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Montenegro Reiseführer Michael Müller Verlag. Achim WigandЧитать онлайн книгу.

Montenegro Reiseführer Michael Müller Verlag - Achim Wigand


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auf die Tivatski zaliv bli­cken, for­men den net­ten, aber un­auf­fäl­ligen Vorort Donja (die Un­te­re) Las­tva. Oberhalb, in ca. 300 m Höhe über dem Meeres­spiegel, liegt das letzte noch be­wohnte Dorf ohne u­n­mit­tel­ba­ren Zu­gang zum Meer in der gan­zen Bucht: Gorn­ja (die Obere) Lastva ist­ ein in­tak­tes und authen­tisches Bei­spiel für ein ty­pisches Berg­dorf im monte­ne­gri­ni­schen Küs­ten­gebirge. Hier, auf halber Hö­he des Vrmac, der äußere und in­nere Bucht von­einan­der trennt, leben in den 53 Häu­sern (nach dem Zensus von 1565) aus­ dem 14. Jh. noch einige we­nige Menschen von Eigen­bedarfs­land­wirt­schaft. Die Grund­risse der Gebäude sind Mus­ter­beispiele für ur­sprün­gliche ko­nobe, gleich­zeitig als Lager- und Wohn­stätte genutzte bäuerliche An­wesen, aus denen sich spä­ter die ty­pi­schen Gast­häuser ent­wickelten.

      Im 19. Jh. begann dann auch in Gor­nja Las­tva der Exodus, die ver­steckte Lage oben am­ Hang wurde zum ent­schei­den­den Nachteil und die Be­woh­ner migrier­ten in die pros­pe­rie­ren­den Gemeinden am Wasser. Anders als z. B. in Gorni Stoliv starb­ das Dorf aber nicht völ­lig, einige we­nige blieben - bis heute. Um die Erhaltung Gornja Lastvas kümmert sich schon seit langer Zeit ein Hei­mat­ver­ein, der die alte Ölmühle restauriert und auch intensiv an der Subs­tanz der alten Häu­ser­ gearbeitet hat.

Terrasse über Tivat: die Gostiona in Gornja Lastva

      Terrasse über Tivat: die Gostiona in Gornja Lastva

      In den letzten Jahren ist die Bau­tätigkeit allerdings vermehrt bis aus­schließ­lich in Privatinitiative über­ge­gan­gen: Ganz offensichtlich wohl­ha­ben­de Bauherren haben den idyllischen Stand­ort für sich entdeckt und richten sich im lyrischen Ruinenidyll for­mi­dab­le Ferienhäuser ein. Ein gastro­no­mi­sches oder sonst wie touristisch ge­ar­tetes Angebot gibt es leider nicht, trotz­dem lohnt der Weg über die (ent­setz­lich enge!) steile Straße hier hin­auf.

      Wenigstens eine Party gibt es: Am 1. Samstag im August steigt um den Dresch­boden - traditioneller Mittel­punkt des Dorflebens - vor der Kir­che Sv Marija die lastovska fešta, ein Som­merfest mit Wein, Folklore und Ge­sang. Und dann gibt es da noch die rührende Geschichte von der 80-jährigen Dorf­be­woh­ne­rin, die, obschon ein Leben lang das Mittelmeer vor Augen, noch nie im Meer­ ge­schwom­men ist. Wenn mein Serbisch einmal besser werden sollte und ich sie ver­stan­den habe, erzähle ich sie auch weiter.

      Veranstaltungen Am ersten Samstag im A­u­gust wird mit klapa-Musik, Folklore­tän­zen und viel, viel rakija die Lastovska Fešta gefeiert.

      Wanderung 2: Über den Vrmac

      Leichte Tour über die Hügelkette zwischen äußerer und innerer Bucht

      Jahrzehntelang war die Stadt am Süd­ufer der äußeren Bucht so etwas wie die arme Stiefschwester des prunk­vol­len Kotor und des mon­dänen Herceg Novi. Tempi passati - das Geld ist da! Ein illuster-sinistres Investorentrio hat den verlotterten Militärhafen zu einem Luxusresort um­gebaut. Daneben wirkt die kleine Stadt nur noch wie ein Relikt vergangener Tage.

      Aber immer noch scheint die Sonne über Tivat - mehr als über jeder an­de­ren Stadt der­ Boka Kotorska. Wenn der Him­mel über dem Lovćen schon Blitze und Sturzre­gen­ auf die Palazzi Kotors schleudert, ist es in Tivat im­mer noch son­nig und warm, und­ so blü­hen und wachsen um das - selbst­re­dend nie­ten­na­gelneue - Rathaus mit der­ Rauch­glas­fassade Mimosen, Pal­m­en und Zi­tro­nenbäume. Der Eh­ren­name „Blu­menstadt“ wird ja nicht um­sonst ver­lie­hen.

      Trotzdem ist Tivat den meisten Mon­te­negro-Reisenden wohl eher aus in­fra­struk­tu­rellen Gründen bekannt: Der klei­ne Flughafen am östlichen Ende der Stadt schlägt den Haupt­stadt­airport nach wie vor mit seinen Pas­sa­gier­zah­len; hier landen im­ Hoch­sommer die Chartermaschinen - nicht nur aus Russ­land - in gera­dezu frank­furt­schen Takt­abständen.

      Tivat hat den Urlaubsort in den Ge­nen, seine Substanz geht zurück auf die Bau­tä­tig­keit reicher Familien aus Ko­tor, die hier im 16. und 17. Jh. den im See­han­del er­wor­benen Reichtum für Som­mer­häus­chen verjuxten und einige hüb­sche Re­nais­san­ce­bauten hinter­lie­ßen. Die Ge­schich­te Tivats reicht kaum wei­ter zu­rück, und so gilt­ die Stadt un­ter His­to­ri­kern als die jüngste Ansied­lung der Boka, erst seit dem spä­ten Mit­tel­alter wird Tivat als zusam­men­hän­gen­der Ort in den Annalen geführt. Jen­seits der Som­merfrische sind enge Ban­de zwi­schen Tivat und Kotor ein Phä­no­men­ recht jungen Da­tums, der Weg über Lepetani und Prčanj am Ufer ent­lang war r­e­lativ weit und über den Berg doch sehr mühsam, erst der Ver­bin­dungstun­nel durch den Vrmac (1992) hat die nur ca. 5 km Luftlinie ent­fern­ten Orte enger zu­sam­men­ge­führt.

      In der angrenzenden Grbalj-Ebene haben sich ei­nige mit­tel­stän­di­sche­ Ge­werbe­betriebe angesiedelt, die - neben der Werft in Bjela - die meisten Ar­beits­plätze in der Region anbieten. Man lebt also nicht vom Touris­mus allein. Wie lange sich aber durchschnittliche Erwerbsbürger - Bewohner wie Besu­cher - Tivat noch leisten können, ist frag­lich. Das schicke Retortendorf um den Prunkhafen entwickelt enorme Strahl­kraft, und mittlerweile sind auch die letzten Hotelkästen aus sozia­lis­ti­scher Vorzeit entweder eingeebnet oder luxussaniert worden. Tivat wird teuer.

      Ljetnjikovac Buća-Luković: Die Som­mer­residenz der Familie Buća aus Kotor ist das ein­zige erhaltene Renais­sance­bau­werk in Tivat. Die Inschrift am do­mi­nie­renden Haupt­turm datiert das äußerst stattliche Ferienhäuschen auf das Jahr 1548 und meint­ damit wahr­scheinlich den Baubeginn, da die zuerst fertig­gestellten funk­tio­na­len Elemente des Anwesens - Turm, Gesindehäuser, Ver­sorgungsbauten - noch ei­nige spät­go­tische Elemente zeigen. Die Fami­lien­kapelle hingegen, zeitlich der Ab­schluss des Ensembles, ist klar der nach­fol­gen­den Epoche zuzuordnen. Der hohe Stand der Handwerkskunst in der Bucht von Kotor lässt sich unter an­de­rem daran ab­lesen, dass mit Meister Vin­cencije aus Lastva ein Architekt aus der Gegend die Bau­arbeiten leitete. Die große Gartenanlage mit 130 Re­lief­säu­len musste im spä­ten 19. Jh. im We­sent­lichen einem Trockendock wei­chen, der verbliebene Teil dient heu­te als Bühne im Kultursommer von Tivat. Das Familienhaus, ursprünglich zwei­ge­schossig und später um eine Etage er­weitert, beherbergt heute eine Ga­lerie. Der Erbauerfamilie Buća gelang der Sprung vom ständisch geprägten Patri­zier­ge­schlecht zur Kauf­manns­fa­milie nicht, verlor deshalb im späten 17. Jh. massiv an Ein­fluss und Geld und musste ihre Sommerfrische an die auf­stre­ben­den Luković ver­kaufen. Ein Hauch von Buddenbrooks an der Adria.

      Zbirka pomorsko nasleđa: Der Mi­li­tär­hafen ist zwar jetzt weg, aber im Porto- Mon­tenegro-Budget gab es wohl auch einen Kulturposten, und so erinnern in einer sehr aufgeräumten Halle ge­gen­über des spacigen Purobeach Clubs ei­ni­ge Exponate an die langen, ruhm­rei­chen maritimen Traditionen der Boka Kotorska. Prunkstück ist natürlich ein richtiges und vollständiges U-Boot, die P821 aus der Heroj-Klasse - der eins­tige Stolz der jugoslawischen Kriegs­ma­rine. Nach dem Untergang des Tito-Staa­tes lag die kleine Unterwasserflotte (drei Schiffe) recht nutzlos in den ei­gens für sie in die Luštica gefrästen Lö­chern fest (von der Magistrale in Höhe Baosiči noch gut zu erkennen), dann ver­zichtete der Nachfolgestaat in eh­ren­haftem Pa­zifismus auf den Unter­halt von Angriffswaffen; das Zähne­klap­pern der Nach­barn­ vor der ge­wal­ti­gen Streitmacht unter dem Mee­res­spiegel hatte ein Ende.

      ♦ In der Hauptsaison täglich geöffnet, Eintritt 2 €, erm. 1 €.

      Manastir Sv. Arhangela Mihajla: Die er­hal­ten gebliebenen Fundamente des ortho­do­xen Erzengel-Michael-Klosters, das über einer benediktinischen Gründ­ung von ca. 900 erbaut wurde, verwei­sen auf einen sehr frühen Ab­schnitt der Geschichte Mon­te­negros: 1346 wurde der Sitz des Metropoliten der Zeta (mon­tenegrinischer Vor­läuferstaat,


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