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Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan


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in einem völlig fremden Gefilde lag und trotzdem die Möglichkeit bestand, dort die Heimat wiederzufinden: Terra.

      Die Erde.

      Der Planet seiner Geburt, der für ihn stets das Zentrum seines Lebens bleiben würde.

      Eine Welt, die von unbekannter Hand ihrem angestammten Platz im heimatlichen Sonnensystem entrissen und an einen anderen Ort entführt worden war. Diesen Ort hatte Rhodan mit seinem Team, so hofften sie zumindest, entdeckt. Mit der TESS QUMISHA hatten sie außerdem die Möglichkeit, dorthin zu gelangen, indem sie ein kosmisches Sondergebiet durchquerten, das sie nur höchst unzureichend erforscht und dem ihr Begleiter Iwán/Iwa Mullholland den Namen Zerozone verliehen hatte.

      Ebenjene Zerozone verließ die TESS QUMISHA in exakt diesem Augenblick, und niemand an Bord wusste, was dahinter wartete.

      Tatsächlich Terra?

      Perry Rhodans Handflächen wurden feucht. Er empfand keine Angst, aber seine nach Jahrtausenden zählende Lebenszeit hatte ihn nicht zu einem abgeklärten Roboter mutieren lassen. Im Gegenteil. Seine Gefühle mochten ... gereift sein, aber gleichzeitig waren sie stärker geworden. Intensiver.

      »Ankunft!«, meldete Leutnant Terzio Adamoto von seinem Arbeitsplatz – der Chef der Ortung und Hyperfunkabteilung. Er saß vor seiner Arbeitsstation, umgeben von den Kollegen der Zentralebesatzung. In der Mitte des weitläufigen Raumes, der wiederum im Zentrum des gewaltigen Kugelleibs der TESS QUMISHA lag, stand der Sessel von Kommandant Muntu Ninasoma.

      Rhodan hätte als Missionsleiter den Kommandantenplatz beanspruchen können – aber wozu? Er vertraute Ninasoma, und er hatte häufig genug selbst diesen Posten der größten Verantwortung bekleidet. Darum hatte er sich für einen unauffälligen Platz entschieden – neben dem Sessel von Farye Sepheroa, der Pilotin des Raumschiffs und zugleich Rhodans Enkelin.

      Fast ein Familientreffen, dachte er, denn dicht bei ihm stand die Frau, die er aus ganzem Herzen und mit voller Wucht all seiner Gefühle liebte und vor etlichen Jahren auch geheiratet hatte. Sie war nicht nur wunderschön und dank der grünen Hautfarbe mit den goldenen Mustern ein exotischer Anblick, Sichu Dorksteiger war darüber hinaus eine brillante Wissenschaftlerin und wohl ebenso neugierig wie er auf das, was jenseits der Zerozone auf sie wartete.

      Rhodan musste nicht hinsehen, um zu wissen, dass Adamoto seit seiner schlichten Meldung – Ankunft – auf die Instrumente starrte und den Eingang der ersten gesammelten Daten der Ortungsinstrumente des Schiffes herbeisehnte. Es war ihm oft genug selbst so gegangen – nein, es ging ihm in diesem Moment genauso, nur dass er das Starren auf die Displays und Holoanzeigen einem anderen überließ.

      »Ich übermittle die Informationen durch Ortung und Tastung in ein Holo, das ich ...« Leutnant Adamoto sprach den Satz nicht zu Ende.

      Einerseits musste er das nicht, weil jeder in der Zentrale wusste, was er sagen wollte – schließlich lief es nach Absprache, ganz zu schweigen davon, dass es eine völlig logische Routine darstellte: Selbstverständlich brauchten sie ein holografisches Abbild ihrer Umgebung in der Mitte des Raumes, wo alle es sehen konnten.

      Andererseits verschlug es einem Profi wie Terzio Adamoto nicht so einfach die Sprache, und dass es dennoch geschah, bewies, wie sehr ihn der Anblick überwältigte.

      Perry Rhodan ging es genauso.

      Das kann nicht wahr sein, dachte er.

      Aber natürlich war es das.

      Die Daten logen nicht.

      Sichu Dorksteiger brachte den Anblick mit ungewöhnlich schlichten Worten auf den Punkt: »Ganz erstaunlich.«

      Und erstaunlich war es in der Tat, was sich erst langsam, dann immer schneller als dreidimensionale Darstellung inmitten der Arbeitskonsolen aufbaute. Das Abbild einer Sonne formte sich als kopfgroßer, gleißend gelber Ball im Zentrum des Holos. Aus zunächst diffusen, verschwommenen fingergroßen Flächen, die sich in Bahnen rundum bewegten, schälten sich die Bilder von Planeten.

      Insgesamt entstanden elf Welten; manche wuchsen, während sich die Darstellung klärte, andere änderten die Farbe.

      Die Verteilung dieser Welten, ihr Größenverhältnis, der Abstand zur zentralen Sonne ...

      All das traf den Zellaktivatorträger wie ein Faustschlag, wenn auch nicht schmerzhaft, sondern eher wie der vielleicht etwas zu wohlmeinende Schubs eines Freundes in einer Bar, der eine wirklich überraschende Nachricht präsentiert.

      Rhodan hatte viele Sonnensysteme besucht und zahllose weitere gesehen – aus dem All, auf Bildern, in Dokumentationen. Er konnte Dutzende zweifelsfrei benennen und bei Hunderten eine gut begründete Vermutung abgeben, um welche es sich handelte.

      Aber es gab ein System, das er augenblicklich und ohne jeden Hauch von Zweifel erkannte. Hätte man ihn aus dem Schlaf gerissen und ihm eine Sekunde dieses Bild gezeigt, wäre es ein Leichtes gewesen, es zuzuordnen. Er brauchte dazu nicht einmal seinen Verstand, die Gefühle genügten völlig, das Zuhause zu empfinden.

      Er sah den markanten Gasriesen Jupiter, das Ringsystem des Saturn, die kleineren Planeten Merkur und Venus und die anderen wohlbekannten Welten.

      Auch Terra.

      Ohne jeden Zweifel: Dies war das Solsystem.

      Der Gang durch die Zerozone hatte sie nicht in fremde Gefilde geführt – sondern zurück in die Milchstraße, mehr noch: direkt in die Heimat.

      Ein rot blinkendes Kreuz markierte den Standort der TESS QUMISHA, zwischen Neptun und seinem Mond Triton, dem Trabanten nah.

      Sehr nah, wie er ganz nebenbei wahrnahm.

      Aber – wieso befand sich Terra im Solsystem?

      Der Planet war vor Jahrhunderten im Zuge eines Phänomens verschwunden, das man später den Raptus Terrae nannte, den Raub der Erde. Nur deshalb hatte sich Rhodan überhaupt auf die Suche gemacht – auf einen Weg, der ihn über mehr als 250 Millionen Lichtjahre in die Heimatgalaxis der Cairaner und von dort aus in die Zerozone geführt hatte.

      War es am Ende dieser Reise mit der Passage durch die Zerozone ... einfach wieder zurückgegangen?

      Aber im Solsystem zog anstelle von Terra der extrem und ungewöhnlich ähnliche Planet Iya seine Bahn. Die aktuellen Ortungsergebnisse zeigten allerdings eindeutig das echte Terra. Und vor allem gab es keine cairanischen Einheiten, die vor Ort patrouillierten.

      Das war jedoch bei Weitem nicht die einzige Frage, die sich Rhodan beim Blick auf das Umgebungsholo stellte.

      Weshalb existierte im Solsystem wieder Pluto, der bereits im Jahr 3438 alter Zeitrechnung zerstört worden war?

      Und wie konnte es sein, dass er die beiden verlorenen Welten sah, die vor schieren Ewigkeiten das System verlassen hatten – Zeut und Medusa?

      Waren sie durch die Zerozone in die tiefe Vergangenheit gelangt?

      Aber da fiel Rhodan auf, dass etwas mit Pluto nicht stimmte. Er sah genauer hin und erkannte, dass das, was immer dort seine Bahn zog, nicht wie ein Planet aussah, sondern ein unwirkliches, fast geometrisches Gebilde formte, kleiner als der Zwergplanet. Das Holo rechnete allerdings noch, lud die aktuellen Daten von Ortung und Tastung hoch und verarbeitete sie, weshalb die Darstellung verschwommen blieb, als verschleierte eine Wolke die Sicht.

      Gewiss, Ungeduld dehnte für gewöhnlich die Zeit, aber dauerte es nicht wirklich ungewöhnlich lange – so, als würde etwas den reibungslosen Ablauf dieses simplen Vorgangs stören?

      Neue Fragen strömten binnen jedes Herzschlags auf Perry Rhodan ein, gemeinsam mit einem Potpourri aus Erleichterung, Begeisterung, Verwirrung und Tatendrang.

      Und dem ungreifbaren Gefühl einer Bedrohung.

      Was stimmte nicht?

      Die Rätsel, die sich in dieser ersten Sekunde stellten, bildeten garantiert nur die Spitze des Eisbergs. Rhodan ahnte, dass er Licht in eine Menge Dunkel würden bringen müssen.

      »Gibt es andere Raumschiffe im System?«, fragte Kommandant Muntu


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