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Perry Rhodan Neo 247: Die Welt jenseits der Zeit. Kai HirdtЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo 247: Die Welt jenseits der Zeit - Kai Hirdt


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hier?« Hawk tippte sich an die Schläfe.

      Gucky schüttelte den Kopf. Auch telepathisch nahm er nichts wahr, was auf intelligentes Leben hindeutete. Das allerdings konnte an dem dauernden, drückenden Kopfschmerz liegen, der ihn seit dem Aufwachen begleitete und ihm erstmalig richtig ins Bewusstsein rückte.

      Hawk zog Sofgart vorsichtig auf die Beine. Der arkonidische Experte für planetare Koloniengründung taumelte und musste sich mit beiden Händen an dem Oxtorner festhalten.

      »Wo sind wir?« Sofgart hustete, wobei er glitzernden Staub von seinem marsianischen Thermoanzug losschüttelte.

      »Das wüssten wir gern von Ihnen«, erwiderte Hawk. »Sie haben gesagt, der Zeitbrunnen bringt uns zum Mond.«

      »Sollte er auch!« Sofgart griff in seine Umhängetasche und präsentierte den F'Atkor, seinen Flakon mit den drei mysteriösen Tropfen, die irgendwie mit den Zeitbrunnen in Beziehung standen und ihrem Besitzer Visionen über deren Nutzung ins Hirn pflanzten. Eigentlich keine Grundlage, auf die Gucky eine Einsatzplanung zu stützen pflegte. Aber bislang hatten sich Sofgarts Eingebungen stets als zutreffend erwiesen. Nur gerade in diesem Fall nicht, da Hondro auf dem Mond sein Unwesen trieb. Das Universum bewies ihnen mal wieder seinen eher unangenehmen Sinn für Humor.

      »Watson ist nervös«, stellte Hawk fest. »Irgendwas ist nicht in Ordnung.«

      Der Okrill versteckte sich zwar nicht hinter seinem adoptierten Herrn, wich ihm aber doch nicht vom Knöchel. Und er ging geduckt. Sprungbereit.

      Gucky lauschte erneut telepathisch in die Umgebung, konnte aber nach wie vor nichts feststellen. Nur die Kopfschmerzen wurden schlimmer.

      »Omar«, sagte er, »denk mal eben an nichts Verfängliches. Ich möchte etwas testen.«

      »Bleib raus aus meinem Kopf!«

      »Stell dich nicht so an. Glaubst du, ich schnüffele aus Spaß?«

      Nicht, dass das völlig ausgeschlossen gewesen wäre. Aber im Moment hatte Gucky tatsächlich andere Sorgen. Er konzentrierte sich auf die Gedanken des Oxtorners, sah dessen Erinnerung, wie er einst Watson in gefährlicher Lage gefunden und befreit hatte – den Moment, seit dem die beiden unzertrennlich waren. Der Ilt spürte auch einen Hauch der Einsamkeit, die Hawk vor dieser Begegnung wie ein Panzer eingeschlossen hatte.

      Aber sowohl die Erinnerung als auch das Gefühl waren blass, viel schwächer, als sie es auf die geringe Distanz hätten sein dürfen. »Meine Telepathie funktioniert nicht richtig«, klagte Gucky. »Es ist ...« Er suchte nach einem passenden Vergleich. »... als würde ich durch eine fast schwarze Brille sehen.«

      »Was heißt das für uns?«, fragte Sofgart.

      »Dass ich nicht sicher spüren kann, wenn uns jemand auflauert«, murrte Gucky. »Wartet!«

      Er packte telekinetisch eine der gelben Steinplatten und versuchte, sie aus dem Boden zu lösen. Es gelang, war aber unverhältnismäßig anstrengend. Der Stein taumelte einen Meter über dem Boden und entglitt Guckys Zugriff. Mit lautem Klirren zerbrach er in Tausende Splitter.

      »Kein guter Ort für Parabegabte«, stellte der Ilt fest. »Ich teste noch die Teleportation.«

      »Nicht über den Zeitbrunnen springen!«, mahnte Hawk. »Wenn du es nicht ganz auf die andere Seite schaffst ...«

      Gucky verdrehte die Augen. »Keine Angst, ich bin kein Anfänger.«

      Sosehr es ihn wurmte, bei einer lächerlichen Distanz von nicht mal dreißig Metern auf Sicht sorgsam zu bleiben – der Oxtorner hatte recht. »Ich springe zum Anfang der Straße dort.« Er deutete Richtung Ostsüdost.

      Von den angestrebten dreißig Metern schaffte er gerade mal fünfzehn. Er rematerialisierte und schrie auf. Der drückende Kopfschmerz war ein brutales Stechen geworden. Gucky presste beide Handballen gegen die Schläfen und ächzte. »Wirklich kein guter Ort für Parabegabte.«

      »Da hat sich etwas bewegt!« Sofgart deutete auf den Waldrand.

      Guckys Blick folgte dem Fingerzeig. In der Tat sah er eine rasche Bewegung knapp über dem Boden, ohne dass er genau ausmachen konnte, was dort umherwuselte. »Waldtiere?«, fragte er.

      »Möglich«, antwortete Hawk. »Gefährlich?«

      »Möglich.« Gucky raffte sich auf und watschelte zu den beiden anderen zurück. Dabei betrachtete er die Pflanzen in seiner Nähe eingehender. Sie unterschieden sich deutlich von denen auf der Erde. Es waren Schachtelhalmgewächse, jedoch nicht grün, sondern teils weißlich, zum weit überwiegenden Teil sogar völlig transparent. »Und der Wald selbst ist vielleicht auch nicht ganz ohne.«

      »Vorsicht auf fremden Welten ist immer gut«, gab Sofgart eine Banalität zum Besten. »Aber hast du einen konkreten Grund für diese Äußerungen?«

      »Mein Reisetagebuch«, antwortete Gucky. »Konkret: Layl. Eine fiese Welt. Dort gab es auch keine Sonne, und es hatte sich eine Flora mit durchsichtigen Blättern entwickelt, die ohne Fotosynthese auskam. Sie wandelte die allgegenwärtige Hintergrundstrahlung in Energie um, und sie war hochaggressiv. Fleischfressend, und die Pflanzen sonderten eine so starke Säure ab, dass sie sogar einem Haluter gefährlich werden konnte.«

      Sowohl Hawk als auch Sofgart bedachten den Wald nun mit unbehaglichen Blicken.

      »Danke für die Warnung«, sagte der Oxtorner. »Wir sollten uns also davon fernhalten.«

      »Wir sollten zusehen, dass wir von hier verschwinden!«, korrigierte Gucky. »Wir wollen zum Mond, also los! Worauf warten wir?« Herausfordernd starrte er Sofgart an.

      Erneut steckte Sofgart die Hand in die Tasche mit dem F'Atkor. »Wenn die Tropfen uns hierhergeführt haben, hat das sicher einen Grund. Wir sollten ihn herausfinden.«

      »Mit Verlaub: Wir sollten den Drecksack Hondro erledigen!«, korrigierte Gucky. »Und dafür müssen wir genau dorthin, wo du uns hinbringen wolltest!« Er ließ den Biberschwanz auf den Boden klatschen, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.

      Eine glitzernde Wolke stob um ihn auf. Gucky schwindelte, als er den Staub versehentlich einatmete, stützte sich jedoch mit dem Schwanz ab und hielt sich aufrecht.

      Hawk war der Moment der Schwäche trotzdem nicht entgangen. »Alles in Ordnung?«

      »Ja«, behauptete Gucky verdrossen. »Nur ein kleiner Aussetzer.«

      »Haben wir etwas dabei, womit wir die Atmosphäre auf Mikroben untersuchen können?« Hawk klang alarmiert.

      »Ich«, sagte Sofgart. »Eigentlich. Aber meine komplette Ausrüstung ist ausgefallen, wie es scheint.«

      »Ein Grund mehr, hier schnellstens zu verschwinden«, konstatierte Gucky.

      »Im Gegenteil«, widersprach Hawk. »Solange wir nicht wissen, ob wir nicht irgendwas einschleppen, sollten wir sehr vorsichtig sein.«

      »NATHAN wird uns bei der Dekontamination schon helfen!«, beharrte Gucky.

      Sofgart unterbrach den Streit. »Die Debatte ist ohnehin theoretisch. Ich kann die Tropfen nicht bewusst steuern. Sie haben ihren eigenen Willen. Ich kann ihn spüren und in Worte fassen, aber ich kann ihn nicht beeinflussen. Wenn sie uns hierherbringen wollten und nicht zum Erdmond, kann ich nichts dagegen tun.« Er hielt den F'Atkor testweise in Richtung des Zeitbrunnens.

      Zu Sofgarts merklicher Überraschung reagierte die schwarze Fläche. Ihr Wabern verschwand, sie wurde glatt wie ein See bei absoluter Windstille. Oder wie ein Spiegel – ein Einwegspiegel in diesem konkreten Fall, denn tatsächlich konnte man plötzlich Schemen und Licht darin erkennen.

      Ein blaues Leuchten, das Gucky sehr gut kannte. »Das ist das Innere von NATHANS Mondanlage!«, rief er. »Die Tropfen wollen uns sehr wohl nach Luna bringen!«

      Hawk stolperte plötzlich vorwärts. In einer Blitzreaktion ließ er sich fallen, um den Sturz in den Brunnen zu verhindern. Dabei wirbelte er herum.

      Endlich reagierte auch Gucky und tat es ihm gleich. Sie alle drei


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