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Fürstenkrone Staffel 10 – Adelsroman. Marisa FrankЧитать онлайн книгу.

Fürstenkrone Staffel 10 – Adelsroman - Marisa Frank


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sind deine Eltern ja nicht dumm – sondern nur – hm in gewisser Hinsicht vernagelt. Und wenn sich der erste Schrecken gelegt hat…«

      »Du meinst, sie lassen sich nicht überreden?« sorgte sich Elena.

      »Ich denke, daß sie auf alle Fälle nachgeben«, sagte Aribo nüchtern. »Sie müssen doch inzwischen gemerkt haben, wie sie sich mit ihrem Verhalten blamieren. Wir leben doch nicht mehr im 18. Jahrhundert.«

      »Und da hätte es dann die morganatische Ehe gegeben«, warf Elena ein.

      »Oder man hätte aus Dr. Wenden einfach einen Baron gemacht«, schlug Alexander lachend vor.

      »Ich glaube auch, daß es im 19. Jahrhundert schwieriger gewesen wäre. Besonders gegen Ende zu«, stimmte Elena nachdenklich zu.

      »Aber da wir im 21. Jahrhundert leben, dürften alle diese Überlegungen nicht relevant sein«, schloß Alexander die Unterhaltung.

      »Komm!« Er ergriff Ekatarina an der Hand, winkte den beiden zu und zog sie mit sich aus dem Zimmer.

      »Jetzt kommt noch ein fürchterliches Geknutsche«, brummte Aribo und verdrehte genervt die Augen.

      »Gott sei Dank!« fand Elena. »Stell dir vor, die Geschichte wäre ernst gewesen?! Ekatarina hat ja so schon Bedenken bekommen!« Beide lachten, als sie daran dachten.

      Nach einer Weile kam die »verlassene Braut« zurück. Sie hatte glänzende Augen und glühende Wangen. Sie sah, glücklicherweise! nicht sehr verlassen aus!

      *

      Zwei Wochen später war Gräfin Auguste noch immer nicht zurückgekehrt. Und niemand wußte, wo sie sich aufhielt. Außer Emma, die zur Wut der Gräfin Sturmeck beharrlich schwieg.

      Aribo hatte in der Schulpause die beiden Wenden-Kinder abgepaßt und diese nach ihrem Großvater gefragt.

      »Er ist weggefahren. Mit einem Koffer«, war alles, was Jakob wußte. Als sie dann hörten, daß auch die Großmutter von Aribo verschwunden war, lachten sie vergnügt.«

      »Das ist doch prima!« fand Ursula. »Bestimmt sind sie zusammen verreist!«

      »Aber wohin? Und wann kommen sie zurück?« bohrte Aribo.

      »Keine Ahnung. Mama und Papa fangen an, sich Sorgen zu machen«, erzählte Ursula. »Geschieht ihnen ganz recht. Was ist jetzt mit deiner Oma und unserem Opa? Sind deine Eltern auch immer noch so blöd?«

      Aribo lachte.

      »Garantiert! Aber sie tun so, als wären sie es nicht mehr und behaupten, es wäre ihnen egal, wen Omama heiratet…«

      »Das ist doch prima!« freuten sich die beiden Jüngeren.

      »Und was ist mit euren Eltern?« wollte Aribo nun wissen.

      »Och, die.« Die Geschwister wechselten einen Blick. »Ich glaube, Mama ist es nur darum zu tun, daß Opa Papa nicht Privatpatienten wegnimmt!«

      »Nein, Jakob!« rief Ursula. »Mama möchte, daß Opa nicht mehr bei uns wohnt. Wenn er bei Omama Auguste wohnen kann, hat sie bestimmt nichts dagegen, wenn die beiden heiraten.«

      »Vorausgesetzt, sie bleiben Patienten deines Vaters!« Aribo fand das sehr schön. Irgendwie schienen die Erwachsenenjahre, so um die Vierzig herum, die gefährlichsten und schwierigsten zu sein…

      »Wir müssen es aber herausbringen, wo sie hingefahren sind!« fand Ursula. »Stellt euch vor, sie kommen zurück – da müssen wir sie doch festlich empfangen!«

      Aribo sah sie überrascht an.

      »Donnerwetter! Du hast recht! Da sieht man doch, daß Mädchen in manchen Dingen weiter denken!«

      Ursula wurde rot, weil er sie lobte. »Womöglich sind sie verheiratet – wir müssen einen tollen Empfang veranstalten!«

      »Aber wie? Und wo? Wenn wir doch nichts wissen!« erinnerte ihn Jakob.

      »Ich werde Emma nochmals löchern. Die weiß bestimmt Bescheid. Und wenn ich ihr verraten, weshalb wir das so dringend wissen müssen, dann weiht sie uns auch bestimmt ein.« Aribo war sich da sicher. Emma, die getreue Seele, würde bestimmt wollen, daß ihre Frau Gräfin gebührend gefeiert wurde. Er versprach, das noch am gleichen Tag herauszufinden.

      »Und du rufst uns dann sofort an?« drängte Ursula.

      »Klar! Da gibt es so viel zu tun, da müßt ihr schon mithelfen!« versprach Aribo den beiden.

      *

      Wie erwartet, wußte Emma Bescheid: über das Reiseziel ebenso, wie über den Zeitpunkt der Rückkehr. Sie machte auch keinen Hehl daraus, als die drei Enkel ihrer geliebten Frau Gräfin zusammen mit dem »Traumschwiegersohn« und den netten Wenden-Kindern bei ihr auftauchten, um sie danach zu fragen.

      »Ich weiß es«, sagte sie stolz, »aber ich verrate es nicht!«

      »Liebe Frau Emma…«, begann Alexander, – aber sie winkte nur ab.

      »Emma! Du mußt es uns einfach sagen!« rief Ekatarina ungeduldig.

      »Ich kann nicht! Ich habe es hoch und heilig versprochen!« erwiderte die Brave hartnäckig.

      »Emma, du weißt doch, wir wollen Omama nichts Böses!« drängte Elena.

      »Und wir unserem Opa nicht!« warf Jakob ein.

      Man sah Emma an, daß sie unsicher wurde.

      »Kannst du sie nicht anrufen und dich erkundigen?« fiel es Aribo ein.

      Emma überlegte, doch Ursula fand die Idee nicht gut.

      »Es soll doch eine Überraschung werden«, erinnerte sie ihre Mitverschworenen.

      »Was für eine Überraschung?« Emma war gleich wieder mißtrauisch.

      »Wenn du es nicht verrätst, verraten wir auch nichts«, erwiderte Ekatarina ärgerlich.

      »Natürlich müssen wir Emma einweihen!« meinte Alexander diplomatisch. »Wir können doch keine Begrüßungsvorbereitungen ohne die Hilfe und den Rat von Frau Emma treffen!«

      »Was für Begrüßungsformalitäten?« Emma sah von einem zum anderen.

      »Angenommen, Omama und Dr. Wenden haben geheiratet…«, sagte Elena.

      »Sie haben geheiratet!« schrie Aribo. »Ich sehe es Emma an!«

      Man sah es ihr wirklich an, auch wenn sie vergeblich versuchte, es mit schwachem Protest abzustreiten. Alle sechs lachten und jubelten, und die Wenden-Kinder sprangen in die Luft vor Begeisterung.

      »Frau Emma, jetzt müssen wir ernst mit Ihnen reden«, sagte Alexander schließlich. »Es geht doch nicht, daß Gräfin Sturmeck nach ihrer Eheschließung zurückkommt – und nichts ist für ihren Empfang vorbereitet! Wirklich! Das ist unmöglich!«

      Emma seufzte, daß es einen Stein erweicht hätte.

      »Ich finde es ja auch – aber…«

      »Es gibt kein Aber!« erklärte Alexander streng. »Wir Enkel möchten den beiden einen festlichen Empfang bereiten. Schon damit alle gleich wissen, was Ekatarina und ich uns einmal erwarten, was, meine Süße?« Er legte den Arm um sie und zog sie näher an sich heran.

      »Na ja – aber – was habt ihr euch denn gedacht?« fragte Emma vorsichtig.

      »Ganz einfach: großer Bahnhof!« rief Aribo vergnügt.

      »Blumengirlanden, und alle müssen antreten in Feiertagskleidung, und die Jagdhornbläser von unseren Jägern müssen aufspielen, und der Herr Pfarrer samt Ministranten soll den Einzug in das Haus segnen…«

      »Ach! Schön!« sagte Emma und schluchzte unwillkürlich auf. Ja, so sollte es sein.

      »Du wirst doch nicht glauben, daß Omama dir böse ist, wenn wir sie so empfangen!« beruhigte Elena sie.

      Emma konnte nicht sprechen


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