Perry Rhodan Neo Paket 24. Perry RhodanЧитать онлайн книгу.
denke, die meisten werden in ihrem Quartier geblieben sein, Mister Rhodans Anweisung gemäß«, antwortete Bropkowin mit gedämpfter Stimme, die normalerweise weittragend war. Er und Mareda hatten bereits ausreichend Kampfanzüge und Waffen aus dem Depot geholt.
»Wir haben nicht viel Zeit«, sagte Nakamura, während er in eine dieser Monturen schlüpfte und deren Mikropositronik aktivierte.
»Ich sollte in die Zentrale springen und Perry und Thora da rausholen«, schlug Gucky vor.
»Das hat keinen Sinn, Gucky«, lehnte Marshall ab. »Wir können nirgendwo hin.«
»Was ist mit der CRISTOBAL?«
»Die haben wir zum Glück noch als Fluchtoption. Noch weiß dieser Breel nicht im Einzelnen, wie unser Schiff ausgestattet ist. Perry wird sicher zuerst wissen wollen, worauf die Piraten es abgesehen haben, bevor er zu fliehen versucht. Deshalb sollten wir dafür sorgen, ihm den Weg zu bereiten.«
»Merkosh hat gesagt ...«, setzte Gucky an.
»Ja, richtig, Merkosh – wo steckt der überhaupt?«, unterbrach Nakamura. »Ist er wieder dabei, das Schiff auseinanderzunehmen?«
»Nein, er ist noch auf der Medostation«, antwortete Gucky. »In seinem Vitron, das schwarz verdunkelt ist. Wir können ihn weder sehen noch erreichen. Ich glaube nicht, dass er in irgendeiner Weise ansprechbar ist.«
»Gut, dann ist er auch nicht im Weg. Eine Sorge weniger«, stellte O'Sullivan fest.
»Was ist mit Rufus Darnell?«, fragte einer der Offiziere.
»Sitzt im Maschinenleitstand fest«, informierte Bropkowin. »Ich gehe davon aus, dass er und seine Leute den Zugang zu dieser Nebenzentrale verbarrikadiert haben.«
Nakamura presste die Lippen zusammen. »Das wird nichts nützen. Breel wird die Kooperation erzwingen. Deswegen müssen wir für entsprechende Unruhe sorgen.«
»Uns irgendwie mit entsprechender Ausrüstung auf den Planeten durchschlagen, ist keine Option«, überlegte O'Sullivan weiter.
Khalsa gab ihr recht. »Wir haben erst vor wenigen Stunden mit Müh und Not die Umgebung der CREST II von den Phygen befreien können – aber nur bis zur nächsten Nacht. Dann geht alles von vorn los, vor allem für Außenteams. Und die Druuwen sind mit mehreren Beibooten gelandet, die wir unmöglich alle ausschalten können. Schon gar nicht mit ihrer ganzen Flotte über uns im Orbit.«
O'Sullivan nickte. »Daher sollten wir uns überall im Schiff verteilen. Kleine, schlagkräftige Gruppen bilden, die in Guerillataktik Druuwenpatrouillen angreifen und ausschalten. Dies muss koordiniert geschehen, damit wir die CREST II Deck für Deck zurückerobern.«
»Wenn es sich bei den Druuwen tatsächlich, wie Merkosh beschrieben hat, um das handelt, was wir als Piraten bezeichnen, ist das die beste Strategie«, pflichtete Marshall ihr bei. »Oder vielmehr, wäre es. Denn wir wissen nicht, mit wie vielen Leuten Breel gekommen ist. W...«
Eine neue schiffsweite Durchsage unterbrach ihn. Diesmal stammte sie vom Anführer der Druuwen, von Zakhaan Breel. Er verkündete, dass die CREST II samt Besatzung nun »seiner Familie« gehöre und man weitere Anweisungen abwarten solle, die schon bald kämen.
Gleichzeitig schwärmten gepanzerte Druuwen und Roboter auf den Decks aus, mit einem Schwerpunkt dort, wo sich die Unterkünfte der Besatzung befanden.
»Wir müssen uns sofort verteilen!«, forderte Khalsa alarmiert.
»Vor allem müssen wir raus aus der inneren Zentralkugel«, übernahm Nakamura die Führung. »In die mittlere Kugelschale. Folgender Plan: Wir verschaffen uns die Kontrolle über die Lebenserhaltungssysteme hier im inneren Kern und der zweiten Schale. Mithilfe der hydroponischen Gärten der mittleren Fünfhundert-Meter-Sphäre können wir es dort eine Weile aushalten, um Widerstand zu leisten. Über die Versorgungs- und Wartungsschächte und mit Gucky können wir die Verteidiger in der Kernkugel unterstützen und beliefern. Sobald die Piraten erkennen, dass der Aufwand für den zu erwartenden Ertrag zu hoch wird, werden sie abziehen.«
Moncadas lachte trocken. »Das wäre denkbar, wenn es nur um ein Beiboot oder einen Hundert-Meter-Kreuzer ginge. Aber die riesige CREST II? Die Druuwen werden sie keinesfalls aufgeben. So ein mächtiges und großes Raumschiff finden die nur einmal in ihrem Leben. Bevor sie auf diesen Schatz verzichten, bringen sie uns alle um. Und wie John schon angedeutet hat, sind sie uns zahlenmäßig überlegen. Da sie sich hier draußen in einer vom Dunkelleben vergifteten Raumzone durchschlagen, dürften es ziemlich hartgesottene und skrupellose Kämpfer sein. Es wird ihnen gleichgültig sein, wie viele eigene Opfer es sie kostet, um an ihre Beute zu gelangen.«
Nakamura wiegte den Kopf. »Ja, vermutlich. Also dürfen wir auch selbst nicht zimperlich sein. Teilen wir uns auf. Eine Gruppe wird so viele Besatzungsmitglieder wie möglich dem Zugriff der Druuwen entziehen und sie in Verstecke bringen. Die anderen beiden Gruppen schlagen sich zu den Nebenzentralen der Lebenserhaltungsanlagen durch und koppeln sie von SENECA ab.« Er nickte allen zu. »Wenn es zu Feindberührungen kommt, schießen! Und zwar als Erste, bevor die es tun. Zunächst nur paralysieren; falls das nicht ausreichend erfolgreich ist, dann eben mit Thermostrahlern und Desintegratoren. Wir haben keine Wahl – wir oder die. Bei Robotern nehmen wir von vornherein keine Rücksicht.«
»Dann hole ich doch sofort Perry und Thora!«, beharrte Gucky.
»Sei vernünftig, Kleiner.« Marshall legte seine Hände an die schmalen Schultern des Mausbibers. »Du bist unser großer Trumpf. Du versteckst dich erst mal auf der CRISTOBAL und rührst dich nicht von dort weg, bis du von Perry oder Thora hörst.«
Die großen, dunklen Augen des Ilts schimmerten feucht. »Weiß schon«, piepste er kläglich. »Gabrielle hat mir einen intensiven Gedanken geschickt, den konnte ich nicht überhören. Sie will, dass ich mich verstecke.«
»Wir werden kämpfen, wenngleich ich fürchte, wir werden verlieren«, fuhr Marshall fort. »Wir zögern die Niederlage wahrscheinlich nur hinaus, trotzdem dürfen wir nichts unversucht lassen. Du aber darfst unter gar keinen Umständen etwas unternehmen, verstanden? Nichts, was die Aufmerksamkeit oder das Misstrauen der Druuwen erregen könnte. Denn wenn sie gewinnen, müssen wir einen anderen Weg finden, sie loszuwerden. Aber solange Breel die Hauptzentrale besetzt hält, haben wir nicht viele Optionen.«
Gucky war anzusehen, wie sehr er mit sich rang. Jeder wusste, wie mutig er war. Er ging keiner Gefahr aus dem Weg, wenn es um seine Freunde ging, und ließ niemanden im Stich.
»Tu es, Gucky. Deine Stunde wird noch schlagen«, sagte Nakamura auffordernd.
»Also schön.« Im nächsten Moment war er verschwunden.
»Alle fertig?«, wandte Nakamura sich an die Runde. »Dann brechen wir auf!«
*
Guckys Ohren hingen nach unten, als er in der CRISTOBAL materialisierte. Er hatte vor dem Sprung geespert, ob sich schon Druuwen auf dem Großbeiboot aufhielten, doch das war zum Glück nicht der Fall. Die Piraten würden früher oder später dahinterkommen, was es mit der halbkugelförmigen Ausbuchtung am oberen Pol der CREST II auf sich hatte. Aber da es noch mehr als genug Beute an Bord zu machen gab, fiel diese Schiffssektion vorerst nicht besonders auf.
Notfalls würde Gucky die CRISTOBAL allein verteidigen, ihm würde schon etwas einfallen. Leider konnte er sie nicht starten. Auch wenn sie mit einer vergleichsweise kleinen Notbesetzung bedient werden konnte – hierfür nützten ihm seine multiplen Paragaben nichts. Für die Inbetriebnahme eines 200 Meter durchmessenden Schweren Kreuzers war mehr als ein hoch ausgebildeter Raumfahrer und erst recht mehr als ein einzelner Mausbiber nötig.
»Außerdem mache ich mich ganz gewiss nicht allein vom Acker!«, piepste er vor sich hin.
Er wünschte, er könnte Perry Rhodan eine telepathische Nachricht übermitteln. Oder sein großer Freund würde ihm einen Gedanken schicken, nur einen ganz kurzen. Denn es war derzeit schwierig, sich mental auf eine einzelne Person an Bord zu konzentrieren. Die gesamte Besatzung befand sich in Aufruhr, vielfach beherrschte laute und starke Angst ihre