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Perry Rhodan Neo 239: Merkosh. Rüdiger SchäferЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo 239: Merkosh - Rüdiger Schäfer


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das Quasivirus langsam von innen verzehrte ...?

      Reiß dich zusammen!, rief er sich zur Ordnung. Wenn die Große Geißel dich erwischt hätte, wärst du längst in einem Isolationstank und an Bord eines Transportschiffs auf dem Weg ins Contagiat.

      »Jolshatur ist nicht nur Höchster Elementar der medizinischen Gilde auf Opronos«, riss ihn Sinilton aus der beginnenden Panik, »sondern auch Mentar des Eel-Instituts. Sind dir Funktion und Bedeutung dieser Lehranstalt ein Begriff?«

      Merkosh verschränkte die Hände vor der Brust und signalisierte dadurch, dass er das renommierteste und berühmteste medizinische Ausbildungszentrum des Planeten selbstverständlich kannte.

      »Gut.« Der Hochlehrer fixierte ihn mit verengten Augen.

      Merkosh hätte unter Eid geschworen, dass er Siniltons Blick körperlich spürte. Es fühlte sich an, als vereinten sich zwei Laserstrahlen im exakten Zentrum seiner Stirn und bohrten sich geradewegs in sein Hirn. Nur mit maximaler Anstrengung gelang es ihm, still sitzen zu bleiben und sich nicht die brennende Haut zu reiben.

      »In zwei Tagen wirst du diese Anstalt verlassen und deine Studien auf Trivos fortsetzen«, eröffnete ihm Sinilton. »Deine Evaluierungen haben ergeben, dass du für die Laufbahn als Mediker geeignet bist. Du solltest dich freuen, Schüler Merkosh. Wir öffnen dir eine Tür, die den meisten anderen Opronern deines Alters verschlossen bleibt. Die opronische Gesellschaft hat nicht unerhebliche Mittel in deine bisherige Ausbildung investiert. Du wirst es ihr danken, indem du dich nicht nur anstrengst, sondern über dich hinauswächst. Ich sehe großes Potenzial in dir – und ich würde es dir persönlich übelnehmen, wenn du mich diesbezüglich Lügen strafst.«

      Merkosh saß einfach nur da und starrte die drei Männer vor ihm abwechselnd an. Seine trockene Haut und die pochenden Dohnen waren der Beweis dafür, dass das alles wahrhaftig geschah. Glauben wollte er es dennoch nicht.

      Auf der Insel Trivos, rund fünfhundert Kilometer von der Hauptstadt Ataimaru entfernt, lagen die Eliteschulen. Die Kaderschmieden der Gilden. Dorthin kam man nur, wenn man hochrangige Fürsprecher oder viel Einfluss, sprich Geld besaß. Merkosh hatte beides nicht. Gab es eventuell noch ein drittes Kriterium?

      Ich sehe großes Potenzial in dir. Dieser Satz aus Siniltons Mund war so ungewöhnlich, dass sich Merkosh fragte, ob man den Hochlehrer gegen einen Klon ausgetauscht hatte. Sinilton lobte niemals. Wenn er mit einem Schüler zufrieden war, tadelte er lediglich nicht ganz so unbarmherzig wie sonst.

      »Möchtest du noch etwas sagen?« Diesmal klang der Hochlehrer nicht mehr neutral, sondern ungeduldig.

      Merkosh presste die Fäuste gegeneinander. Er hätte ohnehin kein Wort herausgebracht.

      »Was tust du dann noch hier?«, fragte Sinilton. »Deine nächste Lektion beginnt in zwanzig Minuten.«

      Merkosh sprang so hastig auf, dass der Schemel beinahe umgefallen wäre. Dann drehte er sich auf der Stelle um und verließ die Zelle. Nur mit Mühe widerstand er dem Drang, einfach loszurennen. Erst auf der Gleitrampe in die unteren Stockwerke fiel der Druck von ihm ab, der ihn bis dahin wie ein Panzer aus gegossenem Garotit umschlossen hatte.

      Trivos! Das Eel-Institut! Das alles konnte nur ein Traum sein. Die Lektionen des Nachmittags rauschten wie Regen an ihm vorbei. Er hätte hinterher nicht mehr zu sagen vermocht, welchen Inhalt sie gehabt hatten.

      Der Abschied von seiner bisherigen Lehranstalt fiel ihm nicht schwer – der Abschied von Resotum umso mehr.

      Sein Freund hatte die sensationellen Nachrichten wesentlich gefasster aufgenommen als Merkosh selbst. Resotum war nicht gerade begeistert gewesen. Oproner wie er hatten nicht viele Freunde. Wie Merkosh auch war Resotum Vollwaise. Das war wohl unter anderem der Grund dafür gewesen, dass beide sich von Anfang an gut verstanden hatten. Und natürlich die Tatsache, dass Resotum ebenso wie Merkosh von Breknesh und seiner Horde drangsaliert wurde.

      Während Merkosh die wenigen persönlichen Dinge zusammenklaubte, die er besaß, hockte Resotum auf seiner Ruheschale und sah ihm zu.

      »Was hast du?«, fragte Merkosh, als ihm das anhaltende Schweigen zu viel wurde.

      »Nichts«, lautete Resotums knappe Antwort.

      »Das sieht aber nicht nach nichts aus ...« Merkosh deutete erst auf die Brust, dann auf den Kopf seines Freunds. »Dein Herz schlägt sichtlich schneller als sonst. Und die Rinde deines parophalen Kortex ist ganz weiß. Du bist wütend.«

      »Nun mal langsam, Hochmediker Merkosh!«, stieß Resotum gereizt hervor. »Hast du deine Ausbildung am Institut etwa schon abgeschlossen? Nein? Dachte ich mir. Also behalte deine unqualifizierten Diagnosen für dich.«

      »Tut mir leid. Ich wollte dich nicht ...«

      »Ach, halt die Klappe!«, unterbrach ihn Resotum. Er zog die Beine an den Körper und umschlang sie so fest mit seinen langen Armen, dass sich die Hände beinahe im Rücken berührten.

      Merkosh nahm den dünnen Armreif aus einem Fach seiner Ablage und streifte ihn sich über das Handgelenk. Als man ihn vor rund zehn Jahren als in eine Decke gewickeltes Neugeborenes in der Konversionskammer eines Recyclingzentrums gefunden hatte, war der Reif alles gewesen, was er bei sich getragen hatte. Er hatte gewaltiges Glück gehabt. Die Kammer war kurz vor einem Desintegrationszyklus gewesen. Wenige Minuten später hätte sie sich mit nicht mehr verwertbarem Abfall gefüllt, der zerstrahlt und in seine atomaren Bestandteile aufgelöst worden wäre. Der Techniker, dem Merkosh sein Leben verdankte, hatte aus purem Zufall noch einmal die Anzeigen im Steuerraum überprüft und festgestellt, dass eine der Kammern bereits teilbefüllt gewesen war – mit einem wenige Tage alten Oproner!

      Merkosh hatte sich die alten Berichte angesehen, sobald er sechs Jahre alt gewesen war und den Status eines Memen erreicht hatte. Sein Fall war damals ziemlich spektakulär, weil hochgradig ungewöhnlich gewesen und hatte einiges an Aufsehen erregt. Man hatte herauszufinden versucht, wer seine Eltern waren und wie er in die Konversionskammer eines Recyclingzentrums geraten war, doch ohne Erfolg. Irgendwann waren die Ermittlungen eingestellt worden, und man hatte ihn der Fürsorge der Gemeinschaft überantwortet. Er war in einem der Obhutzentren aufgewachsen. Mit drei Jahren war er auf eine Richtungsschule gewechselt und schließlich einer weiterführenden Lehranstalt zugeteilt worden.

      Auf Opronos war der Nachwuchs von jeher einem streng geregelten Ausbildungsplan unterworfen. Ständige Überprüfungen sorgten dafür, dass jeder Heranwachsende am Ende exakt dem Betätigungsfeld zugeteilt wurde, das seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprach. Dadurch wurde das Potenzial jedes Einzelnen optimal zum Vorteil der Gemeinschaft genutzt.

      »Wir bleiben in Kontakt«, versprach er lahm.

      Ihm war längst klar, dass Resotum nur deshalb so zornig war, weil Merkosh ging und er selbst zurückbleiben musste. Ohne den Freund würde Resotum es um einiges schwerer haben. Nicht nur Brekneshs wegen, sondern auch, weil er niemanden mehr hatte, der ihm bei den Heimlektionen und bei den Unterrichtseinheiten im Maitron half. Merkosh machte ihm deshalb keine Vorwürfe. Er hätte wahrscheinlich genauso reagiert, wenn die Rollen vertauscht gewesen wären.

      »Ja, klar ...«, raunte Resotum.

      »Doch, ehrlich. Ich schwöre dir, dass ich ...«, setzte Merkosh an, kam jedoch nicht dazu, seinen Schwur zu vollenden.

      »Du sollst die Klappe halten, verdammt!«, schrie Resotum in plötzlicher Hysterie. Sein Kopf ruckte nach oben. In seinen großen Augen standen dicke Tränen.

      Merkosh fühlte sich vollkommen hilflos. Mit einem solchen Ausbruch hatte er nicht im Mindesten gerechnet.

      »Du wirst mich zwei- oder dreimal anrufen und mich dann vergessen!«, rief sein Freund.

      »Das werde ich nicht!« Merkoshs Verwirrung verwandelte sich schnell in Wut. Was glaubte Resotum, wer er war? Auch für ihn war diese ganze Sache alles andere als einfach. Es war von vornherein klar gewesen, dass sie nicht für immer zusammen in der Anstalt bleiben würden. Ihre Wege hätten sich früher oder später ohnehin getrennt. Was wollte dieser egoistische Blödmann also von ihm? »Wenn du alles so genau weißt, sollte ich mich vielleicht


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