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Dr. Norden Extra Staffel 1 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Extra Staffel 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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verrate es dir. Dir sage ich sowieso alles. Eigentlich mußt du sagen, daß dir Hanno auch gefällt.«

      »Das bestreite ich ja gar nicht.«

      »Sagst du es auch der Mami?«

      »Natürlich sage ich es ihr!«

      »Und wenn sie ärgerlich wird?« fragte Nora besorgt.

      »Das legt sich wieder, mein Schätzchen.«

      Das Gespräch mit Nora war sehr aufschlußreich, und Hans staunte immer wieder, wie genau dieses Kind das Wesentliche schon erfaßte, wie gut es beobachtete und wie klar es sich auszudrücken verstand! Und das mit vier Jahren.

      *

      Dorle stand da wie vom Donner gerührt, als sie die Tür geöffnet hatte.

      »Friß mich nicht gleich«, sagte Hans.

      »Welch ein Wunder, daß Sie überhaupt mal wiederkommen«, sagte sie vorwurfsvoll.

      »Du willst doch gar nichts mehr von mir wissen«, meinte er anzüglich.

      »Hier werde ich gebraucht.«

      »Und das habe ich auch eingesehen, Dorle. Ich habe nicht leichten Herzens auf dich verzichtet, aber Resi wäre ja nicht in die Stadt gegangen, und du bist doch sehr gern hier in deiner schon so lange vertrauten Umgebung. Gib es doch zu.«

      »Mami ist überhaupt nicht da!« posaunte da Nora schon durchs Haus, durch das sie gefegt gekommen war.

      »Sie wird sicher bald kommen«, sagte Dorle. »Kann ich was herrichten?«

      »Ja, gern«, sagten beide strahlend.

      Dorle eilte in die Küche.

      »Wir sagen ihr lieber nicht, daß ich wieder mit zu dir fahre, Opi«, raunte Nora ihm zu, »sonst streikt sie vielleicht.«

      »Du liebe Güte, auf was du alles kommst«, staunte er.

      »Sie kann auch stur sein, richtig stur, das darfst du glauben.«

      »Ich weiß es, Nora. Ich kenne sie über zwanzig Jahre.«

      »Aber das mußt du auch sagen,

      sie ist eine Perle. Mami sagt das immer.«

      »Ja, sie ist eine Perle«, bestätigte Hans mit Nachdruck.

      Cordula kam erst eine Stunde später, und da hatten die beiden ihren Imbiß schon verzehrt. Die junge Frau wirkte abgehetzt und war natürlich maßlos überrascht, ihren Vater und ihre Tochter hier zu sehen.

      Aber dann entspannte sich ihr Gesicht. »Fein, daß ihr gekommen seid, heute habe ich die Nase mal so richtig voll.«

      »Dann mußt du schneuzen, Mami«, erklärte Nora trocken.

      Ein Lächeln legte sich um Cordulas Mund. »Es ist ziemlich scheußlich, wenn man abends heimkommt und keine Ansprache mehr hat«, erklärte sie.

      »Hast du heute«, meinte Nora.

      »Heute ja, aber ich habe dich schon mächtig vermißt.«

      Nora geriet in einen tiefen Zwiespalt. »Eigentlich wollte ich gern wieder mit zu Opi fahren«, sagte sie, »aber er könnte ja auch ein paar Tage bleiben, und dann können wir mal wieder in den Tierpark gehen.«

      »Ihr wolltet also nur eine Stipvisite machen«, sagte Cordula enttäuscht. »Wieso denn? Was ist der Grund?«

      »Mal wieder mit dir zu reden«, erwiderte Hans.

      »Dann kann ich mir den Grund schon denken!« Ihr Gesicht verschloß sich sofort.

      »Ich könnte auch bis morgen bleiben«, schlug Hans vor.

      »Oder bis übermorgen vielleicht?« meinte Nora.

      »Auch bis übermorgen«, stimmte er sofort zu, »wenn es erlaubt ist.«

      »Frag nicht so dumm«, sagte Cordula. »Du weißt, daß du immer hier sein kannst. Du machst zu wenig Gebrauch davon.«

      »Also gut, ich bleibe.«

      »Aber dann müssen wir Resi Bescheid sagen. Sie ist wenigstens nicht so stur wie Dorle und nicht gleich so beleidigt«, meinte Nora.

      »Dorle meint es auch nicht bös«, beschwichtigte Hans seine Enkelin.

      Dann entschwand Nora, um Dorle die frohe Botschaft zu verkünden, daß auch der Opi ein paar Tage bleiben würde.

      »Man kommt nicht gegen sie an«, sagte Cordula seufzend.

      »Sie ist eine richtige Evastochter. Sie hat Hanno bezaubert – und sie mag ihn.«

      Cordula runzelte die Stirn. »Und du willst es so, Paps«, sagte sie, aber er vernahm keinen aggressiven Unterton.

      »Ich habe ihr nicht zugeredet, und du kennst sie zur Genüge. Nora hat ihre eigenen Ansichten, und wenn sie nicht will, will sie nicht. Aber es hat mich gefreut, weil er ein sehr sympathischer und anständiger Mann ist. Es hat ihn tief getroffen, daß du ihn einen Feigling nanntest, Cordula.«

      »Es war auch unüberlegt, aber ich war überreizt, da diese unverschämte Person mir so kam, als wäre ich ihres gleichen und wir könnten an einem Strang ziehen. Was kümmern mich jetzt noch Leons Affären?«

      »Er hatte keine Affären in dem Sinne, ein paar Flirts vielleicht, aber mehr nicht, Cordula. Aber die Frauen sind ihm nun mal nachgelaufen. Er hat mehr die schnellen Autos geliebt, das darfst du mir glauben. Und ich bin auch überzeugt, daß du die einzige Frau warst, zu der er eine feste Bindung hatte.«

      »Durch dich. Ich habe davon nicht viel gespürt, Paps. Aber das gehört der Vergangenheit an. Gegen ihn hege ich keinen Groll, ich wollte ihn ja, und er hat mich geheiratet, obgleich seine Familie sich gegen ihn stellte.«

      »Sein Vater«, korrigierte Hans betont.

      »Und was ist mit seiner Mutter?«

      »Lassen wir das doch. Sie ist tot.«

      »Aber du weißt doch auch, daß sie mit Morrell verbandelt war! Leon hätte das nie erwähnt, hätte er nicht gewußt, wie gut du Morrell kanntest.«

      »Das ist lange her, Cordula, und fast vergessen.«

      »Aber der Baron und Hanno leben, und mir scheint es, als wären sie beide von der Vergangenheit eingeholt worden.«

      »Wie meinst du das?«

      »Zuerst mal Sonja Keller«, erwiderte sie, »und dann ein gewisser Jean Pierre Morrell, den ich heute zufällig kennenlernte.«

      »Ich verstehe dich nicht ganz, Cordula«, sagte Hans irritiert. »Wer ist das?«

      »Der Sohn von Jean Claude Morrell, und er sieht Leon unglaublich ähnlich.«

      Hans’ Gesicht verdüsterte sich. »Wo hast du ihn kennengelernt?« fragte er.

      »In meinem Büro. Er wollte mir einen Auftrag geben. Aber er sagte auch gleich sehr direkt, daß ich doch mit Leon von Ahlen verheiratet gewesen sei, und warum ich mich Mohl nenne. Ich habe ihm natürlich nicht vorenthalten, daß dies mein Mädchenname sei.«

      »War er unverschämt?« fragte Hans heiser.

      »Ganz im Gegenteil, lieber Paps, er überhäufte mich mit Komplimenten, und ich habe einen Millionenauftrag in der Tasche, bereits perfekt.«

      Hans sah sie fassungslos an. »Du bist also noch mal auf den gleichen Typ hereingefallen«, sagte er tonlos.

      »Wieso hereingefallen? Ich habe ein glänzendes Geschäft gemacht. Er ist im Gegensatz zu Leon reich, hat einen guten Namen als Unternehmer, ist jünger als Leon, aber anscheinend um einiges tüchtiger und realistischer eingestellt. Über Leon haben wir übrigens nicht mehr gesprochen, nachdem ich ihm sagte, daß ich keinerlei Kontakt zu seiner Familie habe und von dieser als Bürgerliche nicht akzeptiert worden wäre.«

      »Aber er sieht Leon ähnlich«, murmelte Hans. »Gibt dir das nicht


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