Perry Rhodan Neo Paket 24. Perry RhodanЧитать онлайн книгу.
war hier, nachdem du Gabrielle abgeholt hattest, und hat von Drogan sämtliche Daten über unsere Physiologie verlangt, bis hin zur vollständigen Genomanalyse. Ich konnte es nicht verhindern. Er weiß nun alles über uns.«
»Das wundert mich nicht. Er benötigt schließlich eine Grundlage für seine Verkaufsverhandlung, unser hübsches Aussehen allein wird nicht genügen.«
»Ich habe euch einen Weg durchs Labor vorbereitet.« Sud schickte die zugehörigen Informationen und Zugangsdaten an Thoras Multifunktionsarmband. »Da hinten war noch keiner von denen, es ist alles verwaist. Mir scheint, die sind ein wenig überfordert mit unserem Giganten.« Sie nickte Thora, Montoya und Kosum zu. »Viel Glück. Ich ziehe mich jetzt ebenfalls in ein Labor zurück und verschanze mich da.«
Das Trio steuerte den hinteren Laborbereich an, wo es einen direkten Zugang zu einem Antigravschacht und den Expressliften gab. Diese Transportverbindungen waren so konzipiert, dass man in höchstens drei Minuten an jeden anderen Ort innerhalb des Zentrumsbereichs der CREST II gelangen konnte.
»Wenn wir nur wüssten, wie weit die Reparaturen gediehen sind«, äußerte Montoya unterwegs.
»Das können wir erst in der Zentrale herausfinden, Darnell ist leider keine Hilfe«, gab Thora zurück. »Egal wie, wir müssen es riskieren. Und ich baue darauf, dass die Druuwen nicht mit der vollen Kraft ihrer Piratenraumer auf diese Schatztruhe hier schießen werden.«
»Das glaube ich auch nicht«, stimmte ihr Kosum zu. »Wenn sie die CREST II schrottreif ballern, können sie sie nicht selbst reparieren – oder zumindest nicht in absehbarer Zeit. Sie werden also eher die Verfolgung aufnehmen oder es mit Erpressung versuchen.«
»Meine inständige Hoffnung ist, dass Breel mit seiner Verhandlung scheitert und sich einen anderen Käufer suchen muss«, sagte Gabrielle Montoya. »Das würde uns mehr Zeit verschaffen.«
»Und wenn er in seiner Wut anfängt, die Besatzung niederschießen zu lassen?«
»Auch das ist eher unwahrscheinlich«, entgegnete Thora Rhodan da Zoltral. »Schließlich ist für ihn nicht nur das Raumschiff, sondern vor allem jeder Mensch an Bord bares Geld wert. Das wird er nicht aufs Spiel setzen.«
»Dann wünschen wir uns mal, dass Mister Rhodan das Geschäft irgendwie zum Platzen bringt«, schloss Mentro Kosum.
14.
Sukar Masir
Perry Rhodan und Gucky staunten, wie mühelos Zakhaan Breel sich auf der Raumstation zurechtzufinden schien. Selbst wenn der Druuwe schon öfter auf Sukar Masir gewesen war, blieb es schier unmöglich, sich in dem chaotischen Gewirr aus Gängen, Ebenen und absurd ineinander verschachtelten Bauten zu orientieren. Er nahm auch keinen Gleiter oder Führer, sondern bewegte sich zielsicher zu Fuß durch die Station.
»Er weiß genau, wohin er muss«, flüsterte Gucky, während sie dem Piraten auf der Spur blieben. »Aber ich kann dir nicht sagen, wie er das anstellt. Er liefert mir auch keinen Anhaltspunkt, damit wir vorausteleportieren könnten. Er bietet mir nur das Gefühl der Sicherheit und der Orientierung. Da ist kein Bild des Wegs oder des Ziels in seinen Gedanken, wie es bei uns der Fall wäre.«
»Wahrscheinlich liefert ihm die Positronik seiner Körpermontur einen Wegeplan der Station. Und wir wissen nicht, wie auch wir an so was rankommen.«
»Momentan haben wir ja noch Breel, dem wir hinterhergehen können.«
Immerhin hatten sie mitgehört, wie der Treffpunkt hieß, dem Breel zustrebte, und konnten sich notfalls dorthin durchfragen. Aber das wollte Rhodan vermeiden.
Schon kurz nach dem Verlassen der Ankunftshalle gerieten sie in das dichte Gedränge eines Basars. Sukar Masir bestand vermutlich hauptsächlich aus Märkten verschiedenster Art und mit einem Warenangebot diversester Qualität, je nachdem, auf welcher Etage man sich bewegte. Die Wohneinheiten und sonstigen für den Stationsbetrieb erforderlichen Areale lagen sicherlich weiter im Innern. Besucher hatten dort nichts verloren, sondern sollten vor allem dem Kaufanreiz erliegen und ihren Geschäften nachgehen.
In dem Vielvölkergemisch fielen Rhodan und Gucky überhaupt nicht auf. Sie hätten sich dort wahrscheinlich auch ohne Maskierung aufhalten können. Noch mehr als in der Ankunftshalle sahen sie eine Unzahl von Variationen an Humanoiden, Insektoiden, Reptiloiden und allen biologischen Formen dazwischen. Gerade die Warmblüter, die – wie Gucky – auf Menschen einen eher animalischen Eindruck machten, waren zahlreich vertreten. Ob aufrecht gehend oder auf vier oder mehr Beinen, kaum jemand ähnelte dem anderen. Mit Fell, mit Federn, mit Hautsprossen, Stacheln, Flaum und Haaren gab es alles, was man sich vorstellen konnte. Manche kleinwüchsigen Wesen mussten Antigravplattformen in Anspruch nehmen, um nicht versehentlich zertreten zu werden, andere staksten auf übermannslangen, dürren Vogelbeinen über die Menge hinweg. Die Decken waren entsprechend hoch – sofern es sie gab; an vielen Stellen zog sich der Markt über ein Dutzend Galerien entlang von schier endlosen Schachtwänden empor.
Sie gelangten durch Bereiche mit mobilen Ständen oder fest installierten Verkaufsläden sowie durch Abschnitte, in denen lediglich Holotafeln und ein Anpreiser auf Waren und Dienstleistungen hinwiesen.
Sie kamen in einer Halle mit dem Schwerpunkt »Medizin« vorbei, in dem sich hauptsächlich Kleinstände auf mehreren Ebenen chaotisch durcheinanderstapelten. Dort wurden Flaschen angeboten, in denen leuchtende, irisierende, schlierige, blubbernde Flüssigkeiten schwappten, daneben waren getrocknete Kräuterbünde aufgereiht, Hunderte kleine Dosen mit Körnchen darin, die Samen oder Pfeffer sein konnten, dazu getrocknete Blüten sowie eine Fülle von Tiegeln mit Salben und Pulvern.
Die Händler priesen ihre Waren lautstark an und versuchten permanent, einander zu übertönen, was dazu führte, dass Rhodan kein einziges Wort mehr verstand.
An Kaufinteressenten mangelte es auch nicht. Viele Besucher benutzten die kleinen Antigravgürtel, die überall an Säulen zur Ausleihe hingen, um die gesamte Bandbreite aller Angebote ergründen zu können.
Ehe Rhodan sichs versah, war ein humanoider Händler mit zwei Knochenarmen und zwei Tentakelarmen an ihn herangetreten und fing an, ihn zu befingern, wobei er unablässig schnatterte:
»Werter Herr, edler Herr, ich sehe, Sie sind ein Mann von Geschmack und noch dazu gut situiert, mein Herr, edler Herr, mit einem teuren Leibwächter, mein Herr, und ich kenne Ihr Leiden, edler Herr. Sie haben Kradinetitis glutifizendik in Kombination mit Sludatanta sekuvirde, begleitet von ...«
»Fin. Ger. Weg.« Der vermeintliche Shafakk plusterte sich auf, bleckte die messerscharfen Zähne, schlug einmal mit dem breiten Biberschwanz und knurrte den Händler mit Stimmverstärker an.
Sofort sprang der Verkäufer zurück hinter seinen Stand, griff mit seinen vier Armen gleichzeitig nach einem Salbentopf, einer Flasche mit einer giftgrün leuchtenden Flüssigkeit, einem Kräuterbund und einem Döschen mit körnigem Pulver. »Ich kann Ihnen die beste Mischung zusammenstellen, mein Herr, individuell nur für Sie, edler Herr, mit den besten Ingredienzen, hundert Prozent wirksam und ...«
»Und heilbar?«, unterbrach Rhodan.
»... heilbar?«
»Das war meine Frage an Sie.«
»Mein Herr, mein guter Herr, ich gebe Ihnen noch eine weitere Mischung dazu, die Ihnen die herrlichsten Träume bescheren wird, und damit reiben Sie sich einfach ein und werden den Verwesungsgestank übertünchen, und hier habe ich ...«
»Ich habe kein Interesse, wenn es nicht heilt.«
Der Händler geriet zusehends in Hysterie und verhaspelte sich. »Aber mein Herr, die besten Mediker kaufen bei mir ein, zur Gewinnung der allerbesten Mittel! Heilung, alle sprechen von Heilung, aber nicht ich, denn es gibt keine Heilung, das wissen wir alle, aber wer hört schon darauf? Ich bin bekannt für meine Seriosität und natürlich aus streng kontrolliertem Anbau mit fairer Bezahlung der ...«
»Nein danke.«
Rhodan ging weiter. Der Händler setzte bereits dazu an, hinter ihm herzulaufen, behängte sich