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Das Geisterschiff. Hubert HaenselЧитать онлайн книгу.

Das Geisterschiff - Hubert Haensel


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…«

      »Sei froh, dass wir uns nicht mit einer bedrohlichen Tierwelt herumschlagen müssen«, fiel der Captain dem Funker ins Wort. »So friedvoll ist es mir bedeutend lieber. Im Übrigen werden wir gleich die nötigen Messungen vornehmen. Schon um die Daten zu präzisieren, die wir vom Schiff aus bekommen haben.«

      Sie landeten auf einem sanft ansteigenden Hang, rund hundert Meter über dem Niveau der Ebene. Vor ihnen begann ein dichter werdender Wald.

      Bereits die ersten detaillierten Analysen bestätigten größere Erzvorkommen. Sie begannen in einer Tiefe von etwa dreißig Metern und setzten sich weit in die Kruste des Planeten hinein fort.

      Eine Probebohrung wurde niedergebracht. Mühelos fraß sich der wenige Zentimeter dicke Desintegratorstrahl in den Untergrund. Allerdings kam er schon nach wenigen Minuten zum Stillstand. Der stete Strom ihrer molekularen Bindungen beraubter Materie versiegte jäh. Daran änderte sich auch nichts, als der Captain die Energieleistung erhöhte und den Durchmesser des Bohrstrahls vergrößerte.

      »Unmöglich.« Kopfschüttelnd schaltete Finch das Gerät ab. »Es gibt nicht viel, was einem Desintegrator widerstehen kann.«

      »Metatol«, sagte Quinger. »Vor allem das künstliche Metall hat diese Widerstandskraft. Gerade deshalb und wegen seines geringen spezifischen Gewichts findet es im modernen Raumschiffsbau Verwendung.«

      Wer das langwierige, technisch aufwändige Herstellungsverfahren von Metatol kannte, dem musste sich eine Frage geradezu aufdrängen: Wie kam das Kunstmetall, das der Menschheit erst seit wenigen Jahren bekannt war, unter die Oberfläche einer offenbar unbewohnten Welt?

      »Es kann dort seit Jahrtausenden liegen«, überlegte Dave Quinger.

      »Das Wrack eines abgestürzten Raumschiffs?«, fragte der Captain. Er stutzte, weil Quinger auf eine einzelne Baumgruppe zuging. »Dave, was hast du vor?«

      Quinger hielt nur kurz inne und sah sich um. »Ich ‒ weiß nicht recht.« Er wirkte nervös. »Ich habe den Eindruck, wir werden seit einigen Minuten beobachtet.«

      »Hier ist niemand außer uns.« Finch winkte ab, doch wie er das tat, indem er sich halb um die eigene Achse drehte, verriet seine eigene Unsicherheit. Nach wie vor war alles ruhig ‒ zu ruhig, wie er mit einem Mal fand.

      »Zurück zur MADELEINE?«, fragte Küber.

      Dave Quinger stieß einen unterdrückten Schrei aus. Seine Rechte hatte er ohnehin schon nahe an der Laserpistole gehalten, nun riss er die Waffe vom Magnetholster und löste sie aus.

      Fauchend entlud sich der Strahlschuss. Dreißig Meter entfernt ließ die gebündelte Energie einen umgestürzten Baum aufglühen. Das feuchte Holz bot den aufzuckenden Flammen aber wenig Nahrung.

      Zweimal hintereinander betätigte Quinger den Auslöser. Die zweite Schussbahn lag etwas weiter links. Für den Bruchteil einer Sekunde traf der Laserstrahl auf ein bisher unsichtbares Hindernis, floss daran auseinander und zeichnete dessen Konturen nach. Die Umrisse schienen einer menschlichen Gestalt zu gehören.

      Gleichzeitig rissen auch der Captain und Walter Küber ihre Waffen hoch.

      »Also doch!«, stöhnte Quinger. »Jemand verfolgt uns, womöglich schon seit wir das Schiff verlassen haben. Es war nicht mehr als ein Zufall, dass ich dieses Wesen, oder was immer es sein mag, bemerkte.«

      »Wir sind also nicht allein hier«, bestätigte Finch. »Wer immer das ist, sein Versteckspiel lässt nicht das Beste ahnen. Gut, wenn es so sein muss: Wir schießen, sobald etwas verdächtig erscheint. Fragen stellen wir hinterher.«

      Der Captain hielt seinen Laser schussbereit und griff mit der linken Hand nach dem Bodentaster. Gemeinsam mit Küber hob er das Gerät an.

      »Wir gehen zurück«, entschied er.

      Der Erste Offizier meldete sich Sekunden später über Funk: »Wir haben Laserschüsse angemessen. Was ist bei euch los?«

      »Eine Begegnung mit etwas Unsichtbarem«, antwortete Finch. »Mehr kann ich dazu nicht sagen. Ist bei euch alles ruhig?«

      »Keinerlei Vorfälle.« Jack Swensson klang überrascht. »Soll ich den Schutzschirm aufbauen?«

      Finch entschied sich dagegen. Der Energieverlust, den ein aktives Prallfeld für die MADELEINE bedeuten würde, eben weil der Umwandler ausgefallen war, erschien ihm zu hoch.

      »In Ordnung«, bestätigte Swensson. »Und das Wichtigste: Wir haben die Ursache unseres Fehlsprungs herausgefunden. ‒ Jemand hat am Bordrechner herumgespielt!«

      Weil der Captain nicht sofort darauf reagierte, fuhr der Erste Offizier fort: »Die Zielkoordinaten wurden für dieses Sonnensystem programmiert. Wer immer uns das eingebrockt hat, ist dabei äußerst geschickt vorgegangen. Eine Rückkopplung löschte alle zu einem späteren Zeitpunkt eingegebenen Werte, aber erst, nachdem diese auf dem Kontrollstreifen ausgedruckt worden waren. Einen raffinierteren Trick kann ich mir kaum vorstellen.«

      Der Captain und seine beiden Begleiter sahen einander erschrocken an.

      »Wer könnte die Programmierung ausgeführt haben?«, fragte Finch.

      Swensson hatte sich die Frage schon gestellt, denn er antwortete ohne zu zögern: »Außer uns beiden vielleicht Wilson. Jeder andere müsste spätestens an der Überbrückungsschaltung scheitern.«

      Der Captain rieb sich das Kinn. »Ich war es nicht, du sicher auch nicht, und Wilson …?«

      »Für ihn lege ich meine Hand ins Feuer«, antwortete der Erste Offizier.

      »Ich bin ganz deiner Meinung.« Der Captain seufzte. »Also, was bleibt? Kann der Rechner während unseres letzten Aufenthalts frisiert worden sein? Ich meine, Universe-City ist ein heißes Pflaster.«

      »Ausgeschlossen!«, wehrte Swensson ab. »Die falsche Programmierung muss zeitnah vor dem letzten Hypersprung erfolgt sein, also erst nach unserem Orientierungsaustritt. Andernfalls wären wir nie im Debair-Sektor angekommen. Ich kann mir auch nicht vorstellen …« Mitten im Satz brach die Verbindung ab.

      »Jack!«, rief Finch in böser Vorahnung. »Jack, was ist los?«

      Swensson antwortete nicht.

      Augenblicke später wussten der Captain und seine Begleiter, was geschehen war. Die MADELEINE war verschwunden!

      3.

      Ein Schrei voller Furcht und Entsetzen ließ Jack Swensson herumfahren. Er sah gerade noch die letzte Phase einer erschreckenden Verwandlung, die sich auf allen Bildschirmen abzeichnete. Wallender, schwarzer Nebel lag über ihrem Landeplatz und schickte sich an, ins Schiff einzudringen.

      In der Zentrale wurde es merklich dunkler. Die Beleuchtung flackerte ‒ ein untrügliches Zeichen, dass sich das Notaggregat zugeschaltet hatte.

      »Schutzschirm ein!«, brüllte Swensson.

      Sekundenlang schwoll das monotone Arbeitsgeräusch der Konverter zum ohrenbetäubenden Dröhnen an. Dann fiel der Geräuschpegel jäh wieder ab.

      »Aus!«, sagte jemand betroffen. »Was immer da geschieht, wir können es nicht aufhalten. Etwas zapft uns sämtliche Energie ab.«

      Der Schutzschirm war, kaum im Aufbau begriffen, schon wieder zusammengebrochen.

      Ein kurzer, stechender Schmerz raubte dem Ersten Offizier den Atem, dann tauchte sein Bewusstsein hinab in ein Meer aus Glückseligkeit, in dem alle Probleme unbedeutend wurden.

      *

      Die Abdrücke der Landeteller im aufgeweichten Boden, das war alles, was noch an den Frachter erinnerte.

      »Ich begreife es nicht«, sagte der Captain zum wiederholten Mal. »Ich verstehe einfach nicht, wie ein Raumschiff spurlos verschwinden kann.«

      Keinesfalls war die MADELEINE gestartet. Das war aber auch das Einzige, was unumstößlich feststand. Ansonsten konnte alles Denkbare


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