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Fürstenkrone Box 16 – Adelsroman. Viola MaybachЧитать онлайн книгу.

Fürstenkrone Box 16 – Adelsroman - Viola Maybach


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zu haben.

      Sie wurde das Glück ihrer Großeltern. Da sie ein sehr feines Gefühl für Musik hatte, ließ Uhlig seine Enkelin ausbilden, und sie war inzwischen eine sehr gute Pianistin. Sie erhielt ihr erstes Angebot und trat auf einer kleinen Bühne auf. Es wurde ein großer Erfolg. Mit einem Schlag war ihr Name ein Begriff. Aber es war seltsam. Phyllis schien auf einmal keinen großen Wert mehr auf ihre künstlerische Laufbahn zu legen.

      Sie lehnte alles ab, was sie aus der Heimat führen würde. Uhlig drängte nicht. Er war viel zu glücklich, dass sie ihn nicht verlassen wollte, nun, wo er nach dem Tod seiner Frau ganz allein war. Erst viel später erkannte er den wahren Grund, warum sie nicht fortwollte.

      Als sie ihm zum ersten Mal von ihrer Liebe zu dem Grafen sprach, da war er entsetzt gewesen. Mit zitternder Stimme hatte er sie beschworen, sich diese Liebe aus dem Herzen zu reißen, wenn sie nicht das Schicksal der Mutter erleben wollte. Aber er predigte tauben Ohren. Phyllis’ junges Herz war so mit ihrer heißen Liebe zu dem Mann ausgefüllt, dass nichts sie erschrecken konnte.

      »Großvater, alles, was du sagst, habe ich mir hundertmal gesagt.«

      Da hatte Uhlig es aufgegeben, bitter erkennend, dass es kein Ausweichen gab, dass man seinem Geschick nicht entfliehen konnte. Er hatte eine sehr ernste Unterredung mit dem jungen Grafen gehabt, den er schon als kleinen Jungen gekannt hatte. Eindringlich hatte er ihn darauf aufmerksam gemacht, dass eine Verbindung mit seiner Enkelin nie die Billigung seines Vaters finden würde.

      Graf Holger hatte ihm zugestimmt. Aber dann hatte er ihn gebeten, Vertrauen zu ihm zu haben.

      »Ich liebe Phyllis, Vater Uhlig. Sie wird meine Frau. Mein Vater wird sich damit abfinden müssen, oder aber er wird seinen Sohn verlieren.«

      Es hatte so entschlossen geklungen, dass der alte Mann davon überzeugt war, dass es Holger bitterernst damit war.

      Nun aber war schon über ein Jahr vergangen. Heimlich trug Phyllis seinen Ring. Noch hatte der junge Graf dem Vater nichts von seiner Liebe zu dem bürgerlichen Mädchen erzählt.

      Der alte Graf litt seit Monaten an einem schweren Herzleiden und musste geschont werden.

      Phyllis drängte den Geliebten nicht, sie wartete geduldig darauf, dass er eines Tages sein Wort einlösen und sie zu seiner Frau machen würde.

      Der alte Mann ging mit einem Seufzer hinaus und führte das schweißnasse Pferd in den schützenden Schuppen. Fast zärtlich strich er über das dampfende Fell und schüttelte dann beunruhigt den Kopf.

      »Ihr beide schaut ja aus, als ob euch der Leibhaftige begegnet sei«, murmelte er, während er das Tier abrieb. Das Herz lag ihm plötzlich wie ein Stein in der Brust, ohne dass er sich hätte erklären können, was ihn auf einmal bedrückte.

      *

      In diesem Augenblick saßen sich in der kleinen gemütlichen Wohnstube zwei junge Menschenkinder gegenüber und hielten sich bei der Hand. Krampfhaft waren ihre Finger ineinander verschlungen, als wollten sie sich gegenseitig Kraft geben.

      Wie gebannt sah der Graf in das schöne Gesicht seiner jungen Braut, und sein Herz stöhnte auf in heißer Qual.

      Ihr kleiner, sonst immer so leuchtend roter Mund war bleich und zuckte vor verhaltenem Weinen. Der Glanz in den wundervollen Augen war erloschen, und sie schimmerten feucht und voller Not.

      Mit einem unterdrückten Stöhnen riss der Mann das geliebte Mädchen jäh an sich und bedeckte das bleiche Gesicht mit leidenschaftlichen Küssen.

      »Phyllis, meine kleine geliebte Phyllis – ich kann nicht, ich kann es nicht.«

      Wie betäubt lag das Mädchen in seinen Armen.

      Das Herz schlug ihr dumpf und bang, sodass sie fürchtete, es würde zerspringen.

      »Ich habe es gewusst«, stöhnte sie erstickt, und es klang zerrissen vor innerer Qual. »Es war zu viel des Glücks, es musste ja so kommen.«

      »Nein, Phyllis, nein«, wehrte der Mann ab. Seine dunklen Augen glühten. »Du gehörst zu mir, wir haben es uns geschworen, und wir werden unseren Schwur niemals brechen. Ich liebe dich so sehr, dass mein Leben keinen Sinn mehr hat, wenn ich dich verliere.«

      Er war vor dem Stuhl des Mädchens in die Knie gesunken und barg aufstöhnend seinen Kopf in ihrem Schoß.

      Wie gelähmt saß das Mädchen und sah auf ihn herab.

      Dann hob sich ihre Hand, und unendlich weich glitten ihre Finger über das wirre Haar.

      Lange saßen sie so und fanden keine Worte, um der Not Ausdruck zu geben, die ihre Herzen bis zum Bersten anfüllte.

      »Wir müssen tapfer sein, Holger«, tropfte es nach einer Weile mühsam über die blutleeren Lippen. Jedes Wort schien wie ein Dolch ihr Herz zu durchbohren.

      Sein Kopf ruckte hoch. Seine geweiteten Augen, die wie Kohlen glimmten, starrten sie an. Dann schrie er jäh auf, und sein ganzer Trotz lag in seiner Stimme:

      »Nein, Phyllis, nein, ich gebe dich nicht her! Ich gehöre zu dir, und keine Macht der Welt wird uns trennen können.«

      Es lag eine solch große Liebe in seinen Augen, dass das Mädchen erschauernd die Lider schloss und ein Beben die zarte Gestalt überflog.

      »Dein Vater, Holger«, murmelte sie erstickt, während sie sich gegen ihn drängte.

      Er zuckte wie unter einem Schlag zurück. Irre Verzweiflung breitete sich über das eben noch so trotzige junge Gesicht.

      »Mein Vater – mein Gott, ich weiß nicht, wie es enden soll«, brach es dumpf aus ihm heraus. »Dich habe ich lieb, mehr als mein Leben. Aber all mein guter Wille zerrinnt in Nichts vor der entsetzlichen Gewissheit, dass mein Vater seine furchtbare Drohung wahr macht und sich umbringt, wenn er die Heimat aufgeben muss.«

      Mit einem seltsamen Laut war er aufgesprungen und riss Phyllis nun so leidenschaftlich an sich, dass sie leise aufstöhnte.

      »Hilf mir, Liebling, hilf mir, ich sehe keinen Ausweg mehr.«

      Wie betäubt lag sie an seiner Brust, und ihr war es, als wiche langsam jedes Leben aus ihrem Körper, als stürzte sie in einen dunklen Schacht, aus dem es kein Entkommen mehr gab.

      Langsam schlug sie die Augen auf, die wie erloschen waren, ohne Leben und Glanz.

      Die sonst so weiche Stimme klang wie zersprungenes Glas, als sie spröde sagte:

      »Du darfst nicht lange zaudern und wägen, Holger. Unser Glück war zu wundervoll, als dass es von Dauer hätte sein dürfen.«

      Ihre Stimme gehorchte ihr kaum noch. Sie musste erst ein paarmal ganz tief Luft holen, ehe sie weitersprechen konnte.

      »Es muss vorbei sein, Holger. Du bist Graf von Osterburg, der einzige Sohn und Erbe. Du gehörst zu deinem Vater. Du darfst Langen, das Schloss deiner Ahnen, nicht für die Liebe eines armen bürgerlichen Mädchens aufs Spiel setzen, darfst nicht das Leben deines Vaters unserer Liebe opfern.«

      Jedes Wort, das sie mit zuckenden Lippen sagte, riss eine tiefe blutende Wunde in ihrem Herzen.

      »Ich kann nicht, Phyllis, ich kann ohne dich nicht leben.«

      Sie nahm seinen Kopf in ihre Hände und küsste seine glühenden Augen. Ihre ganze Liebe lag in diesem Kuss.

      »Holger, es gibt keinen anderen Weg für uns, wir müssen tapfer sein.« Ein Schauer durchlief ihre Gestalt. Grauen stand in ihren weit geöffneten Augen.

      »Immer wird der Schatten deines Vaters zwischen uns stehen und uns anklagen. Holger, willst du der Mörder deines Vaters sein?«

      Mit einem Aufschrei riss er sich von ihr los. Seine kräftige Gestalt wankte, als würde er unter der ihm aufgebürdeten Last zusammenbrechen.

      »Hör auf, das ist mehr, als ein Mensch ertragen kann«, stieß er zwischen den Zähnen hervor. Mit einem wilden Blick umfasste er die schlanke zierliche Mädchengestalt, als müsste er sich ihren Anblick für alle


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