Locken hoben sich vor dem hellen Viereck des Fensters ab, und als sie zu Isabel hoch blickte, war ein Ausdruck ernster Anmut auf ihrem Gesicht und ließ es schöner erscheinen als je zuvor.

      Impulsiv lief Isabel zu ihr hin und kniete neben ihr nieder.

      »Erzähl mir alles, Elisabeth«, sagte sie. »Ich habe solche Angst um dich.«

      »Ich habe keine Angst«, sagte Elisabeth. »Ich liebe Adrian, und nichts von dem, was Mama und Papa sagen könnten, wird mich davon abbringen.«

      »Wissen sie es schon?« fragte Isabel.

      Elisabeth schüttelte den Kopf.

      »Papa muß wohl bemerkt haben, daß sich etwas zwischen uns anbahnte, denn vor vierzehn Tagen hat er ihm das Haus verboten. ,Wer ist dieser junge Schnösel?' fragte er. ,Nie was von ihm oder seiner Familie gehört. Er wird mir nicht wieder eingeladen, ist das klar?' Natürlich war Mama der gleichen Meinung. Sie strich ihn von der Liste der Partygäste. Aber es war schon zu spät. Adrian hatte mir bereits seine Liebe gestanden. Wir trafen uns am nächsten Nachmittag im Wäldchen am Ende der Allee. Er bat mich, seine Frau zu werden, und ich habe ja gesagt.«

      »Aber Elisabeth, dein Vater...« begann Isabel, wurde aber sofort von ihrer Kusine unterbrochen.

      »Adrian wird Papa Ende der Woche aufsuchen.. Er hat dann seine Beförderung zum Captain. Denk doch, Isabel, er ist erst vierundzwanzig und schon Captain. Das zeigt doch, wie tüchtig er ist. Man hält große Stücke auf ihn in seinem Regiment, den Dragoon Guards der Königin. Und er sieht so hübsch und hinreißend aus in seiner Uniform!«

      »Aber Elisabeth, wie wirst du jemals. ..«

      Wieder wurde Isabel unterbrochen. Diesmal durch ein Pochen an der Tür.

      »Herein!« rief Elisabeth.

      Die Tür wurde geöffnet, und Bessie, ihr ehemaliges Kindermädchen und jetzt Elisabeths Zofe, trat ins Zimmer.

      Sie war etwa vierzig, eine kleine untersetzte Person mit einem häßlichen Gesicht, aus dem einen jedoch zwei so warme und freundliche Augen anblickten, daß jedermann, der Bessy begegnete, sich unwillkürlich von ihr angezogen fühlte.

      Bessy war eine eingefleischte Klatschbase, doch sprach sie nie verletzend oder abwertend über andere. Und wenn man ihr ein Geheimnis anvertraute, mußte man nie befürchten, daß ein anderer es von ihr erfuhr. In diesem Fall schwieg sie wie ein Grab, und die beiden Mädchen hatten von dieser guten Eigenschaft der treuen Dienerin schon oft Gebrauch gemacht.

      Wie alle Frauen, für die sich nie ein männliches Wesen interessiert hatte, war sie versessen auf Romanzen, wenn sie andere betrafen. Sie erlebte sie stellvertretend mit, freute sich, bangte und litt so, als ginge es um ihr eigenes Schicksal.

      Aber niemand stand ihrem Herzen näher als Elisabeth und Isabel.

      Schon oft hatte Isabel gedacht, daß Bessie sich - falls nötig - für sie beide in Stücke reißen lassen und ihr Herzblut geben würde.

      Als Bessie nun Isabels ansichtig wurde, ging ein Leuchten über ihr Gesicht.

      »Miss Isabel!« rief sie überrascht und schnappte regelrecht nach Luft. »Well, Sie sind wirklich die Letzte, die ich heute auf Rowanfield Manor erwartet hätte!«

      »Wie geht es dir, Bessie?« erkundigte sich Isabel. »Ich bin mal wieder da, wie ein falscher Penny, der stets zu einem zurückkommt. Ist es nicht das, was du sagen wolltest?«

      »Ja, Miss, wobei ich Sie natürlich nicht mit einem falschen Penny vergleichen möchte. Nein, wirklich nicht. Sie können mir glauben, noch gestern sagte ich zu Cook: ,Miss Isabel hat ein Herz aus Gold', sagte ich.«

      »Danke, Bessie«, erwiderte Isabel. »Es muß wohl das einzig Wertvolle an mir sein!«

      Bessie lachte, doch plötzlich brach ihr Lachen auf eine beinahe komisch wirkende Weise ab, und ihr Gesichtsausdruck verriet blankes Entsetzen, als sie sich zu Elisabeth umwandte.

      »Beinahe hätte ich vergessen, weshalb ich hergekommen bin. Ihre Ladyschaft sollten schleunigst wieder nach unten gehen. Mylady ist schon ganz böse auf Sie, wie ich hörte. Weil Sie sich einfach zurückgezogen haben, bevor die Gäste gegangen sind. Sie werden Ärger kriegen, wenn Sie mich fragen, und das beste wär', Sie beeilten sich jetzt!«

      Elisabeth sprang auf. Sie war aschfahl im Gesicht.

      »Ist mein Vater auch wütend, Bessie?«

      »Es war James, der mir Bescheid sagte. Von Ihrem Vater war nicht die Rede. Er sagte nur, Ihre Ladyschaft suche Sie und scheine ziemlich ärgerlich zu sein, weil Sie nirgendwo zu finden seien. Aber nun machen Sie schon, um Himmels willen!«

      Elisabeth setzte den Hut auf, ohne in den Spiegel zu schauen.

      »Wiedersehen, Isabel, wir sehen uns nachher«, rief sie. »Oh, ich hoffe, Papa ist nicht ebenfalls verärgert. Ich habe keine Lust, ihn gerade jetzt aufzuregen.«

      Sie rannte aus dem Zimmer, und Bessie und Isabel sahen einander an.

      »Hat sie es Ihnen gesagt, Miss Isabel?« fragte Bessie schließlich.

      »Daß sie sich verliebt hat?« Isabel lächelte. »Du weißt es also schon, Bessie!«

      »Natürlich weiß ich es«, erwiderte Bessie mit der Vertraulichkeit der langjährigen treuen Dienerin. »Ich habe doch jeden Nachmittag Wache gestanden und aufgepaßt, daß niemand kam, damit die beiden ungestört miteinander reden konnten. Mein Gott, ich hab' mich ja fast zu Tode gefürchtet, kann ich Ihnen sagen, Miss. Jedes Mal, wenn der Wind in den Zweigen raschelte oder ein Kaninchen durch den Wald hoppelte, hab' ich geglaubt, Seine Lordschaft steht hinter mir.«

      »Das glaube ich dir gern«, sagte Isabel. »Aber sag mir nur, Bessie, wohin soll das Ganze führen. Seine Lordschaft wird einer Ehe zwischen den beiden niemals zustimmen.«

      »Vielleicht doch, wenn er sieht, wie ernst es ihnen ist«, meinte Bessie zuversichtlich. »Schließlich ist nichts gegen den jungen Gentleman einzuwenden, außer, daß er kein Geld hat. Er stammt aus guter Familie, wie ich zufällig weiß. Cooks Schwester ist in Stellung bei einem Vetter von ihm, und sie sagt, daß die Familie in Yorkshire großes Ansehen genießt.«

      Isabel schwieg, runzelte jedoch die Stirn. Sie dachte, daß in den Augen Lord Cardons eine Familie, die in Yorkshire großes Ansehen genoß, mit einem Bewerber


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