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Perry Rhodan Neo 196: Entscheidung auf Kahalo. Susan SchwartzЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo 196: Entscheidung auf Kahalo - Susan Schwartz


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sich schnellstmöglich einzufinden.

      »Komm schon!« McGraw drückte in regelmäßigen Abständen Marshalls Hand. »Nur noch ein Schritt! Du hast es fast geschafft!«

      Aber genau dieser kleine Schritt schien über ein gewaltiges Hindernis überwinden zu müssen. John Marshall kämpfte unverkennbar darum, endgültig zu erwachen. Das Elektroenzephalogramm zeigte so starke Ausschläge, dass Tifflor zusehends nervöser wurde, und auch Gucky wirkte angespannt.

      »Das bereitet euch Sorge, nicht wahr?«, flüsterte McGraw. »Wenn er erwacht ... wirklich erwacht ... wissen wir nicht, ob es noch John ist.« Sie schluckte. »Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass er durch die Fremdartigkeit des Creaversums ...« Sie setzte mehrmals an, bevor sie die Frage zu Ende brachte. »... dass sein Verstand es nicht ertragen konnte?«

      Die passendere Formulierung wäre ihrer Ansicht nach gewesen: Dass sein Gehirn gegrillt wurde. Denn bei diesen Ausschlägen sah es ganz danach aus. Aber sie brachte diese harten Worte nicht über die Lippen.

      »Wir haben keinerlei Erfahrung damit.« Tifflor rieb sich die Stirn. »Bei einem normalen Menschen würde ich sagen, dass er es unter keinen Umständen verkraften kann. Aber John besitzt eine starke Psi-Begabung und hat bereits viel Erfahrung mit dem Parallelwandern gesammelt. Er konnte sich im Laufe der Jahre an bizarre Fremdartigkeiten gewöhnen und sich geeignet vorbereiten. Insofern habe ich durchaus Hoffnung, dass er die Eindrücke des Creaversums irgendwie verarbeiten konnte. Oder es geschafft hat, sich davor zu schützen. Eine Spekulation wage ich aber nicht.«

      »Schon allein seine Gedankenwelt macht mich halb verrückt«, gestand Gucky. »Er ist extrem emotional, und es ist mir unmöglich, verständliche Gedanken zu espern, oder auch nur Bruchstücke davon. Ich nehme bloß wilde Wirbel in grellen Farben wahr ... um es einigermaßen bildlich auszudrücken.«

      »Das Bild passt leider – sein Blutdruck steigt rasend schnell an«, stellte Tifflor fest. »Und seine Herzfrequenz gefällt mir noch weniger.« Er machte einige Eingaben an der Medoeinheit, woraufhin die Vitalanzeigen sich noch rascher veränderten. Gleichzeitig wurden Marshall über den Infusionsschlauch stabilisierende Mittel verabreicht.

      »John«, flüsterte McGraw. »Mach jetzt keinen Unsinn. Du stehst kurz davor. Nur ein kleiner Ruck, und du bist zu Hause ...«

      »Er krampft!«, rief Tifflor und aktivierte den Alarm, der das ständig in Bereitschaft stehende Notfallteam herbeirief.

      McGraw wich zurück, um den Medikern Platz zu machen, als Marshalls Körper von unkontrollierten Zuckungen befallen wurde. Seine Augenbewegungen waren heftig, sein Mund stand offen wie zu einem stummen Schrei.

      »Soll ich Sud holen?«, bot sich Gucky an.

      »Ja, falls sie bereits in der Lage ist, ihre Kräfte einzusetzen ... Aber sie darf sich nicht gefährden!«, antwortete Tifflor.

      Gucky verschwand.

      John Marshalls Körper erschlaffte schlagartig.

      »Herzstillstand«, meldete die Medoeinheit nüchtern. Ein Holoschirm schaltete auf flackerndes Rot um, und ein durchdringender Pfeifton erklang.

      Belle McGraws Hand fuhr hoch zum Mund, verleugnend schüttelte sie den Kopf. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.

      Das Notfallteam stürzte herein, zum Teil noch dabei, die sterilen Sensorhandschuhe überzustreifen.

      »Wiederbelebung einleiten!«, ordnete Julian Tifflor an.

      5.

      Schnüffeln. Wittern.

      Fremdkörper.

      Er hielt inne und duckte sich tiefer ins Dickicht. Ein Windhauch wehte von der Schneise herüber, er sah ein kleines Raumschiff landen. Für einen kurzen Moment durchzuckte ihn wilde Freude.

      Sie kommen mich holen!

      Aber nein. Das Schiff war viel zu klein. Außerdem bezweifelte er, dass überhaupt noch jemand von ihm wusste. Viel zu viel Zeit war vergangen, seit sie ihn allein zurückgelassen hatten.

      Warum habt ihr mich ausgesetzt? Es wäre leichter gewesen, mich zu töten!

      Du wirst Verwendung finden, eines Tages. Wir verschwenden nichts, nicht einmal dich. Bis dahin wirst du hier Wache halten. Niemand darf das Areal betreten!

      Das war wörtlich gemeint gewesen – auch er selbst hatte die Station nicht betreten dürfen, sondern hatte seinen Posten davor beziehen sollen. Aber da er nun mal vor Ort war und Zeit keine Rolle spielte, hatte er sich nicht in dieses Dasein gefügt. Sondern stattdessen versucht, die Anlage zu überlisten, wieder und wieder.

      Dies war das echte, das eigentliche Kahalo. Die Anlage beim galaktozentrischen Sonnensechseck war eine Ablenkung. Hochwertig, aber nicht mehr als eine Täuschung. Dort konnte man nur Zugriff auf den Sechsecktransmitter nehmen – nicht auf die komplette Transmitterkette. Das war nur auf diesem Planeten möglich. Die alten Memeter hatten um die Bedeutung natürlich gewusst – sie hatten die Sonnentransmitter schließlich geschaffen. Das wahre Kahalo zu finden, hatte lange gedauert. Es lag nahe am Soltsystem, der Heimat der Memeter und später der Liduuri.

      Das hatten sie ihm verraten, bevor sie ihn weggeworfen hatten wie ein Stück Abfall. Er konnte sich an vieles nicht mehr oder nur undeutlich erinnern. Dies jedoch würde er nie vergessen.

      Die Erbauer hatten die Anlage gut gesichert. All seine Versuche, in sie einzudringen, waren gescheitert. Bis zum gegenwärtigen Tag. Er hatte bereits teuer dafür bezahlt, doch es gab keinen anderen Ausweg. Er musste hineingelangen, wenn er jemals entkommen wollte, von einer Welt, in der es nur ihn und Pflanzen gab. Aber nicht das kleinste bisschen Fleisch.

      Er hatte trotzdem überlebt. Doch nun war dieses Raumschiff gelandet, und er überlegte, was er unternehmen sollte.

      Ein Robotschiff? Oder ist Fleisch an Bord? Saftiges, zartes, weiches, warmes Fleisch, mit dickflüssigem Blut gefüllt?

      Das wäre die Erlösung schlechthin. Die Zähne ins Fleisch schlagen und es in großen Brocken verschlingen ... Haut und Knochen gleich mit, er benötigte dringend mineralische Versorgung. Sein Metabolismus konnte zwar fast alles verwerten und lange Fastenzeiten ertragen, doch nicht lebenslang. Von den Steinen, die er mit seinen Kegelzähnen zermahlte, konnte er nur wenige verwenden, weil sie sogar für ihn auf Dauer zu giftig waren. Boden und Gestein des Planeten waren stark mit Sulfidmineralien durchsetzt, die sich unverdaulich in ihm anreicherten. Die Folge war eine langsame Degeneration, nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Sein Planhirn arbeitete nur noch in Schüben, die nicht vorhersagbar waren und immer seltener wurden.

      Wie konnte das sein, mochte sich ein imaginärer Beobachter fragen, bei dieser perfekten Lebensform? Das war einfach zu erklären: Er war nicht vollkommen, hatte nicht mal annähernd die Mindestgröße eines Artgenossen. Er war missgebildet, missgestaltet, schwächlich. Grund genug, um ihn mit einer undankbaren Aufgabe zu betrauen und ihn auszusetzen. Und dieser Steinklumpen hatte seine miese Ausgangslage nicht gerade verbessert.

      Ja, es stand schlecht um ihn. Sehr schlecht. Deshalb blieb ihm nur, den unverhofft angebotenen Ausweg anzunehmen. Mit diesem fremden Raumschiff, das wortwörtlich aus heiterem Himmel herabgekommen war. Kein Zweifel, dass der Insasse – oder auch mehrere? – vorhatte, die Station zu betreten. Wollte er sie zerstören? Das war sehr wahrscheinlich.

      Das würde der Wächter keinesfalls zulassen. Aber er könnte die Situation vielleicht endlich zu seinem Vorteil ändern.

      Er überlegte, ob er abwarten sollte, bis der Neuankömmling seine Absichten offenbarte. Sollte es dem Fremden gelingen, die Station zu betreten, könnte er ihm folgen und endlich auch hineingelangen.

      Aber was dann? Benötigte er diesen Weg überhaupt noch, wenn doch ein offensichtlich gut ausgestattetes Raumschiff zur Verfügung stand? Sicherlich konnte es einige Hundert oder sogar Tausende Lichtjahre Distanz überwinden. Wozu also sich mit der Station abgeben? Klüger wäre, direkt das Raumschiff zu erobern, die Sternarten aufzurufen, ein Ziel auszusuchen und – leb wohl,


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