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Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans KneifelЧитать онлайн книгу.

Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel


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um in Situationen wie dieser einen kühlen Kopf zu bewahren. Er schaltete eine Computerskizze auf seinen Hauptschirm. Die gesamten Ortungsdaten wurden für dieses Bild verarbeitet.

      Es war nicht leicht, die Vielzahl von Schattierungen und Symbolen zu deuten. Aber wenn man sich, wie Aksuum, schon einmal ausführlich damit befasst hatte, konnte man relativ rasch das Geschehen aus erster Hand verfolgen.

      Die fünf dailanischen Einheiten waren zu langsam, und zudem stand der Gegner zu nahe, als dass ein gefahrloser Übertritt in den Linearraum möglich gewesen wäre. Die Ligriden hatten für ihren Überfall den denkbar günstigsten Zeitpunkt ausgewählt. Was letztlich bedeutete, dass sie nicht erst seit Minuten über die Bewegungen der Daila informiert waren.

      Die SONNE VON AKLARD und die anderen Schiffe standen am Rand eines Zweiplanetensystems. Falls es gelang, in den Ortungsschatten der Sonnenkorona zu entkommen, würden die Ligriden zumindest fürs erste das Nachsehen haben.

      Eine zweite Salve ließ das Schiff erzittern. Die Belastung der Schirmfelder stieg auf über 90 Prozent. Um Geriags Mundwinkel zuckte es verhalten.

      »Torpedos fertig?«

      »Zielerfassung läuft!«, erhielt er zur Antwort.

      »Dann raus mit den Dingern! Dreierintervall!«

      Die Torpedos rasten dem nächsten gegnerischen Schiff entgegen. Einige verglühten im Abwehrfeuer der Ligriden, dann blähte sich der Glutball der ersten Explosion auf, in den die nachfolgenden Torpedos hineinstießen.

      »Wir haben ihn«, kam ein jubelnder Ausruf von den Ortungen. »Seine Schirme sind am Zusammenbrechen.«

      Doch Sekunden später bestand der dailanische Verband nur mehr aus vier Einheiten.

      »Verdammt!« Wut und Enttäuschung spiegelten sich in Geriags Gesicht. »Wir müssen auf größere Distanz zueinander.« Schlag auf Schlag kamen nun seine Befehle. Die anderen Schiffe sollten die Ligriden an sich binden oder sie zumindest so weit ablenken, dass der SONNE VON AKLARD die Flucht ermöglicht wurde.

      »Was soll der Unsinn?«, fuhr Aksuum auf. »Niemand hat gesagt, dass ich eine Sonderbehandlung brauche.«

      »Doch«, erwiderte der Kommandant.

      »Du weißt, dass ich deine Befehle jederzeit widerrufen kann«, sagte Aksuum gefährlich leise. »Weshalb sollte ich die Besatzungen dreier Schiffe opfern, nur um selbst davonzukommen?«

      »Weil der gesamte Oberste Rat mich mit ausführlichen Instruktionen versehen hat. Offenbar hat man schon vor unserer Abreise geahnt, was ...« Seine Worte gingen im ausbrechenden Chaos unter.

      Die SONNE VON AKLARD war schwer getroffen worden. Bildschirme implodierten, aus einzelnen Schaltbänken brachen Flammen hervor, und Serien von Kurzschlüssen tauchten die Zentrale in ein gespenstisch flackerndes Licht. Es roch nach Rauch, verschmorten Isolationen und brennenden Kunststoffen. Im Hintergrund zuckten Überschlagsblitze durch den Raum.

      Die künstliche Schwerkraft spielte verrückt. Der Boden schien sich aufzubäumen. Aksuum stürzte und rutschte quer durch die Zentrale, bis er an der Verankerung eines Sessels Halt fand. Um ihn her herrschte eine Hektik, wie er sie nie zuvor erlebt hatte. Keine Spur mehr von der Disziplin, die sonst an Bord üblich war. Alle schrien durcheinander, versuchten, das Wimmern der Energieerzeuger, das dumpfe Dröhnen ferner Explosionen und Kreischen überbeanspruchten Materials zu übertönen. Ein Wunder, dass überhaupt jemand etwas verstand.

      Auf den wenigen Schirmen, die noch Bilder lieferten, erkannte Aksuum die Schiffe der Ligriden deutlicher als zuvor. Sie hatten der SONNE VON AKLARD den Fangschuss gegeben und jagten nun die anderen Einheiten. Der Ausgang des ungleichen Kampfes war abzugehen.

      Kräftige Hände packten ihn und zerrten ihn hoch.

      »Komm schon!«, brüllte Geriag neben ihm. »Du musst fort von hier!«

      »Wohin?«

      »Die Ligriden dürfen dich nicht erwischen.«

      »Unsinn.« Unwillig schüttelte Aksuum den Kommandanten ab. »Wir haben keine Chance mehr.«

      »Die SONNE VON AKLARD wird explodieren, das ist richtig. Aber bis dahin bist du von Bord.« Abermals packte Geriag den Obersten Rat und zerrte ihn mit sich. Aksuum sträubte sich mit Händen und Füßen dagegen.

      »Ich gehe erst, wenn alle in Sicherheit sind.«

      »Meine Befehle lauten anders.« Geriag wurde wütend.

      »Ich pfeife auf deine Anweisungen.« Aus der Drehung heraus stieß Aksuum mit dem Ellenbogen zu. Der unerwartete Hieb trieb dem Kommandanten die Luft aus den Lungen.

      Aksuum hastete zum Kommandostand zurück. Soweit die Anzeigen noch funktionierten, zeigten sie, dass es an vielen Stellen im Schiff brannte. Die SONNE VON AKLARD war verloren. Sobald die Brände die Munitionslager oder die Triebwerke erreichten, würde nicht sehr viel übrig bleiben. Bestenfalls konnte die Besatzung den Zeitpunkt der Katastrophe hinauszögern.

      »Es ist vorbei«, schrie Geriag, der, die Arme vor den Leib gepresst, herantaumelte. »Die Hälfte meiner Leute konnte sich noch retten. Aber inzwischen sind die Hangars mit den Beibooten entweder zerstört oder abgeschnitten.«

      »Dann haben wir nichts mehr zu verlieren.« Aksuums Ruhe schien unerschütterlich zu sein. Seine Finger flogen förmlich über die Sensorschalter. Symbole der Feuerleitkontrolle erschienen auf dem Monitor vor ihm. Knapp ein Drittel der Geschütze, die jeweils über eine eigene Energieversorgung verfügten, war noch einsatzfähig.

      »Bist du verrückt?«, entfuhr es dem Kommandanten.

      Aksuum wandte nur flüchtig den Kopf. »Selbst ein Erdwühler, der angeschlagen ist, setzt sich zur Wehr.«

      »Du wirst die Ligriden erneut auf uns aufmerksam machen.«

      »Und wenn schon.« Aksuum entfernte die Abdeckungen der Geschützschalter. Auf die unterstützende Wirkung der Torpedos musste er verzichten, da diese in den Abschussrohren verklemmt waren.

      »Die Ligriden sind heimtückisch. Ich nehme so viele von ihnen mit, wie ich kriegen kann.«

      »Das wirst du nicht tun!«, sagte Geriag betont.

      »Wer ...?« Aksuum schwieg. Entgeistert starrte er in die flimmernde Abstrahlmündung der Waffe, die auf ihn gerichtet war. Der Kommandant hatte sie unter seiner Kombination verborgen gehabt.

      »Du lässt deine Hände von den Schaltern und stehst auf.« Geriag unterstrich die Forderung durch eine unmissverständliche Bewegung mit der Waffe.

      »Ich denke nicht daran«, erwiderte Aksuum unbeeindruckt. »Bist du verrückt geworden?«

      »O nein, gewiss nicht.« Geriags Finger legte sich auf den Auslöser.

      »Ich habe dich als Freund schätzen gelernt«, sagte Aksuum. »Was ist mit dir?«

      Ein Glutstrahl brach aus der Waffe hervor, fraß sich unmittelbar neben dem Obersten Rat in die Konsole und zerstörte Dutzende wichtiger Schaltkreise. Aksuum schien erst jetzt zu begreifen, dass der Kommandant es ernst meinte. Überraschung und Unglaube sprachen aus seinem Blick.

      »Du steckst mit den Ligriden unter einer Decke?«

      Geriag schwieg.

      »Das ist es also«, fuhr Aksuum tonlos fort. »Wie viele Verräter haben wir noch in unseren Reihen? Ich hielt dich für meinen Freund, aber du ... du bist ein ...« Er spie aus, traf Geriag ins Gesicht. Eine schlimmere Beleidigung konnte es kaum geben.

      Doch der Kommandant wischte sich nur mit dem Ärmel den Speichel ab. Seine Miene blieb unbewegt, und der Strahler zielte nach wie vor auf Aksuums Brust.

      »Unsere Flotte hat mehr als hundert Mutanten an Bord – Verbannte, die auf höchsten Wunsch nach Aklard zurückkehren. Willst du das alles zerstören, Geriag, willst du erneut Misstrauen säen und ...?« Aus dem Stand heraus schnellte Aksuum sich auf den Kommandanten, bevor dieser reagieren konnte. Seine Hände umklammerten die Waffe und zerrten den Lauf nach


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