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Perry Rhodan Neo 117: Exodus der Liduuri. Susan SchwartzЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo 117: Exodus der Liduuri - Susan Schwartz


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war es besser, den Techniker nicht zu stören – also ließen ihn die anderen in Ruhe, so nervös sie auch waren.

      »Nein ...«, stammelte er dann. »Nein, das kann nicht sein.« Er wurde hektisch, bearbeitete die Holoeingabe am Arm seines Anzugs, fummelte am Eingabefeld des Schiffterminals herum. Das Holo wechselte häufig die Ansicht, zeigte aber nichts, das den anderen Aufschluss darüber gegeben hätte, was Schablonski da tat. Nur Zahlenkolonnen, wie ein Regenfall. Offenbar hatte der Techniker sich erfolgreich ins System gehackt.

      Rainbow blieb derweil wachsam, patrouillierte den Gang auf und ab, beobachtete die Ortungssysteme seines Anzugs.

      Tani Hanafe nahm nun doch ein Schmerzmittel. Rhodan konnte es ihr nicht verdenken, er verspürte selbst einen nicht allzu schmerzhaften, aber etwas merkwürdigen Druck hinter der Stirn.

      Auf einmal erstarrte der Sergeant. Dann stieß er ein Keuchen aus. »Das also hat er mit hierher gemeint!« Langsam drehte er sich zu seinen wartenden Teamgefährten um, und sein Gesicht war aschfahl geworden, schien um Jahrzehnte gealtert. Hektisch knetete er das rechte Ohrläppchen.

      »Was ist los?«, fragte Rhodan alarmiert. Schablonski war genau wie Rainbow hartgesotten, die beiden hatten schon viel durchgemacht. So leicht warf sie nichts aus der Bahn.

      »Wir sind immer noch auf der NEMEJE«, antwortete der Sergeant heiser, kraftlos.

      »Wie bitte? Aber wo? Was ergibt das für einen Sinn?«

      »Sie stellen erst die halbe Frage, Sir«, entgegnete der wachsbleiche Techniker. Plötzlich leuchtete nur noch eine einzige Zahl auf dem Holofeld, die so erschreckend aussah, dass auch Rhodan fühlte, wie ihm schlagartig das Blut aus dem Kopf wich.

      Ein fürchterlicher Verdacht drängte sich ihm auf. »Sagen Sie nicht ...«

      »Nicht allein wo«, fuhr Schablonski monoton fort und bestätigte gleich darauf die Befürchtung. »Sondern vor allem wann.«

      3.

      Tiamur, sechs Wochen zuvor

      Dorain

      Die Tür glitt ohne Voranmeldung zur Seite, und Anathema trat ein. Sie war die Einzige mit der Berechtigung dazu, alle anderen waren nicht befugt.

      Dorain di Cardelah war ebenfalls gerade von nebenan in den Empfangsraum gekommen, um sich an der großzügig eingerichteten Hausbar mit Selbstbedienung etwas zu trinken zu holen, und hielt erstaunt inne, als er seine Tochter unerwartet vor sich stehen sah. Obwohl er es von ihr gewohnt sein sollte – und selbst schuld war, da er ihr schließlich die Berechtigung erteilt hatte –, zog er eine kritische Miene. »Ich wäre vielleicht nicht allein gewesen.«

      »Aber das bist du doch immer.«

      Sie hatte recht. Er gab auf. Dorain di Cardelah liebte seine Töchter, doch auf die jüngere der beiden war er besonders stolz. Sie stand ihm als Wissenschaftlerin in nichts nach, war hochintelligent und kreativ. Sie hatte ihn auf viele neue Ideen gebracht, ihn bei Erfindungen unterstützt. Ohne sie wäre er nicht auf diesem Stand. Sie redeten dieselbe Sprache.

      Allerdings, das musste der Chefwissenschaftler von Tiamur einräumen, eigentlich nur auf wissenschaftlicher Ebene. Im privaten Bereich hatte Dorain einiges zu kritisieren. Vor allem in jüngster Zeit gefiel ihm die politische Richtung nicht, die Anathema einschlug. Ihr standen doch ganz andere Möglichkeiten offen – warum musste es das sein? Dorain war politisch eher neutral, ihm ging stets die Wissenschaft vor. Aber sobald Anathema sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, sei es aus impulsiver Emotionalität oder aus kühlem Kalkül, war sie nicht mehr davon abzubringen.

      Wie anders war doch Avandrina. Eher klein und ätherisch, sensibel, mitfühlend, geradlinig. Es war nicht schwer, sie einzuschätzen, wobei sie hinsichtlich Stolz und Intelligenz ihrer jüngeren Schwester in nichts nachstand. Vermutlich die einzigen Gemeinsamkeiten der beiden. Es steckte viel von ihrer Mutter und ihrer Großmutter in Avandrina, deswegen war sie auch in die Politik gegangen, wohingegen Anathema mehr nach ihrem Vater geraten war.

      Was er nicht immer als vorteilhaft empfand. Wissenschaftlicher Verstand, ja. Aber Anathema war leider genauso ehrgeizig wie Dorain, sturköpfig und temperamentvoll, wenn es nicht so lief, wie sie es sich vorstellte. Im Grunde war sie eine extremere Ausgabe seiner selbst, und bedeutend kämpferischer. Sie würde niemals aufgeben, wohingegen Dorain sich irgendwann in Melancholie zurückzog. Das bewunderte und fürchtete er zugleich an ihr.

      »Vater, du bist ja noch nicht einmal angezogen!« Anathemas dunkle, klangvolle Stimme war streng. »Die Konferenz wird bald beginnen.«

      Dorain winkte ab. »Ich brauche diesen Hofstaat nicht.«

      »Doch, den brauchst du! Der Auftritt des Hutáat, selbst nur eines Teils davon, ist kein alltägliches Ereignis. Es ist sehr wichtig, die äußere Form zu wahren, damit Worte das nötige Gewicht bekommen. Niemand weiß das besser als du!«

      Dorain betrachtete seine Tochter und erkannte, dass sie recht hatte. Sie sah atemberaubend schön aus. Das war an sich keine Neuigkeit, selbst in einem schäbigen Sack würde Anathema noch eindrucksvoll erscheinen. Doch in dieser Aufmachung könnte niemand behaupten, sie nicht bemerkt zu haben. Anathema war hochgewachsen, nicht viel kleiner als ihr Vater, athletisch und trainiert, perfekt modelliert wie eine Holoskulptur ihrer Mutter. Ihr dichtes, schwarzes Haar war geflochten und kunstvoll zusammengesteckt, sie trug ein auffälliges Augen-Make-up, wodurch das intensive Grün ihrer Iriden umso mehr zur Geltung kam. Ohren, Arme, Finger und Hals trugen den traditionellen, mit Glyphen und Edelkristallen besetzten Schmuck der Familie, der den hohen Stand, das Ansehen und die lange Geschichte symbolisierte. Nicht viele Familien konnten auf eine derartig lange Tradition zurückblicken. Entsprechend umfangreich war der Familienschmuck auch – seit der ersten Anfertigung bescheidener Ohrstecker und Fingerringe von Jahrhundert zu Jahrhundert mit wachsender Bedeutung und Aufstieg erweitert. Allein der Anblick des Schmucks ließe das gemeine Volk schon in Ehrfurcht erstarren. Seit vielen Generationen lenkte die Familie di Cardelah die Geschicke der Liduuri, in politischer ebenso wie in wissenschaftlicher Hinsicht. Ihre Angehörigen waren manchmal gefürchtet, vorwiegend aber geschätzt und geachtet. Und Anathema trug nur knapp die Hälfte der bedeutendsten Stücke – die andere Hälfte würde sicherlich Avandrina tragen. Richtig aneinandergereiht, erzählten die Glyphen, Symbole und auf ganz bestimmte Weise geschliffenen Kristallzeichen des Schmucks wie ein Buch die Geschichte der di Cardelah und wiesen ihren Status aus.

      Ein solches Artefakt benötigte den entsprechenden Rahmen. Statt der gewohnten, eher schlichten weißen Kombination mit dem Symbol der Wissenschaft trug Anathema ein ärmelloses, blausilbernes, schmal plissiertes, knöchellanges Kleid mit breitem Gürtel, der ihre schlanke Taille zur Geltung brachte, dazu einen passenden Umhang mit ausladendem, hochgestelltem Kragen mit Federverzierungen am Rand. Die üblichen Multizweckstiefel, mit denen sie auch die unwirtliche Planetenoberfläche betreten konnte, hatte sie gegen dünne, silberne Riemensandalen getauscht, die langgliedrige, perfekt manikürte Füße umrahmten.

      »Genügst du denn nicht?«, brummte Dorain. Er gab nicht viel auf Äußerlichkeit, wobei er sich seines markanten Aussehens durchaus bewusst war. Doch er war kein Jungspund mehr, diese Zeiten waren vorüber. Er musste nichts mehr beweisen, da er alles erreicht hatte. Nun ja, fast.

      »Du bist der Herej. Niemand kann ohne deine Zustimmung auf Tiamur leben und arbeiten. Damit kannst du vor den Rat treten, auch ohne Mitglied zu sein, und deine Stimme wird gehört. Doch du musst deinen Rang deutlich machen.« Anathema verzog den Mund. »Präsentiere dich deines Status angemessen! Oder soll ich mich meines Vaters schämen müssen?«

      Er gab nach. »Schon gut, du hast gewonnen – wie immer. Ich bin gleich so weit. Sind sie schon eingetroffen?«

      »Sie landen bald.«

      Dorain strich glättend durch den kurz geschnittenen, dunklen Bart. »Ich verstehe es nicht. Warum kommt sie hierher? Sicher nicht, um sich von uns helfen zu lassen. Der Rat hätte ebenso gut auf Liduur tagen können.«

      »Das hat er ja«, versetzte Anathema. »Und sie verkündet uns den Beschluss. Die Hemneter entscheidet, wann und wo, und wir werden das nicht


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