Perry Rhodan Neo Paket 24. Perry RhodanЧитать онлайн книгу.
Zustand nicht wunderte.
Die übrigen Offiziere atmeten auf und entspannten sich ein wenig.
Gucky!, dachte Montoya intensiv. Wo auch immer du bist, versteck dich! Sie war sicher, dass der Ilt das sowieso tat.
Der kleine Mausbiber verfügte über eine große Erfahrung, preschte aber manchmal etwas unbedacht vor, um seine Freunde aus brenzligen Situationen zu retten. Dass er sich nun nicht zeigte, beruhigte Montoya. Sie hoffte, dass sie mit ihren Gedanken dazu beitrug, dass es auch dabei blieb und sich Gucky in Geduld übte, bis er zum Einsatz kommen konnte.
Zum Glück hielt sich nur die Notbesatzung der Nachtschicht in der Zentrale auf, mit Ausnahme von Sarah Maas an der Funk- und Ortungsstation.
»Mir kommen gleich die Tränen«, dröhnte Zakhaan Breel. »Nun, Anführer Perry Rhodan, Sie scheinen nicht von hier zu sein. Gnädigerweise werde ich Ihnen deshalb ein paar Erläuterungen liefern.«
»Wollen Sie uns dazu nicht Ihr Gesicht zeigen?«, forderte Rhodan.
»Gleich«, vertröstete ihn der Druuwe. »Erst muss ich noch ein paar Befehle geben.«
Niemand konnte es verhindern. Rhodan wies die Offiziere in der Zentrale an, sich ruhig zu verhalten, während der Eindringling über die Rundrufanlage der CREST II eine Ansprache an die Besatzung hielt.
»Gesamte Besatzung, hier spricht Zakhaan Breel, Ihr neuer Oberkommandierender. Alle Führungsoffiziere, die Kommandantur und Einsatzleitung sind hiermit ihres Postens enthoben. Ich übernehme an ihrer Stelle. Hiermit wiederhole ich meinen Anspruch auf dieses Raumschiff samt Inventar und allen darauf befindlichen Personen, ohne Ausnahme. Darin eingeschlossen ist selbstverständlich jede einzelne individuelle Akschia. Sie sind dazu angehalten, Ruhe zu bewahren und keinerlei Widerstand zu leisten. Warten Sie unsere weiteren Anweisungen ab, die in Kürze erfolgen werden. Wir wollen Ihnen kein Leid zufügen, denn nur eine vollständige, unbeschädigte Ware ist eine gute Ware. Sie können sich dazu gratulieren, dass meine Familie Sie als Erste aufgegriffen hat, andere Druuwensippen sind nicht so zuvorkommend. Sie werden sehen, dass es sich sehr angenehm mit uns lebt – solange Sie sich kooperativ verhalten und keine Dummheiten machen. Beachten Sie meinen wichtigsten Hinweis: Wert hin oder her, wer meutert, wird eliminiert. Ohne Anhörung, ohne Verhandlung. Meine Roboter und ein Enterkommando werden sich nun im ganzen Schiff verteilen und Ihre Personalien feststellen. Machen Sie mit, dann geht es schnell und Sie haben wieder Ihre Ruhe vor uns. Wir sind nicht daran interessiert, Sie permanent unter Bewachung zu halten und zu bedrohen. Sie sollen sich in Ihrer natürlichen Umgebung möglichst wohlfühlen. Zakhaan Breel Ende.«
Er wandte sich den Offizieren zu. »Ich bitte um Aktivierung entsprechender Holos, um aufzuzeigen, was nun im Schiff geschieht, damit jeder hier informiert ist.«
Die Innenkameras übertrugen, wie Roboter und Druuwen einem Heuschreckenschwarm gleich durch die geöffneten Außenschotten in die CREST II einfielen und die Decks nach und nach unter ihre Kontrolle brachten.
»Sie können wieder abschalten!« Breel blickte wieder Perry Rhodan, Thora Rhodan da Zoltral und Gabrielle Montoya an. »Sie drei also sind es, auf die es ankommt. Und zwischen Ihnen beiden besteht eine enge Verbindung.« Er deutete auf Rhodan und Thora.
»Ich verhandle nicht mit einem Gesichtslosen«, äußerte Rhodan scharf.
Sagt der Mann, der zuvor die Kommandantin überredet hat, mit genau diesen Piraten zu verhandeln, dachte Montoya spöttisch.
Aber natürlich war es die richtige Entscheidung gewesen, denn die Reparaturarbeiten der CREST II waren noch nicht abgeschlossen. Insbesondere die Schutzschirm- und Waffensysteme waren nach wie vor nicht einsetzbar. Keine gute Ausgangslage bei einem Piratenangriff.
Auch eine Flucht hatten sie in Erwägung gezogen. Doch es gab keinen geeigneten Rückzugsort auf dem Planeten. Ein Notstart? Zu spät und technisch zurzeit ebenfalls nicht möglich. Vor allem: wohin fliehen, wenn der Angreifer bereits so nah war?
Also hatte Thora kapituliert und dem Eindringling die Zentrale geöffnet.
Die Druuwen hatten trotzdem erst wild und überflüssig herumgeballert; das schienen sie besonders gern zu machen. Aber darüber hinaus einen Waffenlosen niederzustrecken, der sich bereits ergeben hatte – das war der Gipfel. Unzivilisierte Barbaren!, schimpfte Montoya in Gedanken. Wir werden euch Manieren beibringen, das schwöre ich.
Breel gab sich weiter überheblich. »Aber wir verhandeln doch gar nicht. Sie sind mir ausgeliefert.« Seine Stimme klang amüsiert. »Ich offenbare Ihnen lediglich meinen guten Willen, wenn ich Sie darüber aufkläre, worum es geht.« Er wies hinter sich. »Meine Roboter bewachen Ihre Leute. Verhalten Sie sich kooperativ?«
»Gewiss«, bejahte Rhodan brummig.
»Mein Schwur gilt«, bestätigte auch Thora mit erkennbar nur mühsam unterdrückter Wut. »Aber ich gefährde nicht meine Mannschaft, für die ich verantwortlich bin.«
»Ich habe nichts hinzuzufügen«, stellte Montoya klar. Sie fragte sich, was derzeit wohl im restlichen Schiff vor sich ging.
*
Yuudai Nakamura, der Sicherheitschef der CREST II, war sofort aus dem Bett, als der erste Alarm erklang. Er versuchte gar nicht erst, Kontakt zur Zentrale aufzunehmen. Schon ein kurzer Blick auf die Vorgänge rund um das Raumschiff, die er sich von den Außenkameras in seine Kabine übertragen ließ, genügte.
Eine offenbar gut ausgestattete Piratenbande hatte den richtigen Moment abgepasst, war mit Beibooten gelandet und ausgeschwärmt.
Perry Rhodan verkündete per bordweiter Durchsage, dass die Schiffsführung beschlossen habe, sich dem Gegner zu ergeben. Die richtige Entscheidung angesichts der Übermacht und der geringen Chancen der CREST II, sich zu wehren oder zu flüchten. Die Menschen mussten einen anderen Weg finden.
Nakamura legte sich sein Multifunktionsarmband um und nahm über eine verschlüsselte Verbindung Kontakt zur Waffenchefin Siobhan O'Sullivan auf, schickte ihr eine kurze Textnachricht.
»Wir treffen uns beim Logistikchef«, kam es nur wenige Sekunden später zurück.
Der Leitende Logistikoffizier war unter anderem der Herr über das gesamte Arsenal der Raumlandetruppen und Außeneinsätze. Olav Bropkowin, gebürtiger Russe, ein Berg aus Sehnen und Muskeln. Mit ihm legte sich niemand so leicht an.
Nakamura benutzte seine Überrangcodes, um sich über die Entwicklungen an Bord auf dem Laufenden zu halten. Außerdem wies er die Positronik an, die kürzeste, zugleich auch sicherste Route in die Logistikzentrale zu ermitteln, die verhinderte, dass er dem Feind in die Arme lief.
Die CREST II war ein Riese mit, wenn man den Ringwulst nicht mitrechnete, 1500 Metern Durchmesser und gliederte sich in drei konzentrisch gestaffelte Kugelschalen. Die innerste Kugel mit 100 Metern Durchmesser enthielt den Großteil der Mannschaftsunterkünfte, die Haupt- und meisten Nebenzentralen, Lebenserhaltungssysteme sowie die Hauptpositronik und weitere wichtige Einrichtungen. Genau dort hielten sich derzeit die meisten Druuwen auf und hatten die Kommandozentrale erstürmt.
Ein Holo baute sich über Nakamuras Komarmband auf und zeigte ihm den gewünschten Weg. Noch war nicht der gesamte Schiffskern vom Feind kontaminiert. Also sollte er sich besser beeilen.
Über verschiedene Schleichwege gelangte der Sicherheitschef zur Logistikzentrale, wo Olav Bropkowin zusammen mit seiner Stellvertreterin Ana Mareda üblicherweise Posten bezog und sein Depot an Waffen, Schutzanzügen und Erkundungsausrüstung verwaltete.
Zu Yuudai Nakamuras Erleichterung erwartete ihn Siobhan O'Sullivan bereits – und nicht nur sie. Josue Moncadas, John Marshall und Gucky waren ebenfalls anwesend, der Ilt hatte die beiden Mutanten per Teleportation hergebracht. Die anderen waren zu Fuß gekommen: Itai Levy, der Kommandant der Beibootflottille, Abhinava Singh Khalsa, der Befehlshaber der Raumlandetruppen, sowie fünf weitere Offiziere, drei Frauen und zwei Männer.
»Wo ist die übrige Besatzung?«, fragte Nakamura.
Die CREST II hatte zweitausend Personen als Personal an Bord. Es gab Tausende