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Atlan 615: Angriff der Unsichtbaren. Hans KneifelЧитать онлайн книгу.

Atlan 615: Angriff der Unsichtbaren - Hans Kneifel


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      Vier Stunden lang bewegte sich das Manifest J von Hindernis zu Hindernis, von einem Fluchtpunkt zum anderen. Ununterbrochen klirrten und krachten die Inneneinrichtungen. Die künstliche Schwerkraft fiel etwa dreißigmal kurz aus.

      Sämtliche Hindernisse waren unsichtbar; die Ortung versagte vollständig. Für Atlan schien es, als würde das Schwanenschiff durch eine Art verdrehten und verkanteten Korridor geschleudert wie ein Ball, der völlig wahllos von Wand zur Decke, vom Boden zur anderen Wand sprang und geprellt wurde.

      Einmal sagte Federspiel:

      »Kannst du errechnen, Sanny, in welch einem Teil dieses verrückten Universums wir uns befinden?«

      »Ich kann nichts Genaues sagen«, wich sie aus. »Mir wäre wohler, wenn ich bestätigen könnte, dass wir in irgendeiner Form manipuliert werden. Fehlanzeige.

      Außerdem scheint dein weißer Schutzschirm zu flackern und ernsthafte Auflösungserscheinungen zu zeigen, Tauprin.«

      »Das trifft zu. Es wird Zeit, dass wir landen.«

      Nockemann stöhnte auf:

      »Es ist wie Spießrutenlaufen. Gut, dass sich Blödel gerade mit irgendwelchen Erfindungen beschäftigt. Ich könnte es nicht aushalten, auch noch von ihm geärgert zu werden.«

      Manifest J schwieg.

      Auf den Bildschirmen schälte sich unendlich langsam der Planet aus dem kosmischen Hell-Dunkel heraus. Zuerst nur ein Ortungsecho, dann ein Punkt, der das Sonnenlicht Emtaus reflektierte, dann eine fast volle Scheibe, schließlich eine Kugel, die voll von der Sonne angestrahlt wurde, und um die langsam die Sichel der Schattenzone zu wandern begann, als das Schiff auf seinem seltsamen Kollisionskurs einen indirekten Weg wählte, um in einen Landeorbit zu gehen.

      Dann, ein plötzlicher Ruck.

      Es gab keine Hindernisse mehr. Der Planet lag unter ihnen.

      »Lande dort«, meinte Atlan, »wo es Wasser gibt, ein unüberschaubares Gelände, notfalls einige Schlupfwinkel und Bäume. Es kann sein, dass die Reparaturversuche einen unvermuteten Verlauf nehmen.«

      »Ich habe verstanden und führe genau diese Anregungen aus«, erwiderte das Schwanenschiff und ließ eine aufheiternde Folge von hellen Glockentönen durch sämtliche Räume hallen.

      Unter den faserigen weißen Spiralen und Wolkengebilden, die einzelnen Federn glichen, erstreckten sich braune, gelbe, blaue und grüne Flächen, in denen weiße Einsprengsel waren. Tauprin gab die Ergebnisse der Fernanalyse frei.

      »Genau jene Zusammensetzung der Atemluft, die ihr braucht und vertragt. Ein paar Spurenstoffe unterscheiden sich von den gewohnten Werten.«

      Der Schirm erlosch, die überforderten Projektoren wurden desaktiviert. Durch die immer dichter werdenden Luftschichten sank das Schwanenschiff schräg abwärts, beschrieb über der Landschaft einige Kreise, die immer enger wurden, und landete schließlich.

      Im Norden ein mäandernder Fluss, der lange Sandbänke und bewachsene Inseln erkennen ließ. Rund um das Schiff breitete sich eine Art Savanne aus, die aus hohen Gräsern, Sandflächen und kleinen Wäldchen bestand. Die Bäume wirkten seltsam geometrisch und starr. Zwischen den inselartigen Wäldern hingen dünne, treibende Nebelschichten. Im Westen stieg hinter den bewaldeten Hügeln ein schroffer Gebirgszug auf, dessen einzelne Gipfel voller Schnee oder Eis waren. Tiefe Erdspalten gab es im Osten, und im Süden breitete sich ein kleiner See aus.

      Ein letzter Ruck ging durch das Manifest J, wieder ein Glockensignal, und dann sagte Tauprin:

      »Wir sind gelandet. Ich bitte alle Besatzungsmitglieder in die Zentrale.«

      »Wir kommen!«

      Zusammen mit den Beschädigungen und den notdürftigen Reparaturen aus dem Kampf mit den Ardsly-Schiffen würden die Defekte wohl einen weitaus gefährlicheren Grad erreicht haben. Die TAUPRIN war, wenn die Solaner die Anzeigen richtig deuteten, ziemlich schwer beschädigt. Als Schutz und Wohnbezirk war das Schiff jedoch voll funktionstüchtig.

      Wenigstens bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt, wisperte der Logiksektor.

      Es dauerte nicht lange, dann war das Team versammelt. Atlan sagte zunächst, dass sie sich alle in ihre Schutzanzüge kleiden und bewaffnen sollten. Dann unterbrach die Stimme der TAUPRIN:

      »Ihr seht, mit welchen Eingeborenen wir es zu tun haben. Hier sind die Vergrößerungen.«

      Einer der riesigen Monitore zeigte eine Gruppe seltsamer Wesen. Sie waren etwa eineinhalb Meter groß und sahen aus wie eine Mischung zwischen Pflanze und Tier, mit Schädeln, die an die Darstellungen von Gottheiten aus altägyptischen Tempeln erinnerten. Sie waren mit Speeren, Bögen, Kampfäxten und Riemenschleudern bewaffnet.

      Schweigend und nachdenklich betrachtete Atlan die Wesen.

      »Die Uhzwutzer ... schnell bewegen sie sich. Höllisch schnell«, murmelte Insider.

      Sonnenlicht und Schattenlinien ließen erkennen, dass es auf dieser Welt später Morgen war. Die Uhzwutzer waren aus dem nächstgelegenen Wald hervorgekommen, etwa zwanzig Wesen von dunkelgrüner und brauner Farbe, deren Fell oder Pelz aussah, als bestünde er aus vielen Blättern, die angeordnet waren wie Dachschindeln und mit ihren Spitzen nach unten zeigten. Die Eingeborenen liefen auf vier Gliedmaßen schnell wie Raubtiere durch den dünnen Nebel, hielten an und blieben in sicherer Entfernung vom Schiff stehen. Sie hatten Schakalköpfe mit großen, schwarzen Ohren und großen Augen. Die Gesichter wirkten halb verschmitzt, halb wie die von großen Katzen. Zwischen den Ohren lief eine starre Mähne bis zum Rücken des Tierkörpers und verschwand dort zwischen den blattartigen Fellschuppen. In das Haar der Mähnen, das in allen Farben leuchtete, waren irgendwelche Dinge geknotet: ausgebleichte Knochen, schimmernde Steinsplitter, winzige Schädel von Beutetieren.

      Das Schiff sagte:

      »Ich werde mit ihnen reden. Vielleicht helfen sie uns.«

      »Einem dreihundertfünfzig Meter langen Schiff mit höchstentwickelter Technik?«, zweifelte Insider. »Naja, warten wir's ab.«

      Außenlautsprecher knackten. Die Eingeborenen sprangen vor Schreck in die Höhe, rasten davon und wirbelten wild die Waffen über ihre Köpfe. Unter den Pranken wurden Gras und Erdreich hochgeschleudert. Die Büsche am Waldrand zitterten und peitschten mit ihren Ranken, dann waren die Eingeborenen verschwunden.

      »Sie sehen alles andere als entgegenkommend aus«, sagte Iray leise zu Atlan.

      »Jäger in dieser Zivilisationsstufe sind selten liebenswürdige Geschöpfe. Ihr Leben ist hart, und sie müssen schnell und entschlossen sein. Eine Eigenschaft der Evolution.«

      Natürlich verstanden die Solaner kein Wort der kehligen, vokalreichen Sprache, in der die TAUPRIN mit den Uhzwutzern sprach. Federspiel versuchte, deren Gedanken und Empfindungen zu erfassen, und winkte Atlan zu sich heran. Sie sprachen leise miteinander.

      »Immerhin ...«, kommentierte Nockemann, als sich die Jäger wieder aus dem Wald hervortrauten. »Sie haben uns verstanden.«

      In den Nebelschleiern und dem schräg einfallenden Licht der gelben Sonne Emtau wirkten die Oberkörper der Uhzwutzer besonders bedrohlich. Die Wesen hatten vier Arme und einen muskelstarrenden Oberkörper, der im Gegensatz zum übrigen Körper mit einem dunklen, nassen Pelz bedeckt war. Zwei winzige Arme mit langen Fingern hielten irgendwelche Waffen fest, die langen Gliedmaßen hingen fast bis zu den Kniegelenken der Vorderläufe herunter. Über die Brust verliefen fast bei allen Uhzwutzern breite Gurte aus Fell oder Leder, an denen Jagdutensilien steckten.

      Einer von ihnen trabte auf das Schiff zu und schrie etwas.

      Ein Glockenton.

      »Der Eingeborene nennt sich Aork«, sagte das Schwanenschiff. »Er meint, dass wir das Werk von kalacktischen Dämonen sind.«

      »Nichts weniger als das«, sagte Tyari. »Ich glaube, ich sollte hinausgehen und ihnen beibringen, wie sie sich zu verhalten haben.«

      »Oft schadet blinder Eifer«, erklärte


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