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Perry Rhodan Neo 243: Drei Tropfen Unendlichkeit. Rainer SchormЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo 243: Drei Tropfen Unendlichkeit - Rainer Schorm


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bringen; Dinge, die er nicht auf den ersten Blick sah.

      Er hatte seine Reise unterbrochen, um der LORK die nötige Refraktionspause zu gönnen. Sein tatsächliches Zwischenziel indes war das Beta-Albireo-System. Im dortigen Gespinst der Mehandor wollte er sich auf die letzte Etappe vorbereiten: den Einflug in die Lokale Blase der Solaren Union, eine grob fünfhundert Lichtjahre durchmessende, weitgehend von interstellarem Staub freie Raumzone. Deneb lag noch mehr als anderthalbtausend Lichtjahre von der Erde entfernt – das Beta-Albireo-System hingegen lediglich einige Hundert. Dort rechnete er mit Problemen. Die Nachfolgerin der Matriarchin Belinkhar, ihr ehemaliger Schatten Pasuar, galt als extrem schwierig. Das traf zwar auf viele Mehandor zu, aber die Aussicht auf endlose Auseinandersetzungen mit Pasuar gefiel ihm nicht.

      Warum er sich sogar für eine Landung auf Deneb III entschieden hatte, war ihm selbst schleierhaft. Es war ein eher uninteressanter Planet, wie er sie zahlreich kannte. Etwas in ihm sagte jedoch, dass es richtig war, diesen Halt einzulegen. War es Intuition? Sofgart war Ingenieur, Wissenschaftler und Pilot. Er neigte nicht dazu, Dinge aus einer Laune heraus anzugehen. Dass er genau das diesmal trotzdem getan hatte, beschäftigte ihn, machte ihn unruhig. Selbstzweifel waren für eine Waise nichts Ungewöhnliches, aber dass ihn das Gefühl nach so vielen Jahren erneut heimsuchte, überraschte ihn. Wie auch immer – er hatte so entschieden; Rechenschaft war er niemandem schuldig. Die LORK bekam eine Pause, die ohnehin sinnvoll war. Zufrieden gab er sich mit dieser Erklärung indes nicht. Etwas trieb ihn. Etwas zwang ihn geradezu, weiterzufliegen – und nun hatte ihn derselbe Zwang auf einmal landen lassen.

      Was ist bloß mit mir los?, fragte er sich nicht zum ersten Mal. In was für eine Sache war er hineingeraten? Denn davon, dass er irgendeine Art von Kontrolle ausübte, konnte nicht die Rede sein. Etwas zog ihn auf diese Welt, der toten Siedlung entgegen.

      »Man könnte anfangen, an die verdammten Sternenteufel zu glauben.« Er riss sich zusammen. »Ekkis, wie läuft die Refraktion?«, fragte er. Das kleine kybernetische Hilfssystem, das mit seinem Pendant Eggis ein Duo bildete, meldete sich sofort. Sofgart empfand es als angenehmer, mit diesem Paar statt ständig direkt mit der Schiffspositronik zu reden. Obwohl er freiwillig ein Leben als Einzelgänger führte, schätzte er einen personalisierten Gesprächspartner. Nach Kroms Verschwinden hatte er die beiden Roboter Akkool und Aggool deshalb an seine neuen Bedürfnisse angepasst. Aus Akkool und Aggool, den technischen Handlangern, waren Ekkis und Eggis geworden. Als Begleiter mit deutlich verbesserter kommunikativer Kompetenz füllten sie die Lücke, die Krom hinterlassen hatte.

      Krom war ein Ersatzvater für ihn gewesen. Er hatte Sofgart als Waise von desinteressierten Ersatzeltern adoptiert. Ein Planeteningenieur von imperiumsweitem Ruf hatte sich seiner angenommen, das war für den jungen Sofgart die größtmögliche Überraschung gewesen. Vor vielen Jahren war Krom dann verschwunden. Auf Naat, der »Schwimmenden Welt«. Lange Zeit später hatte Perry Rhodan Krom als uralten Mann getroffen, weit entfernt in der Southside der Galaxis, auf einer Welt namens Gorrawaan. Dort war Krom gestorben.

      Rhodan hatte Sofgart alles hierüber erzählt, was er wusste. Das war leider weit weniger, als Sofgart gehofft hatte. Das Rätsel von Kroms Verschwindens blieb; und was der Planeteningenieur all die Jahre getan hatte, erfuhr Sofgart ebenso wenig. Hatte Krom sich ständig im Omnitischen Compariat aufgehalten oder hatte es ihn erst nach langer Irrfahrt dorthin verschlagen? Die Fragen türmten sich auf, ohne dass Sofgart eine Ahnung hatte, wer sie ihm beantworten konnte.

      Er war wieder allein gewesen ... sah man von Ekkis und Eggis ab. Wie in den lange vergangenen Tagen seiner Kindheit.

      »Und diese Welt ist ebenso einsam«, sagte er laut. »Was also tue ich hier – auf einer Kolonie der Menschen?«

      Nur zufällig waren er und die Menschen in Thantur-Lok aufeinandergetroffen. Der Konflikt mit dem Dunkelleben und die Hilfe für eines ihrer Raumschiffe hatte sie dorthin geführt. Der Kampf gegen die unheimliche Erscheinung war erfolgreich gewesen, alles in allem. In Thantur-Lok war das Dunkelleben verschwunden. Dasselbe galt für alle stellaren Bereiche, die Sofgart auf seiner Reise durchflogen hatte. Wie es aussah, war das Denebsystem ebenfalls frei von dieser Pest.

      In der Lokalen Blase hatten die Menschen ein kleines Sternenreich aufgebaut. Im Zentrum lag die Sonne, um die die Erde kreiste. Larsaf – einst ein Teil des arkonidischen Imperiums. Vor etwa zehntausend Jahren hatte das Imperium dort eine Kolonie errichtet, die während der Methankriege allerdings wieder zerstört worden war.

      In dieser alten Kolonie würde er seine Suche fortführen.

      Viel Aufwand um einen unbedeutenden Stern, irgendwo in einem Außenarm der Öden Insel, dachte Sofgart. Ob damals jemand um die wahre Bedeutung dieses Systems wusste?

      Ihm war klar, dass Deneb am äußersten Rand des terranischen Einflussbereichs lag. Vielleicht fand er auf dieser ehemaligen Siedlungswelt trotzdem Hinweise, um sich zu orientieren. Bisher hatte sich sein Leben im Großen Imperium abgespielt. Diese Raumregion war fremdes Land.

      Die Umgebung erwies sich als öde, und er war nicht unbedingt gut zu Fuß. Aber wollte man von einer fremden Welt einen persönlichen Eindruck bekommen, musste man sich ihr hautnah aussetzen. Das ging nicht im isolierten Innern eines Gleiters. Eins hatte er sehr schnell bemerkt. Diese Welt hatte ihren eigenen Reiz. Er spürte ihn.

      Menschen sind ... merkwürdig, dachte er. Sie sind offenbar verwandt mit uns, aber nahe Verwandtschaft ist ja häufig unangenehm. Wir werden sehen.

      Niemand außer ihm kannte die wahren Beweggründe seiner Reise. Er hatte sie den Menschen gegenüber nie erwähnt. Vorsichtig zog er ein kleines Behältnis aus transparentem Panzerplast aus der Tasche. Er trug es ständig bei sich. Es war ergonomisch geformt und mit einem DNS-Schlüssel gesichert. Er hob es vor die Augen. Im Innern hing etwas, das aussah wie ein Tropfen aus kristallinem Bor. Fasziniert sah Sofgart zu, wie es kaum merklich vibrierte. Dabei änderte es trotz der enormen Härte ab und an ein wenig die Form. Den Vorgang selbst hatte er nie beobachten können. Es geschah immer dann, wenn niemand hinsah. Gerade so, als lege das merkwürdige Ding Wert auf Privatsphäre.

      Es war seit Langem in seinem Besitz. Gefunden hatte er es in einem uralten Archiv auf Arkon I, das er zusammen mit Krom nach Informationen durchforstet hatte. Wahrscheinlich waren sie seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden die ersten Besucher gewesen.

      Die Erlebnisse in diesem Archiv hatten Sofgart verändert, in vielerlei Hinsicht. Dass sich im Laufe der Zeit die Hinweise auf Larsaf häufen würden, hatte er damals nicht ahnen können. Nun aber war er auf dem Weg dorthin.

      »Hast du mich etwa hierhergeführt?«, fragte er leise.

      Die Menschen waren als Informationsquelle unergiebig gewesen, sehr zu Sofgarts Enttäuschung. Er hatte Andeutungen über den Tropfen bruchstückhaft in seine Unterhaltungen eingestreut, aber niemand hatte auf die Hinweise reagiert. Wussten die Menschen nichts darüber? Aber es existierte eine Verbindung. Menschen und Arkoniden waren nicht nur verwandt, auch in ihrer Geschichte schien es unerklärliche Überschneidungen zu geben.

      So überraschend ist das nicht, dachte er. Ich bin auf der Kristallwelt ebenfalls nur durch puren Zufall darüber gestolpert ... oder besser: darauf aufmerksam gemacht worden.

      Also hatte er geschwiegen. Die Zeit zum Reden würde noch kommen. Er blieb kurz stehen und atmete tief durch. Die heiße, trockene Luft enthielt viel Staub und hatte einen fremdartig metallischen Nachgeschmack.

      Er näherte sich dem, was von der Siedlung übrig war. Die Baracken, Depothallen und halbkugeligen Fertigbauten unterschieden sich kaum von Produkten, die Arkon in den ersten Phasen einer Besiedlung einsetzte. Im Großen Imperium war alles etwas fortschrittlicher, komfortabler, aber das Provisorische ähnelte sich immer.

      Viele der Konstruktionen waren wohl ursprünglich weiß gestrichen worden, aber Wind und Sand hatten die Oberflächen freigeschmirgelt. Das Klima war aggressiv. Staubfahnen wehten von den Dächern.

      Sofgart fragte sich, ob er Leichen finden würde, Gräber oder andere organische Überreste.

      Er steuerte auf einige kleine Unterstände zu, kaum mehr als ein paar Metallpfosten, -streben und Wellblech. Über dem Metall waberte die erhitzte Luft. Sofgart


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