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Sophienlust Staffel 15 – Familienroman. Elisabeth SwobodaЧитать онлайн книгу.

Sophienlust Staffel 15 – Familienroman - Elisabeth Swoboda


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habe erst im …« Sie musste einen Moment nachdenken.

      »Wann hast du Geburtstag?«, fragte Pünktchen.

      »In einem Monat, der Oktober heißt.«

      »Dann bist du unser jüngstes Kind.« Henrik klatschte erfreut in die Hände. »Du darfst alles machen, was du willst.«

      Ulrike lächelte schüchtern. Dann schaute sie interessiert zu, wie Pünktchen aus Wiesenblumen einen Kranz drehte. »Der ist aber schön«, sagte sie, als der Kranz fertig war.

      »Ich schenke ihn dir.« Pünktchen setzte ihn auf Ulrikes blondes Köpfchen. »Jetzt bist du unsere Wiesenkönigin.«

      Ulrike hob vorsichtig die Hand, um den Kranz zu berühren. »Zeigst du mir einmal, wie man das macht?«

      »Natürlich. Wir flechten den nächsten Kranz gemeinsam«, versprach Pünktchen. »Aber jetzt müssen wir zurück zum Haus. Es gibt gleich Mittagessen. Außerdem will ich dir noch dein Zimmer zeigen. Du schläfst mit Heidi zusammen.«

      Ulrike hätte gern gefragt, welches Mädchen Heidi war, aber sie war noch immer sehr schüchtern. Sie wagte es kaum, Fragen zu stellen.

      »Heidi ist heute nicht da«, erzählte Pünktchen. »Sie ist mit Schwester Regine, unserer Kinderschwester, zum Tierheim gefahren, weil ihre Häschen krank geworden sind.«

      Ulrike wusste nicht, was ein Tierheim ist. Und was das für Häschen waren, konnte sie sich auch nicht vorstellen. Pünktchen erklärte es ihr geduldig.

      »Heidi ist sehr lieb. Sie lässt dich bestimmt mit ihren Häschen spielen. Und wenn wir das nächste Mal zum Tierheim fahren, nehmen wir dich auch mit.«

      Nick war als Erster zum Haus zurückgelaufen. Jetzt kam er mit seinem Fahrrad über den Wiesenweg geradelt.

      »Bleibst du nicht zum Mittagessen hier?«, fragte Pünktchen.

      Nick schüttelte den Kopf. »Ich radle nach Schoeneich zurück. Ich will Vati heute Nachmittag auf seinem Ritt über die Felder begleiten.«

      »Dann kommst du wohl erst morgen wieder herüber?«, fragte Pünktchen enttäuscht.

      »Vielleicht auch heute Abend. Dann bleibe ich über Nacht hier.« Nick schwang sich auf sein Fahrrad. Doch dann stieg er noch einmal ab und wandte sich an Ulrike: »Willst du ein Stück mit mir fahren? Auf dem Gepäckträger?«

      Die Kleine schob zwei Finger in den Mund und schüttelte den Kopf. Dabei errötete sie leicht. Größere und ältere Jungen hatten sie schon immer eingeschüchtert.

      »Na, komm schon«, drängte Nick lächelnd. »Dabei passiert dir nichts. Du fällst nicht herunter, wenn du dich an mir festhältst. Oder hast du Angst?«

      Ulrike schüttelte den Kopf.

      »Also, dann los!«, befahl Nick.

      Irmela hob Ulrike auf den Gepäckträger. »Leg deine Arme um Nick.

      Ja, so ist’s richtig. Und jetzt halte dich fest.«

      »Fertig, los!« Nick trat in die Pedale. Ulrike hielt sich krampfhaft an ihm fest. Aber es machte ihr Spaß.

      Mit erhitzten Wangen und leuchtenden Augen ließ sie sich nach einer Runde wieder vom Rad heben, und Nick fuhr endgültig nach Schoeneich.

      *

      Als Daniel Fernau nach Hause kam, hielt gerade ein Taxi vor seiner Villa. Der Fahrer schleppte Berge von Tüten und Schachteln ins Haus.

      »Meine neue Garderobe«, sagte Carsta, als er ins Wohnzimmer kam und entsetzt den Berg von Tüten und Päckchen anstarrte.

      »In deinem Schlafzimmer steht ein meterlanger Schrank. Der ist gestopft voll.«

      Carsta winkte ab. »Alles unmodern. Nicht mehr zu gebrauchen. Schließlich fliege ich morgen nach Rom, um die Hauptrolle in einem internationalen Film zu bekommen. Da kann ich nicht in abgetragenen Sachen erscheinen.«

      »Kein einziges deiner Kleider ist abgetragen«, sagte Daniel. »Dazu trägst du viel zu wenig und hast du viel zu viel. Was du monatlich für Garderobe ausgibst, davon leben andere Familien ein halbes Jahr.«

      Sie begann zu lachen. »Deine Vergleiche sind großartig. Aber du hast keinen Grund, dich zu beklagen. Das bezahle ich alles von meinem eigenen Geld.«

      »Ich weiß«, sagte er bitter. Dann wechselte er das Thema. »Möchtest du nicht wissen, wie deine Tochter untergebracht ist?«

      »Natürlich«, sagte sie, während sie einen Karton mit Kosmetikartikeln öffnete. »Wie ist dieses Kinderheim?«

      »Traumhaft«, sagte er begeistert. Dann erzählte er ausführlich von Sophienlust.

      Carsta legte überrascht ihre Kosmetika aus der Hand und hörte ihm zu. »Dann hat Monika also doch nicht übertrieben. Sie hat genauso begeistert von diesem Sophienlust erzählt wie du. Bestimmt gefällt es Ulrike dort.«

      »Ja, aber sie gehört eigentlich gar nicht hin.«

      »Wie meinst du das?«, fragte Carsta.

      »Sophienlust ist für Kinder da, die in Not sind. Ulrike ist aber weder ein Waisenkind, noch ein echter Notfall. Sie hat Eltern und sie hat ein Zuhause. Eigentlich gehört sie gar nicht nach Sophienlust. Sie nimmt vielleicht einem anderen, wirklich bedürftigen Kind den Platz weg.«

      »Ich verstehe nicht, warum du dir darüber Gedanken machst.« Carsta prüfte die Farbe ihres neuen Lippenstiftes. »Das ist doch eine Frage, die die Leute in Sophienlust zu entscheiden haben. Und wenn sie Ulrike angenommen haben …«

      »In Sophienlust wird nur selten ein Kind abgewiesen«, unterbrach Daniel seine Frau ungeduldig. Es ärgerte ihn, dass sie diese Frage wie eine Bagatelle abtat und dass ihr ganz offensichtlich ihre Kosmetikartikel und ihre Filmpläne, von denen sie jetzt wieder zu sprechen begann, wichtiger waren. Ulrike hatte sie schon wieder vergessen.

      »Hilfst du mir, die Päckchen hochzutragen?«

      Daniel lud sich einen Berg von Tüten auf den Arm und trug sie in Carstas Schlafzimmer. »Willst du das alles mitnehmen?«, fragte er entsetzt, als er die drei großen Koffer sah, die neben ihrem Bett standen. »Ich denke, du bleibst nur ein paar Tage?«

      »Voraussichtlich ja. Aber ganz genau kann man das ja nicht wissen. Ich hoffe nur, dass ich die Rolle bekomme.«

      »Wenn du diese Rolle nicht bekommst, dann eben irgendeine andere«, sagte Daniel. »Du kannst es dir doch aussuchen, so gefragt, wie du bist.«

      »Mir liegt aber gerade an dieser Rolle besonders viel.« Carsta streifte ihr Kleid ab und schlüpfte in einen Hausmantel.

      »Wieso gerade an dieser?«, fragte Daniel.

      »Weil es eine amerikanisch-italienische Gemeinschaftsproduktion ist. Diese Leute zahlen am meisten. Außerdem habe ich dadurch die Möglichkeit, auch in Amerika bekannt zu werden.«

      Daniel schaute seine Frau nachdenklich an.

      Wenn sie die Rolle wirklich bekommt, verdient sie sehr viel Geld, dachte er. Vielleicht hilft sie mir dann doch noch. Ganz bestimmt tut sie es. Schließlich geht es ja um unsere gemeinsame Zukunft.

      »Was überlegst du?«, fragte Carsta. Aber der Klang ihrer Stimme verriet, dass es sie nicht sonderlich interessierte.

      »Nichts«, sagte Daniel. Er fand, das war nicht der richtige Augenblick, sie um finanzielle Unterstützung zu bitten. Wenn sie die Rolle bekommen hat, werde ich sie fragen, beschloss er und stand auf. »Wollen wir noch ein Glas Wein zusammen trinken?« Er fuhr ihr liebkosend übers Haar. »Du bist sehr schön«, sagte er rau. »Manchmal beneide ich deine vielen Fans.«

      »Warum?«, fragte sie irritiert.

      »Weil sie mehr von dir haben als ich. Weißt du eigentlich, dass ich dein Schlafzimmer seit Wochen nicht mehr betreten habe?«

      »Bitte, werde jetzt nicht kindisch, Daniel.«

      »Kindisch


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