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Butler Parker Box 13 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Box 13 – Kriminalroman - Günter Dönges


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man nur als ausgesprochen verlockend bezeichnen kann«, sagte Parker gemessen.

      *

      »Wie dieser Rocker-Club heißt, weiß ich natürlich nicht«, erzählte Dave Davids fünf Minuten später, »aber ich weiß genau, daß die Rocker gefährlich sind. Sie terrorisieren das gesamte Viertel. Selbst ich hatte schon mit diesen Leuten zu tun.«

      »Privat oder dienstlich, wenn man fragen darf?«

      »Dienstlich, Mr. Parker, wenn Sie so wollen. Sie kamen eines Nachts in die Halle des Hotels, in dem ich arbeite, verlangten Alkohol und zertrümmerten zwei große Spiegel neben dem Aufzug, als ich ihnen nichts geben konnte. Ich hatte wirklich nichts, sonst hätte ich bestimmt nachgegeben.«

      »Man vergriff sich an Ihrer Person, Mr. Davids?«

      »Eigentlich nicht«, berichtete Dave Davids weiter, »offen gesagt, Mr. Parker, ich bin weggelaufen und habe mich in den Keller geflüchtet, aber das brauchen Sie nicht an die große Glocke zu hängen.«

      »Ihre Reaktion ist nur zu verständlich«, meinte der Butler, »darf man erfahren, wem die Hotel-Pension gehört?«

      »Gary Hooks«, erwiderte Dave Davids, »aber der kümmert sich kaum ums Geschäft und läßt sich eigentlich so gut wie gar nicht sehen.«

      »Er wohnt nicht im Hotel?«

      »Nein, ich glaube, er hat ein Haus in Brighton oder so, genau weiß ich das nicht. Sie interessieren sich für ihn?«

      »Nur beiläufig«, lautete Parkers Antwort, »man sollte vielleicht noch mal auf die jungen Leute zurückkommen, die ihnen unangenehm aufgefallen sind. Diese Motorradfahrer verfügen über ein Clublokal, wie anzunehmen ist, nicht wahr?«

      »Das ist richtig, Sir«, meinte Dave Davids, »ich glaube, die lungern meistens in einer ausgedienten Fabrikhalle herum. Angeblich machen sie dort Musik. Selbst ich habe mich noch nie hingetraut.«

      »Ist Ihnen ein gewisser Billy Brandon bekannt?«

      »Mag sein, mag nicht sein, Mr. Parker. Ich will mich da nicht festlegen. Wer soll das übrigens sein?«

      »Dies wird man noch genau ermitteln müssen«, antwortete der Butler ausweichend.

      »Wie haben Sie mich überhaupt gefunden?« wunderte sich Dave Davids jetzt.

      »Dank einer gezielten Suche«, meinte der Butler höflich, »Sie sollten sich deshalb aber nicht den Kopf zerbrechen. Wenn Sie gestatten, möchte meine Wenigkeit sich jetzt empfehlen. Hilfreich wäre allerdings, wenn man die Lage dieser leeren Fabrikhalle in Erfahrung bringen könnte.«

      Dave Davids beschrieb sie mehr als umständlich.

      »Demnach ist es nicht sonderlich weit?« fragte Parker, nachdem Davids seine Lagebeschreibung vollendet hatte.

      »Nein, das sind nur ein paar Minuten von hier«, sagte Davids, »Sie können das Fabrikgelände gar nicht übersehen. Kurz davor ist ein Kino.«

      »Ihre Hinweise waren mehr als nützlich«, behauptete Josuah Parker, »Sie pflegen gutnachbarschaftliche Beziehungen zu Mr. Ken Kogan?«

      »So gut wie keine«, antwortete Davids, »aber das hängt mit meiner Arbeitszeit zusammen. Natürlich, man kennt sich, aber mehr auch nicht. Darf ich mal was fragen?«

      »Meine Wenigkeit wird Ihnen Rede und Antwort stehen.«

      »Warum interessieren Sie sich für die Rocker, Mr. Parker? Wollen Sie sich mit diesen Schlägern anlegen? Sie würden doch nur den kürzeren ziehen.«

      »Lady Simpson wünscht diese Informationen«, gab Josuah Parker zurück, »Mylady ist eine Dame, die stets den Dingen auf den Grund zu gehen pflegt.«

      »Es war nur eine Frage«, meinte Davids hastig, »ich wollte bestimmt nicht neugierig sein.«

      »So wurde es von meiner Wenigkeit auch keineswegs aufgefaßt«, versicherte Parker dem Nachtportier, lüftete die schwarze Melone und ließ sich an die Tür bringen.

      »Wollen Sie nachher noch zu diesen Rockern?« fragte Davids, als er öffnete.

      Parker wollte antworten, doch ein Geschoß klatschte in die Türfüllung, obwohl man keinen Schuß gehört hatte. Parker zog es daraufhin vor, sich noch mal in Dave Davids’ Haus zu begeben.

      Dieser Schuß kam ihm ein wenig übertrieben vor.

      *

      Josuah Parker hörte einen Motor, der brutal aufheulte, dann das Quietschen von durchtourenden Reifen. Wenig später war alles wieder ruhig. Der Butler trat an eines der beiden Wohnraumfenster und spähte auf die Straße. Er sah gerade noch die roten Schlußlichter eines Wagens, der um die nächste Straßenecke fuhr.

      »Hat man auf Sie geschossen?« fragte Dave Davids noch mal.

      »Ich konnte mich des Eindrucks nicht ganz erwehren«, antwortete der Butler, »aber Sie, Mr. Davids, sollten dieser Tatsache keine zu große Beachtung schenken.«

      »Man hat auf Sie geschossen.« Davids holte tief Luft. »Guter Gott, Mr. Parker, Ihre Ruhe möchte ich haben!«

      »Eine Frage des Trainings, wenn man so sagen darf«, erklärte der Butler, »um Ihre Haustür tut es mir leid, um offen zu sein.«

      »Sollte man nicht die Polizei informieren?«

      »Sind Sie daran wirklich interessiert, Mr. Davids?«

      »Nicht besonders«, räumte der Nachtportier ein, »da werden nur Fragen gestellt … Und dann die Lauferei … Eigentlich ist ja nicht viel passiert.«

      »Meine Wenigkeit schlägt vor, diesen Vorfall zu vergessen«, sagte Josuah Parker, »wenn es genehm ist, könnte man eine Banknote zurücklassen, damit Sie eine Reparatur der Haustür vornehmen können.«

      Während Parker noch redete, legte er diskret einen Geldschein auf den Garderobentisch im Korridor.

      »Aber das ist doch nicht nötig«, zierte sich der Nachtportier ohne jeden Nachdruck.

      »Ihnen sollen auf keinen Fall Unkosten entstehen«, redete der Butler weiter, »darf man sich erneut empfehlen?«

      »Wollen Sie nicht lieber die Hintertür nehmen, Mr. Parker?«

      »Auf solch eine Reaktion könnte man unter Umständen nur warten, Mr. Davids«, entgegnete Josuah Parker und öffnete die Haustür vorsichtig, doch diesmal wurde nicht geschossen. Parker tauchte in die Dunkelheit der Straße ein und ging zurück zu seinem hochbeinigen Monstrum.

      Der Schuß hatte ihn überrascht.

      Mit solch einer Eskalation der Dinge hatte er keineswegs gerechnet. In diesem Zusammenhang kam es gar nicht darauf an, ob der Schuß nur als Warnung gedacht war, oder aber ob man hier wirklich versucht hatte, ihn umzubringen.

      Die Männer, die ihre beiden im Vauxhall schlafenden Freunde weggeschafft hatten, mußten fast über hellseherische Fähigkeiten verfügen. Wie hätten sie sonst wissen können, daß Parker noch mal zurückkehren würde.

      Der Butler nahm am Steuer des ehemaligen Londoner Taxis Platz und rollte in jenes Viertel, in der sich die leere Fabrik befand. Dave Davids hatte sie genau beschrieben, und Parker brauchte nur wenige Minuten, bis er die betreffende Straße erreichte. Weit hinten in der Dunkelheit entdeckte er die Kino-Reklame … und auch Horace Pickett!

      Ein großer, fast schlanker Mann mit grauweißem Haar und gepflegtem Schnurrbart stand unter einer der wenigen Laternen und trat an den Straßenrand. Parker hielt kurz und ließ den Mann einsteigen.

      Horace Pickett, etwa sechzig Jahre alt, erinnerte an einen pensionierten Offizier. Er war eine Vertrauen ausstrahlende Person. Vor geraumer Zeit war Pickett ein Taschendieb gewesen, der sich allerdings nur auf die Brieftaschen von Personen spezialisiert hatte, die einen Verlust durchaus vertragen konnten. Pickett war auf die andere Seite des Gesetzes gewechselt, nachdem Josuah Parker ihm mal das Leben gerettet hatte.

      Seit dieser Zeit war es für Horace Pickett eine


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