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Perry Rhodan 3094: Herz des Lichts. Kai HirdtЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 3094: Herz des Lichts - Kai Hirdt


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Spannung fiel so plötzlich von ihr ab, dass sie lachen musste. »Steck die Waffe weg! Haad hat recht, ich kenne diese Stimme. Das ist Shepardt Wilzukudu.« Sie legte alle vier Hände übers Gesicht, als sie begriff, wen sie da beinahe erschossen hatten. »Er war ein Freund meiner Mutter, die hier ihre letzten Jahre verbracht hat. Der stellvertretende Leiter dieser Station. Anscheinend ist er hiergeblieben, als sie geschlossen wurde.«

      »Bist du sicher?«, fragte Schlafner misstrauisch.

      »Bouner Haad und ich halten diese These für hochwahrscheinlich«, meldete sich der TARA-Psi.

      Emuladsu stellte sich ans Fenster und rief: »Komm herein, Shepardt. Bitte, verzeih den Irrtum. Wir haben jemand anderen erwartet.«

      »Widerrechtlich eingedrungen seid ihr! Ich werde euch melden!«

      »Entschuldige dich!«, forderte Emuladsu.

      »Was?«, fragte Schlafner.

      »Sag ihm, es tue dir leid. Dass es ein Versehen war.«

      Der Terraner sah sie entgeistert an, dann zuckte er kurz mit den Achseln. »Bitte verzeih mir. Der Schuss hat sich versehentlich gelöst. Wir wollten uns nur schützen, man weiß ja nicht, wer hier nachts unterwegs ist.«

      »Das will ich meinen, junger Mann, das will ich meinen! Genau das frage ich mich nämlich auch. Wer seid ihr also?«

      »Du hast meine Mutter gekannt«, rief Emuladsu. »Ihr wart Freunde.«

      Der Mann draußen zögerte. »Dupa?«, fragte er. »Die kleine Dupa? Was machst du denn hier?«

      2.

      »Hui.« Cascard Holonder, der ertrusische Kommandant der RAS TSCHUBAI, verzog keine Miene. »Ich wusste nicht, dass wir hier so viele Fans haben.«

      Perry Rhodan runzelte die Stirn. Schon Sekunden, nachdem die RAS zwischen Bleisphäre und Sternenrad erschienen war, prasselten Funkanfragen auf sie ein, erst Dutzende, inzwischen Hunderte. ANANSI, die Semitronik und gleichermaßen Gehirn und guter Geist des Schiffs, hatte zwei als besonders wichtig markiert: Der arkonidische Flottenoberbefehlshaber agh Fermi und die cairanische Konsulin Satim Tainatin verlangten Rhodan persönlich zu sprechen.

      »Kein Kontaktversuch durch die THORA?«, wunderte sich Rhodan. »Ich wollte gerne mit Gucky sprechen, bevor ich einigen wichtigen Leuten den Tag vermiese. Aber wenn der Prophet nicht zum Berg kommt ...« Er nickte Lit Olwar zu, dem Leiter der Funk- und Ortungsstation. »Bau bitte eine Verbindung auf!«

      Der Oberstleutnant zeigte ein wortloses Grinsen.

      Rhodan seufzte. »Er steht schon hinter mir, oder?«

      Guckys helle Stimme erklang in seinem Rücken. »Bis du Berg dich in Bewegung setzt, ist dieser Prophet schon zweimal durch die halbe Galaxis teleportiert.«

      Rhodan drehte sich um und blickte lächelnd zu seinem pelzigen Freund hinunter.

      Der Ilt sah erwartungsvoll zurück. Im Mausgesicht blitzte treuherzig der Nagezahn, der Biberschwanz patschte einen ungeduldigen Rhythmus auf den Boden. »Was ist? Werd ich jetzt endlich gekrault oder was?«

      »Sehr wohl«, meldete Rhodan im besten Kadettenton und streckte die Hand aus, um Gucky durchs Kopffell zu wuscheln.

      Als er ihn berührte, veränderte sich übergangslos die Umgebung. Rhodan fand sich in einer Medostation wieder – und starrte in die Läufe mehrerer Strahlwaffen, die zwei TARA-Kampfroboter auf ihn richteten.

      Gucky war sofort weitergesprungen und betrachtete Rhodan nun durch eine Glassitscheibe in der Wand. Seine Stimme drang nur noch aus einem Akustikfeld.

      »Reine Vorsichtsmaßnahme«, sagte der Ilt. »Ich bitte um Entschuldigung, aber ich muss sichergehen, dass du du bist und nicht eine von diesen cairanischen Kopien. Auf die bin ich nämlich nicht besonders gut zu sprechen.«

      Rhodan hob die Hände und setzte sich auf eine Untersuchungsliege. »Volles Verständnis. Ich freue mich auch, dich zu sehen. Was passiert jetzt?«

      »Wir checken deinen Kopf. Wenn du kein shenpadrisches Organoid im Hirn hast, werde ich meinen ganzen Charme spielen lassen, um dich diesen peinlichen Vorfall vergessen zu machen.«

      Rhodan war sich sehr sicher, diesen Test zu bestehen. Um ein »andernfalls« hätte er sich also keine Sorgen machen müssen. In der Praxis fiel das schwer, solange er in die glimmenden Abstrahlöffnungen von Waffenarmen starrte.

      »Dann mal los!«, forderte er.

      Ein Medoroboter schwebte heran und beleuchtete Rhodans linke Schläfe mit einem Scanner. Sekunden später ließen die TARAS ihre Waffen sinken, die Tür öffnete sich, und Gucky watschelte herein. »Tut mir leid, Großer. Aber nach allem, was wir wissen, bist du in einer anderen Galaxis unterwegs. Und da die Cairaner mit ihren elenden Bioplikaten Verwirrung stiften, lag die Vermutung nahe ...«

      »Ich war sogar in einem beinahe identischen Universumszweig«, erklärte Rhodan. »Auf dem Rückweg gab es ein bisschen Konfusion. Kleine Zeitreise; du kennst so was ja. Ich jedenfalls freue mich, dich quicklebendig wiederzusehen. Das ist offenbar keineswegs selbstverständlich, wie man hört.«

      »Der Bericht über meinen Tod war übertrieben.« Gucky rümpfte die Nase.

      Rhodan nickte anerkennend. »Schön zu hören, dass Mark Twain nach dreieinhalbtausend Jahren immer noch zitiert wird. Ich habe ihn immer gerne gelesen.«

      »Das ist nicht von ihm«, behauptete Gucky. »Er hat den Spruch von mir. Kleine Zeitreise; du kennst so was ja.«

      Rhodan grinste. Guckys ganzer Charme verfing. »Hätte ich mir denken können. Darf ich dich noch mal richtig begrüßen?«

      Gucky hob huldvoll eine Hand. »Weil du es bist.«

      Rhodan hob den Ilt in Höhe, drückte ihn an seine Brust und setzte ihn auf die Medoliege. Dann wuschelte er ein zweites Mal über seinen Kopf – diesmal ohne unerwünschten Ortswechsel.

      Danach wurde er ernst. »Ich bin hier, um den Cairanern auf die Füße zu treten. Sie scheinen nicht ganz glücklich, dass Terra wieder da ist und sie keinen Zugriff auf das Solsystem haben. Ich möchte nicht wissen, was passiert, wenn sie durch den Schirm brechen und freien Zugang zur Erde haben. Bevor es so weit kommt, hätte ich diese Bedrohung gerne aus der Welt geschafft.«

      »Ich hätte mir den Test sparen können«, behauptete Gucky. »Reinrauschen und mal eben als Ziel verkünden, woran sich die gesamte Milchstraße seit fünfhundert Jahren die Zähne ausbeißt – das ist eindeutig Perry Rhodan.«

      »Wie er leibt und lebt«, bestätigte Rhodan. »Die Macht der Cairaner stützt sich auf ihre Flotte und das Sternenrad. Gegen die Flotte kommen die Milchstraßenmächte wohl an, wenn sie zusammenhalten. Aber das Problem Sternenrad müssen wir auf nichtmilitärischer Ebene lösen. Irgendwie müssen wir das Ding entweder abschalten oder vergraulen.«

      »Du bist nicht der Erste, der das will«, erwiderte Gucky. »Aber vielleicht bist du der Erste mit einem brauchbaren Plan. Hast du einen?«

      »Ist noch ziemlich vage«, gestand Rhodan ein. »Ich muss mir zunächst einen Überblick verschaffen, deshalb wollte ich dich sprechen. Du bist seit einer Woche hier. Wie beurteilst du die Lage?«

      »Puh«, machte der Ilt. »Persönlich bin ich stinkig – eine Kopie von mir zu schaffen und publikumswirksam zu massakrieren, ist ein unfreundlicher Akt. Inklusive einer aufsteigenden Spiralgalaxis-Projektion, von der immer noch niemand weiß, wie genau sie das hinbekommen haben.«

      Rhodan zuckte mit den Schultern. »Die Cairaner haben wahrscheinlich mehr Superintelligenzen-Technik in die Finger bekommen als jedes andere Volk des Universums. Da sollte das ein Klacks für sie gewesen sein. «

      Gucky streckte die Arme zur Seite – ein Zeichen der Ahnungslosigkeit. »Wenn ich mal von dieser persönlichen Grummeligkeit absehe und das Ganze aus der Warte der abgeklärten, alterfahrenen, kosmisch bedeutsamen Person sehe, die ich nun mal bin, wird das Ganze schon


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