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Elfenzeit 6: Zeiterbe. Uschi ZietschЧитать онлайн книгу.

Elfenzeit 6: Zeiterbe - Uschi Zietsch


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Schiff eingesperrt. Hier würde es kein Entkommen geben. Keinen sicheren Ort. Außer vielleicht seine Kabine. Und auch das war nicht gewiss.

      12.

       Elfenspiele

      Comper

      Endlich hatte sich der Eingang zu Nimues Schloss offenbart. David ging an der Seite seiner Schwester langsam zwischen den hoch aufgewölbten Wasserwänden entlang auf die Mitte des Sees zu. Nach einigen Metern wandelte sich der schlichte Sandboden in massiven Fels, der sich nach ein paar weiteren Schritten als eine in den Stein gehauene Treppe entpuppte.

      Stufe um Stufe führt sie der Weg tiefer hinab in den See. Und obwohl David vorher ohne Probleme von einem Ufer zum gegenüberliegenden hatte blicken können, schien in dieser Falte der Realität Entfernung in anderen Maßeinheiten zu existieren. Oder war es vielmehr die Zeit, die sich nicht mehr greifen ließ?

      »Wie lange gehen wir diesen Weg schon?«, fragte er schließlich Rian, als immer noch kein Ende in Sicht kommen wollte.

      Seine Schwester schien die Sache ganz nach ihrer Art deutlich lockerer zu nehmen. Während sie gemütlich zwischen den Wassermassen, die sich nun über ihnen zu einem Dach wölben, entlang spazierte, blickte sie flüchtig über die Schulter zurück. »Ich schätze, es dauert, solange es eben dauert, bis wir ankommen.«

      David verdrehte die Augen. »Was für eine hehre Weisheit. Es könnte genauso gut ein Trick sein. Eine Endlosschleife, in der sich ungebetene Gäste zu Tode laufen.«

      »Wir sind aber keine ungebetenen Gäste«, hielt Rian dagegen. »Wir sind auf ausdrücklichen Wunsch der Dame vom See hier.«

      »Du bist angefordert, ich habe nur die Funktion des Leibwächters. – Ich glaube, da vorn ist etwas«, sagte David und deutete vor sich.

      Tatsächlich ragte einige hundert Meter weiter wie aus dem Nichts gekommen eine gigantische Steinwand empor. Doch sie gehörte zu keinem Schloss, es gab kein Tor oder sonst einen Durchgang. Das Einzige, was nun unübersehbar vor ihnen lag, war eine kleine grün-türkis schimmernde Lagune, in die ein gigantischer Wasserfall von der Felswand aus herabstürzte.

      David stöhnte entnervt auf. Die elfische Ader, alles zu einem endlosen Spiel und komplizierter als nötig zu machen, war etwas, auf das er zukünftig gern verzichten konnte. Immer nur Stolperfallen und Rätsel, in denen sich am Ende, wie hier geschehen, der Spielleiter selbst verfing.

      Rian jauchzte bei dem Anblick des klaren Wassers und der schäumenden Gischt unterhalb des Wasserfalls im Gegensatz zu David auf und schickte sich an, angezogen wie sie war, ins Wasser zu steigen. »Komm schon, du Zähneknirscher. Das Wasser ist herrlich warm und die Wassertropfen tanzen wie kleine quirlige Feen in der Luft.«

      »Wir haben wichtigeres zu tun als jetzt ein Bad zu nehmen«, hielt David dagegen.

      Doch die Laune seiner Schwester war viel zu ansteckend, als dass er allzu lange widerstehen konnte. Mit einem eleganten Hechtsprung landete er im türkisgrünen Nass und machte zwei lange Schwimmzüge unter Wasser.

      Unter der Oberfläche eröffnete sich eine Welt. Das Becken war wie ein Tunnel, der grob in den Stein gehauen worden war. Ein Schacht, dessen Boden man nicht sehen konnte, so tief hinab ging er. An den Rändern tummelten sich kleine bunt blinkende Fischschwärme.

      David kam zurück an die Oberfläche und schwamm hinüber zum Wasserfall, um in die Regenbogen-Gischt zu tauchen, die sich um den steten Strom formte.

      »Siehst du, wie gut die Idee war?«, rief Rian und kam auf ihn zu gepaddelt.

      »Unsinnig, aber gut«, gab er zurück und streckte die Arme aus. Das Wasser prasselte auf ihn hernieder. Ein Gefühl, als würden schwere Nadelkissen auf seine Haut prallen. Aber da war noch etwas. Etwas, das ihn irritierte.

      An seinen Fingerspitzen spürte er einen Luftzug. Kälter. Geradezu frostig. Neugierig durchstieß David mit Kopf und Oberkörper die Wasserwand, um zu sehen, was sich auf der anderen Seite befand.

      Als er die Tropfen aus seinen Augen geblinzelt hatte, konnte er kaum glauben, was da zum Vorschein kam. Er blickte aus einer Höhle hinaus in eine magische Landschaft. Ein Teppich aus Eisblumen breitete sich vor ihm aus und ging ansatzlos in eine Blumenwiese über. Ein zart rosafarbener Himmel wölbte sich wie eine schützende Haube über die Szenerie. Zentrum von all dem war das kristallene Schloss, das sich in der Mitte erhob. Nimues Schloss. Endlich!

      »Rian!«, rief David. »Rian, komm hier durch. Das musst du dir ansehen!«

      Zu zweit kletterten sie durch das Portal und aus der eisigen Höhle ins Freie. Die Sonne war warm und wild. Doch sie konnte den Eisblumen nichts anhaben.

      Ein kleiner Zauber half, die Kleider zu trocknen. David prägte sich die Lage des Ausgangs genau ein, um ihn später, wenn nötig, wiederfinden zu können. Dann marschierten sie los, auf das Schloss zu.

      Schmetterlinge, so fein und zart wie Schneeflocken, flatterten von den Blüten auf und umtanzten die Besucher. Ihr Flügelschlag erzeugte leise Glöckchenklänge und malte Wölkchenspuren in die Luft.

      »Wie unfassbar schön«, flüsterte Rian entzückt.

      Vorsichtig durchschritten sie das Feld, bis sie die bunte Blumenwiese erreichten. Hier summte und brummte es vielstimmig. Insekten aller Art wanderten von einem Kelch zum nächsten und wirbelten dabei Blütenstaub auf. Es roch nach Honig und Vanille. Die Luft selbst schmeckte herb und gleichzeitig süß, belebend und träumerisch.

      »Das hier ist unmöglich nur eine Illusion. Wie konnte Merlin das alles erschaffen? Er war doch nur ein menschlicher Zauberer, wenn auch der größte, den es je gegeben hat«, sagte Rian voller Staunen.

      Während sie auf das Schloss zu gingen, beugte sie sich immer wieder vor und streifte mit den Händen die Knospen und Stängel, um unter dem wilden Summen der Insekten noch mehr Blütenstaub aufzuwirbeln.

      David hatte keine Antwort auf ihre Frage. Er wusste genau wie alle anderen so gut wie nichts über Merlin.

      Am Ende der Wiese fanden sie einen Weg, der sie in sanften Bögen durch die Landschaft bis an die Schlossmauern führte. Aus der Nähe wirkte das Gebäude wie ein natürlich gewachsener Kristall. Am Fuß milchig-weiß und zu den Spitzen der einzelnen Stelen hin immer durchsichtiger, sodass sich das Licht in allen Farben darin brach und als Regenbogen-Aura spiegelte.

      »Wo habt ihr so lange gesteckt?«

      David hörte die Worte, ohne die Sprecherin sehen zu können. Doch es war unverkennbar eine weibliche Stimme. In ihr lag kein Tadel, eher eine Neckerei. Doch das dahinterliegende Gefühl hatte nichts von der vorgespielten Leichtigkeit. Trauer schwebte zwischen den Zeilen und vielleicht sogar eine Spur von Angst.

      »Meine Schwester wollte ein Bad nehmen«, entgegnete David.

      »Ohne diesen Spaß hätten wir den Eingang erst gar nicht gefunden«, meldete Rian sich ebenfalls zu Wort. Im Gegensatz zu David drehte sie sich um die eigene Achse und suchte nach dem Ursprung der Worte.

      Und endlich erlöste die Herrin vom See sie. In ein hauchdünnes weißes Kleid gehüllt, erschien sie auf den Stufen des Schlossportals. Dort, wo sich eben noch eine massive Tür befunden hatte, eröffnete nun ein Durchgang den Blick in das weitläufige Innere des kristallenen Baus.

      Nimue lächelte sanft und breitete die Arme aus. »Kommt und tretet ein. Es ist Ewigkeiten her, dass dieses Gemäuer einen Gast empfangen hat. Und nun sind es gleich zwei. Zwillinge noch dazu.«

      Rian überholte David, schritt eilig auf die Hausherrin zu und verneigte sich tief, als sie vor ihr stand. »Wir danken sehr für Eure Einladung und hoffen, Euer Vertrauen nicht zu enttäuschen.«

      »Es ist weniger eine Einladung denn ein Hilferuf, und dass ihr die Richtigen seid, beweist eure Anwesenheit«, entgegnete Nimue, neigte den Kopf zum Gruß zu beiden und streckte dann die Hand nach Rian aus. Eine kurze Berührung nur, bevor sie sich umdrehte, als Willkommensgeste und Zeichen, dass sie ihr folgen sollten.

      David musste unwillkürlich lächeln, während


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