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Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans KneifelЧитать онлайн книгу.

Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel


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du die Verantwortung für den Vorfall trägst. Er hat mindestens die Hälfte der Mannschaft auf seiner Seite.«

      »Und du?«, wollte Tolden wissen. »Glaubst du es auch?«

      »Das tut nichts zur Sache.« Musan'J'irkis gab sich plötzlich schroff. »Falls du wirklich helfen willst, geh in deine Kabine zurück und bleibe dort. Im Moment kannst du mir keinen größeren Gefallen tun, als jeden Ärger zu vermeiden.«

      *

      Einen Tag lang vertiefte Tolden sich in die Bücher aus seinem Rucksack – bis der Druck der Ungewissheit so groß wurde, dass er seine Untätigkeit nicht länger aushielt.

      Unverändert stand die blaue Sonne auf dem Monitor. Auch von den vielen Sternbildern hatte sich während der letzten 24 Stunden kein einziges verschoben. Tolden schloss daraus, dass die STERNENLEUCHTEN zum relativen Stillstand gekommen war.

      Er schlug das Buch wieder auf, eine wissenschaftliche Abhandlung über die Entstehung der Galaxis Manam-Turu, was in der Sprache seines Volkes soviel bedeutete wie »Rauchstreifen vom verlöschenden Feuer.« Es war selten, dass wissenschaftliche Werke auch die Mythologie miteinbezogen, in diesem Fall die Gottheiten Illard, Ris und Rim. Trotzdem war das Buch schwer zu lesen. Schon nach wenigen Minuten legte Tolden es erneut zur Seite und begann eine ruhelose Wanderung durch die enge Kabine. In gewisser Hinsicht fühlte er sich wie ein gefangenes Tier.

      Plötzlich blieb er stehen, tastete nach der Halskette und öffnete sie. Ein Ausdruck grimmiger Erwartung stand in seinem Gesicht, als er den Glücksstein in der Hand barg und angespannt um sich blickte. Schließlich öffnete er die Kühlbox, ließ den Stein darin verschwinden und setzte sich wieder aufs Bett. Er stöhnte, vergrub das Gesicht in den Handflächen, massierte mit den Fingerspitzen Stirn und Schläfen, aber Ruhe fand er nicht.

      Tolden wartete darauf, dass seine Psi-Fähigkeiten sich wieder einstellten. Da er aber weder wusste, wie der Glücksstein wirkte, noch auf welche Entfernung, vermochte er nicht zu sagen, ob seine Hoffnung sich wirklich erfüllen würde.

      In der folgenden Nacht schlief er unruhig und schreckte immer wieder auf. Er träumte, und er wusste auch, dass er geträumt hatte, aber er vermochte sich nicht zu entsinnen, was. Am Morgen fühlte er sich dann matt und zerschlagen und müder als zuvor, und er hatte einen fürchterlichen Brummschädel, der nicht nur bis in die Mittagsstunden hinein anhielt, sondern zunehmend schlimmer wurde.

      Hatte er sich mittlerweile so an den Glücksstein gewöhnt, dass Entzugserscheinungen die Folge waren? Tolden reagierte enttäuscht. Er war nahe daran, die Kühlbox zu öffnen und den Kristall wieder herauszunehmen. Im letzten Moment überlegte er es sich jedoch anders. Wenn die STERNENLEUCHTEN zum Stillstand gekommen war, konnte das eigentlich nur bedeuten, dass Musan'J'irkis auf ein anderes Schiff wartete.

      Tolden verließ die Kabine, weil er es einfach nicht mehr aushielt. Wer an die Freiheit auf einem halbwegs urwüchsigen Planeten gewöhnt ist, dem erscheint ein enger Raum auf einem Raumschiff mitunter wie eine Zwangsjacke. Ziellos schlenderte der Daila über das Deck. Niemand begegnete ihm. Vielleicht öffnete er deshalb einige Schotte, von denen er nicht wusste, wohin sie führten. Die Kammern dahinter waren Lager für alle möglichen Ausrüstungsgegenstände – sogar Raumanzüge fand Tolden, nur war keiner groß genug, dass er ihm gepasst hätte.

      Hinter dem dritten Schott, am Ende des schmalen Korridors, entdeckte er einen Raum, der für alle Belange körperlicher Ertüchtigung ausgestattet war. Die Geräte, offensichtlich noch von den früheren Besitzern der STERNENLEUCHTEN stammend, wurden wohl nie benutzt, denn sie waren für größere Wesen als die Ngomis konstruiert. Tolden konnte der Verlockung nicht widerstehen. Fast zwei Stunden lang trainierte er wie ein Besessener, während der Schweiß ihm in Strömen über den Körper rann. Die Anstrengung ließ ihn wenigstens vorübergehend vergessen, wo er sich befand, doch dann gab eines der Geräte mit einem bösartigen Krachen den Geist auf.

      Tolden ahnte, was kommen würde. In Gedanken hörte er schon Chrrtls aufgebrachtes Schimpfen – für das Vogelwesen war und blieb er ein böser Geist, den man besser heute als morgen wieder loswurde. Die Frage zu stellen, wie sich Kenntnisse modernster Technik und solch antiquierte Vorstellungen vereinbarten, war müßig. Der Daila zog es jedenfalls vor, jede weitere Aufregung, die seine Person betraf, zu vermeiden. Alles war ruhig, als er das Schott nur so weit wie nötig öffnete und in den Gang hinausschlüpfte.

      »Warum so vorsichtig?«, wurde er unvermittelt angesprochen.

      Die beiden Echsenwesen kamen hinter ihm her. Ihre Gesichter ließen wie immer keine Regung erkennen.

      Tolden wusste nicht, was er erwidern sollte. Dabei hatte er bisher nur darauf gewartet, mit irgend jemand an Bord näheren Kontakt zu bekommen. Wortlos hastete er zu seiner Kabine.

      »Ein eigenartiger Kauz«, sagte eine der beiden Echsen. »Dabei glaubte ich, es sei endlich ein vernünftiges Geschöpf auf der STERNENLEUCHTEN.«

      *

      In der folgenden Nacht hatte der Daila erstmals wieder Träume, die er seinen hellseherischen Fähigkeiten zuschrieb, und an die er sich auch später noch erinnerte. Allem Anschein nach regenerierten sich seine Psi-Fähigkeiten, je länger er von dem Glücksstein getrennt blieb. Zugleich bedeutete das aber, dass er den Kristall nicht mehr ablegen durfte, sobald er in die Nähe von Aklard kam. Die dort lebenden Daila würden ihn sonst unweigerlich als Mutanten identifizieren und ihm die Einreise verweigern.

      Die ersten Träume waren noch einigermaßen konfus. Vermutlich drückten sich in ihnen die Begegnung mit Chrrtl und das nachfolgende Dilemma aus. Eine andere Erklärung hatte Tolden jedenfalls nicht. Er sah sich mutterseelenallein inmitten einer endlosen Schlammwüste, die von Horizont zu Horizont reichte. Kein Baum, kein Strauch unterbrach die Monotonie der Landschaft, lediglich nebelartige Dunstschleier begrenzten stellenweise die Sicht. Manchmal formte sich der Schlamm, nahm Gestalt an; dann glaubte Tolden sich selbst zu erkennen. Sein Gesicht war verkrustet, die Kleidung verschmiert ...

      Er erwachte schweißüberströmt und zitternd und irgendwie mit dem Gefühl, Aklard für immer verloren zu haben. Eine Weile lauschte er den spärlich gewordenen Geräuschen des Schiffes. Was hätte er jetzt dafür gegeben, das dumpfe Brummen der Konverter zu vernehmen, das ihn anfangs so gestört hatte.

      Der nächste Traum ließ sich weit eher als präkognitiv einstufen. Immerhin hatte er mit der STERNENLEUCHTEN zu tun. Ein zweites Schiff, einer halbierten Kugel ähnelnd, in deren Schnittfläche sämtliche Antriebsaggregate untergebracht waren, näherte sich. Dutzende von Ersatzteilen wurden ausgeschleust und von der STERNENLEUCHTEN aufgenommen. Vor allem die beiden Echsenwesen hatten die harte Arbeit zu bewältigen, die durch die herrschende Enge keineswegs einfacher wurde.

      Ein gellender Aufschrei und der folgende dumpfe Aufprall eines zentnerschweren Bauteils, der das Schiff bis in seine Grundfesten erschütterte, schreckte Tolden hoch. Im ersten Moment vermochte er nicht zu sagen, ob der Aufprall Traum oder Wirklichkeit gewesen war. Erst als alles ruhig blieb, besann er sich.

      Immerhin wusste er nun, was er zu tun hatte, um das Vertrauen der Ngomis zu gewinnen.

      »Aklard«, flüsterte er leise vor sich hin. »Ich komme.«

      *

      Eine ganze Woche verging in quälender Langsamkeit. Tolden hielt sich fast ständig in seiner Kabine auf. Nachdem er sämtliche Bücher aus seinem Gepäck gelesen hatte, begann er, seine Erlebnisse und Erfahrungen seit dem ersten Auffinden der Glückssteine auf Cirgro durch einen Daila namens Moxey niederzuschreiben. Mit Spekulationen und Vermutungen vermischt, wurde das Ganze umfangreicher, als er anfangs angenommen hatte. Aber vielleicht ließ sich das Manuskript über kurz oder lang zu Geld machen. Tolden wusste ohnehin nicht, wie er die ersten Tage auf Aklard hinter sich bringen sollte. Er besaß keinerlei Vermögen mehr und weder Freunde noch Verwandte auf der Heimatwelt, die ihm hätten weiterhelfen können. In erster Linie würde er also auf die Solidarität der Gemeinschaft angewiesen sein.

      Endlich schien sich seine Vorahnung zu bestätigen. Tolden bemerkte die Ankunft des anderen Schiffes erst, als es auf dem Monitor schon in Großaufnahme zu sehen war. In der Tat besaß


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