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Perry Rhodan Neo Paket 24. Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo Paket 24 - Perry Rhodan


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Wenigstens fiel es nicht schwer, ihn hinters Licht zu führen und den Unwissenden zu mimen.

      »Ace ... ich meine, Mister Coltsmith!«, schnappte da Bleap. »Wir fangen gerade etwas auf!«

      Thamp hörte ihrem Tonfall an, dass es ihr ernst war, und ließ das Grimasseschneiden. Auch Westhight sprang vom Tisch, und gemeinsam mit den anderen Kollegen umringten sie Bleaps Arbeitsplatz.

      »Was haben wir denn?«, fragte Coltsmith.

      Die junge Wissenschaftlerin rief mehrere Hologramme auf. »Gravitationswellen! Mehrere sogar ... und wirklich immens.« Sie zeigte es ihnen. Solche Wellen fielen nicht in Thamps Spezialgebiet. Aber es war offensichtlich, dass sie sich zu normalen Wellen verhielten wie ein Tsunami zu leichtem Seegang. »Sie kommen aus Richtung Sagittarius ...« Bleap blickte vom Holo auf. »Dem Zentrum der Milchstraße, Sir«, fügte sie hinzu, als sie erkannte, dass Coltsmith mehr als eine Sternbildbezeichnung zur Orientierung benötigte.

      Nun hellte sein Gesicht sich auf. »Das Schwarze Loch?«, fragte Coltsmith.

      Bleap studierte die Daten. »Vielleicht sogar mehrere, Sir ...« Sie vergrößerte ein Holo, bis es zwei Meter groß vor ihren Arbeitsplätzen schwebte. Es zeigte das eng mit Sternen gespickte Kerngebiet der Milchstraße. Allen Anwesenden war Sagittarius A* ein Begriff – das mächtige Schwarze Loch von über vier Millionen Solmassen, das im Zentrum der Galaxis lag. Weniger bekannt, wusste Thamp, war die Tatsache, dass es nicht das Einzige war.

      »IRS 13 beispielsweise ist nur drei Lichtjahre von Sagittarius A* entfernt und immerhin über tausend Solmassen schwer«, erläuterte Bleap. »Und es gibt Tausende, wenn nicht Zehntausende weitere Schwarze Löcher im Umkreis von weniger als hundert Lichtjahren von Sagittarius A*. Manche werden von mehreren Sonnen umkreist. Es ist ein hochkomplexes Gefüge, das ...«

      »Und das Ganze ist wie weit entfernt?«, unterbrach Coltsmith, der nie Hemmungen hatte, eine Wissenslücke zuzugeben.

      »Etwa 26.500 Lichtjahre«, antwortete Bleap.

      »Das heißt ... diese Wellen waren 26.500 Jahre unterwegs?«

      Thamp musste zugeben, dass das für Coltsmiths Verhältnisse eine scharfsinnige Schlussfolgerung war.

      Doch Bleap schüttelte nachdrücklich den Kopf, woraufhin sie ihre widerspenstigen Locken wieder richten musste. »Die Ligaturen melden eindeutig ein hyperphysikalisches Phänomen.«

      Die sogenannten Ligaturen waren hochkomplexe Messanlagen auf den kleineren Plutomonden, welche die Laser-Interferometer-Gravitationswellen-Observatorien – kurz LIGOS – auf Pluto und Charon unterstützten.

      »Das heißt, die Wellen haben uns beinahe ohne Verzögerung erreicht«, übersetzte Thamp für Coltsmith.

      Coltsmith runzelte die Stirn. »Das ist ... recht ungewöhnlich, oder nicht?«

      »Sehr sogar«, bestätigte Bleap. »Was auch immer diese Wellen verursacht hat – es muss etwas Gewaltiges sein.«

      Thamp schnippte bedauernd mit den Fingern. Er wünschte, er hätte eine Wette auf ein solches Ereignis abgeschlossen.

      »Dann war es das, worüber Sie mit mir reden wollten?«, vergewisserte sich Coltsmith zufrieden. Aus irgendeinem Grund nahm ihr Vorgesetzter immer an, dass seine Untergebenen etwas vor ihm geheim hielten.

      »Das und die Pulsare«, sagte Thamp.

      »Welche Pulsare denn?«

      Bleap setzte ihn kurz über die zuvor registrierten Impulsfrequenzänderungen ins Bild. Man sah Coltsmith an, dass er kurz davor stand, einen Zusammenhang zwischen beiden Phänomenen herzustellen.

      »Das ist aber nicht alles, was wir zu melden haben«, mischte sich Westhight ein und zerstörte diesen wunderbaren Moment der Erkenntnis. »Nicht wahr, Thamp?«

      Thamp pustete die Backen auf und tat, als wüsste er nicht, wovon Westhight redete.

      »Was ist hier los?«, fragte Coltsmith in seiner besten Imitation eines strengen Vorgesetzten.

      Ein Signal an Thamps Komgerät blinkte. Ein Kollege versuchte, ihn zu erreichen – der alte Bertrand Toce aus dem Labor. Kurz hoffte Thamp, dem Verhör dadurch noch einmal entgehen zu können, doch Westhight ließ nicht locker.

      Genüsslich wie ein Hai, der Blut gewittert hatte, grinste er. »Jeril hat die Station in ein Wettbüro verwandelt«, informierte Westhight ihren Vorgesetzten, während sämtliche Mitarbeiter in Hörweite verzweifelte Mienen zogen. »Er ist ein richtiger kleiner Al Capone, nicht wahr, Jeril?«

      Resignierend drückte Thamp den Anruf weg. »Ich wünschte, das wäre so, dann hätte ich wenigstens genug zu trinken«, verteidigte er sich. »Und meine Quoten waren immer fair! Ich habe niemanden zu etwas gezwungen.«

      »Santos!«, rief Westhight, als ginge es um ein Kapitalverbrechen, das er aufdecken musste. »Um wie viel Geld hat er dich erleichtert?«

      »Zweihundert Dollar«, gab Hundley zu. »Aber die Quote war auch hoch, und wie er schon sagte: Niemand hat mich zu etwas gezwungen.«

      »Wetten um Geld?«, staunte Coltsmith, als wäre ihm das Konzept völlig neu. »Ich muss mich schon sehr wundern! Jeril, selbstverständlich werden Sie Santos sein Geld zurückgeben.«

      Bleap und die Kollegen wollten protestieren. Aber Thamp sah, dass es Coltsmith ernst war, und winkte ab. Rasch rief er sein Konto auf und überwies Hundley sein Geld zurück. Der untersetzte Mann seufzte nur müde. Die ganze Aufregung schmerzte ihn sichtlich mehr, als sein finanzieller Verlust das getan hatte.

      »Nichts für ungut«, entschuldigte sich Thamp. Hundley hielt ihm die Faust hin, und sie stießen die Knöchel gegeneinander.

      »Nachdem das geklärt wäre ...«, hob Coltsmith an und blickte irritiert auf Thamps Arbeitsplatz. »Ihr Komgerät blinkt.«

      Thamp folgte seinem Blick. Schon wieder Toce. Was wollte der Alte nur von ihm? Dieses Mal versuchte er den Ruf entgegenzunehmen, doch es war schon zu spät.

      »Sir!«, meldete Bleap sich abermals. »Funkspruch von der MAGELLAN und der CREST II. Es ist Perry Rhodan!«

      Coltsmith versteifte sich, als hätte er gerade auf eine Gräte gebissen. »Für mich ... persönlich?«, brachte er hervor und strich sich befangen über die Wange, auf der sich die zarte Andeutung eines Stoppelbarts zeigte.

      »Offene Flottenfrequenz«, präzisierte Bleap. »Ich glaube, Sie rufen eher ... allgemein. Und das Flottenkommando antwortet bereits.« Sie schaute auf. »Jetzt sind sie auf eine verschlüsselte Frequenz gewechselt.«

      Man konnte überdeutlich sehen, wie Coltsmith in sich zusammensank. Es war ein herzzerreißender Anblick – wie ein Aufblastier, in das man eine Nadel stach. Ein Gespräch mit Perry Rhodan wäre sicherlich der Höhepunkt seiner Karriere gewesen, selbst mit einer nicht ganz makellosen Rasur.

      »Senden Sie unsere Standardgrußbotschaft«, befahl Coltsmith trotzig. »Nein, besser – senden Sie die Botschaft, die ich vorige Woche aufgezeichnet habe. Eine persönliche Note macht besseren Eindruck!«

      Bleap tauschte einen panischen Blick mit Thamp, der hilflos die Achseln hob. Niemand wusste, was Coltsmith in seiner aktualisierten Grußbotschaft aufgezeichnet hatte. Sie – oder vielmehr Rhodan – würden es wohl herausfinden müssen.

      Zufrieden rieb sich Coltsmith die Hände. »Sonst noch etwas?«

      Thamp machte auffordernde Gesten und zwinkerte Westhight vielsagend zu.

      »Was?«, fragte Coltsmith irritiert.

      »Curd ist zu schüchtern, Sir«, behauptete Thamp. »Es sollte eine Überraschung sein.«

      Coltsmith sah Westhight erfreut an. »Eine Überraschung? Was ist es denn?«

      »Nichts, Sir!«, wiegelte Westhight ab. »Jeril treibt bloß ... Scherze.«

      Coltsmith klopfte Westhight gutmütig auf die Schulter. »Schon gut. Ich werde es noch früh genug erfahren. Eine Überraschung, wie


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