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Elfenzeit 7: Sinenomen. Susanne PicardЧитать онлайн книгу.

Elfenzeit 7: Sinenomen - Susanne Picard


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und Don Haggis –«

      »Dubhaggan.«

      »Egal … dass der Priester und Artair nicht gerade die besten Kumpel sind. Artair will uns benutzen, um sich gegen ihn durchzusetzen. Das wird der garantiert nicht so einfach schlucken. Wenn Artairs Plan schiefgeht, hängen wir schneller am Galgen, als ihr religiöser Wahn sagen könnt.«

      Nadja nickte. Sie war gefasster als am Abend zuvor. Der Schlaf und der Traum, ob er nun real gewesen war oder nicht, hatten ihr geholfen.

      »Dann sollten wir fliehen«, sagte Anne. Über ihre Schulter hinweg sah Robert, wie Artair vom Galgen sprang. Ein Soldat reichte ihm Rüstung und Stiefel.

      »Und dann?«, fragte Nadja. »Er sagte, wir würden allein nicht weit kommen.«

      »Er sagte auch, wir seien ein Zeichen«, entgegnete Robert.

      Sie verzog das Gesicht, doch dann wandte sie sich zu seiner Überraschung an Anne. »Was hältst du davon?«

      »Wenn wir fliehen können, sollten wir es tun. Hier kann man niemanden trauen.«

      Die Rufe auf dem Platz verwandelten sich in Schreie. Ein Schatten raste über den Marktplatz, dann krachte es. Instinktiv zog Robert den Kopf ein. Holzsplitter bohrten sich vor seinen Füßen in den Boden. Aus dem Augenwinkel sah er, dass der Galgen, auf dem Artair eben noch gestanden hatte, zertrümmert worden war. Ein Felsbrocken, groß wie ein Mensch, hatte einen Krater in den Boden gerissen.

      Er sah sich nach Artair um. Der Statthalter lag am Boden, eingeklemmt unter der Leiche eines Soldaten. Armlange Splitter steckten in dessen Rücken. Zwei andere Soldaten liefen heran und zogen den Toten zur Seite. Artair stand auf und schüttelte sich. Die halb angezogene Rüstung hing von seinen Schultern. Er sah sich suchend um. Robert wollte zurückweichen, aber der Statthalter hatte ihn bereits entdeckt und winkte zwei Soldaten heran. Sie hörten ihm kurz zu, nickten und liefen geduckt auf die Nische zu.

      »Wir sollen uns um euch kümmern«, sagte der Ältere, »und darauf achten, dass euch nichts passiert.«

      Es war ihm anzusehen, was er von diesem Auftrag hielt. Sein Begleiter, der ebenso groß und kräftig war wie er, nickte. »Ist gefährlich hier. In den Weinkellern, bei den Kindern und alten Weibern werdet ihr sicher sein.«

      Verachtung lag in seinen Worten.

      Robert sah, dass Artair sie beobachtete und nickte. »Dann folgen wir euch.«

      Die beiden Männer gingen voran. Die Gassen der Stadt waren fast leer. Nur einige Händler räumten noch ihre letzten Waren ein.

      »Wo sind die anderen?«, fragte Nadja. Ihr Blick glitt immer wieder zum Himmel, genau wie Roberts.

      »Auf den Mauern.« Der jüngere Elf deutete mit seinem Speer in Richtung des Stadttors. Hinter den Häusern war es nicht zu sehen.

      »Alle?« Anne klang zweifelnd.

      »Alle, die nicht blind oder lahm sind«, antwortete der Elf.

      »Oder feige«, murmelte der Ältere leise. Ein Mensch hätte ihn nicht verstanden, Robert schon.

      Er fühlte Annes kurze Berührung und nickte, ohne sie anzusehen. Die Gelegenheit war günstig. Nadja spürte es wohl ebenfalls, denn sie ging zur Seite, um ihnen mehr Platz zu verschaffen.

      Die Gasse wurde breiter. Robert duckte sich, als ein Felsbrocken hoch über ihnen durch die Luft flog. Er beschrieb einen Bogen und verschwand hinter den Häusern. Der Aufprall hallte dumpf von den Wänden wider.

      »Nichts getroffen«, sagte der ältere Soldat.

      Der Jüngere nickte.

      Es war niemand außer ihnen in der Gasse zu sehen. Die Stände waren geschlossen, die Waren aus den Regalen verschwunden.

      »Jetzt«, flüsterte Anne.

      Mit einem Sprung war sie bei dem Jüngeren der beiden. Ein Tritt prellte ihm den Speer aus der Hand. Der Mann schrie überrascht auf. Der Ältere drehte sich. Seine Hand glitt zu dem Schwert in seinem Gürtel. Robert schlug mit beiden Fäusten zu. Er hörte den Arm des Soldaten brechen, sah den Mann zusammensacken und hielt erschrocken inne.

      Das wollte ich nicht, dachte er.

      Der Soldat kam wieder hoch. Sein Gesicht war vor Wut und Schmerz verzerrt. Sein linker Arm hing wie der einer Stoffpuppe herab, doch sein rechter holte aus. In seiner Hand blitzte ein Dolch. Robert sprang aus dem Stand hoch, drehte sich in der Luft und trat zu. Die Bewegungen erschienen ihm natürlich, er dachte nicht über sie nach. Sein Fuß traf das Kinn des Soldaten, riss dessen Kopf in den Nacken. Es knackte. Er brach zusammen.

      »Anne!«

      Nadjas Stimme. Robert fuhr herum. Der zweite Soldat lag am Boden. Seine Arme waren ausgestreckt, seine Finger zuckten. In seiner Brust steckte ein abgebrochener Speer. Anne hockte über ihm. Sie hielt seinen Kopf hoch. Ihr Haar fiel über seine Kehle und verbarg, was sie tat. Doch Robert hörte, wie sie trank, roch das Blut und spürte den Hunger. In diesem Moment widerte er sich selbst an.

      »Sie wollten uns nur in Sicherheit bringen.« Nadja sah ihn an. Verwirrung und Abscheu standen auf ihrem Gesicht. »Warum habt ihr sie umgebracht?«

      Ich wollte es nicht, dachte Robert, schwieg jedoch.

      Anne ließ die Leiche fallen und erhob sich. Mit einer Hand strich sie sich die Haare aus dem Gesicht, dann wischte sie sich den blutigen Mund ab. »Sie mussten sterben«, sagte sie, »sonst hätten sie uns verraten.«

      »Wir hätten sie niederschlagen und fesseln können.«

      »Es sind Elfen, Nadja. Du weißt, wie stark sie sind. Das Risiko war zu groß.« Es war eine Lüge. Robert hatte genau das tun wollen, was Nadja gesagt hatte, doch dafür war es zu spät. Die Männer waren tot.

      Anne zog die Leichen in einen Hauseingang. Ihr Mund sah aus, als habe sie Lippenstift verschmiert. »Wir müssen weiter«, sagte sie.

      Er nickte. Nadja presste die Lippen zusammen, schloss sich ihnen aber an. Robert wusste, dass sie das nur tat, weil sie keine andere Wahl hatte.

      Je näher sie dem Tor kamen, desto lauter und hektischer wurde es. Elfen kletterten auf die Stadtmauern rund um das Tor. Die meisten waren mit Bögen bewaffnet, manche auch mit Armbrüsten und Speeren. Rüstungen trugen die wenigsten, und wenn, besaßen sie nur Einzelteile, mal eine Brustplatte, mal Armschienen oder einen Helm.

      Auf einer breiten Straße, die an der Mauer entlangführte, standen Cosgrachs. Ritter hielten die Tiere an den Zügeln. Ihre Rüstungen waren mit Edelsteinen besetzt und reflektieren das Sonnenlicht so stark, dass Robert die Tränen in die Augen schossen. Er nahm an, dass sie auf diese Weise versuchten, den Feind zu blenden.

      Das Tor war verriegelt, der Gang, der dorthin führte, leer. Die Verteidiger konzentrierten sich auf die Mauern.

      Unvermittelt traf ihn ein Stoß in den Rücken. »Los, auf die Mauer. Worauf wartest du noch?« Der Soldat tauchte neben Robert auf. Er hielt einen Speer in den Händen, mit dessen stumpfem Ende er nun auch Nadja antrieb. Sein nächstes Ziel schien Anne zu sein. Robert sah es in ihren Augen blitzen und griff ein.

      »Man hat uns keine Waffen gegeben«, sagte er. »Wie sollen wir da kämpfen?«

      Der Soldat, ein junger, schlanker Elf mit einer Nase, die wie ein Blumenkohl aussah, musterte sie kurz, dann seufzte er. »Muss man denn hier jedem alles dreimal erklären?« Mit dem Speer zeigte er auf die voll beladenen Karren, die an den Häuserwänden standen. »Nehmt euch, was ihr braucht.«

      »Danke.« Robert hatte gehofft, der Soldat würde gehen, aber er blieb stehen und folgte ihnen mit Blicken, als sie zu einem der Karren gingen. Anne nahm einen Bogen mit Köcher, Robert einen Köcher und ein Schwert. Nadja zögerte, dann steckte sie sich einen Dolch in den Gürtel und schlang sich einen Bogen über die Schulter.

      »Na los, auf die Mauer!«, rief der Soldat ihnen zu. Er zog den Kopf ein, als ein Felsbrocken trudelnd über ihn hinweg flog. »Sie werden gleich ihre Taktik ändern.«


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