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G.F. Barner Staffel 6 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner Staffel 6 – Western - G.F. Barner


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hat versucht mitzulachen, aber dabei auf die Gitter gesehen. Und gedacht, daß er ein Vogel sein müßte, wegfliegen können, davonflattern, nie wiederkommen!

      Girard ist hinten, vorn schließen die anderen aus der nächsten Zelle sich an. Fünfzehn Schritte bis Farrell, der an der Spitze der Gefangenen geht.

      »Lowman, ich will hier raus, hörst du, ich will raus!«

      »Meinst du, ich nicht, du Narr?« fragt Lowman zurück. »Ich habe alles angesehen, es geht nicht, nicht von hier aus. Wenn sie uns zur Arbeit schicken würden, aber sie tun es nicht. Man kann nur von draußen türmen, vom Hof aus oder zwischen Innen- und Außenmauer. Jeden Morgen dasselbe, hör endlich auf!«

      »Du hast mich reingebracht«, greint Towers leise, »ich will raus hier, Lowman, raus!«

      Das sagt er etwas zu laut. Der Mann vor ihm, Smith, der lebenslänglich sitzen muß und bei den Aufsehern kriecht, wo er nur kann, wendet den Kopf.

      »Halt die Klappe, Fettkloß!« sagt er, obwohl Towers längst kein Fettkloß mehr ist. »Jeden Morgen jammerst du einem die Ohren voll, Mensch. Ich sag’s Farrell, dann erlebst du was, wenn du nicht endlich dein Maul hältst!«

      »Du Radfahrer!« zischt Towers, den das Jail böse gemacht hat. »Ich trete dich gleich, du Kriecher. Die drei Tage Dunkelkammer verdaue ich dann auch noch. Halt du doch dein Maul!«

      Ihre derben Schuhe klappern nun auf der Treppe. Es geht in den Hof hinunter – Zählappell. Dort liegt die Werkstatt, in der auch die Waffen der Wachen manchmal repariert werden.

      »Du Jammerlappen!« zischt Smith. »Hast du was ausgefressen, dann mußt du auch dafür bezahlen! Hier sitzt keiner, der nichts ausgefressen hat. Du kommst schon mal raus, mit den Füßen voran, hähä. Mit den Füßen voran und liegend.«

      »Mensch«, sagt Towers böse. »Dir werd ich – laß uns mal allein sein, dann schlage ich dir die Zähne ein, du Totschläger, du schmutziger!«

      »Halt endlich die Klappe«, erwidert Smith grimmig. »Wegen euch sind wir schon dreimal aufgefallen, nur weil ihr dauernd reden müßt. He, Lowman, warum sagst du nichts?«

      Lowman sagt nichts, Lowman steht nun wie die anderen still. Der ganze Block ist draußen. Sie stehen vor der Mauer und etwa acht Schritte von der Tür zur Werkstatt entfernt. Lowman hat den Kopf gesenkt, niemand sieht sein Gesicht, und es ist vielleicht gut oder schlecht, daß es niemand sehen kann.

      Er hebt den Blick ganz langsam. Weit, sehr weit von ihm nennt einer seinen Namen. Er hört nicht hin.

      Lowman denkt und blickt den beiden anderen Wachmännern nach, die aus der Werkstatt gekommen sind. Sie gehen davon, aber der Mechaniker steht noch in der Tür der Werkstatt. Und die Kiste an der Wand.

      Im Vorbeigehen hat Lowman die Kiste und die Schrift auf der Kiste gelesen.

      Und den Mechaniker reden hören.

      »Die Waffen sind wieder in Ordnung, Mr. Crowles. Die Schrotflinte wirft wieder aus, es lag nur am Haken. Ich hab’s probiert, genau wie das Gewehr. Die Schubfeder war gebrochen. Nun ist sie in Ordnung. Alle Patronen werden befördert. Soll ich sie zum Magazin bringen?«

      »Stevens kann sie selber holen.«

      Das ist die Antwort, und Stevens, einer der Wächter, der eine Leidenschaft für die Jagd hat. Also Stevens’ Gewehre. Patronen werden befördert. Waffen in Ordnung.

      Die Kiste, denkt Lowman und schließt die Augen.

      In ihr sind ein Gewehr und eine Schrotflinte.

      Er atmet, der Mann, der ein Leben zuviel besitzt, holt tief Luft, schrickt zusammen, als ihn Pharland, sein linker Nebenmann, anstößt und sieht hoch.

      »Wenden, Mensch, schläfst du?«

      Ich hab’ nicht gehört, denkt Lowman, weiß der Teufel, haben sie was gesagt? Was ist, ach so, zählen, an die Mauer stellen, Gesicht zum Hof. Da kommt Girard mit der Liste und dem Bleistift. Da ist Farrell.

      Von hinten fangen sie an. Farrell ruft die Namen auf, Girard hakt sie auf der Liste ab.

      Er sieht wieder auf die Kiste. Dort steht sie. Keiner beachtet sie. Hat denn niemand außer ihm Augen im Kopf, hat denn keiner die beiden Aufseher sprechen hören, niemand die Antwort des Mechanikers verstanden?

      Ein Blick nach links, zwischen Farrell und Girard durch auf die Kiste.

      »Towers!«

      Er bewegt kaum die Lippen, als er redet.

      Wie viele Tage, denkt Lowman, wie oft nach einer Gelegenheit gesucht und doch keine gefunden? Und nun, da steht die Kiste, in ihr sind Waffen. Wer ist so verrückt und läßt so eine Kiste stehen? Leichtsinn muß bestraft werden, was?

      »Was ist?«

      »Towers, Mensch, die Kiste. Waffen sind da drin.«

      Einen Moment ruckt der Kopf von Towers, dann schluckt er so laut, daß es drei Schritte weit zu hören sein muß. »Was??«

      »Waffen, ich weiß es. Paß auf, wenn ich losspringe. Siehst du die Kiste?«

      »Ja. Mann, bist du sicher?«

      »Ganz sicher. Willst du mit? Wir kommen raus, ich sage es dir. Willst du?«

      »Teufel, sicher! Wann willst du...«

      »Wenn sie am anderen Ende sind. Losrennen, die Kiste hat kein Schloß, siehst du? Dreh den Kopf herum, an der Ecke der Gießerei, siehst du das?«

      »Mensch, eine Leiter!«

      »Genau das, wir brauchen sie. Nimm du sie, wenn wir die Wachen los sind, verstanden? Stell sie an die Mauer, ich decke dich schon.«

      »Mensch, das klappt nicht, die Außenmauer, das Tor!«

      »Die Leiter nehmen wir mit. Ruhig jetzt, achte nur auf mich, und tue, was ich sage. Sie kommen, still!«

      Er preßt die Lippen zusammen, seine Augen funkeln, sein Atem geht schneller. Es ist nicht wahr, denkt er, zwei Zufälle auf einmal. Ich habe gegrübelt und meinen Kopf zermartert. Und nun dies. Die anderen, was werden sie tun, was werden sie machen?

      Jetzt steht Farrell vor ihn.

      Er blickt hoch, sieht den Aufseher.

      »Was fehlt dir, Lowman? Hast du Fieber, deine Augen glänzen so!«

      Er schluckt einmal. Verflixte Sache, ruhiger werden. Der sieht es an den Augen, der Kerl, der sie Auswurf und Parasiten nennt.

      »Mir ist was ins Auge geflogen, Mr. Farrell.«

      »So? Hast du eben gegrinst, he?«

      »Ich habe nicht gegrinst, Mr. Farrell.«

      »Das möchte ich dir auch nicht geraten haben, du Dreckskerl.«

      Er geht weiter, blickt Towers an. Von Towers wandert sein Blick auf Lowman, der sich endlich in der Gewalt hat und ein unschuldiges Gesicht macht.

      »Fehlt dir auch was, Towers?«

      »Mir fehlt nichts, Mr. Farrell.«

      »Nichts? Ha, habt ihr beide wieder geredet, he?«

      »Nein, Mr. Farrell.«

      »Man sollte euch auseinanderlegen.«

      Damit geht er weiter. Und Lowman blickt ihm kurz nach. Dich werde ich, denkt Lowman, dich werde ich! Nichts als fluchen mit einem, die ganze Zeit hast du uns schikaniert. Du sollst uns nie mehr auseinanderlegen, du nicht mehr!

      Sechs Mann weiter sind sie nun.

      »Towers, paß auf, wenn sie am drittletzten Mann sind.«

      »Verdammt, der Kerl hätte bald was gemerkt, he? Lowman, das schaffen wir nicht!«

      »Ich sage dir, wir schaffen es. Laß mich nur machen. Du willst doch raus hier – oder?«

      »Natürlich will ich raus, aber die


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