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Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans KneifelЧитать онлайн книгу.

Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel


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waren sie den Befallenen ein Dorn im Auge.

      Um sie vor Übergriffen schützen zu können, hatte ich sie alle in der Nähe des Labors untergebracht und das Ende dieses Straßenzugs gewissermaßen in eine Enklave verwandelt. Posten, die sich nicht offen zeigten, um nicht zusätzlich für böses Blut zu sorgen, überwachten das Gebiet und warnten die Bewohner davor, die Häuser zu verlassen, wenn sich wieder einmal Infizierte zusammenrotteten, um es den »Fellträgern« zu zeigen.

      Zu meinem Leidwesen bildeten sich innerhalb der ersten vier Tage nach Gründung unserer kleinen Kolonie bei zwei Mitgliedern die charakteristischen Pusteln. So gut es ging, tröstete ich die armen Kerle, die Angst hatten, davongejagt zu werden, doch diese Sorge konnte ich ihnen nehmen. Niemand musste unsere Gemeinschaft verlassen, es sei denn, er ging freiwillig.

      Ja, und dann kam der Tag, an dem ich die Gruppe verließ – aus freien Stücken. Der Grund dafür war simpel: Die Vorräte gingen zur Neige, und jemand musste Toberutz ernten. Da das für meine Freunde zu gefährlich war, hatte ich diese Aufgabe übernommen.

      In aller Heimlichkeit hatte ich mich aus der Stadt gestohlen. Das geschah nicht aus Furcht vor den Befallenen und den mehr oder minder entwickelten Mutantenfähigkeiten, sondern aus einem ganz anderen Grund: Vor mir hatten sie Respekt. Wenn meine Abwesenheit jedoch publik wurde, konnten sie die Gelegenheit nutzen, um den Immunen ihre Macht zu demonstrieren, und das wollte ich auf jeden Fall vermeiden.

      Unbeobachtet hatte ich etwa sechzig Kilogramm Samenstände der psi-freien Pflanzen eingesackt und schickte mich an, mit meiner Last den Wall zu überklettern, um ungesehen an meinen Ausgangspunkt zurückzugelangen, als ich plötzlich vertraute Stimmen hörte. Sofort hielt ich in der Bewegung inne und lauschte.

      »... bedeutet ein Glück für uns, ihr Herren. Die Stadt gehört euch.«

      Das war eindeutig Maronx. Und dann ließ sich Tranoque vernehmen.

      »Habt ihr Befehle für uns?«

      Wie hatte ich denn das zu verstehen? Produzierte mein Horchsystem da eine Neuauflage des Trojanischen Krieges oder hatte meine Positronik energetische Blähungen? Die beiden Kaytaber waren so etwas wie Bürgermeister Yutlamals, die in ihren Entscheidungen frei waren, und nun präsentierten sie irgendwelchen Leuten den Ort als Beute und waren sogar bereit, Anweisungen zu empfangen.

      »Ihr müsst schneller und auch entschlossener handeln. Vor allem Traykon muss ausgeschaltet werden.«

      Mir schwindelte förmlich, einen Augenblick lang hatte ich den Eindruck, dass meine Steuereinheit mit Kartoffelchips bestückt war. War es denn die Möglichkeit? So klang nur einer – besser gesagt, drei – nämlich die Drillinge. Sie waren also wieder aufgetaucht, und sie hatten das Kommando übernommen.

      Obwohl mein optisches System nicht gestört war, fielen mir regelrecht die Rollladen von den Fenstern.

      Evodix, Evroom und Everyhan – diese Namensähnlichkeit hätte mich gleich stutzig werden lassen müssen. Wenn sich nicht EVOLO selbst dahinter verbarg, mussten es seine Produkte sein, Gesandte, Abkömmlinge. Dass die drei äußerlich nahezu identisch waren, mochte ein letzter Fehler EVOLOS sein, doch das spielte nun keine Rolle mehr.

      Weiß der Teufel, was mich bewog, meine Position zu verlassen, doch es hielt mich nicht mehr in meinem Versteck – trotz der Ankündigung, dass mir der Garaus gemacht werden sollte. Wieselflink erklomm ich mitsamt meiner vegetarischen Beute das Hindernis. Das ging nicht ohne Geräusche ab, und so war ich keineswegs verwundert, dass mich fünf Augenpaare anstarrten, als ich oben war.

      Was ich sah, war für mich erschütternd. Die alten Tixud-Kampfgefährten früherer Tage waren zu Glasigen geworden, die mich und die Immunen als Gegner betrachteten, doch die, die für ihre Umwandlung verantwortlich waren, akzeptierten sie als Verbündete, sogar als Herrscher und Befehlshaber, obwohl deren Pelz so makellos war wie der von Links und Rechts.

      »Jagt diese Bestien davon!«, schrie ich erbost. »Sie haben euch durch ihre Pfeile in die Jammergestalten verwandelt, die ihr jetzt seid. Macht sie unschädlich, bevor ganz Aytab von Glasigen bevölkert wird!«

      »Du bist ein Blechidiot, Traykon. Glaubst du Narr wirklich, dass du die Entwicklung aufhalten kannst?« Evodix fletschte die Zähne. »Los, macht ihn fertig!«

      Die Mimik von Maronx und Tranoque veränderte sich geringfügig, sie wirkten in sich gekehrt und konzentriert. Und dann griffen sie mit der geballten Kraft ihrer Psi-Begabung an. Unsichtbare Titanenfäuste rissen an mir, in den Boden gerammte Stämme wurden wie Zahnstocher aus dem festgetretenen Untergrund herausgezogen. Nur mit Mühe gelang es mir, das Gleichgewicht zu bewahren.

      Bei allen Raumgeistern, mit einer solchen Steigerung ihrer Fähigkeiten hatte ich nicht gerechnet. So musste der legendäre Gucky gewirkt haben, und dem war angeblich niemand gewachsen. Dieser Niemand war ich nun. Ein riesiger Balken, der durch die Luft herangeschwebt kam, knallte wie eine überdimensionale Keule auf mich hernieder. Ich hatte meine liebe Not, diesem Schlag zu entgehen, der aus mir das gemacht hätte, was Hage Nockemann oft Blödel angedroht hatte: Schrott.

      Nach dem Motto: Mein Name ist Gummi, ich ziehe mich zurück, blies ich innerlich zum Rückzug. Gewiss, ich hätte auch ein paar Zentner Holzklötze als Geschosse einsetzen können, doch es widerstrebte mir zutiefst, die beiden Unglücklichen zu verletzen oder gar zu töten. Sie waren Beeinflusste, deren eigener Wille ausgeschaltet war.

      Mit meiner ganzen synthetischen Kraft stemmte ich mich gegen den telekinetischen Griff – und trotzte ihm. Das kostbare Toberutz an mich gepresst, machte ich, dass ich davonkam, verfolgt von enttäuschten Rufen und wilden Drohungen.

      Ich für meinen Teil konnte damit leben, doch die Bedrohung für die Gesunden wuchs, vor allem durch das Auftauchen der Drillinge. Wie ich dieser Gefahr begegnen sollte, wusste ich beim besten Willen nicht.

      *

      Ohne zu dramatisieren, hatte ich den Kaytabern in der Enklave von meiner Begegnung berichtet und sie gebeten, ihre Stellungnahme abzugeben, wie unser Lager am wirksamsten zu schützen war. Ganz bewusst hielt ich mich dabei zurück, denn meine liebenswerten Freunde waren die eigentlich Betroffenen.

      Die meisten Immunen hätten es am liebsten gesehen, wenn ich alles gemacht hätte – und das in mehrfacher Ausfertigung. Da ich schlecht ein paar Fotokopien von mir losschicken konnte, erhielt der Vorschlag die meisten Stimmen, den Valabog gemacht hatte. Er plädierte dafür, diesen Teil der Straße abzuriegeln und von bewaffneten Posten bewachen zu lassen, andere sollten Patrouille gehen, um zu verhindern, dass Befallene durch Keller oder über Dächer einsickerten. Reihum sollten alle Dienst tun, so dass quasi jeder in dieser Zufluchtsstätte zum Milizionär wurde.

      Ganz glücklich war ich nicht über diese Entscheidung. Die Zurschaustellung der Wehrhaftigkeit und die totale Abschottung führte vermutlich nicht nur zu einer weiteren Verhärtung der Fronten, sondern musste auch eine zusätzliche Herausforderung für die Befallenen sein, diesem Häuflein zu zeigen, wer die Macht hatte.

      Andererseits konnte ich es den Immunen nicht verdenken, so zu handeln. Sie waren wirklich nur eine winzige Minderheit, Flüchtlinge auf einer Insel. Nachbarn, Freunde und Verwandte waren zu Gegnern und Feinden geworden. Und ihre Zahl war übermächtig. Was konnte ich anderes tun, als zuzustimmen? Es war das Recht eines jeden Lebewesens, sich zu verteidigen und sein Leben zu schützen.

      Unser Lager verwandelte sich in eine kleine Festung. Kellertüren wurden verrammelt, die Dächer der Häuser, die unseren Bezirk begrenzten, erhielten Holzverhaue, Barrieren und Gräben sperrten die Straße ab. An strategisch wichtigen Positionen wurden Steinschleudern installiert, die zwar verwaist blieben, bei Bedarf jedoch schnell besetzt werden konnten. Rund um die Uhr versahen Wachtposten ihren Dienst, Männlein wie Weiblein. Messer, Speere und Lanzen lagen bereit, ebenso wie Fackeln und Behälter mit Treibstoff.

      Ein bisschen suspekt war den Gesunden das Waffenarsenal schon. Für kaytaberische Begriffe war das ein unerhörtes Vernichtungspotenzial, doch die Angst überwog. Unter dem unseligen Einfluss der Drillinge würden die Befallenen ihre letzten Hemmungen verlieren und angreifen – wenn nicht heute, dann morgen oder übermorgen. Dreißig- bis vierzigtausend Planetarier


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