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Perry Rhodan Neo 191: Pilgerzug der Posbis. Oliver PlaschkaЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo 191: Pilgerzug der Posbis - Oliver Plaschka


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weißt, was ich weiß, aber das wäre auch wieder doof, denn dann wärst du ja dümmer als ich. Und dumme Menschen gibt es genug. Aber ich kann dich so ausdenken, dass du gern liest, was passiert ist. Vielleicht magst du das ja einfach, und dann bist du nicht dümmer als ich, sondern nur anders, und das ist okay. Hey, es wirkt! Jetzt habe ich schon das Gefühl, dass dich interessiert, was ich schreibe, also mache ich weiter.

      Mein Name ist also Nathalie Rhodan da Zoltral, und das ist so, weil der Name von meinem Papa Rhodan ist und der von meiner Mama da Zoltral. Mein Papa ist ein Mensch, und den kennt nun wirklich jeder, aber meine Mama ist Arkonidin, und das kennen immer noch nicht alle Menschen. Wegen meiner Mama habe ich auch weißes Haar, nur seitlich an der Stirn ist es dunkler, wegen meinem Papa. Und meine Augen sind grau wie die von meinem Papa, nur manchmal auch ein bisschen rot, und das liegt dann an meiner Mama.

      Viele Menschen finden das kompliziert. Manchen macht es Angst, weil sie es nicht verstehen. Ras sagt, mit solchen Menschen muss man vorsichtig sein, und denen erzählt man besser nicht alles so wie ich jetzt dir. Ras ist übrigens der Leiter von Lakeside, wo ich gerade bin. Von Lakeside hast du vielleicht schon gehört.

      Das Lakeside Institute sucht nach Menschen, die anders sind als andere Menschen. Menschen, die bestimmte Dinge können, die andere nicht können. Gedankenlesen zum Beispiel. Oder Sachen fliegen lassen. Oder sich so lange konzentrieren, bis alle grünen Gläser auf einem Regal platzen, die blauen aber nicht. Es gibt echt merkwürdige Mutantenfähigkeiten. Mutanten, so nennt man die Menschen, die anders sind und bestimmte Dinge können.

      Ras will rausfinden, ob ich eine Mutantin bin. Er sagt, er glaubt nicht, dass ich eine Mutantin bin, aber manche Mutanten erkennt man schwer. Deshalb bringen Mama und Papa mich häufig nach Lakeside, damit ich Tests mache und Spiele spiele und andere Mutanten kennenlerne. Ich glaube, Papa glaubt, dass ich eine Mutantin bin. Mama ist sich nicht sicher.

      Ich fände es schön, eine Mutantin zu sein, aber ich glaube nicht, dass ich eine bin. Manchmal mache ich Dinge, die andere Menschen nicht machen und nicht verstehen, aber deshalb muss ich ja keine Mutantin sein. Ich kann einfach mehr!

      János sagt, ich bin weit für mein Alter. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Andere Kinder können nicht so viele Sprachen wie ich und kein Arkonidisch, aber die haben halt keine Arkonidin als Mama. Außerdem gibt es auch viele Erwachsene, die nicht so viele Sprachen sprechen wie ich, also hat das mit Kindern gar nichts zu tun.

      Julian und Sud sagen, mein Gehirn ist etwas Besonderes. Das finde ich okay, denn ich bin ja etwas Besonderes, und jeder Mensch sollte etwas Besonderes sein und ein besonderes Gehirn haben. Manchmal scannen sie mein Gehirn und schauen es sich an. Es macht Spaß, denn Julian und Sud tun nicht so, als ob ich ein kleines Kind sei, das noch nichts versteht, sondern erklären mir immer alles ganz genau. Das mit den Windungen und Rinden im Gehirn weiß ich auch schon. Tom findet es eklig, wenn ich über so was rede, aber Tom ist ja auch ein Junge. (Und mein Bruder, falls du ihn nicht kennst.) Er ist älter als ich, spricht aber nicht so viele Sprachen. Ich mag ihn trotzdem.

      Sud mag ich auch. Sud war mal Sue und Sid, aber jetzt sind sie eins. Dadurch kann Sud besondere Dinge, zum Beispiel Menschen heilen. Okay, Sue und Sid waren schon vorher beide Mutanten, aber das ist trotzdem anders. Anders anders. Ich glaube, falls ich irgendwie anders bin als andere Menschen, bin ich eher anders so wie Sud.

      Oder wie Farouq. Der ist mein anderer Bruder, aber Mama und Papa waren nicht immer seine Mama und sein Papa. Jetzt zwar schon, aber eigentlich kommt Farouq vom Mars. Das ist nicht besser oder schlechter als hier. Eben nur anders. Ein bisschen weiter weg von hier.

      Oder vielleicht bin ich gar nicht anders, und alle finden nur, dass ich anders bin, weil sie selbst eigentlich anders sind? Also anders als ich. Wer sagt denn, dass ich so wie alle sein muss? Ras sagt, muss ich nicht, nur manchmal wäre es gut, wenn ich so tun könnte als ob. Und dabei soll mir János helfen.

      Ich glaube, in Wahrheit soll János Ras und Mama und Papa und Tom und Farouq und Julian und Sud und allen anderen helfen, mich zu verstehen. Denn sie verstehen mich nicht.

      Jetzt bin ich doch froh, dass ich dich ausgedacht habe, denn du verstehst mich wenigstens. Darauf habe ich geachtet!

      Morgen erzähle ich dir mehr zu János.

      10. September 2058

      Liebe Ansa,

      heute ist mir etwas Doofes passiert. Auf dem Weg zum Lakeside Institute wollte ich gern ein Eis haben, und obwohl Mama sagte, dass es zu früh für Eis ist, hielten wir bei einem Café. Ich glaube, Mama hielt bei dem Café, weil ihr nicht gefiel, wie ich redete. Ich war vielleicht ein bisschen schrill, das bin ich manchmal, und Mama sagt dann immer, dass sie sich Sorgen macht und ihr die Ohren wehtun. Ich wollte aber ehrlich nur ein Eis, und es war sehr heiß heute früh, und ich will nicht, dass Mama sich Sorgen macht.

      Mama mochte das Café nicht, weil sie nur Kaffee hatten, und Mama sagt, der Kaffee war nicht gut, und überhaupt trinkt sie viel lieber K'amana. Das ist wie Kaffee, bloß arkonidisch. Ich soll keinen Kaffee trinken und auch keinen K'amana, aber das schmeckt mir auch gar nicht, und ich wollte ja auch nur ein Eis. Also hab ich dem Mann in dem Café gesagt, dass ich ein Eis will, und er hat mich ganz merkwürdig angeguckt, aber nichts gemacht, also hab ich es ihm noch mal gesagt, und als er immer noch nichts gemacht hat, hab ich es noch ganz oft gesagt. Da ist er auf einmal sehr wütend geworden, und Mama hat mich aus dem Café gezogen und war auch sehr wütend, aber nicht auf mich, sondern auf den Mann. Ich glaube, es war so ein Mann wie der, von denen Tom erzählt. Tom sagt, es gibt Leute, die machen Mama einfach wütend. Wegen so Leuten hat Mama mal einen Turm gesprengt, aber sie will nicht, dass ich das weiß, weil sie Angst hat, dass ich dann auch Türme sprenge, und das wäre schlecht für die Leute, die den Turm gebaut haben, und für Papas Arbeit auch, denn dann kommen die alle und beschweren sich bei ihm. Aber ich will das ja gar nicht und wegen mir kann Papa seine Arbeit machen und die Leute können Türme bauen, wie sie wollen, und ich weiß gar nicht, warum das alles so kompliziert sein muss und der Mann im Cafe so merkwürdig war, und außerdem WOLLTE ICH NUR EIN EIS ...

      Tut mir leid, Ansa. Jetzt war ich kurz wütend. (Ich habe aber nichts gesprengt, das wäre gemein zu Ras.) Die Sache ist die: Manchmal reagieren andere Leute seltsam, obwohl ich doch nur was ganz Einfaches von ihnen will. Ras sagt, das sind die Menschen, mit denen man vorsichtig sein muss, wenn man anders ist als sie. Ich finde das doof, weil ja alle Menschen irgendwie anders sind. Aber manche Menschen sind wohl einfach doof, das mit dem Anderssein habe ich dir gestern schon erklärt, und eigentlich wollte ich dir heute ja von János erzählen.

      János ist Ungar. Als ich noch klein war, fand ich das Land immer witzig, weil es auf Englisch wie »hungrig« klingt. Aber auf Deutsch oder Spanisch ist es nicht witzig, und auf Arkonidisch gibt es das Wort gar nicht. Ich hab es János trotzdem erzählt, und er hat gesagt, dass es auf Ungarisch auch nicht witzig ist. Dafür ist Ungarisch eine wirklich komplizierte Sprache, die kaum mit den anderen Sprachen in Europa verwandt ist. Das finde ich spannend, deshalb lerne ich jetzt Ungarisch. Szia, hogy vagy? Nathalie vagyok. Hogy hívnak?

      Das heißt: »Hallo, wie geht es dir? Ich bin Nathalie. Wie heißt du?«

      Ich muss noch rausfinden, was »Gib mir Eis, oder Mama sprengt deinen Turm« heißt.

      War nur Spaß!

      János ist mein Trainer. Genauer gesagt, mein Kommunikationstrainer. Das ist ein Wort, das mich ein bisschen wütend macht, weil alle so tun, als ob es zu kompliziert für mich wäre. Ist es nicht! Sie könnten aber auch einfach sagen, dass János mit mir reden übt. Musik macht er auch, aber meistens redet er nur.

      Die Sache ist die: János sagt, manchmal rede ich ziemlich schnell. Zu schnell für andere Leute. Ich schreibe auch schneller als andere Leute. Siehst du ja. Ich weiß aber nicht, wieso das ein Problem ist. Ich könnte ja genauso gut sagen, die anderen sind zu langsam, und da mache ich auch kein Problem draus.

      Ich mag János! Er nimmt sich viel Zeit, und wir üben richtig atmen, Zungenbrecher und Merkspiele, und wenn mir ein Spiel langweilig wird, kann ich das immer sagen, und wir spielen dann was anderes. Er ist gar nicht so viel größer als ich und lächelt meistens, und ich finde es toll, dass er so freundlich ist und sich immer


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