Эротические рассказы

Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg


Скачать книгу
bravo! Das alles habe ich deiner Frau zu verdanken.« Wenn möglich wurde seine Miene noch düsterer. »Bezahlst du sie eigentlich dafür, dass sie für neue Patienten sorgt? Ganz schön raffiniert, muss ich sagen.«

      Angesichts der Verachtung, die ihm entgegenschlug, blieb Daniel die Luft weg.

      Christine Lekutat dagegen lachte laut auf.

      »Hat man da noch Worte? Und über mich regen Sie sich auf! Dabei sind Sie auch nicht besser.« Tröstend klopfte sie ihrem Chef auf die Schulter. »Wir sollten uns lieber um jemanden kümmern, der unseren Einsatz zu schätzen weiß.«

      Dr. Norden verdrehte die Augen gen Himmel und mahnte sich zur Ruhe. Manchmal war es nicht leicht, die Nerven zu behalten. Vernünftig, wie er war, beschloss er, sämtliche Bemerkungen zu ignorieren.

      »Bitte sorgen Sie dafür, dass Herr Grün in die Radiologie gebracht wird. Sobald die neuen Aufnahmen da sind, besprechen wir das weitere Vorgehen«, erklärte er ruhig, aber bestimmt. »Inzwischen bitte ich alle Beteiligten um Vernunft. Die Augen können wir uns immer noch auskratzen, wenn unsere Bemühungen fehlschlagen.«

      Er nickte Laurenz zu, ehe er das Krankenzimmer verließ. Auf dem Weg zur Besprechung mit den Oberärzten fragte er sich, ob er Fee nicht unrecht getan hatte. Einige Leute benahmen sich wirklich sehr sonderbar, und er war sich ganz sicher, dass er sich das nicht nur einbildete.

      Dr. Felicitas Norden stand im Flur und sah einem kleinen Patienten nach, der, flankiert von seinen Eltern, die Klinik verlassen konnte. Mutter und Vater spielten ›Engelchen flieg‹ mit ihm und schwenkten ihn hoch durch die Luft. Der Kleine kreischte vor Vergnügen. Im Normalfall waren Fee diese Augenblicke lieb und teuer. Doch diesmal hatte sie Laurenz’ und Melanies Bild vor Augen. Würden sie die Klinik jemals zu dritt und auf ihren eigenen Beinen verlassen können?

      »Ach, Fee, gut, dass ich dich treffe. Kann ich dich kurz sprechen?«

      Oskar Roeckls Stimme riss sie aus ihren bangen Gedanken.

      »Natürlich.« Sie rang sich ein Lächeln ab. »Was kann ich für dich tun?«

      »Es geht um Lenni«, erwiderte er so ernst, dass sie einen Schrecken bekam.

      Die ehemalige Haushälterin begleitete sie nun schon so lange, dass sie sich gar nicht mehr an die Zeit ohne sie erinnern konnte. Inzwischen gehörte die resolute, aber herzensgute Frau zur Familie und war nicht mehr wegzudenken aus dem täglichen Leben. Nur so war es zu erklären, dass Fees Stimme leise zitterte, als sie fragte: »Was ist mit ihr?«

      Oskar sah sich um, als ob er fürchtete, dass die Wände Ohren haben könnten.

      Diese Angst war nicht unbegründet. Felicitas Nordens ungeliebter Stellvertreter Volker Lammers ließ keine Gelegenheit aus, um seine Chefin bloßzustellen oder lächerlich zu machen. Dieser Gefahr wollte Oskar sie nicht aussetzen.

      »Können wir uns irgendwo in Ruhe unterhalten?«

      Felicitas überlegte nicht lange.

      »Gehen wir in mein Büro.« Sie ging vor und hielt ihm die Tür auf. »Also, was ist los?«, wiederholte sie ihre Frage, kaum dass sie in der Besucherecke Platz genommen hatten. »Jetzt mach es nicht so spannend!«

      Nervös rutschte Oskar vor an die Sofakante.

      »Also, Lenni … Ich fürchte, es geht ihr nicht besonders gut. Um ehrlich zu sein … Ich glaube, dass es ziemlich schlimm um sie steht.«

      Mit allem hatte Fee gerechnet, nur nicht damit. Seit ihrer Herzoperation vor ein paar Jahren erfreute sich Lenni bester Gesundheit. Das bestätigten Daniels halbjährliche Untersuchungen jedes Mal aufs Neue. Entsprechend groß war ihr Schrecken.

      »Um Gottes willen. Was fehlt ihr denn?«

      »Hat Daniel nicht mit dir darüber gesprochen?«

      »Kein Wort.«

      »Sie … Ich … Ach …« Oskar versagte die Stimme.

      Am liebsten wäre Fee aufgesprungen und hätte ihn an den Schultern gepackt und geschüttelt.

      »Jetzt rede endlich mit mir!«, verlangte sie energischer als beabsichtigt.

      Angesichts ihrer Verzweiflung war es auch um Oskars Beherrschung geschehen. Er kämpfte mit den Tränen und schüttelte nur stumm den Kopf. Tausend Gedanken, einer schlimmer als der andere, schossen Fee durch den Kopf. Eines war klar: Wenn der sonst so nüchterne Oskar weinte, war Gefahr in Verzug. Wegen der Geschichte mit Melanie und Laurenz lagen ihre Nerven ohnehin schon blank. Was musste denn noch alles passieren? Sie presste die Hand auf den Mund, um nicht laut aufzuschreien.

      »Wann … Wann hat sie dir gesagt, dass sie krank ist?«, fragte sie endlich tonlos.

      Oskar schluckte an seinen Tränen und hatte sich schließlich so weit gefasst, dass er wieder sprechen konnte.

      »Das ist ja das Schlimme! Dieser alte Sturkopf spricht nicht darüber!« Die Unsicherheit machte ihn wütend. »Sie macht nur so komische Andeutungen und benimmt sich ganz seltsam. Stell dir vor: Heute früh hat sie mir sogar Karten für den Tanz in den Mai im ›Bayerischen Hof‹ geschenkt.«

      »Das ist wirklich ein Alarmsignal!«, entfuhr es Felicitas. Sie eilte zum Telefon, um Daniel zur Rede zu stellen.

      Doch Andrea Sander konnte ihr nur sagen, dass der Chef im Augenblick nicht zu sprechen war.

      *

      Daniel Norden hatte die Riege seiner Oberärzte um sich versammelt, in deren Abteilung ein Assistenzarzt arbeitete, der sich noch in der Probezeit befand. Theo Gröding war ebenso gekommen wie der Radiologe Reinhart Witt und der Oberarzt der Onkologie, Walter Köhler.

      Auch Matthias Weigand als Chef der Inneren Medizin und Christine Lekutat für die Chirurgie waren anwesend. Sie alle hatten sich um den Besprechungstisch im Büro des Klinikchefs versammelt und warteten gespannt darauf, was Dr. Norden ihnen zu sagen hatte.

      »Meine Herrschaften, durch die nicht eingeplante Anschaffung eines in Deutschland bisher einzigartigen Geräts zur Optimierung unserer Krebstherapien ist unser Finanzhaushalt in Schieflage geraten. Deshalb hat der Verwaltungschef Dieter Fuchs Sparmaßnahmen verordnet.«

      »Hört, hört!«, unkte Reinhart Witt. »Sollen wir in Zukunft auf eine Narkose verzichten und die Patienten mit Whiskey und einem Holzkeil zwischen den Zähnen ruhig stellen?«

      »Whiskey ist viel zu teuer«, warf Matthias grinsend ein. »Wahrscheinlich schafft der Sparfuchs einen Holzhammer für alle an.«

      Alle lachten. Bis auf Daniel Norden.

      »So lustig ist die Sache leider nicht«, fuhr er fort. Das Raunen und Tuscheln verstummte. »Die Stellen unserer Assistenzärzte stehen auf dem Prüfstand. In Ihren Abteilungen arbeiten junge Kollegen, die allesamt noch in der Probezeit sind.« Er ließ den Blick über die Runde schweifen. »Ich habe Sie heute hergebeten, um darüber zu diskutieren, welcher der Kollegen oder Kolleginnen das Zeug zu hervorragenden Ärzten haben. Oder anders herum gesagt: Welcher Vertrag vorzeitig aufgelöst werden soll.«

      Damit hatte keiner der Anwesenden gerechnet. Betroffenes Schweigen machte sich in der Runde breit. Die Ärzte tauschten fragende Blicke.

      Es war schließlich Theo Gröding, der den Reigen eröffnete.

      »Das ist starker Tobak, den der verehrte Herr Fuchs da von uns verlangt. Wir haben jetzt schon personelle Engpässe.«

      Die Kollegen nickten zustimmend.

      »Ich weiß.« Dr. Norden seufzte. »Trotzdem muss ich Sie bitten, in sich zu gehen.«

      »Ich für meinen Teil kann so eine weitreichende Entscheidung nicht übers Knie brechen«, stellte Reinhart Witt klar. »Allerdings gibt es eine Kandidatin, die unbedingt die Chance verdient hat, ihren Facharzt bei uns zu machen.« Sein Blick flog zu Matthias Weigand, der in Gedanken versunken am Tisch saß. »Sandra Neubeck besticht nicht nur durch ihr fundiertes Wissen, sondern auch durch ihren Eifer und ihre Empathie. Sie wird eine hervorragende Ärztin


Скачать книгу
Яндекс.Метрика