Andalusien Reiseführer Michael Müller Verlag. Thomas SchröderЧитать онлайн книгу.
recht gut ausgestattete Plätze, ein eher rudimentärer Platz liegt bei Rodalquilar.
Agua Amarga
Lange ein abgeschiedenes Fischerdörfchen, hat sich Agua Amarga mittlerweile zu einem beliebten Ferienort von freilich immer noch ziemlich bescheidenen Dimensionen entwickelt.
Das Dorf im nordöstlichen Bereich des Parks ist eine der größeren Siedlungen am Cabo de Gata. Bis Ende der Achtzigerjahre war Agua Amarga nur über Staubpisten zu erreichen. Heute führt von Carboneras eine breite Asphaltstraße in den Ort, vorbei am Fußweg zum schönen Strand Playa de los Muertos und an der Abzweigung zum Leuchtturm Faro de Roldán (s. jeweils unten). Wie viele Küstensiedlungen der Region liegt das „bittere Wasser“, so die Übersetzung von Agua Amarga, in der Mündung eines Trockentals ins Meer. Im Ortsbereich stehen eine Reihe von Apartmenthäusern, die allerdings nicht allzu störend wirken. Direkt bei der Siedlung erstreckt sich ein hübscher Sandstrand; es gibt Einkaufsmöglichkeiten, einige Restaurants und Strandbars sowie eine bescheidene Zahl von Hotels, Pensionen und Apartments. In der Nebensaison ist das dann eher stille Dorf ein netter Platz für Ruhesuchende. Die Umgebung lädt zu Wanderungen ein, beispielsweise auf dem etwas landeinwärts parallel zur Küste verlaufenden Fußweg, der zum südwestlich gelegenen Dorf Las Negras führt - siehe unter Wanderung 1. Unterwegs liegen mehrere schöne und nur wenig besuchte Strände, an denen z. T. Nacktbaden toleriert wird.
Baden: Der Strand von Agua Amarga ist gut 500 Meter lang, im Durchschnitt 30 Meter breit und besteht aus feinem, grauem Sand. Duschen sind vorhanden. Der Hügel am Südwestende des Strands lohnt eine nähere Inspektion: In sein Gestein sind Höhlen gegraben, über deren Entstehung es unterschiedliche Meinungen gibt; manche glauben, es handle sich um alte Piratenschlupflöcher, andere wollen wissen, dass hier im 19. Jh. Einwohner des Dorfes gelebt hätten.
Cala de Enmedio: Nur zu Fuß zu erreichen ist diese schöne Bucht südwestlich von Agua Amarga, die von skurril erodierten, überhängenden Kalkfelsen begrenzt wird. Die Bucht selbst ist rund 130 Meter lang und völlig unbebaut. Nacktbaden scheint zumindest zur Nebensaison üblich zu sein, im Umfeld der Bucht lässt es sich gut schnorcheln. Der Fußweg zur Cala de Enmedio dauert rund eine halbe Stunde. Er beginnt nahe einem großen Eukalyptusbaum an der Hauptstraße beim westlichen Ortsrand, führt auf Asphalt über die Calle Deposito genannte Straße zunächst steil bergauf, in einer Linkskurve des Sträßchens dann als Feldweg geradeaus, später von einer Art Grat nach links abwärts zur Bucht, → Wanderung 1.
Mesa de Roldán/Playa de los Muertos: Wenige Kilometer nordöstlich von Agua Amarga zweigt bei der letzten Anhöhe in Richtung Carboneras ein Sträßchen meerwärts ab. Es endet auf dem Tafelberg Mesa Roldán bei einem Leuchtturm, in dessen Umgebung sich eine weite Aussicht über die Küste bietet; nicht umsonst steht gleich nebenan ein Wachtturm des 17. Jh. Zurück an der Hauptstraße, lohnt sich wenige Meter weiter erneut ein Stopp. Dort führt von einem Parkplatz (nichts im Wagen lassen!) ein Fußweg sowohl zu einem schönen Aussichtspunkt als auch hinab zur ausgedehnten, reizvollen Playa de los Muertos. Seinen düsteren Namen trägt der „Strand der Toten“ nach den unglücklichen Opfern der zahlreichen Schiffsunglücke früherer Tage, die aufgrund der Strömungsverhältnisse auch von weiter entfernten Regionen der Küste hier angeschwemmt wurden.
Übernachten/Essen Im Winter ist vieles im Ort geschlossen.
*** Hotel El Tío Kiko €€€€, in schöner Aussichtslage am Rand einer neueren Feriensiedlung westlich hoch über dem Ort. Sehr komfortabel ausgestattete Zimmer mit Blick; schön gelegener Pool. Calle Embarque s/n, Tel. 950 138080, [email protected]www.eltiokiko.com.
** Hotel Las Calas €€€, am südwestlichen Ende der Siedlung, fast direkt am Strand. Gepflegtes und kinderfreundliches Anwesen, zehn ordentlich ausgestattete, geräumige Zimmer mit großen Balkonen bzw. Terrassen, teilweise Richtung Meer. Calle Desagüe s/n, Tel. 950 138016, www.hotellascalas.es.
* Hostal Mikasa Suites & Spa €€€€, an der Durchgangsstraße im Ort. Die Kategorie untertreibt gewaltig - dieses Haus fällt eindeutig in die Rubrik „Nobelherberge“. Sehr schön dekorierte und höchst komfortable Zimmer, zwei kleine Pools nebst Jacuzzi, Tennisplätze, Spa. In einer weiteren, außerhalb gelegenen Anlage stehen zusätzliche Suiten zur Verfügung. Reservierung ratsam. Ctra. Carboneras 20, Tel. 950 138073, www.mikasasuites.com.
Hotel Family Agua Amarga €€€, das umgebaute Landhaus mit seinem hübschen Garten steht etwa 300 Meter vom Strand entfernt und besitzt auch ein kleines Schwimmbecken. Familiäre Atmosphäre, gute Küche (nur für Gäste) mit marokkanischen Anklängen und zu vernünftigen Preisen. Zur HS Reservierung dringend geraten. Calle La Lomilla 6; aus Richtung Carboneras am hinteren Ortsrand über das Flussbett abbiegen, Tel. 950 138014, www.familyaguaamarga.com.
Hostal La Palmera €€€, in erster Reihe direkt am Ortsstrand. Nicht allzu große, aber vor kurzem komplett renovierte und nett eingerichtete Zimmer, am schönsten sind natürlich diejenigen direkt zum Meer. Ein Restaurant ist angeschlossen. C. Aguada s/n, Tel. 950 138208, www.hostalrestaurantelapalmera.es.
Rest. La Villa, gleich neben dem Hostal Mikasa, selbe Besitzer. Mit Pool. Kreative, mediterrane Küche in sehr ordentlichen Portionen, das Preisniveau ist allerdings ziemlich gehoben. Nur abends, Tel. 950 138090.
Feste Fiesta de Santiago Apóstol, vom 24. bis 26. Juli, gewidmet dem bei uns Jakobus genannten Apostel.
Von Agua Amarga Richtung Las Negras
Abgeschieden: Cala del Plomo
Lange Zeit bildete der weite Inlandsbogen via N 344/A7 und das Dörfchen Campohermoso die kürzeste Straßenverbindung zwischen Las Negras und Agua Amarga. Seit der Asphaltierung der ehemaligen Waschbrettpiste, die knapp fünf Kilometer hinter Agua Amarga linker Hand zum Dörfchen Fernán Pérez abzweigt, hat sich das geändert.
Cala del Plomo: Eine schöne, entlegene Bucht (→ Wanderung 1), die auf einer allerdings schlechten Piste auch mit dem Fahrzeug zu erreichen ist. Sie liegt am Ende des Trockentals Rambla del Plomo in einer für hiesige Verhältnisse ungewöhnlich fruchtbaren Gegend, in der Brunnen und Bewässerungsanlagen bescheidene Landwirtschaft ermöglichen und auch Dattelpalmen gedeihen. Im Umfeld stehen einige verstreute Bauernhöfe, ansonsten ist das Gebiet völlig unbebaut. Die Bucht selbst ist rund 250 Meter lang und besteht aus einer Mischung aus Sand und großen Kieseln.
Anfahrt zur Cala del Plomo: Etwa 700 Meter nach Beginn des oben erwähnten Asphaltsträßchens Richtung Fernán Perez zweigt links eine beschilderte, schlaglochreiche und mit normalen Pkw gerade noch befahrbare Seitenpiste ab, die nach rund 6,5 Kilometern und zwanzig Minuten Fahrt die schöne Bucht erreicht. Anfangs verzweigt sich die Piste im Bereich eines Minengebiets mehrfach; hier immer auf dem Hauptweg bleiben.
Las Negras
Das kleine Dorf entstand erst gegen Ende des 19. Jh. Seit einigen Jahren dehnt es sich mit Apartmentanlagen weiter und weiter ins Hinterland aus. Insgesamt ist Las Negras aber immer noch ein sehr ruhiger Ort geblieben, bis heute zumindest zum Teil von