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Perry Rhodan Neo 247: Die Welt jenseits der Zeit. Kai HirdtЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo 247: Die Welt jenseits der Zeit - Kai Hirdt


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Ausformung am Schwanz, bäumte die vordere Hälfte ihres Leibs auf. Es war lautlos und erstaunlich flink hinter sie gekrochen. Nun attackierte es Hawk – das saftigste Stück Beute oder den gefährlichsten Gegner aus ihrer Gruppe. Dabei stieß es schrille Kampfschreie aus, »Kriiiiiieh-kriiiiiieh!«, die in Guckys Ohren schmerzten.

      Das Vieh schnappte mit den Scheren nach beiden Armen des Oxtorners. Hawk reagierte blitzschnell. Eine Hand bekam er noch außer Reichweite, um den anderen Arm schloss sich die Schere.

      Das war es dann aber auch. Das Krikri zögerte. Vielleicht rechnete es damit, dass Arm und Hand wie ein abgetrenntes Blümchen zu Boden fielen. Denn woher sollte es etwas über die erstaunliche Körperkonstitution von Oxtornern mit ihrer nahezu unzerstörbaren Haut wissen?

      Omar Hawk jedenfalls zögerte nicht. Er hämmerte die linke Faust vorwärts, mitten ins Gesicht des Krikri, das nur aus ringförmig angeordneten Zähnen zu bestehen schien.

      Der Hieb hätte eine Stahltür einzudellen vermocht. Das Krikri indes ließ sich nicht abschütteln. Nach wie vor klammerte es sich an Hawks rechtem Arm fest.

      Watson kam zu Hilfe. Der Okrill ließ seine meterlange Zunge hervorschnellen und verpasste dem Gegner seines Partners einen Starkstromschlag.

      Gucky rechnete damit, eine Aschewolke zu Boden sinken zu sehen, doch weit gefehlt.

      Hawk brüllte auf. »Das macht ihn nur stärker!« Plötzlich tropfte doch Blut von seinem rechten Arm auf den Boden.

      Der Ilt packte telekinetisch zu, Hawk schlug weiter auf den Kopf des Krikri ein, Watson bearbeitete mit sechs von acht Beinen den Körper des Tiers. Schließlich gelang es ihnen, den Angreifer von Hawk zu trennen.

      Gucky schleuderte ihn telekinetisch durch die Luft, doch wie schon zuvor ließen ihn seine Kräfte im Stich. Statt weit in den gläsernen Wald zu fliegen, stürzte das Krikri in den Zeitbrunnen. Die schwarze Fläche saugte sich an seiner Haut empor, schneller, als das Tier die Oberfläche durchdringen konnte.

      Ein greller Todesschrei gellte auf. »Kriiiiiieeeh!«

      Hawk presste die Hand auf den lädierten Arm. Dunkles Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor. »Mistvieh!«, grollte er.

      »Wollt ihr jetzt auf mich hören?«, fragte Gucky. »Ab durch den Brunnen, zum erfreulich krikrifreien Mond? Dahin, wo wir hingehören?«

      »Es gibt leider ein Problem«, murmelte Sofgart.

      »Was?«

      »Problem«, wiederholte der Arkonide lauter. Er präsentierte den F'Atkor. »Die Tropfen müssen noch regenerieren. Sie sind erschöpft, viel erschöpfter, als sie nach dieser Reise sein dürften. Ich spüre, dass sie uns noch nicht wieder schützen können. Nicht uns alle, jedenfalls. Nur mich.«

      »Ich überstehe den Transfer auch so«, sagte Hawk. »Watson ebenfalls.«

      »Hmmpf«, brummte Gucky. »Immer auf die Ilts ohne mysteriöse Artefakte oder oxtornische Kompaktkonstitution!« Missmutig dachte er nach. Die Passage durch Zeitbrunnen war gefährlich, wie das lautstarke Ableben des Krikri im Transfermoment erneut deutlich gezeigt hatte. »Dann warten wir eben, bis die Tropfen sich berappelt haben.«

      »Da kommen weitere Krikris«, bemerkte Hawk.

      »Musst du denn die Stimmung verderben?« Gucky sah in Richtung Waldrand, von wo aus sich tatsächlich sieben der gefährlichen Tiere Richtung Zeitbrunnen – und Richtung Beute – vorgewagt hatten.

      »Der Brunnen flackert!«, rief Sofgart.

      Wieder wendete Gucky den Blick. Auch diese Hiobsbotschaft stimmte: Die schwarze Fläche, durch die man auf den Erdmond sehen konnte, war von einem zum anderen Moment verschwunden und gab den Blick auf gelbe Steinplatten frei. Dann war sie wieder da, wieder weg, da, weg.

      »Rein mit euch!«, rief Gucky heldenmütig, wenn auch mit allergrößten Bauchschmerzen. »Solange ihr noch könnt – ich komme schon irgendwie von hier fort!«

      Hawk rührte sich keinen Millimeter. »Du wärst allein, ohne Technik, ohne deine Kräfte«, argumentierte er völlig ruhig. »Ich werde nicht Perry Rhodan gegenübertreten und ihm erzählen, dass ich dich diesen Viechern geopfert habe.«

      »Wenn du dafür die Menschheit vor Hondro ...«

      »Zu spät«, unterbrach Sofgart. »Er ist erloschen.«

      Gucky ließ den Schwanz auf den Boden patschen und wirbelte einmal mehr den Kristallstaub auf. Das war wahrhaftig nicht sein Tag. »Dann kümmern wir mal um die Krikris, und anschließend sollten wir endlich so was Ähnliches wie einen Plan entwickeln!«

      Es würde ein unangenehmer Kampf werden, so viel stand schon fest. Hawk hatte nur seine Fäuste. Watsons Starkstromzunge nutzte gegen diese Gegner nichts, aber der Okrill hatte immerhin eine stattliche Anzahl kräftiger Beine mit ein paar stahlharten Krallen an den Vorderpranken. Sofgart indes war völlig nutzlos, und Gucky selbst konnte sich allenfalls auf seinen kräftigen Schwanz verlassen. Die Technik, diesen als Waffe einzusetzen, hatte er sich bei den Shafakk abgeschaut: den äußerst unangenehmen Vorfahren seines eigenen Volkes, die der Mausbiber im Omnitischen Compariat kennengelernt hatte.

      »Sie meiden die Stelle, die du vom Kristallstaub befreit hast«, teilte ihm Hawk eine Beobachtung mit.

      Gucky sah genau hin und überzeugte sich, dass der Oxtorner recht hatte. Die Krikris bewegten sich in gerade Linie auf ihre Opfer zu, umkurvten aber eine Stelle, wo der Ilt zuvor seinen Schwanz auf den Boden gehauen hatte.

      Vielleicht konnten sie das Gefecht vermeiden. Gucky zog schnell einen Kreis um ihre kleine Gruppe und ließ den Schwanz hinter sich auf dem Boden hin und her fegen. Eine glitzernde Wolke hüllte alle ein, und wieder bekam Gucky Probleme mit dem Gleichgewicht, als das Zeug ihm in die Atemwege geriet. Aber der Bannkreis wirkte. Die Krikris näherten sich ihnen nicht mehr.

      »Ich glaube, ich fange an zu halluzinieren«, äußerte Hawk besorgt. »Seid ihr in Ordnung?«

      Gucky hörte etwas, das er sich nicht erklären konnte. Natürlich wussten sie bislang kaum etwas über die Welt, auf der sie gelandet waren. Es mochte in der Umgebung jede nur erdenkliche Lebensform geben. Der Klang allerdings, der nun von jenseits der Glitzerwolke zu ihnen drang ... Das waren eindeutig Pferdehufe im Galopp, beschlagene Hufe überdies.

      Ein wenig lichtete sich der Staub und gab den Blick frei auf die Nordstraße.

      »Du halluzinierst nicht«, beruhigte er Hawk. »Jedenfalls nicht, wenn du ein schwarzes Pferd siehst ...«

      »... mit einem Humanoiden darauf«, übernahm Sofgart. »Was trägt er für seltsame Kleidung?«

      »Eine Rüstung«, erkannte Omar Hawk ungläubig. »Eine schwarze Ritterrüstung.«

      Gucky seufzte. Sie waren also auf einem fremden Planeten ohne richtige Sonne gelandet, ihr Reisemedium hatte sich soeben abgeschaltet, ihre technischen Hilfsmittel waren ausgefallen, die örtliche Fauna betrachtete sie als Imbiss. Und nun bekamen sie Besuch von einem Wesen, das sich in der Wahl seiner Garderobe um etwa tausend Jahre in der Mode geirrt hatte.

      Er wusste nicht, was das zu bedeuten hatte. Aber so, wie dieser Tag lief, verhieß es mit Sicherheit Ärger.

      3.

      Jessica Tekener erwachte in Finsternis. Es war keine völlig lichtlose Schwärze, mehr eine Düsternis, die sie spontan mit Kerkern und Verliesen assoziierte. Sie befand sich in einem unbeleuchteten Raum mit zwei winzigen Fenstern, nur handgroß und rund wie Bullaugen. Dort drang gerade genug Helligkeit einher, um ein paar Schemen auszumachen. Draußen musste es Nacht sein oder vielleicht Dämmerung.

      Jessica lauschte. Sie hörte nichts. Keine Schritte, kein Rascheln von Kleidung, keinen Atem außer dem eigenen. Sie war allein. Natürlich konnte irgendwo ein schussbereiter Kampfroboter stehen, der nur darauf wartete, dass sie sich bewegte. Ein Gegner aus Fleisch und Blut war aber mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht in ihrem Gefängnis.

      Wieso


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