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Perry Rhodan Neo Paket 24. Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo Paket 24 - Perry Rhodan


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Im schlimmsten Fall mochte sie sich mit etwas infiziert haben, das sie überhaupt noch nicht abschätzen konnte. Sud entschied, sich erneut bei Thora zu melden – und ihr mitzuteilen, dass etwas ganz und gar nicht stimmte, wenngleich Sud noch nicht mit Sicherheit sagen konnte, was hinter dem Ganzen steckte.

      Sie stellte eine Verbindung zur Zentrale her.

      »Gibt es Neuigkeiten?«, fragte die Kommandantin in der bereits gewohnten, schlafwandlerischen Art, die Sud an einen Zombie erinnerte.

      »Ja. Leider kann ich keinen Erfolg melden. Die Behandlung musste abgebrochen werden. Es gab Probleme.«

      »Probleme welcher Art?«, hakte Thora nach.

      »Noch undefinierbarer Art. Ich bin dabei, Genaueres herauszufinden, und erstatte später Bericht.« Unauffällig deutete Sud dabei auf ihr Intarsium.

      Thora kniff die roten Augen zusammen, nickte. Sie hatte verstanden, dass es etwas mit Suds Intarsium zu tun hatte. »Halte mich auf dem Laufenden. Kommandantin Ende.«

      Schwere Schritte näherten sich draußen auf dem Flur. Ein Klappern und Klimpern begleitete sie, wie es die zahlreichen Anhängsel an den Druuwenschutzanzügen verursachten. Sud fuhr herum, als ein Medoassistent zusammen mit zwei hochgewachsenen Druuwen in roten, rüstungsähnlichen Monturen eintrat. Die Visiere ihrer Helme waren transparent geschaltet, sodass Sud die Gesichter der zwei Piraten diesmal deutlich sehen konnte. Meist waren die Helme der Druuwen undurchsichtig.

      Der Assistent – Frendon Aamina – hatte die dunklen Augen weit geöffnet und starrte in eine Leere, die er wohl auch im Innern fühlte. »Sie wollen zu Merkosh«, sagte Aamina wie ein Roboter.

      Sud schluckte. Sie musste sich zusammenreißen, durfte keine zu hektischen Bewegungen machen. Ganz, ganz leise war ihr, als wolle Sid wieder einen Kommentar machen. Doch sie verbot ihm den Mund.

      »Wie kann ich behilflich ...«, setzte sie an, doch der große Druuwe schob sie einfach aus dem Weg.

      Seine recht menschenähnliche Miene verriet, dass er wenig von Sud hielt. Sie war ihm lästig wie etwas, das beseitigt gehörte. Das dunkle Gesicht hatte kaum Geschwüre, war überraschend schön und ausdrucksstark. Man hätte dahinter den Geist eines Künstlers vermuten können. Sud meinte zu erkennen, dass er blutjung sein musste.

      »Geh zur Seite!«, herrschte der zweite Druuwe Sud an. Er war deutlich älter und hatte offenbar das Sagen. Er kam Sud weiblich vor, doch bisher hatte selten jemand mit Gewissheit sagen können, ob ein Druuwe männlich oder weiblich war. Sein Gesicht war so massiv mit Geschwüren übersät, als müsste er die nahezu glatte Haut seines Untergebenen ausgleichen. »Ist der Oproner isoliert?«

      »Ja«, sagte Sud.

      »Das ist gut.« Der Druuwe wandte sich von ihr ab, als sei sie unwichtig geworden. Für ihn mochte sie nicht mehr sein als die zahlreichen Medogeräte oder die Behandlungsliegen.

      Sud befürchtete, er würde durch die Schleuse in den Isolierraum mit Merkosh gehen, doch das tat er nicht. Beide Druuwen blieben im Vorraum wie Wachen, die einen gefährlichen Feind im Blick behalten wollten.

      Was hat das nun wieder zu bedeuten?, rätselte Sud. Sie suchte sich einen Sitzplatz, stierte vor sich hin, wartete ab – und fragte sich, was sie tun sollte, falls die Druuwen gekommen waren, um Merkosh oder sie zu holen.

      4.

      Unerwarteter Besuch

      Kaum hatte Thora Rhodan da Zoltral die Verbindung zu Sud beendet, erschien ein allgemein sichtbares Holo direkt vor ihr – so groß und penetrant, dass sie instinktiv einen Schritt rückwärts machte. Zu sehen war ein Druuwe, aber nicht Zakhaan Breel. Der Mann war älter, hatte genauso nekrotisch schwarz verfärbte Haut wie die anderen Druuwen, die Thora bislang ohne Helm oder mit transparent geschalteten Visieren erblickt hatte. Sein Gesicht war von auffällig vielen schwarzen, roten und grünen Geschwüren übersät, was darauf hindeutete, dass sein Zustand schlechter war als der von Breel. Dafür sprach auch der von Schmerz verschattete Blick, der dennoch eine unheimliche Härte zeigte.

      »Öffnen Sie eine weitere Hangarschleuse!« Der Druuwe hielt sich nicht mit Höflichkeiten auf.

      »Wir sind bereits verankert und mit einem Kopplungstunnel verbunden«, gab Thora zurück.

      Pass auf, dass du nicht zu aufsässig klingst!

      Wieso? Ich wiederhole doch nur das Offensichtliche.

      Der Druuwe schnaubte ungeduldig, was ein paar Geschwüre an seiner Nase zum Beben brachte. Das sah keineswegs komisch, sondern unheimlich aus. »Das ist der Steuerzentrale bekannt. Öffnen Sie den Hangar, damit ein Schiff einfliegen kann. Wenn Sie sich weigern, werden wir uns gewaltsam Zutritt verschaffen.«

      »Das ist nicht nötig.« Thora gab den Befehl. »Können Sie mir sagen ...?« Das Holo erlosch.

      Kommunikation beendet – ein sehr netter Zeitgenosse, spottete Thoras Extrasinn.

      Das überrascht mich nicht sonderlich. Die Druuwen scheinen ständig schlecht gelaunt zu sein – was angesichts der Schmerzen, die sie wegen der Geschwüre aushalten müssen, wenig verwunderlich ist.

      »Wir bekommen offenbar Besuch«, meinte John Marshall. »Noch mehr Druuwen?«

      »Ich hoffe nicht. Genug Leute, um uns in Schach zu halten, sind bereits an Bord – und über den Transporttunnel sind noch weitere hinzugekommen.« Thora rief stirnrunzelnd ein paar Informationen auf. »Vom Systemrand nähert sich ein Raumschiff. Wer da zu uns stößt, kommt also nicht aus der sogenannten Steuerzentrale von Carxtröll-Fabb.«

      Ein Stöhnen ließ Thora herumfahren. Hamza Obafemi Azikiwe war auf dem Pilotensitz zusammengesackt. Seine Lider zuckten, seine Augen waren verdreht. Das Blut floss nach wie vor aus seiner Nase.

      »Doktor Steflov, sofort in die Zentrale!«, rief Thora den Chefarzt der CREST II. Sud wollte sie im Moment nicht aus der Medoabteilung holen, wo sie sicher mit Merkosh alle Hände voll zu tun hatte. Aber Azikiwe brauchte dringend kompetente medizinische Betreuung, und zwar nicht nur durch einen Medoroboter.

      Sie eilte zusammen mit Marshall zu dem Piloten, hob ihn aus dem Sitz und legte ihn vorsichtig auf dem Boden ab. »Breel hat ihn schwerer erwischt, als wir geahnt haben – und dieser verfluchte Halteparasit hat verhindert, dass Azikiwe sich etwas anmerken lässt.« Mit geübten Griffen brachte Thora ihn in eine Stellung, die der irdischen »stabilen Seitenlage« nicht unähnlich war.

      Standardwissen der arkonidischen Schulbildung – wie viel Hirnkapazität wohl von solch uraltem Allgemeinwissen beansprucht wird? Der Extrasinn klang trotz der Situation amüsiert. Meister Jalopu wäre angetan davon, dass du das noch kannst.

      Jalopu – ihr Lehrer in den ersten vier Schuljahren in der Schule der Ker Matoa, dem Armenviertel, in dem Thora aufgewachsen war. An ihn habe ich ebenso lange nicht gedacht wie an Henoxen ...

      Ein Medoroboter kam aus einer Nebenkammer gesaust und übernahm die Erstversorgung des Bewusstlosen. Die übrige Zentralebesatzung zeigte keine Regung. Ein oder zwei abwesende Blicke streiften Azikiwe am Boden, aber der Halteparasit leistete ganze Arbeit.

      Auch Steflov traf soeben ein. Sein Gesicht war mit grünem Pilzflaum bedeckt, doch seine Augen waren lebendig. »Was ist geschehen?«

      Thora atmete auf und rückte zur Seite. »Azikiwe hat mehrere Schläge ins Gesicht und gegen den Kopf abbekommen«, schilderte sie, während sich der Chefarzt der CREST II neben seinem Patienten auf die Knie sinken ließ. »Er hat das Schiff noch gelandet, ist aber nun zusammengeklappt.«

      Steflov brummte etwas Unverständliches und untersuchte Azikiwes Kopf sowie Hals. Dann ließ er sich von dem Medoroboter eine Medikamentenmischung zusammenstellen. »Seine Nase ist angebrochen. Das Zeug wird ihn wieder auf die Beine bringen. Um das ordentlich zu richten, sollte er jedoch mit mir in die Medostation kommen, wenn er wieder einigermaßen bei sich ist – wobei, was heißt das derzeit schon?« Er kratzte sich vielsagend am Pilzflaum.

      »Aber Sie sind nach wie vor wieder Sie selbst?«


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