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Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan


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aber noch weit davon entfernt war, die Raumfahrt für sich zu entdecken. Bis vor etwa achtzig Jahren – zwei ihrer Generationen – wussten die Yura nichts von anderem intelligenten Leben ... bis die Topsider das Beteigeuzesystem erreicht und für sich beansprucht hatten.

      »Sie versklaven die Yura und beuten die Rohstoffe des Planeten aus«, endete Kommandantin Togan. »Und damit stehen wir vor einem gewaltigen Problem, Advisor.«

      Das sah Homer G. Adams genauso.

      Denn dabei würden die Terraner nicht tatenlos zusehen. Sie konnten sich nicht sang- und klanglos aus dem Beteigeuzesystem zurückziehen.

      Und das wiederum bedeutete, dass sie sich die Topsider womöglich endgültig zu Feinden machten.

      *

      Die Traumbilder verharren.

      Mein Nicht-Schlaf in der Suspension kommt mir zeitlos vor – wie könnte es Zeit für mich geben, während ich keinen Körper besitze? Ich bin nicht mehr Teil des normalen Raum-Zeit-Gefüges, in dem die Minuten, Stunden, Tage und Jahre unablässig verrinnen. Trotzdem frage ich mich, ob es bald vorbei ist.

      Ob ich endlich aufwache.

      Wie immer werde ich mich nicht bewusst daran erinnern, dass die ganze Vergangenheit an mir vorübergezogen ist; die Historie der Menschheit seit der Versetzung ins Dyoversums. Mein Unterbewusstsein sorgt dafür, dass ich nichts vergesse, weder das Schöne noch das Schreckliche.

      Die Yura waren das erste Fremdvolk, dem wir begegneten und für das es im Heimatuniversum keine Entsprechung gibt.

      Warum hat die kosmische Evolution hier wie dort die Topsider hervorgebracht, mit wenigen Unterschieden zu dem Volk, das wir aus dem anderen Zwilling des Dyoversums kennen?

      Und wieso nicht die Aquas, wie sie bei uns im Beteigeuzesystem leben ... sondern die Yura?

      Hatte es im Solsystem auch Terraner gegeben – die nun in den Zwilling versetzt worden sind?

      Weshalb entsprechen Sonnensysteme, Planeten und Monde in beiden Hälften so sehr einander, nicht jedoch das Leben, das hier insgesamt so viel seltener ist?

      An einen Zufall glaubt niemand. Es wäre hanebüchen. Gibt es einen Austausch, einen natürlichen Mechanismus oder gar einen bewussten Plan, der die Evolution von Materie in den Zwillingsuniversen ähnlich ablaufen lässt, aber versagt, wenn es um Leben, vor allem um Bewusstsein geht? Hat es hier keine Schwärme oder Sporenschiffe gegeben? Liegt dieses Universum nicht im Zugriffsbereich der Hohen Mächte?

      Eine Legion von Fragen türmt sich auf, und die Antworten, die die Wissenschaftler im Institut zur Erforschung des Dyoversums gefunden haben oder zumindest erahnen, bilden erst den Anfang.

      So vieles ist noch offen und unklar.

      Für einen Moment scheint es, als wollten die Erinnerungen mich in eine andere Richtung führen, mir die weitere Entwicklung des Instituts vor Augen halten. Das Experiment, das zur Zerstörung des Pluto geführt hat, die Pläne zum Wiederaufbau, das kosmische Wunderwerk des Gestänges und den Umzug des Instituts ...

      ... aber dann schwirren die Erinnerungen zurück zu den Yura, der Delegation der Topsider und den Konflikten mit den Echsenwesen, die sich wie befürchtet radikal verschärften.

      Alles spitzte sich damals in Terras neuer Technikschmiede zu – in Neu-Atlantis.

      *

      »Wasser«, sagte der Yura. Einen Eigennamen trug er nicht; wie sie sich gegenseitig unterschieden und worauf ihre Individualität beruhte, hatte er zwar zu erklären versucht, aber es war Adams bislang unverständlich geblieben. »Ich liebe Wasser. Dies ist der schönste Ort eures Planeten.« Der Kopffüßler ließ drei seiner Extremitäten von den heranrauschenden Wellen überspülen.

      Von dem kleinen, felsigen Strand im Südosten von Neu-Atlantis ging der Blick übers Meer, hin zu der Brücke, die sich scheinbar in den fernen Fluten verlor. Glasbauten aus grün schillerndem Material ragten als schlanke Türme empor.

      Die Wetterkatastrophen nach NATHANS Ausfall hatten kurz nach der Versetzung weite Teile dieser filigranen Bauten zwischen den ursprünglichen Azoreninseln zerstört. Die Bürgermeister von Neu-Atlantis setzten seitdem alles daran, sie wieder zu errichten, ja, die alten Bauwerke in ihrer Kunstfertigkeit noch zu übertreffen. Und bislang gelang ihnen das bestens.

      Parallel entstand in Neu-Atlantis ein Technologie- und Wissenszentrum unter der Leitung des Roboters Rico. Dieser war vor wenigen Jahren überraschend wieder aufgetaucht, nachdem man zuvor lange nichts von ihm gehört hatte – auch nicht vor der Versetzung der Erde.

      Homer G. Adams stand bei dem Fremdwesen am Strand, begleitet von Amalia Serran. Ihre Beine wurden ebenfalls vom Wasser überspült; jede Welle zog Sand unter ihren Füßen weg.

      »Wir sind froh, dass dies ein angenehmer Ort für dich ist«, sagte Adams. »Aus diesem Grund soll das Treffen auch hier stattfinden, denn wir wissen, dass es schwer für dich ist.«

      Der Yura setzte eine weitere seiner Extremitäten ab, dann die fünfte. Er beugte den Leib nach vorne, Adams entgegen. »Ich habe Angst«, sagte er.

      »Das ist nicht nötig«, versicherte Amalia. »Die Topsider, die auf unserem Planeten leben, unterscheiden sich von jenen, die deine Heimat besetzen.«

      »Es sind Topsider«, sagte der Yura, in einem Tonfall, der zugleich ausdrückte: Sie sind böse.

      Und wie sollte man einem Wesen, das nahezu nichts von den großen kosmischen Zusammenhängen und dem Aufbau des Multiversums wusste, geschweige denn vom Dyoversum je gehörte hatte, erklären, dass es sich um andere Topsider handelte?

      Zumal Adams selbst so wenige Hintergründe kannte und sich fragte, wie die Evolution getrennt voneinander zwei nahezu identische Völker hervorgebracht haben konnte. Steuerte tatsächlich die Verbindung der Zerozone die Entwicklung über Jahrmilliarden derart genau? Warum dann aber nicht bei anderen Sonnensystemen und deren Bewohnern?

      »Es ist wichtig, dass du mit den Topsidern sprichst«, sagte Adams. »Auch damit sie verstehen. Wir wissen nicht, wie sie reagieren und ob sie uns als Vermittler dienen können, wenn die Delegation der hiesigen Topsider eintrifft.«

      Was der Ankündigung nach eigentlich erst in mehr als einer Woche hätte geschehen sollen – doch Peran-Gord hatte sich vor wenigen Stunden überraschend gemeldet und ihre Ankunft bereits für den kommenden Tag angekündigt.

      Wenn ihr es gestattet, hatte sie süffisant ergänzt.

      Wir gestatten, hatte Resident Coen geantwortet, bitten dich aber um einen weiteren Tag Geduld. Wir möchten alles für euch vorbereiten.

      So hatte Peran-Gord den Zeitplan gewaltig durcheinandergewirbelt, zweifellos genau kalkuliert und von vornherein so beabsichtigt. Falls es eine Provokation sein sollte, scheiterte sie damit allerdings, denn der Resident und die übrigen Beteiligten blieben ruhig, wenngleich an zahllosen Stellen, vorrangig im TLD, Hektik ausbrach.

      Auch das Treffen mit den Topsidern aus Neu-Atlantis hatte Adams darum vorgezogen. Die Yura hatten sich davor gescheut und um mehr Zeit gebeten; letztendlich hatte nur einer der beiden sich zu einem offenen Gespräch bereit erklärt.

      Der zweite wartete ganz in der Nähe in einem Gleiter und hielt sich bereit. Dort war es für ihn zwar ungemütlich und hässlich, weil es keine freien Wasserflächen gab, aber die Yura konnten mehrere Tage ohne Kontakt mit Wasser überleben, wenn sie ihre Kleidungsstreifen gut befeuchteten.

      Amalia verabschiedete sich. Sie wollte ebenfalls in den Gleiter gehen, während Adams mit dem ersten Kopffüßler am Strand das Gespräch mit den Topsidern führte.

      Nahezu alle Topsider auf Terra lebten in einer Kolonie in den unterseeischen Bereichen von Neu-Atlantis. Die Stadt bot inzwischen den meisten kleineren Völkergruppen, die mit Erde und Mond versetzt worden waren, eine Heimat in eigenen Siedlungen oder echten Stadtteilen. So gab es eine Unterseekuppel für Cheborparner, ein eher winziges mobiles Siganesenboot und etliche andere Einrichtungen.

      Die


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