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Der neue Dr. Laurin Box 2 – Arztroman. Viola MaybachЧитать онлайн книгу.

Der neue Dr. Laurin Box 2 – Arztroman - Viola Maybach


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sprang auf. »Ja, ja!«, schrie sie. »Hackt nur alle weiter auf mir rum, das ist ja neuerdings eure Lieblingsbeschäftigung. Ihr alle gegen mich, das ist einfach unfair. Ich hasse euch!«

      Nach diesen Worten rannte sie, nicht zum ersten Mal, aus dem Zimmer. Ihre Familie wusste also aus Erfahrung, dass sie nicht an den Tisch zurückkehren würde.

      Kevin wandte sich an Konstantin. Seine Zwillingsschwester und er waren bis vor wenigen Monaten ein Herz und Seele gewesen. Nichts hatte sie auseinanderzubringen vermocht. »Was ist eigentlich los mit ihr?«, fragte er. »Weißt du das?«

      Konstantin schüttelte den Kopf. »Nein, mit mir redet sie ja auch nicht mehr. Ich weiß nur, dass sie irgendwie … aufgehört hat, an sich zu glauben. Das hat mit diesem blöden Typen angefangen, in den sie mal verliebt war und der dann auch noch andere Freundinnen hatte. Da hat sie einen Knacks gekriegt.«

      Konstantin starrte vor sich hin. »Und es wird immer schlimmer, finde ich. Ich dachte, sie kriegt sich schon wieder ein, aber das glaube ich jetzt nicht mehr. Sie steigert sich nur immer weiter in so eine Wut auf die ganze Welt hinein …« Er brach ab, um schließlich mit brüchiger Stimme hinzuzusetzen: »Ich habe schon öfter versucht, mit ihr zu reden, aber sie will nicht. Sie traut mir nicht mehr.«

      Kyra stand auf, um die Suppenteller abzuräumen. Kevin half ihr. In der Küche stellte er den Backofen aus. Simon hatte ihm genau erklärt, was zu tun war, damit das Essen so auf den Tisch gebracht werden konnte, wie es geplant war. Es gab Entenbrüste in Orangensauce.

      Die gelöste Stimmung war verdorben, auch der köstliche Hauptgang und das anschließende fruchtig-cremige Dessert konnten daran nichts mehr ändern.

      Sie waren fast fertig mit dem Essen, als Antonia zögernd fragte: »Ob eine Psychologin ihr helfen könnte?«

      »Sie würde freiwillig gar nicht hingehen, Mama«, sagte Kevin, und Konstantin nickte dazu.

      »Peter hat neulich gesagt, wir sollen sie einfach in Ruhe lassen«, sagte Kyra überraschend. »Wenn sie schreit, sollen wir sie schreien lassen und wenn sie uns angreift, sollen wir uns das anhören, ihr vielleicht widersprechen, aber mehr nicht. Er meint, sie müsste selbst merken, dass es meistens von ihr ausgeht, wenn wir streiten.« Kyra holte tief Luft. »Also, ich mache das jetzt jedenfalls so. Ich rege mich einfach nicht mehr über sie auf, und ich bin auch nicht mehr traurig, wenn sie gemein zu mir ist.«

      »Das mag ja innerhalb der Familie möglich sein«, widersprach Antonia, »aber wenn sie versucht, Simon unter Druck zu setzen, ist das etwas anderes, finde ich.«

      »Simon wehrt sich schon«, sagte Kyra. »Der braucht von uns keine Hilfe, der wird auch so mit Kaja fertig.«

      Sowohl Antonia als auch Leon blickten erstaunt auf ihre Jüngste, die plötzlich so gelassen über ihre große Schwester reden konnte, die doch vor nicht allzu langer Zeit für Kyra noch ein Quell ständigen Unglücks gewesen war.

      »Das stimmt«, kam Kevin ihr zu Hilfe. »Der kann sich wehren, der braucht uns nicht. Und was den Rest betrifft: Peter hat vielleicht Recht, der sieht das klarer als wir, weil er einen Blick von außen hat. Wir lassen sie in Ruhe und sehen mal, was passiert. Wenn es klappt, ist es gut, wenn nicht, müssen wir uns was Neues überlegen.«

      »Es kann aber auch sein, dass sie Hilfe braucht«, wandte Antonia ein. »Dass sie mit ihrem Verhalten um Hilfe ruft. Ich möchte mir später keine Vorwürfe machen müssen, dass ich diese Rufe überhört habe. Denn niemand hier ist doch wohl der Ansicht, dass es Kaja gut geht, oder?«

      »Es geht ihr bestimmt nicht gut«, sagte Konstantin, »aber es könnte doch sein, dass sie am ehesten Hilfe dabei braucht, ihr zickiges Verhalten wieder aufzugeben, das sie sich angewöhnt hat. Und wenn niemand mehr darauf reagiert, hört sie vielleicht einfach wieder damit auf. Ich sehe das wie Kevin: Einen Versuch ist es wert.«

      »Da bin ich aber mal gespannt, was bei diesem Versuch herauskommt«, sagte Leon.

      *

      Rainer betrat die Wohnung um drei Uhr morgens. Flora und Anke schliefen fest. Leise legte er sich zu Anke ins Bett und da er todmüde war, schlief er sofort ein. Als nach vier Stunden der Wecker klingelte, war er zwar nicht ausgeschlafen, aber er fühlte sich doch einigermaßen erholt.

      »Wieso hast du mich denn nicht geweckt, als du gekommen bist?«, fragte Anke.

      »Weil du so schön geschlafen hast.« Er gab ihr einen Kuss. »Trotz aller Sorgen: Du siehst besser aus als neulich«, sagte er. »Und was auch geschieht: Wir werden damit fertig, Anke.«

      »Wie hat dein Chef reagiert?«

      »Ziemlich vernünftig, muss ich sagen. Er hat sofort jemanden losgeschickt, der für mich einspringt. Und ich hatte Glück: Ein Kumpel hat mich mitgenommen, bis München, ich bin also gar nicht mit dem Zug gefahren – und weil die Straßen leer waren, sind wir gut durchgekommen. Er wollte nicht einmal Geld von mir annehmen, nur ein Essen durfte ich ihm spendieren, als wir die halbe Strecke hinter uns hatten.«

      Sie hörten Flora rufen, die ja an diesem Tag nicht zur Schule gehen würde. Eine Nachbarin hatte sich bereiterklärt, auf sie aufzupassen, während ihre Eltern in der Klinik waren.

      »Papa!« Die Kleine strahlte, als sie nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihren Vater hereinkommen sah. »Ich habe ein Loch im Kopf!«

      Rainer gab ihr einen Kuss. »Ja, das habe ich gehört, deshalb bin ich ja gleich gekommen. Möchtest du Frühstück ans Bett gebracht kriegen?«

      »Ja!«, sagte Flora. »Kommt Miro mit euch nach Hause?«

      »Das hoffen wir, die Ärzte sagen uns heute, warum er in letzter Zeit manchmal Kopfschmerzen hatte.« Von Miros Krampfanfall wusste Flora noch immer nichts. Solange sie selbst keine Informationen hatten, was zu diesem Anfall geführt hatte, wollten sie mit ihrer kleinen Tochter nicht darüber reden.

      Nachdem Flora gefrühstückt und ihrem Papa genau beschrieben hatte, was am vergangenen Tag passiert war, kam die Nachbarin herüber, und Anke und Rainer machten sich auf den Weg zur Kayser-Klinik.

      Flora hatte sie beide von dem abgelenkt, was vor ihnen lag, doch jetzt gab es diese Ablenkung nicht mehr, und schon war die Angst wieder da, die Enge in der Brust, die trockene Kehle. Rainer musste seine Frau nur ansehen, um zu wissen, dass sie das Gleiche fühlte wie er. Also griff er griff nach ihrer Hand und drückte sie.

      Sie erwiderte den Druck, schaffte es sogar, ihm kurz zuzulächeln.

      *

      Linda war das Herz schwer, als sie sich auf den Weg zu Miro Flossbachs Zimmer machte. Situationen wie die, die ihr bevorstand, gehörten zu den schlimmsten im Berufsalltag von Ärzten, und es gab kein Mittel, den Schrecken, den sie gleich verbreiten würde, zu mildern. Sie musste sagen, was zu sagen war.

      Sie klopfte kurz, bevor sie das Zimmer betrat. Beide Eltern des jungen Patienten waren da und sahen ihr so voller Hoffnung, vermischt mit Angst, entgegen, dass sie spürte, wie die Last des vor ihr liegenden Gesprächs noch größer wurde. Gleich nach ihr kam Leon, worüber sie froh war.

      »Frau Dr. Erdem ist Neurochirurgin«, begann er das Gespräch, »mit ihr zusammen haben wir gestern die Aufnahmen von Ihrem Kopf studiert, Herr Flossbach. Sie wird Ihnen erläutern, was diese Aufnahmen ergeben haben.«

      Linda nickte ihm kurz zu, bevor sie mit ruhiger Stimme sagte: »Wir haben gute und leider auch weniger gute Nachrichten für Sie. Der Krampfanfall, den Sie erlitten haben, Herr Flossbach, wurde durch einen Hirntumor hervorgerufen.«

      Anke Flossbach stieß einen leisen Schrei aus, ihr Mann streckte sofort den Arm aus und legte ihr eine Hand auf die Schulter, dabei sah er selbst nicht weniger entsetzt aus als seine Frau. Der junge Patient hingegen gab keinen Laut von sich, nur seine Augen verrieten den Schrecken, den er angesichts dieser Nachricht empfand.

      »Der Tumor ist auch für die Kopfschmerzen verantwortlich, von denen Sie uns berichtet haben – und für die Sehstörungen. Es ist, und jetzt kommt die gute Nachricht, ein gutartiger Tumor, sehr klar abgegrenzt von seiner Umgebung. Normalerweise lässt sich ein solcher Tumor gut


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