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Der neue Dr. Laurin Staffel 1 – Arztroman. Viola MaybachЧитать онлайн книгу.

Der neue Dr. Laurin Staffel 1 – Arztroman - Viola Maybach


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herum passierte. Da kriegte er dann meistens den ersten Boxhieb in die Rippen, jemand zog ihn kräftig an den Haaren oder stellte ihm ein Bein, so dass er stolperte und manchmal sogar fiel. Einmal hatten sie ihm auch die Brille von der Nase gerissen, das war schlimm gewesen, denn ohne Brille sah er nicht viel.

      Einmal hatte er auch einen richtig schmerzhaften Schlag in den Bauch abbekommen – so schmerzhaft, dass ihm unwillkürlich die Tränen gekommen waren. Er weinte nicht schnell, aber der Schmerz war so heftig gewesen, dass er gegen die aufsteigenden Tränen nichts hatte machen können. Daraufhin hatten sie ihn natürlich verspottet – und das taten sie auch jetzt wieder.

      »Wein doch ein bisschen, Brillenschlange, wir sehen das so gern. Du könntest auch nach deiner Mama rufen!«

      Sie schubsten ihn, wie sie es immer taten. Die Erwachsenen, die ihnen entgegen kamen, schienen das für harmlose Rangeleien zu halten, denn keiner sah genauer hin. Er nahm sich fest vor, es anders zu machen, wenn er mal älter war: Er würde Kindern in Not helfen, ganz sicher. Die mussten doch sehen, dass er keinen Spaß daran hatte, herumgeschubst zu werden! Aber niemand schien ihn wahrzunehmen.

      Heute aber meinte es das Schicksal gnädig mit ihm, denn auf der anderen Straßenseite tauchte eine Gruppe von Jungen auf, die noch älter waren als die, von denen Peter bedrängt wurde. Sie blieben stehen, riefen etwas und rannten dann plötzlich los, sorgten für Chaos auf der Straße, für Gehupe, schimpfende Autofahrer und quietschende Bremsen, aber wie durch ein Wunder gelangten sie heil auf dem Gehweg an und setzten den anderen nach, die ihr Heil in der Flucht suchten.

      Peter war plötzlich allein und konnte es nicht fassen, dass sein Leiden für heute bereits beendet war. Langsam ging er weiter. Interessant fand er, dass offenbar auch die vier Jungen, die es auf ihn abgesehen hatten, nicht frei von Angst waren, denn sonst wären sie ja nicht weggelaufen, oder?

      Er beschloss, die Augen an den nächsten Tagen offen zu halten und vielleicht herauszufinden, wer diese größeren Jungen waren. Sie hatten ihm heute unabsichtlich geholfen und wussten das sicherlich nicht einmal. Aber wenn er herausfand, wer sie waren, konnte er sie vielleicht fragen, ob sie ihn nicht auch sonst beschützen konnten. Oder würden sie ihn auslachen, wenn er ihnen eine solche Bitte vortrug?

      Dieses Problem hätte er gern mit seiner Mutter besprochen – aber um das zu tun, hätte er ihr zunächst einmal von seinen Verfolgern erzählen müssen.

      Dafür war es noch zu früh. Sie brauchte ihre Kräfte jetzt für den neuen Job. Er beschloss, noch zu warten, bis er sie um Rat fragte.

      *

      »Hör auf, dich bei mir zu bedanken, Antonia«, sagte Ingo Ewert verlegen. »Das sogenannte ‚Praktikum’, das du bei mir gemacht hast, war viel mehr, und das weißt du auch. Nicht zuletzt hast du einem sehr kranken kleinen Mädchen mit deiner richtigen Diagnose das Leben gerettet.«

      »Aber ohne dich hätte ich niemals den Mut gehabt, noch einmal eine Praxis zu eröffnen«, erwiderte Antonia. »Ich musste ja erst herausfinden, ob ich noch als Ärztin arbeiten kann oder vielleicht alles vergessen habe. Immerhin habe ich meinen Beruf nicht mehr ausgeübt, seit ich Mutter geworden bin.«

      »Du hast überhaupt nichts vergessen«, stellte er fest. »Und ich bin stolz darauf, dass ich dir dabei helfen durfte, dein Wissen aufzufrischen. Wann geht es denn eigentlich los bei dir?«

      »Ich treffe mich nachher noch mit der Architektin, die den Umbau meiner zukünftigen Praxisräume geplant hat und nun auch durchführen soll. Sie hatte ein paar sehr gute Ideen, von denen ich sofort überzeugt war, und nun bin ich gespannt, was sie mir heute sagt, wie lange es dauern wird, bis es losgehen kann.«

      »Wird es denn ein größerer Umbau werden?«

      »Nein, gar nicht, es müssen nur ein paar kleinere Veränderungen vorgenommen werden. Vor allem brauche ich natürlich einen eigenen Eingang, das ist ja klar.

      »Ich bin froh, dass du Leon offenbar doch ganz leicht überzeugen konntest. Du hattest ja Bedenken.«

      »Ganz leicht war es nicht, und begeistert ist er von meinen Plänen noch immer nicht. Aber es hat sich herausgestellt, dass Leon gar nicht mein größtes Problem ist.«

      »Nicht?«

      »Nein, ich habe zwei andere entschiedene Gegner – oder besser, einen Gegner und eine Gegnerin: meinen Vater und Kaja.«

      »Bei deinem Vater kann ich es mir vorstellen, aber Kaja? Ich dachte, die jungen Mädchen wollen heute alle gleichberechtigt sein?«

      »Tja, für sich selbst würde Kaja das sicher auch wollen, aber wenn es um ihre Mutter geht und damit darum, auf ein bisschen eigene Bequemlichkeit zu verzichten, dann sieht das schon ganz anders aus.«

      »Sie ist in der Pubertät, nimm nicht so ernst, was sie im Augenblick sagt«, riet Ingo.

      »Das hatte ich mir eigentlich auch vorgenommen, aber irgendwie hat mich ihre Reaktion doch verletzt.«

      »Und die anderen drei?«

      »Die Jungs waren sofort auf meiner Seite, und Kyra auch. Sie hatte uns übrigens ein paar Mal gesehen, dich und mich und offenbar ein paar Befürchtungen.«

      »Tatsächlich?« Ingo wurde verlegen. »Dann dürfte sie ja jetzt beruhigt sein.«

      »Ist sie.« Antonia verschwieg vorsichtshalber, dass nicht nur Kyra sie mit Ingo zusammen gesehen hatte, sondern auch Leon. Alles musste ihr alter Freund schließlich auch nicht wissen.

      »Ich muss los, Ingo, sonst komme ich zu spät zu meinem Treffen mit der Architektin.«

      »Ich wünsche dir alles Glück der Welt bei deinem Vorhaben.«

      »Und ich werde dir ewig dankbar sein für deine Unterstützung!«

      Antonia umarmte Ingo, küsste ihn auf beide Wangen und eilte davon. Er blickte ihr mit einem Lächeln nach. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, in der er in sie verliebt gewesen war. Aber das gehörte der Vergangenheit an. Heute freute er sich darüber, dass sie gute Freunde sein konnten.

      *

      »Du machst ja so ein nachdenkliches Gesicht«, stellte Dr. Eckart Sternberg fest, als er mittags einen Kaffee mit Leon trank.

      »Die Geschichte einer Patientin geht mir nicht aus dem Kopf«, gestand Leon.

      »Erzählst du sie mir? Oder lieber nicht?«

      »Sie ist eine sehr attraktive und sympathische junge Frau, kerngesund, glücklich verheiratet. Nur: Ihr Mann will keine Kinder«, sagte Leon. »Das hat er ihr schon vor der Hochzeit gesagt, sie hat angenommen, er wird seine Meinung ändern, doch danach sieht es derzeit nicht aus. Die beiden sind sehr verliebt ineinander, sie haben regelmäßigen Geschlechtsverkehr, aber sie ist trotzdem todunglücklich, und ich frage mich natürlich, was mit dem Mann los ist.«

      »Kann ich mir vorstellen. Warum fragst du ihn nicht einfach?«

      »Dazu müsste ich ihn erst einmal kennenlernen, aber er hat offenbar keinerlei Interesse daran. Er will sich auch nicht untersuchen lassen.«

      »Du bist aber sicher, dass die Patientin dir die Wahrheit erzählt?«

      Leon sah seinen Kollegen und Freund verdutzt an. »Ja«, antwortete er, nachdem er über die Frage nachgedacht hatte. »Etwas anderes ist mir bislang nicht einmal in den Sinn gekommen. Und gar so schlecht ist meine Menschenkenntnis ja nicht.«

      »Gut, nehmen wir also an, sie sagt dir die Wahrheit. Vielleicht ist es dann so, dass er weiß, dass er keine Kinder zeugen kann und um das nicht zugeben zu müssen, erzählt er, dass er keine will.«

      »Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen«, gestand Leon. »Möglich wäre es. Er behauptet offenbar, er wäre den Aufgaben eines Vaters nicht gewachsen, aber meine Patientin schwört, dass alle Kinder der Nachbarschaft ihn lieben. Das spricht für deine Theorie.«

      »Mhm. Aber wenn er keine Kinder zeugen kann, würde es natürlich schwierig mit dem Kinderwunsch deiner Patientin.«

      Leon nickte. »Sie ist echt


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