Andalusien Reiseführer Michael Müller Verlag. Thomas SchröderЧитать онлайн книгу.
weniger reizvoll als die Dörfer im Poqueira-Tal; der Tourismus, obwohl in Ansätzen vorhanden, ist jedoch deutlich weniger ausgeprägt. Vielleicht liegt dies auch ein wenig an den Einwohnern, die sich Fremden gegenüber spürbar zurückhaltend zeigen. Als Standquartier für Wanderungen ist Pitres dennoch eine Überlegung wert.
Mecina Fondales, Ferreirola und Atalbeitar heißen drei malerische Dörfchen, die nahe Pitres unterhalb der Alpujarra-Hauptstraße liegen und deshalb relativ wenig besucht werden. Zu maurischer Zeit bildeten diese und andere kleine Siedlungen ein Gemeinwesen, die sogenannte Tahá de Pitres oder Tahá de Ferreira, und auch heute noch erinnert so manches architektonische Detail an die Periode der Mauren.
Übernachten/Essen ** Hotel Albergue de Mecina €€€, im Örtchen Mecina Fondales, aus Richtung Granada noch vor Pitres talwärts abbiegen. Sehr solides Quartier, freundliche Führung; die Zimmer sind schon eher Studios und besitzen einen eigenen Kühlschrank. Ein Restaurant ist angeschlossen. Garten mit Pool. Ganzjährig geöffnet. Calle La Fuente s/n, Tel. 958 766254, www.hoteldemecina.com.
Bed & Breakfast/Restaurant L´Atelier €, ebenfalls in Mecina Fondales. Hübsches kleines Haus, das noch aus maurischer Zeit stammen soll; nur wenige, gemütlich-schlicht eingerichtete Zimmer. Freundliche Leitung. Das angeschlossene Restaurant offeriert exquisite, rein vegetarische „Welt-Küche“. Calle Alberca 21, im Ortskern, Tel. 958 857501, www.latelier.restaurant.
Cortijo Prado Toro €€, Landhaus nordwestlich oberhalb von Pitres, das letzte Stück über einen Forstweg. Fünf geschmackvoll eingerichtete Apartments (nur Selbstversorgung) mit Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche und Bad. Pool. Gute Wandermöglichkeiten, der GR 7 führt direkt an der Anlage vorbei. Man spricht Deutsch. Camino del Helipuerto s/n, die Anfahrtsdetails am besten telefonisch erfragen. Tel. 958 343240, mobil 608 842 436, [email protected] www.pradotoro.com.
Casa Rural Sierra y Mar €€, im schnuckeligen Dörfchen Ferreirola. Sehr hübsches Ambiente in einem verwinkelten Anwesen mit Garten. Vorwiegend von wanderinteressierten Individualreisenden besucht; die netten, deutschsprachigen Eigentümer haben zahlreiche Tourentipps parat. Gästeküche. Tel. 958 766171, [email protected] www.sierraymar.com.
Camping Balcón de Pitres €-€€, 2. Kat., von Pampaneira kommend kurz vor dem Ort, oberhalb der Hauptstraße. Terrassierter, gut ausgestatteter Platz mit einer Aussicht, die dem Namen alle Ehre macht. Viele Wanderer. Zu der Anlage gehören auch ein Pool (Extrazahlung) sowie eine Reihe von Bungalows und Holzhütten, angeschlossen ein empfehlenswertes Restaurant. Carretera Órgiva-Ugíjar, km 51, Tel. 958 766111, [email protected] www.balcondepitres.com.
Pórtugos
Die Nachbarsiedlung von Pitres liegt kaum zwei Kilometer entfernt. Ihr Ortskern, der sich oberhalb der Hauptstraße versteckt, wirkt weniger in sich geschlossen, viele Häuser scheinen erst in jüngerer Zeit errichtet worden zu sein. Bekannt ist Pórtugos für seine Quellen. Die Fuente Agria, die etwas außerhalb bei der kleinen Kapelle Virgen de las Angustias aus fünf Rohren entspringt, stellt sogar eine Art Wallfahrtsziel dar. Verschiedene Mineralien geben ihrem Wasser einen ungewöhnlichen Geschmack, der je nach Rohr unterschiedlich sein soll.
Busquístar
Das Dörfchen, rund zwei Kilometer östlich von Pórtugos gelegen, glänzt besonders durch seine schöne Lage an einem sorgfältig terrassierten und deshalb fruchtbar grünen Hang, der in deutlichem Kontrast zu den nackten Felswänden gegenüber steht. Etwas unterhalb des Örtchens bewahren die Ruinen der sogenannten Mezquita die Erinnerung an maurische Zeiten. Es handelt sich um die Reste eines strategisch gelegenen maurischen Wachtturms, der einst das Gebiet der Tahá de Pitres schützte. Der Weg dorthin nimmt etwa 20 Minuten in Anspruch und beginnt an der von Pórtugos kommenden Hauptstraße kurz vor Busquístar, führt später rechter Hand an einer Felsgruppe vorbei.
Übernachten Casa Sonia €-€€, „sechs freundlich eingerichtete DZ mit schönen Bädern, alles sehr liebevoll eingerichtet und in gepflegtem Zustand. In der großen Eingangshalle mit Kamin kann man das Frühstück einnehmen“, ein Lesertipp von Petra K. In der Tat eine sehr nette Adresse. Calle San Francisco 5, mobil Tel. 678 353463, www.casasoniaenbusquistar.com.
Trevélez
Das „Schinkendorf“ Trevélez liegt auf 1476 Meter Höhe und beansprucht für sich, die höchstgelegene Gemeinde Spaniens zu sein. Dies ist allerdings ein Superlativ, um den sich noch einige andere Orte streiten, und im Fall Trevélez wohl auch wirklich nicht korrekt. Höchste Gemeinde Spaniens ist nämlich das 90-Seelen-Örtchen Valdelinares, das 1693 Meter hoch in der aragonischen Provinz Teruel liegt, und nach Valdelinares gibt es noch weitere elf Gemeinden, die alle ebenfalls höher liegen als Trevélez.
Fast konkurrenzlos dagegen ist der exzellente luftgetrocknete jamón serrano von Trevélez, der höchstens noch von den wesentlich teureren Schinken aus Jabugo in der Provinz Huelva übertroffen wird. Am Hauptplatz nahe der Brücke über den Río Trevélez offeriert eine ganze Reihe von Bars und Geschäften die spanienweit geschätzte Räucherware.
Von höchster Qualität: Schinken aus Trevélez
Das Dorf selbst besteht aus drei verschiedenen Vierteln, den Barrios Bajo, Medio und Alto, die sich vom Hauptplatz den Hang hinauf staffeln. Unten geht es tagsüber recht lebhaft zu, sind die Schinkenläden von Trevélez doch Pflichtstopp für Reisebusse auf einer Alpujarra-Tour. In den engen Gassen des eigentlichen Ortskerns, der ein ganzes Stück weiter oben liegt, herrscht dagegen meist schläfrige Ruhe. Für ernsthafte Alpinisten ist Trevélez ein wichtiger Ausgangspunkt für Touren durch die Sierra Nevada, weshalb der Ort auf Reisende gut eingestellt ist.
Feste Fiesta de San Antonio, 13./14. Juli; das Patronatsfest, unter anderem mit den in den Alpujarras häufig aufgeführten Kostümspielen „Moros y Cristianos“.
Romería de la Virgen de las Nieves, am 4. und 5. August. Die Wallfahrt zur „Jungfrau des Schnees“ führt von Trevélez bis auf den Gipfel des Mulhacén - naturgemäß die höchste Wallfahrt der Iberischen Halbinsel, zudem ein sehr farbenprächtiges Fest.
Übernachten Um den Hauptplatz und an der Durchgangsstraße Richtung Bérchules liegt eine ganze Reihe von Pensionen.
Mein Tipp * Hotel La Fragua €-€€, in ruhiger Lage mitten im Barrio Medio, Nähe Rathaus. Hübsches, gut geführtes Hotel mit soliden Zimmern; das nahe, zugehörige Restaurant (Spezialität: Lamm aus dem Ofen) gleichen Namens ist sehr empfehlenswert. Es gibt auch eine nur wenig teurere Zweistern-Dependance, La Fragua II. Calle San Antonio 4, Tel. 958 858626, [email protected] www.hotellafragua.com.
* Hotel Rural Pepe Álvarez €-€€, an der Durchgangsstraße nicht weit vom Hauptplatz. Ordentliches Quartier mit Heizung, die im Frühjahr oder Herbst sicher willkommen ist. Restaurant angeschlossen. Plaza Francisco Abellán 16, Tel. 958 858503, [email protected] www.hotelpepealvarez.es.