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Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan


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hatten sie das Geschehen über Orbitalsonden und eine stehende Verbindung zum angeblichen Kurierschiff verfolgt, das ein nur mit Lyos besetztes Testschiff gewesen war.

      Ein Hüsteln kam von einer dunkelhaarigen Kolonialarkonidin mit einer Figur, die selbst für murnarkonidische Verhältnisse plump wirkte. Sie hatte sich als Salkis Mert vorgestellt. Die mittelalte Frau, die dem neben ihr stehenden Hochingenieur nur bis zum Kinn ging, war die einzige aus der Crew der Hauptwerft Talur, die da Chao mit einbezogen hatte. Sie war die Leitende Programmiererin der Talur-Werft. Als solche fiel auch die Programmierung der Lyos in ihr Ressort.

      »So weit die Theorie, und für die allermeisten Lyos würde ich dem sofort zustimmen«, ging sie auf Mavas Bemerkung ein. »Aber Lykander ... na ja, er ist etwas Besonderes. Darum war er so gut für diesen Einsatz geeignet.«

      Gucky kicherte. »Stimmt. Ich habe nur selten von einem rein positronischen Roboter eine solche Ausdrucksweise gehört. ›... kannst du dir dein Kriegsrecht sonst wohin stecken‹ ... man hätte meinen können, meinen Freund Bully zu seinen besten Zeiten sprechen zu hören.«

      »Nun ja, die Lyos sind lern- und anpassungsfähig«, erläuterte die Frau. »Vorrangig lernen sie aus den Testläufen, die sie absolvieren, aber in einem gewissen Grad passen sie sich auch an die Arkoniden an, mit denen sie umgehen. Was nicht verkehrt ist, denn von wem sollten sie besser lernen, uns so gut wie möglich zu imitieren, als von uns?«

      »Willst du etwa behaupten, er hätte seine Unsitten von mir?«, brauste der Hochingenieur auf. »Ich weiß besser als die meisten anderen, wie man sich als Arkonide zu verhalten hat, insbesondere als Arkonide von Stand! Ganz sicher weiß ich es besser als solche Esso...«

      Seine Stimme verkam auf einmal zu einem Murmeln hinter krampfhaft verschlossenen Lippen.

      Gucky beugte sich zu der Programmiererin. »Ist das seine Vorstellung von Manieren einer Frau gegenüber?«

      Salkis schmunzelte und winkte ab. In verschwörerischem Tonfall raunte sie deutlich hörbar: »Er meint es nicht so. Er glaubt nur, es der Tradition arkonidischen Hochadels schuldig zu sein, Leute aus dem Volk herunterzuputzen. Aber eigentlich ist er ganz anständig.«

      Unvermittelt riss Vadkuin die Lippen auseinander, atmete tief ein und starrte Gucky an. »Warst du das, Pelzvieh?«

      »Ja, und wenn du mich noch mal so nennst, mache ich noch ganz andere Sachen mit deinen Lippen und notfalls auch mit deiner Zunge«, feixte der Ilt.

      Der Hochingenieur schnappte nach Luft.

      Mava war alarmiert und hielt den Zeitpunkt für gekommen, zu intervenieren.

      »Gucky, Hochingenieur da Chao unterstützt uns auf ganzer Linie«, sagte sie scharf. »Dafür hat er höchsten Respekt verdient. Also unterlass solche Späße bitte. Andernfalls muss ich Atlan um deine Ablösung bitten.«

      »Ist ja gut«, maulte der Ilt. »Man wird doch noch mal Spaß machen dürfen. Frieden?« Er streckte dem Hochingenieur die Hand hin.

      Der betrachtete die pelzigen Finger und verzog das Gesicht. »Mach, was du willst, aber lass mich in Ruhe. Ich schaue nach meinem neuen Lykander. Vielleicht kann der mir ja noch bei einer Testreihe helfen, bevor der nächste schießwütige Flottenkommandant vorbeikommt.«

      Er wandte sich ab und stapfte zwischen den verwaisten Kontrollkonsolen hindurch davon.

      *

      »Ei-ei«, sagte Gucky. »Jetzt wollte ich ihn ein wenig aufmuntern, und er macht sich einfach vom Acker. Der ist ja wirklich ein ziemlicher Griesgram.«

      »Sieh es ihm nach«, bat Salkis. »Er hängt an seinem Lykander, und er hat jedes Mal Angst, dass der nächste normal wird. Er glaubt immer noch, die Sache beruhe auf einem Fehler in der Hardware. Dass er zugestanden hat, Lykander als Kommandanten des Kurierschiffs auftreten zu lassen, war ein sehr großes Opfer.«

      »Hm. Also gut, sag ihm, dass ich mich in aller Form bei ihm entschuldige. Aber ich kann nicht versprechen, dass ich untätig bleibe, wenn er in meiner Gegenwart ausfallend wird.«

      Salkis lächelte warm. »Ich weiß, du meinst es gut. Ich werde versuchen, ihm das zu erklären. Aber es wird nicht einfach werden.«

      »Hmpf«, machte Gucky und kehrte dann zum vorherigen Thema zurück. »Diese Lyos-Dinger erinnern mich an die alten Daniel-Roboter. Nur dienten die sogar als tumbe Kampfkonsorten, die den Gegnern menschliche Truppen vorgaukeln sollten. Robotisierte Dummys für Testläufe ergeben aber irgendwie auch Sinn.«

      Guckys Worte irritierten Mava. Mit gerunzelter Stirn sagte sie: »In Kampfeinsätzen sind arkonoide Roboter bei uns verboten. Wenn man nicht mehr zwischen Robotern und Arkoniden unterscheiden kann, ist das Risiko viel zu hoch, dass einfach auf alle scharf geschossen wird anstatt mit Paralysatoren. Damit schneidet man sich ins eigene Fleisch, wir ihr Terraner sagt.«

      »Auch wir Beuteterraner wie Atlan und ich. Schätze, an irgendeinem Punkt ist das auch damals in der Liga jemandem aufgefallen. Die Dinger sind jedenfalls wieder verschwunden, und die Truppen ziehen heute nur noch mit TARAS ins Feld. Diesen Blechkameraden sieht man ihre Herkunft deutlich an.«

      Mava warf dem Metallkörper, der hinter Gucky schwebte, einen prüfenden Blick zu. Er war für einen TARA relativ schlank und klein, aber die Form war der typische Kegelstumpf mit einer Halbkugel oben drauf. Allerdings war die Oberfläche mit einem grünlich schimmernden Material durchzogen, das die Kommandantin nicht zuordnen konnte.

      »Und wie geht es jetzt weiter?«, fragte die Leitende Programmiererin.

      Gucky zuckte die Achseln. »Wir haben mehrere Szenarien durchgeplant. Dass da Nardonn nicht seine Spitzel auf Zalit eingesetzt hat, sondern den Kurier hier abfangen wollte, engt die Auswahl der nächsten Schritte bereits ein. Ihr müsst auf jeden Fall beim Sicherheitsplan bleiben. Und wir beide sollten langsam zurück auf die TARTS, hm, Kommandantin?«

      »Richtig«, bestätigte Mava.

      Sie verabschiedeten sich von Salkis, und Gucky teleportierte mit Mava zu einem mobilen Transmitter, den sie in einer Siedlung einige Kilometer nördlich der Werft hinterlassen hatten. Von dort wechselten sie in die nahe dem Nordpol gelegene Hauptstadt Murnotar, dann per öffentlichem Transmitter zu einer Minenstation auf dem innersten Planeten, der zurzeit auf der anderen Seite der Sonne stand.

      Auf Mava da Valgathans Signal hin trat die TARTS aus der Sonnenkorona aus und holte sie im Vorbeiflug mit einem Beiboot ab. Im Sichtschutz der Sonne schlichen sie unbemerkt von da Nardonns Sonden aus dem System.

      Ihre Rückkehr würde mit mehr Getöse passieren.

      6.

      BOSTICH I

      20. April 2046 NGZ

      Da Nardonns Sonden meldeten ihm nur wenige Stunden später die Ankunft eines zum Schutz der Werftwelt ausgeschickten Rhagarns der gegnerischen Flotte. Die sechzig Kugelraumer aus allen Kreuzerklassen schwärmten aus, um den Raum rings um Murnark zu sichern. Die größten schleusten Leichte Kreuzer und Jäger aus, die sofort Jagd auf die Sonden machten und die meisten abschossen. Nur zwei entgingen ihnen und lieferten dem Anführer der Gos'Pothora weiter in ultragerafften Paketen Daten.

      Wenig später folgten drei schwere Lakans, die von einem GAUMAROL-Raumer begleitet wurden. Mit vor Erregung tränenden Augen musterte da Nardonn das Schiff.

      »Identifiziert den Raumer!«, forderte er. »Ich will wissen, ob das die TARTS ist!«

      Immer wieder hatten da Nardonn und seine Verbündeten Jagd auf Atlan gemacht. Aber der Mascant hatte sich bedeckt gehalten, hatte sein Flaggschiff nie als einzigen GAUMAROL-Raumer an einer Schlacht teilnehmen lassen, und es war unmöglich gewesen, während der Gefechte die Befehlskette zu einem bestimmten Schiff zurückzuverfolgen.

      »Wenn er tatsächlich selbst aus seinem Loch gekrochen sein sollte, muss es wirklich um ein wichtiges Projekt gehen«, murmelte da Nardonn. »Und wenn wir als Krönung noch ihn selbst ins Netz bekämen ...«

      Er musste sorgfältig


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