Эротические рассказы

Reise zum Mittelpunkt der Erde. Jules VerneЧитать онлайн книгу.

Reise zum Mittelpunkt der Erde - Jules Verne


Скачать книгу
ge­macht.

      Als die gute Mar­tha aus dem Hau­se auf den Markt ge­hen woll­te, fand sie die Tür ver­schlos­sen, und es war kein Schlüs­sel im Schloss. Wer hat­te ihn weg­ge­nom­men? Of­fen­bar mein On­kel, als er am Abend von sei­nem Aus­gang heim­ge­kehrt war.

      Ich kreuzte die Arme und wartete ab. Ich kreuzte die Arme und wartete ab.

      War’s ab­sicht­lich oder aus Ver­se­hen? Woll­te er uns der Pein des Hun­gers aus­set­zen? Das wäre doch ein we­nig stark. Wie! Mar­tha und ich, wir soll­ten un­ter der Ver­le­gen­heit lei­den, die uns auf der Welt nichts an­ging? Ganz ge­wiss, und ich er­in­ner­te mich ei­nes an­de­ren Fal­les der Art, wel­cher uns in Schre­cken set­zen konn­te. In der Tat, vor ei­ni­gen Jah­ren, zur­zeit als mein On­kel an sei­ner großen mi­ne­ra­lo­gi­schen Klas­si­fi­ka­ti­on ar­bei­te­te, ent­hielt er sich ein­mal achtund­vier­zig Stun­den des Es­sens, und das gan­ze Haus muss­te sich die­ser wis­sen­schaft­li­chen Diät fü­gen. Ich be­kam da­mals Ma­gen­krämp­fe, die ei­nem Jun­gen von et­was ge­frä­ßi­gem Cha­rak­ter sehr we­nig er­quick­lich wa­ren.

      Nun dünk­te es mich, das Früh­stück wer­de eben­so in Aus­fall kom­men, wie tags zu­vor das Abendes­sen. Doch ent­schloss ich mich, he­ro­isch zu sein, und den For­de­run­gen des Ma­gens nicht nach­zu­ge­ben. Mar­tha nahm das sehr ernst und ward trost­los, die gute Frau. Mir mach­te die Un­mög­lich­keit, das Haus ver­las­sen zu kön­nen, viel zu schaf­fen, aus gu­tem Grun­de.

      Mein On­kel ar­bei­te­te im­mer­fort; sei­ne Fan­ta­sie ver­lor sich in der idea­len Welt der Kom­bi­na­tio­nen; er leb­te fern von der Erde, und wahr­haf­tig au­ßer­halb der ir­di­schen Be­dürf­nis­se.

      Ge­gen Mit­tag sta­chel­te mich der Hun­ger ernst­lich. Mar­tha hat­te in al­ler Un­schuld tags zu­vor alle Vor­rä­te der Spei­se­kam­mer auf­ge­zehrt; es war gar nichts mehr im Hau­se vor­han­den. Doch hielt ich stand­haft aus; es war mir eine Art Ehren­sa­che ge­wor­den.

      Die­se Grün­de, die ich am Tag zu­vor mit Un­wil­len ver­wor­fen hät­te, schie­nen mir jetzt vor­treff­lich; es kam mir so ganz lä­cher­lich vor, dass ich so lan­ge ge­war­tet hat­te, und ich ent­schloss mich, al­les zu sa­gen.

      Ich such­te da­her, als der Pro­fes­sor auf­stand, und, um aus­zu­ge­hen, sei­nen Hut auf­setz­te, eine Ge­le­gen­heit, der Sa­che bei­zu­kom­men, aber nicht zu grell.

      Wie! Das Haus ver­las­sen, und uns aber­mals ein­schlie­ßen! Nim­mer­mehr.

      »On­kel!« sag­te ich.

      Er schi­en mich nicht zu hö­ren.

      »On­kel Li­den­b­rock?« rief ich noch­mals laut.

      »Was?« sag­te er, wie ein Mensch, der plötz­lich auf­wacht.

      »Nun! Die­ser Schlüs­sel?«

      »Wel­cher Schlüs­sel? Von der Haus­tür?«

      »Nein«, rief ich, »der Schlüs­sel des Do­ku­ments!«

      Der Pro­fes­sor sah mich über die Bril­le hin­weg an; er be­merk­te wohl et­was Un­ge­wöhn­li­ches in mei­nen Ge­sichts­zü­gen, denn er fass­te mich leb­haft beim Arm und frag­te mich, un­fä­hig zu re­den, mit dem Blick. Doch war die Fra­ge klar aus­ge­spro­chen.

      Ich be­weg­te den Kopf von oben nach un­ten.

      Er schüt­tel­te den sei­ni­gen et­was mit­lei­dig, als habe er’s mit ei­nem Nar­ren zu tun.

      Ich mach­te ein noch stär­ke­res Zei­chen der Be­ja­hung.

      Sei­ne Au­gen glänz­ten leb­haft; sei­ne Hand wur­de dro­hend.

      Die­se stum­me Un­ter­hal­tung un­ter die­sen Um­stän­den hät­te den gleich­gül­tigs­ten Zuschau­er in­ter­es­siert. Und wahr­lich, ich wag­te nicht ein­mal ein Wort zu sa­gen, aus Be­sorg­nis, mein On­kel möge in den ers­ten freu­di­gen Umar­mun­gen mich er­sti­cken. Aber es war doch drin­gend ge­wor­den, zu ant­wor­ten.

      »Ja, die­ser Schlüs­sel! … Zu­fäl­lig! …«

      »Was sagst du?« rief er in un­be­schreib­li­cher Ge­müts­be­we­gung.

      »Hier«, sag­te ich, und hielt ihm das Blatt Pa­pier hin, wor­auf ich ge­schrie­ben hat­te, »le­sen Sie.«

      »Aber das be­deu­tet nichts!« er­wi­der­te er, in­dem er das Blatt zer­knit­ter­te.

      »Nichts«, und fing an, den An­fang zu le­sen, aber vom Ende an …

      Ich hat­te mei­ne Phra­se noch nicht fer­tig ge­le­sen, als der Pro­fes­sor einen Schrei, mehr noch, ein wah­res Ge­brüll hö­ren ließ! Es war sei­nem Geist ein Licht auf­ge­gan­gen. Er war ganz um­ge­wan­delt.

      »Ach! sinn­rei­cher Sak­nus­semm!« rief er aus, »du hat­test also an­fangs dei­ne Phra­se um­ge­kehrt ge­schrie­ben?«

      Und er fiel über das Pa­pier her, mit trü­bem Auge, be­weg­ter Stim­me, und las das Do­ku­ment voll­stän­dig vom letz­ten Buch­sta­ben auf­wärts bis zum ers­ten.

      Es lau­te­te also:

      In Snef­fels Yo­cu­lis cra­te­rem kem de­li­bat um­bra Scar­ta­ris Ju­lii in­tra ca­len­das de­scen­de, au­dax Via­tor, et ter­re­stre Cen­trum at­tin­ges. Kod feci.

      Arne Sak­nus­semm.

      Was in gut Deutsch sich so über­set­zen lässt:

      Steig hin­ab in den Kra­ter des Snef­fels Yo­cul, wel­chen der Schat­ten des Scar­ta­ris vor dem ers­ten Juli lieb­ko­set, küh­ner Wan­de­rer, und Du wirst zum Mit­tel­punkt der Erde ge­lan­gen. Das hab ich voll­bracht.

      Arne Sak­nus­semm.

      Als mein On­kel dies ge­le­sen, hüpf­te er, als habe er un­ver­se­hens eine Ley­de­ner Fla­sche ge­trun­ken. Vor Freu­de, Über­zeu­gung und Kühn­heit war er pracht­voll. Er ging hin und her, fass­te sei­nen Kopf mit bei­den Hän­den, rück­te die Stüh­le, leg­te sei­ne Bü­cher auf­ein­an­der, spiel­te – kaum glaub­lich – Ball mit sei­nen kost­bars­ten Klap­per­stei­nen, schlug mit der Faust hier­hin, mit der Hand dort­hin. End­lich wur­den sei­ne Ner­ven ru­hi­ger und er sank er­schöpft in sei­nen Lehn­stuhl.

      »Wie viel Uhr ist’s doch?« frag­te er nach ei­ner klei­nen Wei­le.

      »Drei Uhr«, er­wi­der­te ich.

      »Höre! Mein Es­sen war bald vor­über. Ich habe Hun­ger zum Um­fal­len. Zu Ti­sche. Her­nach …«

      »Her­nach …«

      »Wirst du mei­nen Kof­fer pa­cken.«

      »Gut«, rief ich.

      »Und den dei­ni­gen!« er­wi­der­te der un­barm­her­zi­ge


Скачать книгу
Яндекс.Метрика