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Fürstenkrone Box 16 – Adelsroman. Viola MaybachЧитать онлайн книгу.

Fürstenkrone Box 16 – Adelsroman - Viola Maybach


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immer wieder ein bleiches Gesicht vor sich, das von pechschwarzem Haar umgeben war. Die gesunde Bräune hatte einer elfenbeinernen Blässe Platz gemacht. Aus den blauen Augen schrie eine erschütternde Not.

      Mit einem einzigen Blick hatte die junge Braut jede Einzelheit schmerzhaft in sich aufgenommen. Hatte die zarte Schlankheit des Mädchens wahrgenommen und kam sich direkt plump neben diesem zierlichen Persönchen vor in ihrer sportgestählten Gesundheit.

      So also sah die Frau aus, die das Herz des Gatten gefangen hielt, dass er sich aus ihrem Bann nicht lösen konnte. Es tat weh, entsetzlich weh, und ließ allen Glanz in den großen dunklen Augen verlöschen. Nur der nagende Schmerz, die wilde Eifersucht blieben und machten ihr das Atmen schwer.

      Juliane aber gehörte nicht zu den Frauen, die sich schnell unterkriegen ließen. Sie hatte einen starken Willen. Sie hatte sich vorgenommen, Holger zu erobern, und sie würde dieses Ziel nicht mutlos aufgeben.

      Ganz langsam fand die junge Frau zu ihrer angeborenen Fröhlichkeit zurück, und ehe der Abend verging, klang immer häufiger ihr herzliches, mitreißendes Lachen auf und ließ selbst um den zusammengepressten Mund des jungen Grafen ein vages Lächeln erscheinen.

      Ihre Bewegung jedoch war müde, und eine große Erschöpfung lag über ihren Zügen, als sie sich spätabends in ihr Zimmer begab. Ihre Augen füllten sich langsam mit Tränen, während sie sich unverwandt im Spiegel betrachtete.

      Nein, neben dieser fremdartigen dunklen Schönheit der anderen konnte sie nicht bestehen. Ihr Kampf um sein Herz würde wohl immer erfolglos sein.

      *

      Auf der Wasserburg Meeresbucht, die in Westfalen stand, war die Wiege des weitverzweigten Geschlechts der Freiherrn von Lassberg. Die im Mittelalter erbaute Wasserburg mutete romantisch an und zog alle Blicke entzückt auf sich.

      Die Ritter von Lassberg bauten die Festung auf einer natürlichen Insel im See, denn im Flachland Westfalens fanden sie keinen Berg, der ihnen als natürliche Verteidigungsbastion hätte dienen können.

      Die Türme spiegelten sich im Wasser, und wohl keiner konnte sich dem idyllischen Reiz entziehen, der von diesem alten Gemäuer ausging.

      An den schilf- und weidenumstandenen Ufern nisteten seltene Wasservögel. Schwäne zogen majestätisch ihre Bahn. Ein seltenes schwarzes Schwanenpaar war der ganze Stolz des jetzigen Besitzers, des Freiherrn Alexander von Lassberg. Er hatte es sich vor Jahren von einer Auslandsreise mitgebracht, und sie waren seitdem das Prunkstück seines Parks.

      Es war sehr still auf Meeresbucht geworden. Der Freiherr lebte wie ein Einsiedler auf seiner Burg und lud nur sehr selten einmal Gäste ein.

      Seine Ehe mit der lebensfreudigen Anette von Grimm war nicht besonders glücklich gewesen.

      Sie verstand den ernsten, stillen Mann nicht, der lieber in seinen vier Wänden blieb, als draußen dem Vergnügen nachzulaufen.

      Eines Tages war die junge Frau plötzlich verreist und kam nie mehr zurück. Ihre beiden Kinder, ein Junge und ein Mädchen, blieben bei dem Vater und wuchsen unter seiner strengen Aufsicht zu wohlerzogenen Kindern heran. Mit keinem Wort sprach der Vater von der Mutter, und die Kinder wagten nicht nach ihr zu fragen, nachdem der Vater es ihnen einmal streng verboten hatte, obwohl ihre Herzchen sich nach der immer fröhlichen Mutter sehnten.

      Keiner erfuhr, was sich wirklich damals abgespielt hatte, warum die schöne Gräfin spurlos verschwand.

      Man hörte nur, dass der Freiherr sich hatte scheiden lassen, aber die Gründe wurden nicht bekannt, da der einzige, der sie kannte, verbissen darüber schwieg und sich noch nicht einmal seinem besten Freund anvertraute.

      Es schien, als hätte er seine Gattin völlig aus seinem Leben gestrichen, und wenn nicht die beiden Kinder gewesen wären, die ihn immer wieder an die treulose Frau erinnerten, so hätte er alles für einen wüsten Traum gehalten.

      In den letzten Wochen war die langjährige Erzieherin seiner beiden Kinder schwer erkrankt und würde ihren Dienst nicht mehr antreten können.

      Freiherr von Lassberg sah sich gezwungen, nach einer neuen Erzieherin Umschau zu halten.

      Verdrießlich machte er sich daran. Es behagte ihm nicht, denn er mochte nicht gerne neue Gesichter um sich.

      Für heute hatte sich eine junge Bewerberin angesagt. Vielmehr, er hatte ihren Brief aus dem Stoß Angebote hervorgesucht und sie in engere Wahl gezogen.

      Sie hatte ein Jahr bei einer alten Dame als Gesellschafterin gedient und war durch deren Tod von ihrer Verpflichtung befreit worden.

      Sie konnte zwar nur ein einziges Zeugnis vorweisen, weil es ihre erste Stelle war. Aber etwas war an ihrem Schreiben, das so bescheiden und doch stolz klang, was ihn eigenartig berührte und ihn bewog, ihr zu schreiben, dass sie sich bei ihm vorstellen sollte.

      Er hatte seinen Kutscher zum Bahnhof geschickt, um die junge Dame mit dem Wagen abzuholen.

      Nun fuhr der Wagen über die große Brücke und bog in den breiten Parkweg ein. Es ging im schnellen Trab durch den wundervoll gepflegten Park. Überall blühte es in überschwänglicher Fülle, und der Duft der Blumen und Sträucher schwängerte die Luft.

      Das junge Mädchen, das lässig zurückgelehnt im Wagen saß, sah sich interessiert um.

      Ab und zu leuchteten ihre Augen wie trunken auf, dann geisterte ein winziges verträumtes Lächeln um den blassroten feingeschwungenen Mund.

      Sie bogen in den Burghof ein.

      Drei mächtige Hühnerhunde kamen in langen Sätzen herbei und umsprangen kläffend das Gespann. Die Pferde warfen erregt die Köpfe hoch und wichen schnaubend zur Seite.

      Vom Haus her drang eine kernige Männerstimme, die die Hunde mit hartem Befehl zurückrief.

      Das Mädchen hob den Kopf und wandte das Gesicht in die Richtung, aus der die befehlsgewohnte Stimme aufgeklungen war.

      Sie sah einen großen kräftigen Mann, der einen grünen Jägeranzug und braune Jagdstiefel trug, über den Hof kommen.

      Unweit von ihr blieb er stehen und warf einen prüfenden Blick zu ihr hin.

      Dann kam er langsam näher und blieb bei ihrem Wagen stehen. Er zog seinen Hut und fragte höflich:

      »Fräulein Uhlig?«

      Das Mädchen neigte mit einer anmutigen Bewegung den Kopf. Eine vorwitzige Locke löste sich und fiel ihr in die Stirn, was ihr etwas herbes Gesicht sonderbar weich und jung machte.

      Groß und voll richteten sich die blauen Augen auf den Mann, der ihr nun höflich die Hand reichte, um ihr beim Aussteigen behilflich zu sein.

      »Herzlich willkommen auf Meeresbucht, Fräulein Uhlig. Ich bin Freiherr von Lassberg.«

      Das Mädchen nahm die gereichte Hand.

      »Ich danke Ihnen, Herr Baron, für Ihre Einladung«, sagte sie mit einer Stimme, bei deren Klang der Mann überrascht die Augenbrauen hochzog.

      »Kommen Sie ins Haus, damit wir alles in meinem Zimmer besprechen können, Fräulein Uhlig.«

      Er winkte einen Diener heran und befahl, das Gepäck des gnädigen Fräuleins ins Haus zu tragen.

      »Aber Sie wissen doch gar nicht, ob Sie mich brauchen können, Herr Baron«, brachte das Mädchen leicht betroffen hervor, dem es bei dem Tempo des finsteren Mannes etwas schwindelte.

      Er wehrte fast schroff ab und sah sie mit einem durchdringenden Blick an.

      Ihr wurde es seltsam unter diesem Blick zumute.

      Noch nie glaubte sie so durchdringend helle Augen von einem so seltsamen Gemisch von Grün und Grau gesehen zu haben wie bei dem Burgherrn.

      »Ich denke, Sie sind gekommen, um die Stellung anzunehmen?«, fragte er.

      In ihren Augen lag Erschrecken. Aber dann glitt ein winziges Lächeln um ihren Mund.

      »Ich schon, Herr Baron, aber die


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