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Perry Rhodan Neo 196: Entscheidung auf Kahalo. Susan SchwartzЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo 196: Entscheidung auf Kahalo - Susan Schwartz


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Amme. »Das Licht ist so stark, dass die Pflanzen den energiearmen Rotanteil des Spektrums nicht benötigen. Er wird vollständig reflektiert.«

      Deshalb also waren sie nicht grün, sondern präsentierten sich in allen möglichen Schattierungen von Rot. Die meisten Bäche waren fast durchsichtig klar, nur gelegentlich von einem Hauch Rosa durchzogen, und es gab dunkelrote Tümpel mit tiefem Grund. Die vielen Rotschattierungen der Pflanzen konnte ich gar nicht mehr benennen, geschweige denn, dass meine Augen das gesamte Spektrum richtig wahrnahmen. Vielleicht reichte die Palette bis in den Ultraviolett- und Infrarotbereich. Die Wälder stachen am stärksten hervor, wie Scharlach und Kupfer. Trotz des vorherrschenden Rots formten die Varianten einen farbenfrohen Vegetationsteppich voller Tupfer und Flecken. Die meisten Pflanzen bildeten Knospen oder befruchteten sich selbst, da und dort blitzten indes auch weiße Blütenmuster auf, bei denen Windbestäubung stattfand.

      Mir kam spontan der Gedanke, dass jemand, den ich kannte, seine helle Freude daran gehabt hätte, diesen Artenreichtum zu untersuchen. Aber mir fiel sein Name nicht ein, und das Gesicht dazu fand ich ebenso wenig in den Erinnerungsschubladen, die ich nacheinander öffnete. Ärgerlich, wenn man diese verschiedenen Erinnerungsformen nicht miteinander verbinden konnte ...

      Nun wurde meine Aufmerksamkeit von etwas anderem angezogen. Wir strebten auf die Station zu, die das Ziel meiner Aufgabe darstellte – dort sollte ich den Zentraltransmitter und damit die gesamte Kette aktivieren.

      Die Anlage erwies sich als Pyramidensechseck. Die rubinroten, seidenmatt schimmernden, zugleich fettglänzenden Oberflächen der Spitzgebäude wirkten durchsichtig-kristallin. »Was wurde als Baumaterial für die Pyramiden verwendet?«

      »Ein nichtmetallartiges Sulfid«, gab die Amme Auskunft.

      Das setzte eine Erinnerung in mir frei – erlerntes Wissen war also durch Reizwörter noch abrufbar! Das beruhigte mich einigermaßen und gab mir Hoffnung, dass mein löchriger Verstand später wiederhergestellt werden könnte. »Realgar«, zitierte ich freudig mein wiedergewonnenes Wissen. »Auch Rauschrot genannt, oder Rubinschwefel. Durch den Arsenbestandteil ein hochgiftiges Mineral. Aber es ist doch sehr instabil – weshalb zerfällt es nicht an der Luft?«

      »Es wird durch Energieschirme geschützt und stabilisiert.«

      »Ein gewaltiger Aufwand.« Ich war beeindruckt, auch von der ungewöhnlichen Optik.

      »Aber leicht nachvollziehbar, denn der Boden ist damit angereichert. Wir setzen nun zur Landung an.«

      Allmählich stieg Spannung in mir auf, und ich hoffte, dadurch ausreichend mobilisiert zu werden, um meine Schwäche kompensieren zu können. Momentan war ich gar nicht so sicher, mich überhaupt aus dem Sessel erheben zu können, sobald das Fesselfeld erlosch.

      Während wir einen freien Bereich ansteuerten und in den Sinkflug gingen, entdeckte ich etwas Auffälliges zwischen meiner Nussschale und den Pyramiden. Ein großer Wald erstreckte sich zu beiden Seiten einer breiten Schneise, und an dessen linkem Rand sah es so aus, als ob dort etwas gewütet hätte. Ein Feld der Verwüstung mit niedergedrückten, zerbrochenen und zertrampelten Halmen, zerfetzten Austrieben, geknickten Stängeln.

      »War das ein Wirbelsturm?«

      »So etwas gibt es in dieser Stärke auf Kahalo nicht, vor allem nicht während der gemäßigten Jahreszeiten.«

      »Aber ... was war das dann? Diese Schäden sehen mir frisch aus. Gibt es hier noch jemanden außer mir?«

      »Diese Frage kann erst nach einer eingehenden Analyse beantwortet werden.«

      Plötzlich drängte sich mir eine weitere Erinnerung auf. Nein, sogar mehrere. Mein Gedächtnis war – zumindest teilweise – endlich wieder angesprungen und lieferte nach und nach Informationen. Ich erinnerte mich an Capella, an Epsilon Lyrae und an ... Hak Gekkoor. Der Name war nicht mit angenehmen Gefühlen assoziiert, sondern bedeutete: Feind. Ein Feind, der mich seit Beginn der Reise verfolgte und seither versuchte, mich umzubringen. Er hatte den Auftrag, mich an der Aktivierung der Transmitterkette zu hindern, aber seine wahren Motive waren rein persönlicher Art. Er hegte einen tiefen Hass gegen mich und verband seine Mission mit seinem Wunsch nach Rache.

      Das war die wahre Bedrohung!

      »Ist er hier? Ist Hak Gekkoor vor mir gelandet?«, rief ich. »Und vor allem, hattest du jemals vor, mir von ihm als Gefahr zu erzählen?«

      »Hak Gekkoor befindet sich nicht auf Kahalo«, antwortete die Amme ungerührt. »Daher bestand kein Informationsbedarf.«

      »Dann lande endlich und lass mich aussteigen!« Ich war nun wütend und verbarg es nicht. »Ich habe keine Zeit zu verlieren und muss meinen Auftrag vor Gekkoors Eintreffen erledigen! In meinem Zustand kann ich nicht gegen ihn kämpfen. Habe ich überhaupt Waffen?«

      »Nein.«

      »Na also! Los geht's!«

      »Wir sind fast da. Du wirst nach einer Stunde aussteigen können.«

      »Eine Stunde? Das ist zu spät, ich muss sofort raus! In dieser Zeit kann der Etrinone eintreffen und mich schön gemütlich kaltmachen, bevor ich auch nur die Chance hatte, ins Innere der Station zu gelangen!«

      »Es tut mir leid, aber deine starke Erregung wird die Anpassungszeit nur verlängern.«

      »Sagtest du nicht, die Biorefraktion wäre abgeschlossen?«

      »Nahezu. Dein Körper muss erst weitere Kräfte aufbauen. Und du musst auf die Atmosphäre vorbereitet werden, die weniger Sauerstoff enthält, als du gewohnt bist.«

      »Das kann mein Zellaktivator problemlos kompensieren.«

      Obwohl ich wusste, wie sinnlos es war, konnte ich nicht anders: Ich wehrte mich gegen die Fesseln, die mich unbarmherzig zur Bewegungslosigkeit verdammten. Meine kümmerliche Gegenwehr bestand darin, die Muskeln anzuspannen, doch ich konnte nicht mal mit einem Finger zucken.

      »Lass mich frei!«, schrie ich. »Du hast nicht das Recht, mich gefangen zu halten! Ich habe das Kommando!« Die ohnehin engen Wände des Situativs rückten noch näher heran und drohten mich zu zerquetschen wie eine gekochte Kartoffel in einer Hand, die sich zur Faust ballte.

      Etwas zischte.

      4.

      MAGELLAN, 1. Oktober 2058

      Das zuweilen hektische Geschehen auf der Medosektion nahm Belle McGraw meist nur am Rande wahr. Vornehmlich dann, wenn sie sich – wie momentan – kurz die Beine vertrat oder die Messe aufsuchte. In der Woche zuvor hatte sie mitbekommen, wie in großer Eile das Mentamalgam Sud und die kleine Nathalie in die Spezialabteilung verfrachtet worden waren. Dabei fielen Wortfetzen wie »Trinarration« und »Icho Tolot«.

      Zwar ging es den beiden, insbesondere Sud, längst besser. Nathalie indes hatte noch ab und zu mit Problemen zu kämpfen, weshalb Chefarzt Julian Tifflor sie weiter in der Nähe behalten hatte. Er wollte das Mädchen noch eine Weile beobachten und nachuntersuchen, was Nathalies Mutter anfangs sehr recht gewesen war. Platz genug gab es ja: Die Medosektion war riesig. Immerhin musste bei einem Kampf- und Fernraumschiff jede Art medizinischer Behandlung gewährleistet sein – sogar in Andromeda.

      McGraw begegnete im Korridor Thora Rhodan da Zoltral und Julian Tifflor, die sich unterhielten. Sie bekam das Gespräch zwangsläufig mit.

      »Wann kann ich zu ihr?«, fragte die Arkonidin.

      »Nathalie hat einen kleinen Rückfall erlitten, und wir müssen sie erst stabilisieren«, lautete Tifflors Antwort. »Sie hat einen unglaublichen Stress durchgemacht, allein schon durch die Entführung und körperliche Bedrohung. Ihr psychischer Zustand ist noch angeschlagen, aber wir sind schon auf gutem Weg, um ihre Gedanken wieder in geordnete Bahnen zu lenken.«

      »Sie braucht mich«, beharrte Thora. »Ich bin Nathalies Mutter. Es wird ihr guttun und den Heilungsprozess fördern, wenn sie meine Anwesenheit spürt. Ich werde nicht tatenlos herumsitzen!«

      »In Ordnung, sobald sie zur Ruhe gekommen


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