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Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans KneifelЧитать онлайн книгу.

Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel


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gab Dhota trocken zurück. »Nur hat der Gleiter leider auch im Marschweg der Springschnecken gestanden.«

      »Er ist zerstört?«

      Dhota schüttelte den Kopf. Das Feuer brannte jetzt recht gut.

      »Nicht zerstört – nur rettungslos verklebt.«

      »Und das Material?«, fragte Seealee entgeistert.

      »Unbrauchbar, vor allem die Funkgeräte«, antwortete Dhota. »Keine Aussicht, Kontakt zur Stadt zu bekommen.«

      Seealee stand auf und ging zu Dhota hinüber. Der Kuss fiel ein wenig sachlich aus – wenn Dhota den Kopf voller Probleme hatte, war er für Schmusereien nicht zu gewinnen.

      »Wie geht es jetzt weiter?«, wollte Seealee wissen.

      »Zurück zur Stadt«, antwortete Dhota. »Wir müssen die Bevölkerung warnen, selbst auf die Gefahr hin, dass sie uns nicht glauben. Massenhaft auftretende Springschnecken – davon hat noch nie jemand etwas gehört.«

      »Vielleicht sind die Tiere krank gewesen?«

      »Das glaube ich nicht«, antwortete Dhota. Dem Braten über dem Feuer entströmte ein verlockender Duft, und Seealee spürte, dass sie von Minute zu Minute hungriger wurde. »Dahinter steckt etwas anderes.«

      »Und was?«

      »Ich weiß es nicht«, antwortete Dhota seufzend. »Wir werden es herausbekommen müssen. Aber zuerst müssen wir die Stadt erreichen.«

      Unwillkürlich sah Seealee zur Seite. In der Mittagssonne konnte sie die Häuser der Stadt recht gut erkennen. Sie schienen sehr nah zu sein – aber Seealee wusste, dass die Entfernung größer als einhundert Kilometer war, Luftlinie.

      »Zu Fuß?«

      Dhota nickte.

      »Wir haben keine andere Wahl«, sagte er leise.

      3.

      Dhota spähte hinauf zum Himmel. Es begann zu dämmern. Zwei Stunden noch, dann würde die Nacht hereinbrechen. Bis dahin mussten er und Seealee eine Unterkunft gefunden haben.

      Dhota sah nach Seealee. Sie hielt sich bewundernswert, und einmal mehr fragte sich Dhota, was er wohl an sich haben könnte, um eine solche Frau an sich binden zu können.

      Seit drei Stunden waren die beiden unterwegs. Das Ziel dieses Marsches war klar – hin zur Hauptstadt. Nur dort gab es die Forschungseinrichtungen, mit deren Hilfe man das Rätsel der wandernden Springschneckenhorden vielleicht klären konnte.

      »Langsam, Seealee«, warnte Dhota. Er lächelte schwach. »Ich komme sonst nicht mit.«

      Seealee verlangsamte ihre Schritte.

      Die beiden waren schwer beladen, mit allem, was Dhota aus den Trümmern des Zelthauses hatte retten können. Viel war es nicht – ein paar Waffen, technische Geräte und Nahrungsmittelkonserven. Sie bildeten den Hauptbestandteil der Last, die Dhota auf dem Rücken trug. Seealee hatte es übernommen, den Medokasten zu schleppen, das einzige, was die beiden aus dem Gleiter hatten retten können.

      »Wie lange werden wir brauchen?«, fragte Seealee.

      »Ein paar Tage«, antwortete Dhota, ohne hinzuzufügen, dass diese Einschätzung nur bei bestmöglichen Bedingungen stimmte.

      Er wusste auch, dass es keine andere Möglichkeit gab, wieder Kontakt zur Zivilisation herzustellen. Er hatte sich in seinem Büro für drei Wochen abgemeldet; vor Ablauf dieser Frist würde niemand versuchen, mit ihm Kontakt aufzunehmen.

      Drei Wochen aber, das wusste Dhota genau, konnten er und Seealee in der Wildnis nicht ohne Hilfsmittel auskommen, die von den Mollusken zerstört worden waren. Es war ein Wettlauf gegen den Tod, der auf dem Programm stand.

      »Du kennst den Weg, den wir gehen müssen?«, fragte Seealee.

      Dhota nickte. Auf der Karte war der Weg einfach. Zuerst über die Berge, die das U-förmige Tal zur Seite abgrenzten, dann ins Nachbartal und von dort hinab in die Ebene. Der Versuch, die Steilwand am Ende des Tales hinabklettern zu wollen, wäre selbstmörderisch gewesen.

      »Kurz nach Einbruch der Nacht werden wir eine Höhle erreichen. Dort können wir übernachten, und morgen geht es dann weiter.«

      Die Karten, die Dhota von der Gegend besaß, waren vorzüglich. Auf Aufnahmen basierend, die vom Weltraum aus gemacht worden waren, stellten sie das Beste dar, was auf diesem Gebiet zu haben war.

      Allerdings enthüllten diese Karten auch, dass es in diesem Gelände keine Wege und Pfade gab. Wilde, unberührte Natur lag vor den beiden, Urwälder und schroffes Gestein, reißende Bäche und eisbedeckte Flächen.

      »Es wird langsam dunkel«, sagte Seealee seufzend. »Ich kann den Weg kaum noch sehen.«

      »Ich werde für Licht sorgen«, versprach Dhota.

      Sie legten eine kleine Rast ein, in der Dhota nach harzreichen Bäumen suchte. Mit dem Vibrationsmesser schnitt er ein paar brauchbare Äste ab.

      »Fackeln?«, fragte Seealee verwundert. Sie sah Dhota an, dann nickte sie. Wenn Dhota darauf verzichtete, die Energie des Handscheinwerfes zu opfern, dann war der Weg weiter, beschwerlicher und auch gefahrenreicher, als er Seealee gegenüber bisher zugegeben hatte.

      Die Fackeln gaben ein seltsames, beunruhigendes Licht. Funken stoben immer wieder auf, es knisterte und knackte des Öfteren.

      Hoffentlich locken wir damit nicht irgendwelches Viehzeug heran, dachte Dhota, während sie weitermarschierten.

      Noch immer ging es bergauf. Von einem Weg konnte keine Rede sein. Die beiden Daila mussten sich durch ein Gewirr von Felsbrocken, umgestürzten Bäumen und dichtem Unterholz einen Weg bahnen. Immer wieder musste Dhota das Vibrationsmesser einsetzen, um einen Pfad durch das Gebüsch zu hacken.

      »Ich könnte ein warmes Bad vertragen«, murmelte Seealee erschöpft.

      Dhota ging es nicht anders. Seine Beinmuskeln schmerzten, seine Lungen schienen von innen heraus zu glühen, und irgendwo in seinem Rücken war eine Stelle so gefühllos geworden, dass Dhota allmählich zu fürchten begann, er würde beim nächsten Klettern dort durchbrechen.

      »Noch eine halbe Stunde«, beschwor er Seealee – und mindestens ebenso sehr sich selbst.

      Er hielt durch, bis die Höhle in Sicht kam. Zwei Dutzend Schritte von der Öffnung entfernt schnallte sich Dhota das Gepäck vom Rücken. Er dehnte und reckte sich.

      »Ich nehme den Jagdlaser, du eine andere Waffe«, entschied er. »Und richte den Scheinwerfer genau auf den Höhleneingang.«

      Bei Höhlen dieser Art konnte man nie wissen, ob es dort nicht irgendwelche Bewohner gab – und auf Rawanor liefen einige Tiere frei herum, die einen ausgewachsenen Daila im Bruchteil einer Sekunde töten konnten.

      Die Waffe entsichert, bewegte er sich langsam auf die Öffnung zu. Seealee hielt den Scheinwerferstrahl so, dass Dhota selbst im Dunkeln blieb. Wenn ein Raubtier auftauchte, musste es von dem Licht geblendet werden.

      »Etwas mehr nach rechts«, wies Dhota an.

      Jetzt konnte er die Höhle überblicken – groß genug, um eine Familie darin unterzubringen, der Boden mit Holz bedeckt. Zwischen den trockenen Ästen blinkten weiß einige Knochen.

      Dhota drang tiefer in die Höhle ein. Nichts war von einer wilden Bestie zu sehen. Dhota stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Er ließ die Waffe sinken.

      »Du kannst näher kommen«, rief er Seealee zu. »Es scheint hier sicher zu sein!«

      Mit vereinten Kräften schafften sie ihr Gepäck in die Höhle. Dhota schichtete aus dem trockenen Holz ein Feuer auf, das er mit dem Laser entzündete. Darüber wärmte er den Braten auf, den er am gestrigen Abend geschossen hatte.

      »Das Feuer wird uns die Tiere vom Hals halten«, sagte Dhota. »Leg du dich als erste schlafen, ich werde wachen.«

      Seealee


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