Эротические рассказы

Perry Rhodan 151: Sternenfieber (Silberband). Ernst VlcekЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 151: Sternenfieber (Silberband) - Ernst Vlcek


Скачать книгу
mutet mich an wie ein neuer gordischer Knoten. Ist es so?«

      Das Schiff antwortete nicht sofort. Ich dachte an Gyhdai. Der tote Planet war für mich wie ein Fanal. Die Letzte Schlacht drohte zu einem ähnlichen tödlichen Fiasko zu werden. Der Bruderkrieg der Cloreonen war kaum abwendbar, falls nicht Entscheidendes geschah.

      Ich ließ mich in den Sessel sinken. »Den Cloreonen droht die Auslöschung ihrer Zivilisation. Ich muss diesen Wahnsinn verhindern, Vi. Dazu brauche ich deine Hilfe.«

      »Du hast gefragt, ob Stalkers Permit wie ein gordischer Knoten sei, Reginald Bull.« Die Stimme verriet Anteilnahme an meinen Gefühlen. »Das mag in gewisser Hinsicht zutreffen. Trotzdem habe ich ähnliche Schwierigkeiten wie du, denn aus den vielen Fakten ergibt sich kein geschlossenes Bild. Aber ich bemerke auch Dinge, die du nicht erkennen kannst.«

      »Welche? Heraus mit der Sprache!«

      »Das Permit ... Du siehst in ihm eine entscheidende Ursache für unsere Probleme.«

      »Und?«, knurrte ich.

      »Die Faust des Kriegers kann nicht nur lenken. Sie ist sogar in der Lage, einen Bruderkrieg zu entfesseln, denn in ihr lebt eine tiefe und unergründliche Symbolkraft.«

      »Stimmt«, gab ich zu. »Das war nicht zu übersehen.«

      »Du hast in diesem Instrument von der Minute an, als andere darauf reagierten, immer nur das Momentane und Pragmatische gesehen. Tatsächlich benutzt hast du es eigentlich nicht.«

      »Falsch!«

      »Du irrst dich, Reginald Bull. Du hast den ideellen und vor allem den ideologischen Wert des Permits erfahren. Aber du hast dich von ihm benutzen lassen.«

      »Das ist ein harter Vorwurf«, setzte ich mich zur Wehr.

      »Im Gegenteil: Das sind hilfreiche Worte«, widersprach mir die Seele des Schiffes. »Hast du dir überlegt, dass ein kleines Instrument, das in der Lage ist, eine Schlacht zu entfesseln, ebenso in der Lage sein müsste, diese zu verhindern? Dann jedenfalls, wenn sein Träger das nicht nur will, sondern das Instrument richtig einsetzt?«

      Ich gab keine Antwort.

      »Hast du dir je überlegt, dass es neben dem ideellen oder ideologischen Wert von Stalkers Permit zugleich einen effektiven, praktisch nutzbaren Wert geben kann oder geben muss?«

      Ich zog es vor, weiter zu schweigen.

      »Hast du dich schon gefragt, ob die Faust eines Kriegers so drohen kann, dass sie eine Schlacht vorzeitig unterbindet?«

      Mir lag eine Antwort auf der Zunge, aber ich behielt sie für mich.

      »Hast du darüber nachgedacht, dass die Faust des Kriegers ein technisches Instrument ist, um das sich Ideologien ranken?«, fuhr die Vishna-Stimme fort. »Und dass der Benutzer eines technischen Instruments damit meist die Wirkung erzielt, die er haben will?«

      Ich rieb mir die Augen.

      »Wenn du ein Kampfraumschiff kommandierst, Reginald Bull, kannst du mit seinen Waffen in Sekundenschnelle das Wasser eines Sees verdampfen und alles Leben darin auslöschen. Du kannst das Raumschiff aber auch in den See eintauchen und den Wasserspiegel dadurch deutlich ansteigen lassen, dann spült das Wasser neue Nährstoffe aus dem Boden, die seine Bewohner dringend brauchen. Es kommt immer darauf an, was man erreichen möchte. Welche Wirkung willst du mit der Faust des Kriegers erzielen?«

      Ich hatte nie das Verlangen gehabt, die möglichen Wirkungen von Stalkers Permit zu ergründen. Plötzlich hatte ich keine andere Wahl.

      »Du bist nachdenklich geworden«, bemerkte die Seele meines Schiffes nach einigen Minuten. »Das ist ein erster Schritt. Immerhin bist du derjenige, der sich geistig mit der Faust des Kriegers auseinandersetzen muss. Ich kann es nicht.«

      »Geistig?«, wiederholte ich zögernd.

      »So ist es«, bestätigte Vi. »Nur muss ich dich davor warnen. Die Auseinandersetzung könnte durchaus nachteilige Folgen haben.«

      »Für wen?«

      Das Virenschiff antwortete nicht, und ich seufzte leicht verärgert. »Das finde ich großartig«, bemerkte ich. »Du entwickelst dich zum Orakel, aber kaum stelle ich eine wichtige Frage, schweigst du. Geht das auch anders?«

      Ich starrte auf die Faust des Kriegers, die ich auf die Konsole an der Seitenwand gestellt hatte. Viel ging mir dabei durch den Sinn, und alles das drehte sich um die Letzte Schlacht.

      Ich atmete ruhiger. Mein Herz schlug langsamer. Beides erkannte ich überraschend deutlich, als wäre meine Wahrnehmung geschärft worden. Ich spürte zugleich, dass meine Lider schwer wurden. Ein Gefühl wohliger Mattigkeit breitete sich in mir aus.

      Bevor mich jedoch die Schläfrigkeit überkam, riss ich die Augen weit auf und kämpfte gegen den fremden Einfluss an, der sich einschleichen wollte.

      ... in dem Moment hatte ich den Eindruck, dass eine große Gestalt sich aus dem Permit löste. Sie kam mir so nahe, dass ich eigentlich nur den Arm auszustrecken brauchte, um sie zu berühren.

      »Stalker«, murmelte ich und schüttelte die Benommenheit vollends von mir ab. Sotho Tal Ker war gewiss nicht hier im Virenschiff erschienen, sein Permit projizierte eine lebensechte Holografie. Oder entstand das Bild nur in meinen Gedanken? Begann damit die geistige Auseinandersetzung, die Vi angedeutet hatte?

      Die Projektionsgestalt hob beide Arme und blickte mich an. Ich gewann dabei aber nicht den Eindruck, dass sie mich tatsächlich ansah. Sotho Tal Kers Blick ging durch mich hindurch.

      »Du hast mich gerufen, mein Freund«, hörte ich ihn sagen.

      »Gerufen?« Ich schüttelte den Kopf.

      »Unsere geistigen Kräfte haben einander berührt, du erahnst etwas von der Macht der Ewigen Krieger.«

      »Ich sehe eine Projektion«, entgegnete ich unbeeindruckt. »Technisch nicht gerade aufregend.«

      »Die Ewigen Krieger fühlen sich als die Herrscher der Mächtigkeitsballung Estartu«, fuhr das Bild fort.

      Ich stemmte mich aus dem Sessel hoch, ging um die Projektion herum und betrachtete sie von allen Seiten. »Weiter!«, forderte ich das Stalker-Abbild auf.

      »Die Ewigen Krieger haben einen ehernen Kodex, sie erwarten Unterwerfung und Gehorsam. Mit diesem Permit giltst du als Unberührbarer. Es wäre dennoch gut, wenn du dich mit dem Kriegerkodex befassen würdest.«

      Ich blieb stehen, wippte auf den Fußballen und hielt die Arme hinter dem Rücken. »Interessant«, kommentierte ich. »Und außerdem?«

      »Du musst die Gebote kennenlernen, um verstehen zu können.«

      »Dann lass hören!«, sagte ich.

      »Es gibt die Gebote des Gehorsams, der Ehre und des Kampfes. Der Permanente Konflikt ist die übergeordnete Philosophie.«

      Ich schaute wieder zum Permit – und spürte zugleich, dass eine Wandlung in mir vorging. In dem Moment wurde mir bewusst, dass tatsächlich eine geistige Auseinandersetzung begonnen hatte. Obwohl ich ahnte, dass ich trotz meiner Mentalstabilisierung den Kampf verlieren würde, setzte ich mich gegen die Veränderung zur Wehr.

      Etwas an der Projektion zwang mich, die Thematik aufzunehmen. Meine Gedanken kreisten nur noch um den Kriegerkodex. Außerdem glaubte ich zu hören, dass Stalkers Abbild die Gebote der Ewigen Krieger und den Kern ihrer Philosophie zitierte.

      Das Gebot des Gehorsams ...

      Das Gebot der Ehre ...

      Das Gebot des Kampfes ...

      Der Permanente Konflikt ist die Philosophie.

      Wie ein extragalaktischer Mephisto stand die Projektion vor mir, die Arme ausgestreckt und leicht fordernd ausgebreitet.

      Die Welt der Ewigen Krieger, ihr Denken, ihr Handeln, ihr Wesen ... Ich versuchte, diese Gedanken zu verdrängen, wollte mit dem Virenschiff reden, aber es gelang mir


Скачать книгу
Яндекс.Метрика