Perry Rhodan Neo Paket 24. Perry RhodanЧитать онлайн книгу.
größer.
Es ging weiter: »Der Handelsschwerpunkt dieses Basars ist nicht schwer zu erraten, bedenkt man, welche Art Ware ich mitbringe. Denn das ist auch mein Handelsschwerpunkt. Doch niemals zuvor hatte ich solches Glück. Und das werde ich nicht wegwerfen.«
Breel wollte soeben den Helm abnehmen, als die Zentrale ihn kontaktierte: »Sir, da ist ein Anruf von der Station.«
»Durchstellen!«
Rhodans Herz schlug schneller. Vielleicht platzte der Handel, weil kein geeigneter Käufer gefunden wurde? Oder die Sache war zu groß für diese Station, sodass die Druuwen weitergeschickt wurden und die Gefangenen mehr Zeit gewannen?
Eine unpersönliche Stimme meldete sich, ein Bild wurde nicht aufgebaut. »Es ist alles arrangiert. Sie werden erwartet.«
»Wer ist meine Kontaktperson?«, fragte Breel.
»Der Name lautet Bingdu.«
»Nie gehört.«
»Selbstverständlich nicht, in solchen Gefilden haben Sie sich noch nie bewegt und werden es auch niemals. Vielleicht ist es nur ein Tarnname? Wer weiß das schon? Sie brauchen das nicht zu wissen. Die Sonnenseite werden Sie nur ein einziges Mal am Rande streifen – jetzt. Ich kann Ihnen aber versichern, dass es sich nicht um eine Person niederen Rangs handelt. Deshalb erhalten Sie die Anweisungen auch auf diese Weise. Es muss alles absolut anonym vonstatten gehen.«
»Anweisungen?«, unterbrach Breel wütend.
»Ja, richtig. Wenn Sie ein Problem damit haben, brauchen Sie gar nicht erst herkommen. Ich muss Ihnen wohl nicht erklären, dass diese Aktion sich in einem kritischen Rahmen bewegt.«
Breel lachte auf. »Seit wann bewegen wir uns im Contagiat jemals innerhalb der Legalität?«
»Davon habe ich gar nicht gesprochen, aber Sie sollen eine Antwort auf Ihre Frage erhalten: Permanent, Breel, und zwar so lange, wie wir es Ihnen gestatten. Ich kläre Sie gern darüber auf, welche strengen Gesetze hier herrschen und wie schnell es geschehen kann, dass Sie sämtlicher Privilegien und Ihrer Flotte verlustig gehen. Haben wir uns verstanden?«
»Ich hoffe, Sie verstehen, dass ich mir nicht im Geringsten drohen lasse. Von niemandem.«
»Sparen Sie sich Ihr aufgeblasenes Gehabe. Sie kratzen gerade an der Oberfläche einer Hierarchie, die Sie weder jemals ergründen werden noch ihr jemals angehören können. Sie sind ein armseliger Infizierter, mehr nicht. Einer von Tausenden Milliarden bemitleidenswerter Kreaturen hier draußen, die nur durch unseren guten Willen am Leben erhalten werden. Weil wir unsere Gründe dafür haben.«
»Sind Sie fertig?«, gab sich Breel betont gelangweilt. »Sie beeindrucken mich nicht. Und ich wiederhole, Sie können mir nicht drohen. Ich kann sofort den Kurs ändern lassen, wenn Sie mich weiter verärgern.«
»Tun Sie das. Ich werde Bingdu mitteilen, dass Sie keine Lust mehr auf ein Treffen haben.«
»Da kommt bestimmt noch etwas nach«, höhnte Breel.
Die Stimme blieb durchgehend unverbindlich und ausdruckslos. »Ja, die Konsequenzen. Jemanden wie Bingdu verärgert man nicht und versetzt man nicht, nachdem Ihrer Forderung zugestimmt wurde. Es ist Ihre Entscheidung. Dann tragen Sie auch die Konsequenzen. Ich werde persönlich dafür sorgen, dass Sie weder an Sukar Masir noch an sonst irgendeiner Station jemals wieder andocken werden. Sie werden nie wieder Handel treiben, und ihre kostbare Fracht können Sie durch die Luftschleuse entsorgen.«
»Ich sagte, dass ...«
»Halten Sie den Mund, und hören Sie zu, Breel. Sie haben sich auf dieses Spiel eingelassen. Sie haben Forderungen gestellt, die haben wir erfüllt. Bingdu ist jemand Höchstrangiger, der sich sonst niemals mit Ihresgleichen abgeben würde. Aber die besonderen Umstände sollen zu Ihren Gunsten ausfallen, damit jedem gedient ist. Sie werden im Gegenzug unsere Regeln vorbehaltlos akzeptieren, und Sie werden den Anweisungen folgen. Statt dass wir kurzerhand Ihr gekapertes Raumschiff samt Inhalt übernehmen und Sie und Ihre lächerliche Flotte ins All verstreuen, werden wir Sie mit Reichtümern überhäufen. Sie werden für einen Moment die saubere, reine Luft der höchsten Gefilde schnuppern dürfen, bevor wir Sie wieder in den Abgrund werfen. Aber dort unten werden Sie zumindest einen höheren Status und viele Bewunderer erhalten.«
Breel schwieg.
»Ihre Entscheidung«, wiederholte die anonyme Stimme. »Ich übermittle Ihnen die Daten, wann und wo das Treffen stattfindet. Kommen Sie allein – und ich meine allein. Seien Sie pünktlich. Seien Sie respektvoll. Seien Sie zurückhaltend. Bingdu ist keine geduldige Person und übt niemals Nachsicht. Wenn Sie alles richtig machen, sind Sie nach dem Treffen ein gemachter Mann. Machen Sie nur einen einzigen Fehler ... dann werden Ihre schlimmsten Albträume wahr, und das, was Sie jetzt als Schmerz empfinden, ist nur ein sanftes Kitzeln.«
Damit war die Verbindung beendet.
Zakhaan Breel stieß einen Schrei voller Wut aus und schien versucht, die Einrichtung kurz und klein zu schlagen.
Doch die Zentrale rief ihn erneut an und brachte ihn aus dem Konzept. »Wir nähern uns der Station. Man schickt uns eine Personenfähre, um Sie in die Oase zu bringen. Das Raumfahrzeug wird in etwa eineinhalb Stunden eintreffen.«
»Können wir denn nicht ein Beiboot von hier nehmen?«, schrie Breel, der sich immer noch nicht unter Kontrolle hatte. »Die gibt es doch in allen Größen, und ich möchte wenigstens einen Ausgleich für all diese Demütigungen. Was bilden die sich alle ein?«
»Es wurde von der Sicherheitsabteilung auf Sukar Masir ausdrücklich angeordnet, dass Sie eins der Stationsboote nehmen. Die Landeplattform und der Anflugkorridor werden bereits reserviert.«
Breel wurde schlagartig ruhig. Seine Haltung verriet, dass er nachdachte. »Ja, vermutlich ist das besser so. Wenn ich mit einem komplett fremden Fahrzeug auftauche, würde das zu viel Aufsehen erregen und zu viele Tagediebe und Freibeuter um den Verstand bringen. Wir müssten plötzlich an mehreren Fronten kämpfen.« Er hob den Kopf. »Also gut! Melden Sie der Station, wir tun alles, was die sagen, und die Verhandlung wird wie gewünscht abgehalten. Unter einer Bedingung: dass es keinerlei Änderungen gibt, denn auch ich bin kein geduldiger Mann. Und die brauchen nicht zu glauben, dass ich des Denkens nicht mächtig wäre, nur weil ich in ihren Augen nicht mehr wert bin als Bodensatz. Die mögen noch so sehr drohen, ich weiß, dass sie verzweifelt vor Sehnsucht sind, unseren Schatz in die Klauen zu bekommen. Die wollen das Geschäft keinesfalls platzen lassen, aus Angst, dass ein anderer zum Zuge kommt.«
Breel schöpfte hörbar pfeifend Atem. »Genau deshalb verbleibt die CREST II schön im Schutz unserer Flotte. Niemand erhält Zugang, niemand darf sich nähern. Geben Sie die folgende Information an alle heraus, auf öffentlichem Kanal: Wer sich meiner Flotte nähert, wird ohne Vorwarnung abgeknallt.«
»Aber was ist, wenn die eine Flotte schicken, um uns die Beute abzunehmen?«
Breel lachte erneut, diesmal unverkennbar erheitert. »Machen Sie sich keine Gedanken. Das würden die niemals wagen, genau deshalb haben sie es auch noch nicht getan. Wenn das Compariat von dem Geschäft Wind bekommt, kriegen eine Menge Leute eine Menge Probleme. Mit Ausnahme von uns, wir haben uns völlig im Rahmen unseres Geschäftszweigs bewegt.«
Der Druuwe in der Zentrale räusperte sich vernehmlich. »Dann ... Dann wird es also klappen? Wir ... werden reich?«
»Sehr reich«, bestätigte Zakhaan Breel. »Märchenhaft reich. Wir werden genug Kältekabinen für jeden in den Schiffen einbauen und die teuren neuen Drogen kaufen.« Er desaktivierte das Positronikpult, dann nahm er den Helm ab. Seine Wut war völlig verraucht, er lachte sogar weiter. »Für einen Moment ist es ihnen tatsächlich gelungen, mich einzuschüchtern. Das werden sie mit einer Angleichung des Preises büßen!«
10.
Aufbruch
Rhodan verteilte die Ausrüstungen, die er herbeigeschafft hatte. »Ihr müsst euch etwas suchen, in dem ihr die Sachen verbergen und dann rausschmuggeln könnt«, sagte er.