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Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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euch nicht beschreiben, wie ich mich fühle. Ich habe diese Frau geliebt. Sie sollte die Mutter meiner Kinder werden.«

      »Niemand kann nachvollziehen, wie du dich fühlst, Mark. Es sei denn, er hat Ähnliches erlebt. Du musst den Liebeskummer verkraften, da du sie geliebt hast. Du musst die Enttäuschung verkraften, dich getäuscht zu haben und getäuscht worden zu sein«, sagte Anna voller Mitgefühl.

      »Mark, ich weiß nicht, ob es dir im Augenblick ein Trost ist, aber ich will dir trotzdem einen Gedanken mitteilen, der mir so durch den Kopf geht.«

      Mark schaute Toni an.

      »Weißt, immerhin hattest du einen guten Schutzengel, der dich vor Schlimmerem bewahrte. Du bist ein anständiger Bursche. So ein Weib wie diese Miriam hatte leichtes Spiel mit dir. Aber das darfst du dir nicht vorwerfen. Du warst ihr einfach net gewachsen. Vielleicht hätte sie dich auch geheiratet und dann nach einer Weile die Scheidung eingereicht. Vielleicht hättet ihr dann schon Kinder gehabt. Es ist besser, so wie es gekommen ist. In einer Ehe muss es nicht nur Liebe geben, sondern auch Vertrauen. Sie hat dir nix erzählt, Mark. Wenn sie dich geliebt und es ehrlich gemeint hätte, dann hätte sie dir ihr seltsames Vorleben beichten müssen.«

      »Ja, das hätte sie. Vielleicht hätte ich ihr sogar verziehen. Aber so muss ich annehmen, ich war nur ein weiteres Opfer für sie.«

      »Ich an deiner Stelle hätte ihr den Sportwagen nicht gegeben«, sagte Toni.

      »Ach, Toni, das Auto hätte mir auch keine Freude mehr gemacht. Wenn ich damit gefahren wäre, hätte es mich ständig an sie erinnert. Sie benutzte ihn sehr oft oder wir waren zusammen unterwegs. Außerdem wollte ich keinen Skandal. Vielleicht könnt ihr das nicht verstehen. Sie ist raffiniert vorgegangen. Ich konnte sie nicht als Heiratsschwindlerin festmachen. Ich könnte euch alles ausführlich erzählen, aber es würde mir nur weh tun.«

      »Jetzt bleibst erst mal hier und kommst zur Ruhe. Die Berge werden dir gut tun. Auf einen Gipfel zu klettern, davon rate ich dir allerdings ab. Du bist mit deinen Gedanken noch so mit der Sache beschäftigt, dass es dir an Konzentration mangelt. Ich will nicht, dass du abstürzt.«

      »Ich verstehe dich, Toni. Mir fehlt auch die Kraft dazu. Ich werde nur einige leichte Wanderungen machen. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Ich fühle mich so leer, so unendlich leer.«

      »Dein Herz ist wund.«

      »Ja, das ist es! Ich hadere mit mir selbst. Wie konnte ich sie lieben? Warum habe ich nichts bemerkt? Warum ist mir bei allen Zärtlichkeiten nie der Verdacht gekommen, dass sie es nicht ehrlich meint?«

      »Sie war eben die perfekte Schauspielerin«, sagte Toni.

      »Ja, das war sie.«

      Mark schaute Toni in die Augen.

      »Weißt du, Toni, ich habe auch Angst, dass sie mich vielleicht doch geliebt hat, dass es bei uns wirkliche Liebe war. Vielleicht hat sie es doch ehrlich gemeint, dieses Mal?«

      Toni und Anna wechselten Blicke.

      »Ich verstehe, dass du dich an diese Hoffnung klammerst, Mark. Aber sie hat dir nichts erzählt! Du hättest sie zur Rede stellen können.«

      »Ja, das hätte ich. Aber ich bin sicher, eine Aussprache hätte nichts gebracht. Es ist schon recht kompliziert mit der Liebe, Toni. Nicht jeder hat solch ein Glück wie du und Anna. Ihr seid schon zu beneiden. Ich lasse von einer Beziehung lieber die Finger. Ich scheine dafür nicht das nötige Urteilsvermögen zu haben. Ich war mir so sicher, dass es Liebe ist!«

      Toni schenkte Mark Kaffee nach.

      »Vielleicht verliebst du dich eines Tages wieder, Mark. Wenn es die wahre Liebe ist, dann wirst du es spüren.«

      »Das denke ich nicht, Toni. Wie soll ich feststellen, dass es dann die richtige Liebe ist? Das dachte ich bei Miriam ja auch.«

      Toni legte den Arm um Anna. Er warf ihr einen zärtlichen Blick zu.

      »Du wirst es wissen, Mark! Du wirst es in deinem Herzen spüren. Es wird sich ganz anders anfühlen als bei Miriam. Dein Herz wird in einem anderen Takt schlagen. Es wird tiefer gehen, viel tiefer. Du wirst es einfach vom ersten Augenblick an wissen, dass ihr zusammengehört. Liebe ist nicht erklärbar. Sie ist nur erlebbar. Du wirst es wissen, wenn es soweit ist.«

      »Du bist ein Romantiker, Toni.«

      »Ja, das bin ich! Dessen schäme ich mich auch nicht. Liebe ist ein Geheimnis, das sich nur den beiden liebenden Herzen offenbart, die wirklich zusammengehören. Nur wenn sich Herzen finden, welche die Liebe füreinander bestimmt hat, wirst du den geheimen Zauber spüren.«

      »Wenn ich mir jetzt einen Zauber wünschen könnte, dann wäre es der, alles zu vergessen.«

      »Das kommt schon! Du musst Frieden mit dir selbst machen, Mark.«

      »Das ist schwer, Toni. Ich könnte mich ohrfeigen. Wie konnte ich ihr so auf den Leim gehen? Ich bin so wütend auf mich! Wie konnte ich nur solch ein Trottel sein? Ich bin einfach beziehungsunfähig. Das ist die Erkenntnis, die ich gewonnen habe.«

      Toni schlug mit der Hand auf den Tisch.

      »Himmelsakrament! Schluss jetzt, Mark! Du triefst ja vor lauter Selbstmitleid. Wo bleibt dein Stolz? Dreh den Spieß um! Sei froh, dass du alles erfahren hast, dass du rechtzeitig dahinter gekommen bist. Ich will, dass du mir etwas versprichst.«

      »Was soll ich dir versprechen?«, fragte Mark erstaunt.

      »Während du hier auf der Berghütte bist, redest du nicht mehr über die Sache. Du hast sie uns erzählt, damit ist es gut. Es ist aus und vorbei. Klappe den Aktendeckel dieser Episode deines Lebens zu. Du kannst es nicht ungeschehen machen. Du kannst dir damit aber die weitere Zukunft verbauen. Jeder Mensch kann sich irren, kann Fehler machen. Hinterher ärgert sich jeder. Das ist normal. Ich will dir ein Bild geben. Wenn Kinder laufen lernen, fallen sie hin. Sie stehen wieder auf. Eines Tages laufen sie, ohne hinzufallen und trotzdem kann es sein, dass sie sogar als Erwachsene ausrutschen. Wichtig ist nur, dass man aufsteht und weitergeht. Du verbringst jetzt schöne Urlaubstage hier. Dann gehst du nach Wien. Das ist gut. Es ist eine andere Stadt, andere Menschen, eine neue Aufgabe. Es ist ein Neuanfang. Gehe unter Menschen, damit meine ich auch Madln. Nicht alle sind so wie diese Miriam. Es ist doch wie bei Kirschen. Sie schmecken gut, doch in einem ganzen Korb voller süßer Früchte kann es eine faule Frucht geben. Es wäre doch Unsinn, deswegen nie mehr Kirschen zu essen oder?«

      Mark nickte.

      Toni stand auf. »Komm mit mir, Mark. Ich gebe dir jetzt eine Kammer. Anna, kochst du Mark einen schönen Kräutertee aus Kräutern, die die Ella Waldner gesammelt hat?«

      »Daran habe ich auch gerade gedacht, Toni. Der Tee wird Mark gut tun. Er wird wunderbar schlafen können.«

      »Kräuter von der Ella Waldner, ist das nicht die alte Frau aus dem Wald, über die alle sagen, sie sei eine Kräuterhexe?«

      »Genau die ist es. Aber der Titel ›Kräuterhexe‹, der ist bei der Ella eine Auszeichnung. Sie kennt sich wie sonst niemand mit Kräutern aus und deshalb nennen wir sie liebevoll ›Kräuterhexe‹. Trink den Tee, dann wirst schon sehen.«

      Toni zeigte Mark die Kammer. Anna brühte einen Tee auf. Sie hofften beide, dass er Schlaf finden würde.

      »Das ist eine schlimme Geschichte, Toni«, bemerkte Anna später leise in der Küche der Berghütte. »Mark ist nur noch ein Schatten seiner selbst.«

      »Ja, das ist er! Dem hat es die Füße unter den Beinen fortgerissen. Für Mark ist eine Welt zusammengebrochen. Er hadert mich sich selbst. Ist dir aufgefallen, dass er über Miriam nicht geschimpft hat?«

      »Ja, das ist mir auch aufgefallen. Was denkst du, was das zu bedeuten hat, Toni?«

      »Nun, ich denke, dass er seinen Zorn und seine Wut nur gegen sich selbst richtet. Er kann nicht verstehen, dass ihm das passieren konnte. Das macht die Sache so schwer für ihn. Hoffentlich verschließt er sein Herz nicht für alle Zeit. Es wäre schade.«

      »Ja,


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