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Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman - Günter Dönges


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ist denn, junger Mann?« entrüstete sich Lady Simpson und sah Lorrings nachdrücklich an. Und auch viel zu lange, wie der Spion fand. Sie achtete nicht weiter auf die Fahrbahn. »Haben Sie etwa schwache Nerven?«

      »Da ... da ... da ...!« war alles, was er hervorbrachte. Er stierte auf die Ampel, die längst Rot zeigte. Doch das störte Lady Simpson überhaupt nicht. Sie gab Vollgas und stieß so etwas wie einen entschlossenen Jauchzer aus.

      Die beiden Wagen, die bereits aus der freigegebenen Straße kamen, kreuzten den Weg des Mini-Coopers. Und diese Fahrer jauchzten ganz sicher nicht. Sie vollführten Vollbremsungen, daß die überlasteten Scheibenbremsen und Reifen nur so quietschten. Da sie nicht nebeneinander zum Stehen kamen, konnte die Todesfahrerin nur noch im Slalom um die beiden Hindernisse herumkurven.

      »Ist das nicht eine Frechheit?« Lady Simpson sah wieder auf Lorrings und schien auf seinen Kommentar zu warten. »Diese jungen Leute von heute haben überhaupt keinen Respekt mehr vor einer älteren Dame! Sagen Sie doch auch mal was!«

      »My ... My ... My...!« Mehr brachte Lorrings nicht hervor.

      »Stottern Sie?« fragte Lady Agatha fast mitfühlend. »Zuerst sagen Sie nur Da ... Da ... Da ... Und jetzt My... My ... My... Drücken Sie sich gefälligst etwas deutlicher aus!«

      Lorrings war einem Herzinfarkt nahe. Sein Gesicht war schweißüberströmt.

      »Ku ... Ku ... Ku ...!« Er wollte auf die Kurve hinweisen, die Lady Simpson schwungvoll anvisierte. Die Kurve sah sehr gefährlich aus. Sie bog fast rechtwinklig ab. Die Katastrophe war für Lorrings so gut wie sicher.

      Sie befanden sich auf einer recht schmalen Landstraße und hatten die A 5 in Richtung Harrow bereits verlassen. Diese schmale Landstraße gehörte Lady Simpson leider nicht allein, wie sich bald herausstellen sollte.

      »Sie stottern tatsächlich«, wunderte sich die fahrtüchtige Lady und riß den kleinen, schnellen und wendigen Wagen abrupt in die scharfe Kurve. »Seit wann haben Sie das, junger Mann?«

      Dann konzentrierte sie sich allerdings auf den Milchtransporter, der von der anderen Seite in die Kurve hineinzog und dessen Anhänger die Fahrbahn noch zusätzlich verengte.

      »Flegel«, kommentierte Lady Agatha gereizt.

      »N ... N ... Nein!« Lorrings schrie heraus und stemmte sich mit beiden Füßen gegen den Wagenboden ab. Er schloß die Augen und büßte in dieser Sekunde für alle Untaten, die er in seinem Leben begangen hatte.

      Sekundenbruchteile später wurde seine Schädeldecke sehr nachdrücklich gegen das kaum geschützte Wagendach gehämmert. Der Meisterspion schien sich auf einer Rüttel- und Schüttelstrecke zu befinden, so sehr wurde er durchgewalkt.

      Lady Simpson aber saß breit und fest in dem an sich viel zu kleinen Schalensitz und steuerte den Mini-Cooper mit wachsender Freude durch das Gelände. Sie war ein wenig von der Straße abgekommen, hatte den erfreulicherweise recht flachen Straßengraben bereits hinter sich gebracht und betätigte sich jetzt lustvoll als Geländefahrerin. Sie durchpflügte einen Kartoffelacker, zog neue Furchen durch das Feld, prüfte das Material der Ölwanne des Fahrzeugs, grub anschließend etwas mehr als hundertfünfzig junge Zuckerrüben aus und jagte in einem weiten Bogen zurück zur Landstraße.

      Dabei lädierte sie sehr nachhaltig einen Weidezaun, scheuchte einige wiederkäuende Kühe hoch und jagte dann zwei fassungslose Wildkaninchen, die sich echt verfolgt fühlten.

      »Ein recht passabler und flotter Wagen«, fand Lady Simpson nach diesem ausgiebigen Test. »Er könnte vielleicht noch etwas schneller sein!«

      Inzwischen befand sie sich wieder auf der Straße und fuhr weiter, als sei nichts geschehen. Erst mit erheblicher Verspätung bekam sie mit, daß ihr Fahrgast ohnmächtig geworden war. Sie hielt an, tätschelte sehr ungeniert und kraftvoll seine Wangen und nickte zufrieden, als Lorrings danach seine Augen aufschlug und sie verwirrt anstarrte.

      »Wo ... wo ... wo bin ich?« stammelte er.

      »Auf dem Weg zu James Findlay«, erwiderte Lady Simpson. »Sie stottern ja noch immer, junger Mann! Sie sollten bei Gelegenheit mal zu einem Sprachtherapeuten gehen. Geben Sie die Hoffnung nicht auf.«

      *

      Die kleine Farm in der Talsenke sah heruntergekommen aus.

      Lady Simpson hielt ihren Mini-Cooper kurz an und sah sich das Wohngebäude, die windschiefe Scheune und die Stallung genau an. Dann wandte sie sich überrascht an Pete Lorrings, der sich inzwischen ein wenig erholt hatte.

      »Ihre Augen gefallen mir nicht, junger Mann«, sagte sie. »Sie scheinen sich auf eine Überraschung zu freuen.«

      »Ich? Wieso?« Pete Lorrings wurde tatsächlich verlegen. Er konnte dem prüfenden Blick der resoluten Lady Simpson nicht standhalten und sah zur Seite.

      »Sie wollen mich also immer noch hereinlegen, Sie Lümmel!« Lady Agatha hatte ein Gespür für Gefahr. Sie wußte, daß die Farm eine Überraschung barg. Ja, es erhob sich sogar die Frage, ob James Findlay tatsächlich dort unten war. Durfte sie das Risiko eingehen, noch näher heranzufahren? Die Gebäude dort unten in der Talsenke waren sicher eine perfekte Falle.

      »Sie befinden sich ab sofort in Lebensgefahr«, sagte Lady Simpson zu ihrem Begleiter.

      »Erst ab jetzt?« Pete Lorrings versuchte ironisch zu sein. »Ich habe schließlich gerade erst die Fahrt hinter mir.«

      »Sie werden sich wundern, wie das noch zu steigern ist, junger Mann!« Lady Agatha hatte einen Entschluß gefaßt. Sie legte den ersten Gang ein, ließ die Kupplung kommen und jagte dann über den schmalen Feldweg hinunter ins Tal.

      Pete Lorrings’ Gesicht hatte einen gespannten Ausdruck angenommen. Erwartung und Hoffnung waren von seinen Augen abzulesen. Der Spion bekam offensichtlich Oberwasser, schien bereits jetzt zu wissen, daß das Blatt sich noch einmal zu seinen Gunsten wenden würde.

      Lady Simpson machte einen äußerst animierten Eindruck. Diese Situation war so ganz nach ihrem Geschmack. Ihr Butler war weit. Endlich brauchte sie sich seine höflichen Hinweise und Befürchtungen nicht anzuhören. Sie konnte ganz nach eigenem Gutdünken handeln. Und sie hatte sich da einiges vorgenommen.

      Sie ging davon aus, daß sich im verfallenen Farmhaus nicht nur James Findlay befand. Wahrscheinlich wurde der CIA-Agent von zumindest einer Person bewacht. Ihr ging es nur darum, diese Person total zu verwirren. Sie durfte keine Chance bekommen, aktiv zu werden.

      Lady Agatha Simpson fegte mit dem kleinen, wendigen Wagen immer näher an die Farm heran und schien die Fensterfront ansteuern zu wollen. Doch dann setzte sie zu ihrem Ablenkungs- und Verwirrungsmanöver an.

      Pete Lorrings schnaufte auf, als die zukünftige Rennfahrerin den Wagen nach links riß und einen Haken schlug. Die Reifen tourten durch, das Getriebe sang wenig schöne Weisen. Doch das scherte Lady Simpson nicht. Material war schließlich zu ersetzen, Menschenleben hingegen nicht.

      Sie kurvte um die Stirnseite des Farmhauses herum und verschwand in Richtung Rückseite. Sie slalomte um einen kleinen Schuppen herum und brachte ihn zum Einsturz, als der Wagen hinten ausbrach. Während die morschen Bretter und Balken donnernd in sich zusammenrauschten, rauschte Lady Simpson bereits weiter ab und schlug erneut einen Haken. Sie erschien nun auf der Fensterseite, rammte um ein Haar den Brunnen und nahm sich die baufällige Scheune vor.

      Lorrings stotterte schon wieder und produzierte Geräusche, die Lady Simpson jedoch ignorierte. Die Lady war voll bei der Sache. Sie raste durch das vordere Scheunentor und erledigte das gegenüberliegende Tor, das erfreulicherweise nur noch eine Andeutung war und aus wenigen Brettern bestand, die einen brüchigen Torrahmen zusammenhielten. Lady Simpson bereitete sich auf eine Renntour vor, und es machte ihr sichtlich Vergnügen, ihren Beifahrer in Sorge zu sehen.

      Schließlich splitterte und riß die Windschutzscheibe. Lady Simpson langte sehr herzhaft mit ihrem Pompadour zu und schlug das nutzlose Glas aus der Fassung. Als sie das Tor passierte, blieb der vordere, rechte Kotflügel zurück und wickelte sich dekorativ um einen Pfosten.

      Der Mini-Cooper


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