Andalusien Reiseführer Michael Müller Verlag. Thomas SchröderЧитать онлайн книгу.
Essen & Trinken Ein paar Bars liegen um die zentrale Plaza Constitución, die nahe Plaza Naranjos und in der Calle Jardín.
Brasería La Tinaja, leider etwas außerhalb beim Ortsende an der Straße Richtung Múrcia, noch 600 Meter stadtauswärts des Bahnhofs. Uriges Grillrestaurant mit guten Fleischgerichten; der Speisesaal liegt in einer Höhle. Nicht teuer, Menü à la carte ab etwa 20-25 €. Mo Ruhetag. Carretera Baza 77, Tel. 958 662877. www.braserialatinaja.es.
Mesón Granadul 2, am Westrand der Altstadt. Die hübsche Bar gehört einem örtlichen Schinkenhersteller, was ihr leicht anzusehen ist; im Angebot alle Arten von Schinken- und Wurstwaren, Käse etc. auch im Direktverkauf. Calle San Miguel 4.
La Calahorra
Das kleine Städtchen nahe der N 324 nach Almería wird überragt von einer massiven Burg des 16. Jh. mit wuchtigen Rundtürmen. Im Gegensatz zum wehrhaften Äußeren steht der lichte Innenhof im Stil der italienischen Renaissance, der leider nur selten (Mi 10-13, 16-18 Uhr, 3 €) zugänglich ist. Landesweite Berühmtheit erlangte der Ort indes durch eine moderne Einrichtung: Hier erstreckt sich mit „Andasol 1-3“ eine der größte Solaranlagen (Planta Solar) ganz Europas. In diesem zwei Quadratkilometer großen solarthermischen Kraftwerk wird Strom nicht via Photovoltaik, sondern ganz konventionell durch dampfgetriebene Turbinen erzeugt; der Dampf jedoch entsteht mit Hilfe von 400 Grad heißem Spezialöl, das in Absorberrohren mittels reflektierender Parabolrinnen von der Kraft der Sonne aufgeheizt wurde. Dank hitzespeichernder Tanks mit Salzschmelze kann auch nachts Energie produziert werden.
Wehrhaft: die Burg von La Calahorra
Von La Calahorra bietet die A 337 über den 2000 Meter hohen Pass Puerto de la Ragua Anschluss an die Alpujarras sowohl der Provinz Granada als auch der Provinz Almería.
Information Oficina de Turismo, an der zentralen Plaza de la Constitución; Tel. 958 662804. Mo-Fr 9-14, 16-18 Uhr, Sa 10-14, 16-18 Uhr, So 10-14 Uhr.
Verbindungen Zug: Bahnhof in ungünstiger Lage etwa zwei Kilometer außerhalb in Richtung Murcia, Busverbindung. Züge Richtung Granada 4-mal, Almería 6-mal täglich; selten auch Fernzüge nach Barcelona und Madrid.
Bus: Busbahnhof am östlichen Ortsrand, vom Zentrum etwa 800 m Richtung Almería, dann linker Hand etwas abseits der Hauptstraße. ALSA nach Granada 10-mal, nach Almería 3-mal, Jaén 2-mal, Baza 8-mal täglich.
Feste Fiesta de San Torcuato, am 15. Mai; das Patronatsfest von Guadix.
Cascamorras, ein ausgesprochen amüsanter Wettstreit zwischen den Einwohnern von Guadix und denen des Städtchens Baza, etwa 40 km nordöstlich: Ein bunt gewandeter Einwohner aus Guadix, der „Cascamorras“ eben, hat am Nachmittag des 6. September die Aufgabe, sich sauber im Angesicht und fleckenlos an Kleidung nach Baza durchzuschlagen, woraufhin die dortige Statue der Jungfrau La Piedad an Guadix abzugeben wäre. Die Einwohner aus Baza leisten entsprechenden Widerstand, der für den Cascamorras und seine Begleitung zu einem erstklassigen Schmutzbad wird - bisher hat es der Gute noch nie geschafft, seine Mission zu erfüllen, weshalb er nach seiner Rückkehr nach Guadix am Nachmittag des 9. September auch von den eigenen Leuten noch eine üppige Portion Dreck abbekommt. Feierlich auf Schultern getragen wird er später trotzdem. Besucher der Festivität sollten alte Kleidung tragen, schmutzig wird alles und jeder. www.el-cascamorras.com.
Der Nordosten der Provinz Granada
Fließende Formen: Hammam Al Jatib
Der äußerste Nordosten der Provinz Granada, eingeklemmt zwischen den Provinzen Almería und Jaén, sieht nur wenige Besucher. Die trockenen, nur im Frühjahr bunt blühenden Sierras hier ähneln teilweise schon den wüstenähnlichen Mondlandschaften Almerías - ein wildes, dünn besiedeltes Gebiet, in dem sich noch Entdeckungen machen lassen.
Baza: Etwa 45 Kilometer nordöstlich von Guadix gelegen, blickt das Städtchen auf eine lange Vergangenheit zurück. Baza ist eine Gründung der Iberer, auf die auch die Skulptur der berühmten Dama de Baza zurückgeht, die hier ausgegraben wurde und heute in Madrid ausgestellt ist; das kleine Archäologische Museum des Ortes selbst behielt nur eine Kopie zurück.
Auch in der römischen Epoche besaß die Siedlung als Basti einige Bedeutung. Unter den Mauren spielte Baza eine wichtige Rolle als Grenzstadt zum benachbarten Königreich Murcia; die am höchsten Punkt der Stadt gelegenen Ruinen der Festung Alcazaba, angelegt im 12. Jh., stammen aus jener Zeit. Erst 1489 wurde Baza von den „Katholischen Königen“ zurückerobert. Über den Grundmauern einer Moschee entstand 1529 die gotische Kirche Colegiata Concatedral de Santa María. Das bedeutendste Bauwerk Bazas, zusammen mit seiner Umgebung als Monumento Nacional unter Denkmalschutz gestellt, besitzt ein schönes Hauptportal im Platereskstil. Heute zeigt sich Baza als abgelegenes, eher unbedeutendes Landstädtchen von rund 20.000 Einwohnern.
Übernachten ** Hotel Anabel €-€€, schlichtes kleines Hotel in Zentrumsnähe, ein paar hundert Meter südlich der Plaza Mayor; ein Bar-Restaurant ist angeschlossen. Ganzjährig geöffnet. Calle de María de Luna 3, Tel. 958 860998, [email protected] www.hotelanabelbaza.com.
Cuevas y Hammam Al Jatib €€, sehr hübsch gestalteter Komplex in einsamer Lage etwas außerhalb. Fast schon ein kleines Dorf aus Höhlenzimmern und -Apartments, deren größtes bis zu elf Personen Platz bieten kann. Angeschlossen ein (nicht immer geöffnetes) Restaurant sowie als Besonderheit ein Höhlenbad, der sog. Hammam, mit unterschiedlich temperierten Becken. Am Wochenende sowie im Sommer ist Reservierung sehr ratsam. Anfahrt vom Ort über die Zufahrtsstraße zur Anschlussstelle Baza-Este bis zu einem großen Kreisverkehr kurz vor der Autovía, von diesem in den „Camino de Servicio“, dann beschildert. Arroyo Cúrcal s/n, Tel. 958 342248, mobil 667 524219, [email protected] www.aljatib.com.
Embalse de Negratín: Wie eine Oase liegt der türkisfarben leuchtende Stausee in der knochentrockenen Landschaft nordwestlich von Baza. Im Umfeld der Staumauer an der Straße nach Pozo Alcón gibt es ein Lokal, in der Nähe liegt ein kleiner „Club Naútico“. Sonst existieren praktisch kaum Einrichtungen.
Oase in der Halbwüste: Embalse de Negratín
Galera: Die freundliche, ländliche Siedlung liegt unweit der Mündung des Río Galera in den Río Huéscar (etwa 42 Kilometer nordöstlich von Baza) und wirkt auf den ersten Blick wenig spektakulär. Dass dieses fruchtbar grüne Gebiet schon lange besiedelt war, belegen die Ausgrabungen in der nahen iberisch-römischen Necrópolis de Tútugi. Möglicherweise reicht die Anwesenheit des Menschen hier sogar noch viel weiter zurück: Falls das auf ein Alter von 1,8 Millionen Jahren datierte Knochenfragment, das in einer fossilienreichen Zone