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Perry Rhodan Neo 117: Exodus der Liduuri. Susan SchwartzЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo 117: Exodus der Liduuri - Susan Schwartz


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      Er lachte kurz. »Das klingt ganz nach Avayandra.« Dorain ging nach nebenan in den Ankleideraum. Von hier aus öffnete sich gegenüber eine weitere Tür in die großzügige Zimmerflucht, ein stilvoll und zugleich gemütlich eingerichteter Wohn- und Schlafbereich mit angrenzendem Arbeitszimmer für Studien. Die Räume waren ringsum ein kleines Arboretum mit echten Pflanzen und einen Fischteich herum angelegt, mit durchgehender Fensterfront.

      »Es ist meinetwegen, nicht wahr?«, rief er zu Anathema hinüber, während er die Verschlüsse seiner Kleidung öffnete. »Sie hat angenommen, dass ich nicht nach Liduur fliegen werde, weil ich keine Zeit habe und auch nicht Zeit haben will, und hat deshalb den Rat hierhergebracht.«

      »Großmutter kennt dich besser als jeder andere. So ist das nun einmal. Sie durchschaut uns alle. Und sie weiß genau, wann und wo sie ein Zeichen setzen muss. Es gibt niemanden wie sie, und es wird nie wieder jemanden geben wie sie.« Anathemas Stimme hatte einen zärtlichen Klang angenommen.

      Wenn sie überhaupt eine Schwäche hatte, war es Avayandra. Anathema liebte und verehrte ihre Großmutter über alles. Umso größer nagte der Kummer über deren Zustand an Anathema, den sie zumeist gut zu verbergen wusste. Dorain aber konnte sie nichts vormachen. Zum einen war sie seine Tochter, mit der er zudem schon sehr lange zusammenarbeitete, und zum anderen empfand er ebenso wie sie.

      Er aktivierte das nahezu lebensgroße Holo, das ihm nacheinander die Anzüge vorführte, die das Bekleidungsprogramm als für diesen Anlass angebracht hielt. Schon nach der vierten Anzeige wurde es ihm zu viel. Mit solchen dummen Entscheidungen wollte er sich nicht herumschlagen müssen und sinnlos Zeit vergeuden. Er projizierte eine Aufnahme von Anathemas aktueller Gewandung und wies an: »Dazu passend!«

      Nur wenige Augenblicke später brachte ihm ein schwebender Kleiderständer einen mattgrauen, mit silbernen Fäden verzierten Anzug, dazu ein weißes Hemd mit hohem, kurzem Kragen sowie aus den Jackenärmeln herausragenden, breiten Ärmelaufschlägen, um die auffälligen Manschetten mit dem Symbol der Familie und den ehrenvollen Stand als Herej aufzuzeigen. Ein weiterer Baustein des »Schmuckbuchs«. Damit brauchte er sich nicht mehr vorzustellen, jeder wusste sofort, wer er war. Schwarzgraue, glänzende Halbschuhe rundeten das Bild ab. Er korrigierte den Sitz der Manschetten und drehte sich langsam vor dem Holospiegel. Schlicht und doch elegant. Dorain war zufrieden. Da gab es schon ganz andere, vor allem unter den Henutu, die glaubten, sich aufputzen zu müssen, um Eindruck zu schinden.

      Aber das war eben der Unterschied zwischen den Politikern und ihm. Und sofort leistete er im Stillen seiner Mutter, der Familienmatriarchin, Abbitte für diesen respektlosen Gedanken.

      »Wo ist Mutter?«, erkundigte sich Anathema, während sie es sich auf der Chaiselongue gemütlich machte und sich von einem Dienstroboter kleine Genüsse reichen ließ.

      »Sie musste zum Empfang ihrer neuesten Ausstellung«, antwortete Dorain. Er war sich bewusst, wie hohl das klang.

      Seiner Tochter entging das nicht. »Verstehe. Sie weicht wieder einmal allem aus.«

      »Schlag nicht diesen Ton an«, ermahnte er sie streng.

      »Du nimmst sie immer noch in Schutz!«

      »Bis zu meinem Tod, Anathema, das habe ich geschworen. Agaia hat ihre Gründe, und ich respektiere sie, und das wirst du auch tun. Du bist seit Jahrzehnten erwachsen und schon sehr lange nicht mehr auf sie angewiesen, also hör auf damit, sie zu kritisieren! Das steht dir nicht zu.«

      Anathema setzte sich auf. »Entschuldige. Ich hätte sie nur gern einmal wiedergesehen.«

      Auch Dorain vermisste Agaia, doch er musste akzeptieren, dass sie ihren eigenen Lebensweg eingeschlagen hatte. Seit er mit der Erschaffung der Bakmaátu begonnen hatte, hatten die Eheleute angefangen, sich voneinander zu entfernen. Agaia hatte Dorain vorgeworfen, sich mehr denn je seiner Arbeit zu widmen und diese Roboter als neue Familie zu betrachten. Da blieb keine Zeit und anscheinend auch kein Wille mehr für ein partnerschaftliches Zusammenleben. Um die Lücke zu füllen, wollte sie sich intensiver mit ihrer Kunst beschäftigen. Was bedeutete, dass Agaia sich mehr auf der Warmen Welt Liduur aufhalten würde als auf Tiamur. Dorain, der nie aufgehört hatte, seine Frau zu lieben, widersetzte sich nicht, und so sahen sie sich nicht mehr allzu häufig. Per Funk unterhielten sie sich mindestens einmal pro Woche. Manchmal wurde dadurch die Sehnsucht größer, manchmal tat es schlichtweg gut, sich ausgiebig mit dem schon so lange verbundenen Partner zu unterhalten, mit dem man alles teilen konnte. Sie redeten über Dinge, über die sie mit sonst niemandem sprachen.

      Trotzdem, Dorain konnte Anathemas Haltung verstehen. An diesem Tag hätte Agaia dabei sein sollen, zusammen mit Tochter und Schwiegermutter herfliegen, damit der Kern des Klans einmal wieder komplett war. Wahrscheinlich war es ohnehin das letzte Mal, dass sie alle beisammen sein konnten.

      Und vor allem wäre es zu diesem so deklarierten hochoffiziellen Anlass angebracht gewesen.

      Avandrina

      Die Luxusjacht des Hutáat, des liduurischen Regierungsrats, bot für den kurzen Flug von Liduur nach Tiamur alle erdenklichen Annehmlichkeiten. Die Hälfte der Henutu, wie die Ratsmitglieder bezeichnet wurden, hatte sich mit auf den Weg gemacht, um der Hemneter, der »größten Dienerin«, das angemessene Geleit für diesen offiziellen Besuch zu geben. Aber nicht, weil etwa angenommen worden wäre, der zu verkündende Beschluss würde auf so starken Widerstand stoßen, dass die Hemneter Unterstützung benötigte. Bewahre! Selbst in diesen Tagen waren die Autorität und das Durchsetzungsvermögen der Ratspräsidentin ungebrochen. Es brauchte schon einiges, um ihr gegenüber Widerspruch zu wagen.

      Doch es würde eine Aufzeichnung der Konferenz geben, die auf allen Welten ausgestrahlt werden sollte. Das musste in passendem Rahmen geschehen.

      Die Henutu hatten es sich in der großzügigen Aussichtskanzel bei erlesenen Genüssen und Getränken bequem gemacht und unterhielten sich angeregt.

      Die Hemneter hatte sich zur Vorbereitung und Meditation ein Deck höher in ihre private Lounge zurückgezogen und würde diese erst nach der Landung wieder verlassen.

      Ihre Enkeltochter, die Henut Avandrina di Cardelah, hatte sich ebenfalls in ihre persönliche Unterkunft begeben, um einen halb privaten Hyperkomruf zu tätigen.

      Schon nach kurzer Zeit erschien in dem Holo das Symbol der Liduurischen Flotte, die symmetrisch ausgebreiteten Falkenflügel mit dem Kreis der Wahren Welt in der Mitte. Ein leicht modifiziertes Symbol wurde vom Hutáat verwendet.

      Als der Ruf angenommen wurde, erschien das Bild eines großen, markant aussehenden Manns, dessen sonst strenge, eher kühle, graue Augen freudig aufzuleuchten schienen, als er Avandrina erkannte. »Sonne meines Lebens!«, rief er. »Ich hätte nicht gedacht, dass du die Zeit findest, mit mir zu sprechen, bevor die Konferenz stattfindet.«

      »Ich hingegen bin froh, dich zu erreichen, Wepesch«, erwiderte Avandrina. Ihre braunen Augen blickten traurig. »Noch mehr hätte ich mich gefreut, wenn du wenigstens einmal an meiner Seite gewesen wärst. Gerade jetzt, gerade bei diesem Besuch.«

      Der Hor, höchster militärischer Kommandant des Soltsystems, schwieg kurz. Er wollte wohl den richtigen Ton und vor allem die richtigen Worte finden. »Ich wäre sehr gern bei dir«, sagte er dann. »Lieber als alles andere. Aber wie soll ich die Zeit finden? Du selbst hast als Henut dazu beigetragen, dass ich noch mehr Aufgaben zu koordinieren habe.«

      »Ich weiß«, sagte sie leise. Die Sehnsucht schnürte ihr die Kehle zu.

      Hor Wepesch Taui war mit der Verantwortung der Ruyia betraut, dem Exodus nach Achantur. Und das war nichts, das man nebenbei erledigen konnte. Avandrina wusste selbst, dass ihr Geliebter sich im Grunde genommen vervielfachen müsste, um alles fristgerecht zu schaffen. Insofern schämte sie sich, dass sie ihn zusätzlich mit ihren privaten Forderungen belastete. Doch sie wusste nicht, ob ihre Träume über Ehe und Familie und daraus resultierend der Rückzug aus allen Ämtern überhaupt noch erfüllbar waren. Sie hatten zwar eine neue Welt gefunden – doch würden sie dort einen wirklichen Neuanfang wagen können? Oder würden sie beide für zu lange Zeit weiterhin vollauf in Anspruch genommen werden, sodass sie nie eine Partnerschaft eingehen konnten?


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